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MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

9,00 N$

SEIT 1916

107. JAHRGANG, NUMMER 8

ISSN 1560-9421

Gewonnen

Hohes Risiko

Runde zwei

Der Verkaufsleiter von Indongo Toyota hat im letzten Jahr einen Erfolg vor Gericht gegen seinen Arbeitgeber errungen. Seite 2

Die mit dem enormen Regen verbundenen Überschwemmungen aus Angola werden zum Risiko für den Norden. Seite 3

Der Deutsche Alexander Zverev hat sich bei den Australien Open in die zweite Runde gekämpft und ist extrem glücklich. Seite 5

16

Seite n Inhal t

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Das Wetter

Windhoek ................ 16o| 28o Walvis Bay................ 15o| 26o Weitere Werte und Vorhersage Seite 2

RHINO MOMMA PROJECT: SECHS BREITMAULNASHÖRNER ERFOLGREICH UMGESIEDELT

Das Rhino Momma Project hat kürzlich sechs Breitmaulnashörner erfolgreich umgesiedelt. Einer der Schwerpunkte der Schutzbemühungen des Projekts liegt darin, die Nashörner vor dem Aussterben zu bewahren, indem die Nashornpopulationen und die genetische Vielfalt durch Fortpflanzung vergrößert werden sollen. „Die langfristige Vision unserer Wohltätigkeitsorganisation war es schon immer, die Nashornkälber, die im Reservat geboren werden, in ihre früheren Streifgebiete und in andere Schutzgebiete umzusiedeln, wo sie neue Populationen bilden können“, so das Projekt. Weltweit stellt der Verlust von Lebensräumen eine der

größten Bedrohungen für die gefährdeten Nashörner dar. Sümpfe, Wälder, Feuchtgebiete und Savannen sind nur einige der Lebensräume, die gerodet werden, um Platz für die ständig wachsende menschliche Bevölkerung zu schaffen. „Ohne einen klaren und präzisen Plan zur Erhaltung unserer rasch abnehmenden Wildtierpopulationen laufen wir Gefahr, dass noch mehr Tierarten zu unseren Lebzeiten aussterben werden.“ Um die Sicherheit der Nashörner zu gewährleisten, kann das Gebiet, in das sie umgesiedelt wurden, nicht genannt werden. • FOTOS: RHINO MOMMA PROJECT

Klage gegen Kautionsverweigerung • Richter hat Auswirkungen von neuen Tatsachen offenbar „ignoriert“ Einer der Angeklagten im Fishrot-Korruptionsprozess, Tamson Hatuikulipi, wird die Entscheidung des Obergerichts, ihm die Freilassung auf Kaution zu verweigern, vor dem Obersten Gericht anfechten. Sein Rechtsanwalt meint, dies sei ein großes Unrecht. Von Jemima Beukes (Bearbeitet von S. Noechel) WINDHOEK

T

amson „Fitty” Hatuikulipi, einer der im Fishrot-Korruptionsprozess Beschuldigten, hat beim Obersten Gerichtshof (Supreme Court) Berufung gegen die Entscheidung des Obergerichts, seinen Antrag auf Kaution abzulehnen, eingereicht. In seinem am Montag eingereichten Antrag behauptet Hatuikulipis Rechtsvertreter, Florian Beukes, dass Richter David Munsu in seinem Urteil vom 27. Dezember einen Fehler begangen habe, indem er Hatuikulipis Haftzeit außer Acht gelassen und sein verfassungsmäßiges Recht auf ein faires Verfahren verletzt habe. Hatuikulipi befindet sich seit bereits drei Jahren in Haft und Beukes behauptet, dass ihm dadurch die Möglichkeit genommen wird, sich angemessen auf seinen Prozess vorzubereiten. Grund sei, dass er im Zentralgefängnis von Windhoek keinen Zugang zu geeigneten Einrichtungen habe. Beukes behauptet weiter, dass Munsu

Der im FishrotKorruptionsskandal Beschuldigte, Tamson „Fitty” Hatuikulipi, im Gespräch mit seinem Rechtsanwalt Florian Beukes.

einen Fehler gemacht habe, indem er Hatuikulipis Untersuchungshaft nicht als neue Tatsache betrachtet habe. Dies, obwohl das Obergericht offenbar mehrfach schon entschieden hatte, dass eine längere Untersuchungshaft in der Tat einen neuen Sachverhalt darstellt, der bei Anträgen auf Kaution geltend gemacht werden könne, und dass dies an sich ein ausreichender Grund für die Gewährung einer Kaution sein kann.

• FOTO: NMH-

ACC-Untersuchung Nach Ansicht von Beukes hat Munsu auch nicht berücksichtigt, dass die Ermittlungen der namibischen Antikorruptionskommission (ACC) noch nicht abgeschlossen seien, insbesondere im Hinblick auf die Frage, ob weitere Verdächtige ausgeliefert werden sollen. Beukes verweist dabei auf die angeblich widersprüchlichen Aussagen des ACC-Chefermittlers Andreas Kanyangela, als er über die Ermittlungen und seinen Standpunkt zum Zeitpunkt des Prozessbeginns aussagte. „Der Richter hat einen Fehler begangen, indem er das Kreuzverhör

ARCHIV

von Kanyangela in Bezug auf den sogenannten forensischen Prüfungsbericht von Deloitte und Touche nicht zur Kenntnis genommen hat, in dem die Prüfer eindeutig erklärt hatten, dass es sich bei dem Bericht nicht um eine forensische Untersuchung handelt. Nach Aussage der Buchprüfer basiert der Bericht auf Informationen, die von der ACC bekanntgegeben wurden. Dies erkläre auch, dass ihr Bericht bei Erhalt alternativer Informationen oder anderer Beiträge der betroffenen Personen geändert werden könne”, schrieb Beukes.

Neue Fakten Dies war der zweite Kautionsantrag von Hatuikulipi, nachdem sein erster Antrag abgelehnt worden war. Der neue Antrag muss auf neue Tatsachen und/oder auf neuen Sachverhalt gestützt sein, und Beukes ist der Ansicht, dass es Munsu nicht gelungen ist, die Auswirkungen der neuen Tatsachen zu berücksichtigen. Er machte weiter die Behauptung, dass die Beweise, die während des Kreuzverhörs ans Licht kamen, einen Einfluss auf die angeblich starken Argumente des Staates gegen Hatui-

kulipi hatten, und dass Munzu sich dafür entschied, diese zu ignorieren und daher die Fakten nicht in ihrer Gesamtheit betrachtete. „Der Richter konnte fairerweise nicht zu dem Schluss kommen, dass ein starker Anscheinsbeweis gegen Hatuikulipi vorliegt, wenn die neuen Fakten und Beweise einfach ignoriert wurden. Er hat bei der Abwägung zwischen Hatuikulipis Freiheit und der Tatsache, dass er verfassungsmäßig unschuldig ist, solange er nicht für schuldig befunden wird, versagt”, sagte er.

Postfach 3436 • General-Murtala-Muhammed-Avenue 11 • Windhoek • Tel.: +264-61-297 2300 • Fax: +264-61-22 02 25, +264-61-24 52 00 • [email protected] • www.az.com.na

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MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

INLAND

Das Wetter 99.5 Whk

97.5 Swk

 hitradio.com.na facebook.com/hitradionamibia 083 202 0124

In weiten Lader Küste bewölkt und warm mit Schauern. An der Küste mild bis warm bei Schau­ ern. Der Wind weht aus nörd­ licher Richtung. Wir empfehlen auch: www.namibiaweather.info/

Mondesa: Brutaler Angriff auf Nachbarn mit Axt

Aus................................. 16o / 32o Gobabis ........................ 18o / 32o Grootfontein................16o / 29o Henties Bay..................14o / 20o Katima Mulilo .............20o / 30o Keetmanshoop............18o / 35o Khorixas .........................18o / 31o Lüderitzbucht ..............16o / 26o Mariental ..................... 20o / 36o

Okaukuejo....................18o / 30o Omaruru.......................16o / 30o Oranjemund ................15o / 26o Oshakati .......................18o / 28o Otjiwarongo.................17o / 30o Outjo .............................18o / 30o Rehoboth .....................16o / 30o Rundu ............................18o / 31o Swakopmund .................14o / 24o

Tsumeb .........................16o / 28o Walvis Bay ....................15o / 26o Windhoek .....................16o / 28o SADC-Region Gaborone ..................... 19o / 32o Harare ........................... 16o / 23o Luanda ..........................23o / 30o Lusaka ...........................18o / 25o

Kapstadt .......................19o / 26o Johannesburg..............16o / 28o Europa Berlin ................................-4o / 2o Frankfurt/M .....................-1o / 3o München ..........................-1o / 2o Wien .................................. 2o / 7o Zürich ................................-1o / 2o

HOACHANAS-CHILDREN-FONDS FÜR BEDÜRFTIGE JUGEND

Swakopmund/Windhoek (omu) • Zu einem brutalen Angriff mit einer Axt soll es im Ortsteil Mondesa in Swakopmund in der Nacht zum Sonntag gekommen sein. Wie aus dem Polizeibericht hervorgeht, hatte ein 24-jähriger Mann seinem Nachbarn nachts gegen zwei Uhr zu Hilfe kommen wollen, als dieser in einen Streit mit einem Passanten verwickelt war. Das Opfer war demnach in seinem Haus, als die Situation eskalierte und sei auf die Straße geeilt, um zu helfen. Der Angreifer wandte sich gegen das Opfer und schlug angeblich mit einer Axt nach dem Mann. Der Verletzte gab bei der Polizei an, dass er daraufhin zurück in sein Haus lief und sich dort verbarrikadierte. Der Verdächtige sei hinterher gestürmt, habe mit der Axt die Tür aufgebrochen und dann erneut angegriffen. Das Opfer ist zur Behandlung im Krankenhaus. Der Angreifer ist in Polizeigewahrsam. Anzeige

Das Clever­Kids­Programm des Hoachanas­Children­Fonds hat sich im zweiten Jahr seines Bestehens als vollwertiges Englisch­Nach­ hilfeprogramm etabliert, wobei zwölf Tutoren rund 170 Kindern unter die Arme greifen. „Ein Programm dieser Größenordnung braucht einen eigenen Raum für Koordination und Logistik. Aus diesem Grund haben wir das Hauptquartier für dieses Programm eingerichtet und unseren Bikeshop zum Hauptquartier gemacht“, so der Fonds. Die Tutoren treffen sich täglich zwischen 12 und 15 Uhr im Haupt­ quartier zur Unterrichtsvorbereitung, Teambesprechung, Planung und allgemeinen Koordinierung des Programms. Zwischen 15 und 17 Uhr dient die Zentrale auch als Klassenzimmer für eine Englisch­Nachhilfestunde der achten Klasse. Viele Kinder in Hoachanas haben durch die Lebensumstände in dem kleinen Ort einen sehr schwierigen Start. Durch vielfältige Projekte hilft der Fonds ihnen bei dem Start in eine selbstbestimmte Zukunft. • FOTO: HOACHANAS-CHILDREN-FONDS

Rechtsstreit mit Mitarbeiter • Verkaufsleiter gewinnt Schiedsverfahren gegen Arbeitgeber Das Urteil im Berufungsverfahren gegen den Schiedsspruch zwischen einem Verkaufsleiter und Indongo Toyota sollte am Montag im Obergericht in Windhoek verkündet werden, wurde jedoch in die erste Hälfte des Monats März vertagt. Von Kristien Kruger WINDHOEK

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in Verkaufsleiter von Indongo Toyota hat im vergangenen Jahr ein Schiedsverfahren gegen das Unternehmen Indongo Toyota gewonnen, nachdem es ihn angeblich zu Unrecht entlassen hatte. Dem Mitarbeiter wurde vorgeworfen, er habe Fahrzeugteile für einen Kunden bestellt, diese offenbar aber nie einbauen lassen. Indongo Toyota hat gegen den Schiedsspruch beim Obergericht in Windhoek Berufung eingelegt, und das Urteil sollte am vergangenen Montag verkündet werden. Die Urteilsver-

IMPRESSUM Herausgegeben von Namibia Media Holdings / NMH (Pty) Ltd., Windhoek, Namibia, Co. Reg. No: 77/03366/07; 107. Jahrgang; erscheint Montag bis Freitag mit einer Tagesauflage von ca. 4 000 Exemplaren; Druck: Newsprint Namibia, Windhoek. Mitglied im Editors’ Forum of Namibia (EFN) und in der AG Internationale Medienhilfe (IMH), Köln. Es gilt die Preisliste von November 2019.

Der Spruch

• Redaktion Chefredakteur: Frank Steffen (ste), Tel.: 081 124 0882. Reporter & Fotografen: Stefan Noechel (sno), Jemimah Ndebele (jn) Freelancer: Eberhard Hofmann (hf), Olaf Mueller (omu), Brigitte Weidlich (bw), Wiebke Schmidt (ws), Annika Oppermann (ao), Katharina Moser (km), Claudia Reiter (cr) • NMH-Mitarbeiter Namibian Sun: Toivo Ndjebela (tn), Matthias

Haufiku (mh), Elanie Smit (es), Ogone Thlage (ot), Jemima Beukes (jb), Kenya Kambonde (kk), Tuyeimo Ivana-Haidula (th) Republikein: Ronelle Rademeyer (rr), Hendriette Lamprecht (hl), Augetto Graig (ag), Tanja Bause (tb), Kristien Kruger (krk), Leondrea Louw (ll), Adam Hartman (ah), Yolanda Nel (yn) • Grafiker: Ezegiel Swartbooi & André Sieverling • Hauptbüro Windhoek: General-MurtalaMuhammed-Avenue 11, Postfach 3436, Tel.:

kündigung wurde aber auf den 9. März vertagt, weil das Urteil noch nicht finalisiert sei. Der Verkaufsleiter war am 23. Juni 2020 nach zwei disziplinarischen Anhörungen entlassen worden, bei denen festgestellt wurde, dass er für einen seiner Kunden einen Tempomat (cruise control), eine Stoßstange und eine Dachverzierung bestellt hatte, die der Kunde jedoch nicht bezahlte und die angeblich nie in das betreffende Fahrzeug des Kunden eingebaut worden waren. Indongo Toyota behauptet, der Mitarbeiter habe den Geschwindigkeitsregler stattdessen in sein Vorführfahrzeug eingebaut. Der Mitar-

+264-61-297 2300, E-Mail: [email protected] • Anzeigen & Marketing Ute de Jager, Tel. 061-297 2055 (Büro); Fax: +264-61-245 200, E-Mail: agnes@ synergi.com.na / [email protected], Carmen Stenger, Tel. 061-297 2102 (Büro) und 081 239 7664 • Küstenbüro Swakopmund Platz am Meer, c/o Tsavorite & AlbatrosStraße, Vineta-Nord, Postfach 2336; Tel. 064-404 452.

Wer mit Geld motiviert, hat kein besseres Argument!

beiter hingegen gibt an, er habe mit dem Kunden vereinbart, diesem die Teile kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das Unternehmen argumentierte in den Gerichtsunterlagen, dass der Mitarbeiter nicht befugt gewesen sei, Produkte kostenlos zu verschenken („Freebies” zu verteilen) und dass dies von einem Vorgesetzten genehmigt werden müsse. Das Büro des Arbeitskommissars entschied zu Gunsten des Mitarbeiters und ordnete an, dass er wieder eingestellt werden und 113 400 N$ zuzüglich Zinsen erhalten müsse. Obwohl der Schlichter (Arbeitskommissar) zustimmte, dass der Arbeitnehmer den Tempomat auf Kosten des Unternehmens in sein Vorführfahrzeug eingebaut hatte, stellte er fest, dass das Unternehmen keine ausreichenden Beweise dafür vorgelegt habe, dass der Arbeitnehmer dem Un-

• Vertrieb & Abonnement: Ettienne Kotze, Tel. 061-297 2171, [email protected] Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages und Quellenangabe. Für unaufgefordert eingesandtes Material wird keine Haftung übernommen. Leserbriefe können sowohl in der gedruckten Ausgabe als auch auf der AZ-Webseite erscheinen. Internet: www.az.com.na Facebook: www.facebook.com/aznamibia WhatsApp: 081 170 0030

Tatuljan, David

ternehmen in Bezug auf die beiden anderen Geräte falsche Angaben gemacht oder es getäuscht habe. Der Arbeitskommissar stellte außerdem fest, dass das Unternehmen nicht nachweisen könne, dass der Kunde die Geräte nicht erhalten habe. „Nur weil sie nicht installiert wurden, heißt das nicht, dass der Kunde sie nicht erhalten hat”, heißt es im Urteil. Indongo Toyota hat bereits im Oktober 2021 beim Obergericht in Windhoek Berufung eingelegt, und der Fall wurde von Richter Thomas Masuku verhandelt. „Der Kläger (Indongo Toyota) argumentiert, dass der Richter den Fall nicht ganzheitlich betrachtet hat, um die Interessen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer abzuwägen. Dadurch hat sich der Richter ablenken lassen, was zu Rechtsfehlern geführt hat”, so die Argumente von Indongo Toyota im Berufungsantrag.

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MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

INLAND

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Überflutung im Norden • Wenn der Weg zur Schule äußerst gefährlich wird Das Ministerium für Landwirtschaft, Wasser und Landreform erklärt, dass die Geschwindigkeit und das Ausmaß der derzeitigen Überschwemmungen, die aus Angola kommen, in den betroffenen Gemeinden im Norden kein signifikantes Notfallrisiko darstellen. NMH/Claudia Reiter WINDHOEK

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erzeit sind Gebiete der Dörfer Engela, Eeshoke, Oimbadalunga, Onghala und Ohaingu westlich von Oshikango betroffen. Das Ausmaß und die Geschwindigkeit des derzeitigen Hochwassers stellen kein nennenswertes Notfallrisiko dar. Daher sollten die Öffentlichkeit und die Gemeinden in den betroffenen Gebieten nicht in Panik geraten, sondern in Alarmbereitschaft bleiben und Vorsicht walten lassen. Die Überschwemmungssituation kann sich jedoch ändern, wenn im Einzugsgebiet des Cuvelai sowohl in Namibia als auch in Angola weiterhin beträchtliche Niederschläge fallen“, sagte Ndiyakupi Nghituwamata, die Direktorin des Landwirtschaftsministeriums. Sie erklärte weiter, dass Gemeindemitglieder und Schulkinder in den überschwemmungsgefährdeten Gebieten die notwendigen Präventivmaßnahmen ergreifen sollten und ihnen geraten wird, bei überschwemmten Gebieten alternative Routen zu benutzen.

Schulweg ist gefährlich Die Aussage von Nghituwamata, dass „Schul-

kinder die notwendigen Präventivmaßnahmen ergreifen sollten“ ist jedoch leichter gesagt als getan. Die 24 Schülerinnen und Schüler, die im Dorf Oimbadalunga in der Ohangwena-Region leben, das etwa 4 Kilometer von ihrer Schule entfernt ist, haben es nicht leicht. Die Kinder müssen eine Strecke von mindestens 2,5 Kilometern im Hochwasser zurücklegen, um zum Unterricht zu gelangen. Die Journalisten der Schwesterzeitung Namibian Sun, Enzo Amuele und Tuyeimo Haidula, begleiteten die Kinder am Montagnachmittag auf ihrem Weg von der Schule. Der jüngste Schüler der Gruppe ist in der ersten Klasse und muss seine Hose ausziehen, um den Fluss zu überqueren. Die Älteren halten ihm die Hände zur Unterstützung, denn einige Stellen sind schlammig und rutschig. Als die Gruppe die Mitte des überschwemmten Gebiets erreicht, diskutieren die Kinder darüber, auf welcher Seite sich die künstlichen Dämme befinden. Eines der Schulmädchen sagt, dass sie sich zwar auf den Beginn des neuen Schuljahres freut, sich aber Sorgen macht, dass sie auf dem Weg zur Schule jeden Tag das Hochwasser durchqueren muss. „Es gibt Schlangen im Wasser. Wir haben jedoch keine andere Wahl,

Die Schüler müssen täglich durch das Wasser, um zur Schule zu gelangen. • FOTO: ENZO AMUELE

wir durchqueren das Wasser in der Hoffnung, dass die Schlangen uns nicht im Weg sind.“ Das Mädchen meinte, die Regierung solle ein Zelt spenden, damit sie in der Schule unterkommen können, bis das Wasser zurückgeht. „So müssen wir nicht nass in der Schule ankommen. Es war nicht einfach, morgens hinüberzugehen und nachmittags wieder zurückzugehen“, sagte sie. Schulleiterin Jacobina Munageni riet den Eltern, sich mit Verwandten zu arrangieren, die in Gebieten leben, die nicht überflutet wurden. „Diejenigen, die nicht untergebracht sind, müssen die Verantwortung dafür übernehmen, sie zur Schule zu bringen. Manchmal bleiben die Kleinen zu Hause oder die Älteren kümmern sich um sie“, so Munageni.

Warnung vor dem Wasser Ferner hat der Stadtrat des Wahlkreises Engela, Elkan Hainghumbi, die Gemeinden davor gewarnt, die Oshanas zu überqueren und in die Fluten zu steigen, da dies ein Gesundheitsrisiko darstellt. Ihm zufolge kann das Hochwasser Cholera und andere Krankheiten übertragen, deren Erreger im Wasser zu finden sind. Auch die Polizeisprecherin Kauna Shikwambi warnte vor dem Wasser. „Bei so viel Wasser fangen viele Menschen an zu fischen und Frösche zu fangen, während Kinder schwimmen gehen und einige durch das Wasser gehen, um zur Schule zu gelangen. Die Bevölkerung wird daher zur Vorsicht gemahnt, wenn sie sich in Gebieten mit viel Wasser aufhält. Die Menschen dürfen niemals den Wasserstand und die Kraft des Wassers unterschätzen. Fließendes Wasser kann sehr gefährlich sein, daher müssen wir unsere Warnung wiederholen und sie ermutigen, sich vom Wasser fernzuhalten.“ Auch die Eltern sollten ihre Kinder aufklären und davon abhalten, im Wasser zu spielen, es zu überqueren oder zu schwimmen, wenn sie nicht beaufsichtigt werden. Nach den saisonalen Niederschlagsvorhersagen wird dieses Jahr ein La-Nina-Jahr, was bedeutet, dass normale bis überdurchschnittliche Niederschläge zu erwarten sind. Das Landwirtschaftsministerium hat ein Team zusätzliche Hydrologen in die betroffenen Gebiete entsandt, um die Situation weiter zu beobachten und die Öffentlichkeit mit der notwendigen Information zu versorgen.

Änderungen seit Jahresbeginn in Kraft Seit dem 1. Januar Erhebung auf Steuern bei Verkauf von Rohöl-Lizenzen Windhoek (bw) • Seit Jahresbeginn sind die Änderungen des Gesetzes für die Einkommenssteuer in Kraft getreten. Bei Steuerschulden klopft die Steuerbehörde auch beim Arbeitgeber an. 150 000 N$ können nun pro Jahr für Zahlungen in einen Rentenfonds und Ausbildungsfonds abgesetzt werden. Bisher waren es nur 40 000 N$. Auch bei dem bisher steuerfreien Gewinn bei Verkäufen von Explorationslizenzen für Ölvorkommen gibt es Änderungen. Um den abgabenfreien Geschäften einen Riegel vorzuschieben – auch bei Abwicklung im Ausland – müssen nun Steuern gezahlt werden. Die neue Änderung verstärkt die Besteuerung von Einkommen aus der Veräußerung des Eigentums an einer Erdöllizenz oder dem Recht, Erdöl in Namibia abzubauen, „einschließlich der direkten oder indirekten Veräußerung von Anteilen an einem Unternehmen, das eine Erdöllizenz

oder ein Erdölrecht besitzt“, teilte die Namibia Revenue Authority (NamRa) mit. „Der Betrag, der aus der Veräußerung einer Erdöllizenz, eines Rechts zum Abbau von Erdöl oder einer Beteiligung an einem Unternehmen, das die Erdöllizenz oder das Recht besitzt, erhalten wurde, „würde als aus der namibischen Quelle stammend gelten, unabhängig davon, ob die Transaktion in oder außerhalb Namibias abgeschlossen wurde; der Ort, an dem die Zahlung dieses Betrags erfolgt; oder der Ort, an dem die Gelder aufbewahrt werden, von denen die Zahlung geleistet wird. Daher ist ein solcher Betrag in Namibia steuerpflichtig“. NamRa kann nun auch Drittagenten, einschließlich Arbeitgeber, beauftragen, geschuldete Beträge von Steuersündern einzutreiben. Paragraph 91 des Gesetzes erlaubt es, eine dritte Instanz zu ernennen, um ausstehende Steuern von säu-

migen Einzelpersonen oder Unternehmen einzuziehen. Es können auch Bankkonten von säumigen Steuerzahlern gepfändet werden. Die Unterkapitalisierungsregeln wurden ebenfalls gestärkt. Eine Begrenzung (im Verhältnis 3:1) in Bezug auf den Steuerabzug für Zinsen wurde eingeführt, die auf konzerninterne Darlehen anfallen. Ein Zinsaufwand für eine Tochtergesellschaft für ein von einer Muttergesellschaft erhaltenes Darlehen ist nun auf einen Abzug begrenzt, der ein Verhältnis von 3:1 nicht überschreiten darf, wenn die Muttergesellschaft mindestens 25% der Anteile an dieser Tochtergesellschaft besitzt oder zu mindestens 25% an Gewinn oder Dividenden dieser Tochtergesellschaft berechtigt ist. Diese Bestimmung wird eingeführt, um Unternehmen innerhalb von Konzernen daran zu hindern, Gewinne aus Namibia in Steueroasenländer zu verlagern.

Eltern ermorden und verscharren ihr Kind Windhoek (cr) • Die namibische Polizei hat ein Ehepaar aus Karasburg festgenommen, das sein vier Monate altes Baby ermordet und vergraben haben soll. Nach Angaben von Chief Inspector Elifas Kuwinga von der namibischen Polizei wurde der Vorfall des Mordes in Verbindung mit dem Gesetz über häusliche Gewalt am 16. Januar auf der Polizeistation von Karasburg

gemeldet. Das Ehepaar soll ihr vier Monate altes Mädchen getötet und in einem flachen Grab vergraben haben. Kuwinga berichtete, der Arbeitgeber des Paares habe das Verschwinden des Babys bemerkt und es zur Rede gestellt, doch das Paar habe ihm mitgeteilt, dass es das Baby zu seinen Verwandten in den Norden geschickt habe.

Es wird weiter behauptet, dass Leute ein verdächtiges Verhalten des Paares beobachteten und beschlossen, dies der Polizei zu melden. Die anschließenden polizeilichen Ermittlungen führten zu der Entdeckung des flachen Grabes, in dem die Überreste des Kleinkindes gefunden wurden. Beide Eltern wurden verhaftet und befinden sich auf der Polizeistation.

Schuppentier-Panzer (Pangolin). • FOTO: NAMPA

Wilderei gemeldet: Verdächtige in Haft Windhoek (cr) • Zwei angolanische Verdächtige im

Alter von 30 und 33 Jahren wurden am Freitag, den 13. Januar bei Otjiwarongo verhaftet, nachdem sie im Besitz eines Schuppentierpanzers gefunden wurden. Der Gesamtwert des Panzers beträgt 50 000 N$. Die Verdächtigen sollen vor Gericht in Otjiwarongo erscheinen. Ferner berichtet die namibische Polizei von einem 31-jährigen Mann, der am selben Tag am Buffalo-Kontrollpunkt in der Kavango-Ost-Region verhaftet wurde. Der Mann wurde demnach im Besitz von zwei Elefantenstoßzähnen gefunden, deren Wert noch nicht feststeht. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. In der letzten Woche hatte das Umweltministerium Zahlen zur Wilderei 2022 bekannt gegeben. Zu dem Zeitpunkt war noch kein offizieller Fall für dieses Jahr bekannt. Dennoch war im Etoscha-Park ein Verdächtiger aufgegriffen worden, dem Wilderei zur Last gelegt wird. Anzeige

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POLITIK INTERNATIONAL

MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

Pistorius folgt Lambrecht Niedersachsens Innenminister Chef im Bendlerblock Berlin (dpa) • Nach dem Rücktritt von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wird der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (beide SPD) ihr Nachfolger. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur gestern aus Regierungskreisen. Zuvor hatten mehrere andere Medien darüber berichtet. Lambrecht hatte am Montag nach gut einem Jahr im Amt ihren Rücktritt erklärt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Nachfolge gestern offiziell verkünden. Der niedersächsische Innenminister gilt als erfahrener PolitManager. Im Kreis der Innenminister von Bund und Ländern hat sich Pistorius in den vergangenen Jahren einen Ruf als kenntnisreicher Fachpolitiker erworben. Auch wenn er stets in Nie-

dersachsen blieb, war er auch an der innenpolitischen Positionierung der Bundes-SPD in Wahlkämpfen und an Koalitionsverhandlungen beteiligt. Bei den Innenministerkonferenzen machte es dem als pragmatisch geltenden Pistorius immer sichtlich Freude, sich mit Konservativen wie dem früheren Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf offener Bühne zu streiten, schlagfertig, mit spitzen Bemerkungen, aber nie respektlos. Zur Idealbesetzung für den Posten des Verteidigungsministers macht Pistorius vielleicht auch sein Alter. Mit 62 Jahren kann ein Politiker schließlich ganz entspannt das Chefbüro im Bendlerblock beziehen, das gemeinhin als Schleudersitz und damit auch als potenzieller Karrierekiller gilt.

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Stellenangebot Im Auftrag unseres Kunden Lufthansa InTouch rekrutieren wir die folgende Stelle in Windhoek.

er Deutschsprachiger Kundendienstberater Arbeitsbereich: • Sie unterstützen Kunden bei allen reisebezogenen Dienstleistungen und Kundenanfragen • Sie bieten eine optimale Erreichbarkeit für Kunden an, um Leistungsziele zu erreichen. • Sie bieten einen exzellenten Kundenservice, um die Servicequalität im Umgang mit Kunden jederzeit zu gewährleisten. • Sie halten sich mit unserem Produkt immer auf dem neuesten Stand, um eine kontinuierliche Kundenzufriedenheit sicher zu stellen. Persönliche Kompetenzanforderungen: • Hervorragende mündliche und schriftliche Kommunikationsfähigkeiten in Englisch und Deutsch • Verkaufs- und serviceorientiert. • Aufbau einer Beziehung zu Kunden und Auftraggebern. Schlüsselanforderungen: • Sie müssen über eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 20 Mbit/s im Download und 10 Mbit/s im Upload verfügen • Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung Kopien Ihrer Internetgeschwindigkeit oder einen Glasfasernachweis mit der erforderlichen Geschwindigkeit bei • 1 Jahr Erfahrung im Kundendienst • Fließende Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift. • Bewährte Kundendienst- und Verkaufskompetenzen. • Gutes Verständnis von Computersystemen und Standardsoftware • Verfügbarkeit und Bereitschaft zur Arbeit in Wechselschichten und an Feiertagen. • Einstellungsmöglichkeit ab sofort • Arbeiten Sie bequem von zu Hause aus • CTC-Paket mit Flugvorteilen Einsendeschluss: Mittwoch, 1. Februar 2023 Bitte besuchen Sie unsere Website www.eliteemployment.com.na, um sich für diese Stelle zu bewerben. Bewerbungen, die direkt an den Kunden gesendet werden, werden nicht berücksichtigt. Nur Kandidaten, die in die engere Wahl gekommen sind, werden kontaktiert. | Tel.: +264 61 - 234 151 | Email: [email protected] | Web: www.eliteemployment.com.na

er

Feuerwehrleute des ukrainischen Katastrophenschutzes bergen eine verletzte Frau aus den Trümmern eines mehrstöckigen Gebäudes nach einem, nach ukrainischen Angaben, russischen Raketenangriff. • FOTO: PAVEL PETROV, STATE EMERGENCY SERVICE OF UKRAINE

Schuldige verurteilen • Selenskyj begrüßt britische Panzerlieferung 40 Tote hat der russische Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro gefordert - mindestens. Der ukrainische Präsident Selenskyj will die Schuldigen bestrafen und fordert mehr Waffen aus dem Westen. Von Deutsche Presse-Agentur, dpa KIEW/DNIPRO

N

ach dem verheerenden Einschlag einer russischen Rakete in ein Wohnhaus in der Industriestadt Dnipro bleiben die vielen zivilen Opfer das beherrschende Thema in der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Schuldigen bestrafen und forderte mehr Waffen aus dem Westen, wobei er die Zusage britischer Panzerlieferungen als positives Beispiel nannte. Die russische Führung wies jede Schuld am Beschuss des Wohnhauses von sich. Selenskyj verwies auf Großbritanniens Hilfszusage an die Ukraine, der andere Länder folgen sollten. „Ein neues Verteidigungshilfepaket wurde angekündigt - genau das, was benötigt wird: Kampfpanzer, andere gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie“, sagte der ukrainische Präsident in einer Videoansprache. Er erwarte Entscheidungen über weitere Waffenlieferungen vom Weltwirtschaftsforum in Davos, das gestern begonnen hat, und von der Konferenz der sogenannten UkraineKontaktgruppe aus westlichen

Verbündeten des Landes, die am Freitag im rheinland-pfälzischen Ramstein zusammentritt. Selenskyj will beim Weltwirtschaftsforum um weitere Unterstützung für sein Land im russischen Angriffskrieg werben. Heute (18.00 Uhr) hält er bei der Jahrestagung in den Schweizer Bergen eine Rede. Es wird damit gerechnet, dass sich Selenskyj dafür wie im vergangenen Jahr digital zuschalten lässt.

Schuldige vor Gericht stellen Selenskyj zufolge starben am Wochenende beim Einschlag einer russischen Rakete in das Wohnhaus in Dnipro etwa 40 Menschen. Immer noch gelten etwa zwei Dutzend als vermisst. Die Ukraine werde alles daran setzen, die Schuldigen zu finden und vor Gericht zu stellen, sagte Selenskyj. UN-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte jegliche Angriffe auf Zivilisten und zivile Infrastruktur in einer Stellungnahme als völkerrechtswidrig. Der Kreml wies jegliche Verantwortung für den folgenschweren Raketentreffer und die vielen Todesopfer von sich. „Russlands Streitkräfte greifen keine Wohngebäude oder Objekte der sozialen Infra-

struktur an“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zu den Anschuldigungen. Vertreter der ukrainischen Seite hätten selbst erklärt, dass die „Tragödie“ am Wochenende durch die ukrainische Luftabwehr verursacht worden sei. Peskow spielte dabei offensichtlich auf Aussagen des Beraters im ukrainischen Präsidentenbüro, Olexij Arestowytsch, an. Dieser hatte den Abschuss einer russischen Rakete durch die Flugabwehr als eine mögliche Ursache für die Katastrophe genannt. Die heftigste russische Angriffswelle seit dem Jahreswechsel hatte sich am Wochenende erneut vor allem gegen die ukrainische Energieinfrastruktur gerichtet. Präsident Selenskyj warf den Menschen in Russland daraufhin „feiges Schweigen“ zu den Angriffen vor. Den Westen mahnte er zu Eile bei der Lieferung der von Kiew gewünschten Panzer. Russlands Attacke auf Dnipro und die neuen Versuche der Angreifer, im Krieg die Initiative zu ergreifen, erforderten „neue Lösungen“ und schnellere Entscheidungen. Selenskyj verwies auf starke russische Truppenkonzentrationen im Donbass, speziell um die Städte Bachmut und Soledar, aber auch im Süden der Ukraine. „Wir werden sehen, was Russland hier vorbereitet“, sagte er. Das dürfte er dann auch auf dem Weltwirtschaftsforum wiederholen.

MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

SPORT INTERNATIONAL

Auftakterfolg für Zverev

In Kürze Nasse Verhältnisse

• Deutsche Nummer eins kämpft sich in Australien in Runde zwei Alexander Zverev steht zum Start der Australian Open vor dem Aus, kämpft sich aber als erster deutscher Profi in die zweite Runde durch. Dort wartet eine machbare Aufgabe - sofern sein Fuß hält. Von Jörg Soldwisch, dpa MELBOURNE

K

aum hatte Alexander Zverev eine Auftaktpleite bei seinem Grand-Slam-Comeback nach einem Kraftakt verhindert, ließ er seinen Gefühlen in einem sekundenlangen Urschrei freien Lauf. Erleichterung, Freude und wohl auch etwas Frust - die unterschiedlichsten Emotionen mussten in diesem Moment raus. „Ich bin extrem glücklich, das habe ich in den letzten sieben Monaten vermisst“, sagte der TennisOlympiasieger unmittelbar nach seinem hart erkämpften Auftaktsieg bei den Australian Open gestern: „Egal, was jetzt noch kommt: Das Turnier ist bereits ein Erfolg für mich.“ Nach der langen Leidenszeit wegen seiner schweren Fußverletzung im French-Open-Halbfinale war der Erstrundensieg in Melbourne gegen den aufmüpfigen Qualifikanten Juan Pablo Varillas aus Peru für Zverev ein enorm wichtiger Schritt zurück zu alter Stärke. „Ich bin sehr zufrieden,

Deutschlands Alexander Zverev hat seine Auftaktpartie gegen den Peruaner Juan Pablo Varillas gewonnen. • FOTO: FRANK MOLTER, DPA das war mein erster Sieg nach der Verletzung“, sagte der Hamburger nach dem 4:6, 6:1, 5:7, 7:6 (7:3) und 6:4 mit vielen Höhen und Tiefen in dem vierstündigen Match. Als erster deutscher Spieler meisterte Zverev beim diesjährigen Hartplatz-Turnier die Auftakthürde, vor ihm waren sieben Profis gescheitert. In der zweiten Runde am Donners-

tag trifft er auf den Franzosen Laurent Lokoli oder den US-Amerikaner Michael Mmoh. Auch hier hätte es Zverev schlimmer treffen können, denn am Dienstag sagte der Weltranglisten-50. David Goffin aus Belgien kurzfristig erkrankt ab. Für ihn rückte Mmoh als Lucky Loser aus der Qualifikation nach. In jedem Fall wartet eine machbare Aufgabe.

Doch Zverev weiß nicht, wie er das Fünf-Satz-Match von Dienstag verkraften wird. „Ich bin von der Fitness noch nicht da, wo ich war. Es kann aber auch sein, dass ich mich selber überrasche“, sagte der Australian-Open-Halbfinalist von 2020 bei Eurosport. Körperlich fühle er sich aber deutlich besser als noch während seiner zwei Niederlagen rund um den Jahreswechsel beim United Cup in Sydney: „Da war ich nach zwei Ballwechseln gefühlt tot.“ Er müsse nun regenerieren und vor allem seinen Fuß „in den Griff bekommen“. Der Hamburger hatte Glück, dass sein Auftakt in der überdachten und klimatisierten Margaret Court Arena stattfand. Auf den Außenplätzen war der Spielbetrieb für rund drei Stunden unterbrochen, weil die offizielle „Hitze-Stress-Skala“ die höchste Stufe erreicht hatte. Auf der Anlage des Melbourne Parks wurden Temperaturen von über 35 Grad gemessen. Später am Abend setzte starker Regen ein - erneut wurde der Spielbetrieb gestoppt. Dazwischen konnte das Match von Jan-Lennard Struff beendet werden, der 32-Jährige verlor gegen den USAmerikaner Tommy Paul mit 1:6, 6:7 (6:8) und 2:6. Die Erstrundenspiele von Wimbledon-Halbfinalistin Tatjana Maria und Laura Siegemund wurden heute verschoben.

Adelaide (dpa) • Die Folgen eines heftigen Regens im südaustralischen Adelaide haben Maximilian Schachmann zum Auftakt der neuen Radsport-Saison ausgebremst. Der 29-Jährige belegte beim Prolog über 5,5 Kilometer in Adelaide Platz 44, er musste den verwinkelten Kurs dabei wie ein Großteil der Profis auf nasser Straße absolvieren.

Winter eingekehrt Klingenthal (dpa) • In Klingenthal findet an diesem Wochenende nun doch noch ein Weltcup in der Nordischen Kombination statt. Das gab der Weltverband FIS bekannt, nachdem sich im Vogtland Winterwetter eingestellt hat und dieses auch bis über das Wochenende hinaus halten soll. Am vergangenen Wochenende musste der Weltcup wegen der Witterungsbedingungen noch abgesagt werden.

Aussage vermieden Tampa (dpa) • Nach der krachenden Niederlage in der ersten Runde der NFL-Playoffs hat Tom Brady eine klare Aussage zu seiner Zukunft als Football-Profi vermieden. „Ich gehe nach Hause und versuche, heute Nacht so gut wie möglich zu schlafen“, sagte der 45-Jährige nach der 14:31-Niederlage der Tampa Bay Buccaneers gegen die Dallas Cowboys.

Gladbach soll wieder Angebot von Bayern abgelehnt haben München (dpa) • Fußball-Bundes-

Um Gladbachs Torwart Yann Sommer wird derzeit gepokert. • FOTO: CARMEN JASPERSEN, DPA

ligist Borussia Mönchengladbach soll Medien-Information zufolge ein weiteres Angebot von Meister FC Bayern für Torhüter Yann Sommer abgelehnt haben. Laut Informationen des TV-Senders Sky und der „Bild“ sollen die Münchner acht Millionen Euro plus eine Million Euro an möglichen Bonuszahlungen für den 34 Jahre alten Schweizer Nationaltorwart geboten haben, dessen Vertrag in Gladbach zum Saisonende ausläuft. Nach dem Unterschenkelbruch von Stammtorhüter Manuel Neuer sucht der FC Bayern dringend einen Torwart für die weitere Saison. Am

BEYOND BORDERS

Montag war bekannt geworden, dass Alexander Nübel nicht vorzeitig von der AS Monaco nach München zurückkehrt, wie sein Berater mitteilte. Sollte Sommer doch noch zu den Bayern wechseln, stünde bei der Borussia möglicherweise Jonas Omlin vom HSC Montpellier als Nachfolger bereit. Die Verpflichtung einer neuen Nummer 1 ist für die Gladbacher neben einer üppigen Millionen-Zahlung entscheidend. Montpellier steckt in der französischen Liga im Abstiegskampf. Falls die Franzosen in dieser Situation ihren Torwart ziehen lassen, dann wohl nur gegen eine ausreichende Entschädigung.

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WAZon-Geschichte

MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

Der weiße 89. Folge

Buschmann Vom Wilderer zum Wildhüter

Im Jahre 1929 in Windhoek geboren, lernt Peter Stark, wie so viele „Südwester”, schon als Kind den Umgang mit einer Jagdwaffe und von einem Farmarbeiter das Verhalten des Wildes. Seine Liebe zur freien Natur, dem Reitsport und vor allem der Jagd verführten ihn zu Abenteuern, die ihn oft in Schwierigkeiten brachten. Seine Einstellung zur Jagd ändert sich drastisch, als er von der Abteilung Naturschutz der ehemaligen SWAAdministration angestellt wird und er nun die Wilddiebe aufspüren muss, um das Wild im Etoscha-Nationalpark als Wildhüter zu beschützen. Höhepunkt als Spurenleser 1/3 Bei der Scheidung von Elke wurden meine Kinder mir zugesprochen. Sie gingen in Swakopmund in die Schule. Meine zweite Frau, Leona, und ich waren in den Ferien nach Swakopmund gefahren, um meine Kinder dort abzuholen und nach Hause zu bringen. Wir kamen an einem Donnerstag in Swakopmund an. Ganz Swakopmund stand Kopf, weil ein deutscher Besucher, Dr. Klaus von der Ropp, sich in der Namibwüste verirrt hatte und noch nicht gefunden war. Er war mit einem Safariunternehmen in die Wüste gefahren. Anscheinend waren die Besucher unter der Leitung eines Südwester Safarileiters am vorigen Montag früh in die Wüste zur Welwitschiafläche gefahren und von da aus weiter in die Berge. Die Landrovermaschine war heiß geworden und der Landrover blieb in den Bergen stehen. Der Safarileiter hatte keinen Notvorrat mitgenommen, weder Wasser noch Getränke; ein grober Fehler. Eigentlich wollten sie ja nur bis zur Welwitschiafläche fahren, waren aber danach weiter in die Berge gefahren. Das hatte der Safarileiter seinen Leuten im Büro nicht bekannt gegeben; das war sein zweiter Fehler. In dem Park steht ein besonders rötlich leuchtender Berg, genannt die Blutkuppe, dort wird in einer Mine Erz abgebaut. Der Safarileiter wollte zu dieser Mine laufen und Hilfe holen. Da er schon ein etwas älterer Mann war, bot von der Ropp an, den Safarileiter zu begleiten. Er wollte die Sonne Afrikas genießen, zog sein Hemd aus und der Safarileiter ließ den Besucher, nur mit kurzer Hose bekleidet, mitgehen; der dritte grobe Fehler. Der Rest der Besucher, es waren Amerikaner, blieben beim Landrover zurück. Nach einiger Zeit konnten die Amerikaner den Landrover wieder starten und sie fuhren auf ihren Spuren zum Hauptweg zurück und von da nach Swakopmund. Der Safarileiter und sein Begleiter gingen in Richtung Blutkuppe. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass es nicht die Blutkuppe war und der Safarileiter schickte den Besucher zum Auto zurück; der vierte, sehr

Peter Stark machte sich in der Namib auf die Suche nach dem vermissten Dr. Klaus von der Ropp. • FOTO: DER WEISSE BUSCHMANN grobe Fehler. Der Safarileiter ging weiter auf Suche nach der Mine, von der Ropp hingegen suchte nun in den Bergen nach dem Landrover, der schon lange weggefahren war. Er verirrte sich hoffnungslos und musste in einer Höhle übernachten, nur mit kurzer Hose bekleidet. Und die Nächte in der Namib werden kalt! Den Safarileiter fand man zufällig am Mittwoch, auf einem verlassenen Autoweg kriechend. Er sprach wirr durcheinander und man konnte zu diesem Zeitpunkt nichts aus ihm herausbekommen. Der Deutsche blieb verschwunden, keiner wusste, was aus ihm geworden war. Inzwischen hatte man verschiedene Suchkommandos auf die Beine gebracht. Fast die gesamte Polizei von Swakopmund und Walvis Bay war im Einsatz. Viele Freiwillige aus beiden Orten hatten sich gemeldet. In der Luft waren zwei Hubschrauber von der Polizei und mehrere Privatflugzeuge. Alles tobte in den Bergen herum auf der Suche nach von der Ropp. Immo, mein Neffe, bei dessen Familie Leona und ich am Donnerstag übernachteten, bat mich abends, mitzuhelfen. Ich wollte den nächsten Tag mit Leona und den Kindern am Meer verbringen, dort fischen und schwimmen. Von der Ropp wurde schon seit Diens-

tag gesucht und hunderte Menschen hatten etwaige alte Spuren vom Montag zertreten oder die Fährten waren vom Wüstenwind in den Bergen verwischt. Die Hoffnung, noch eine Spur zu finden, war gleich Null. Aber Immo flehte mich an: „Bitte, hilf. Du bist der Einzige, der das noch schaffen kann!“ Vorläufig lehnte ich ab, denn ich hatte keinerlei Hoffnung, noch Spuren zu finden. Als Hauptnaturschutzwart war der Park meine Verantwortung gewesen und ich kannte die harten steinigen Wildwechsel und die Wüstenwinde. Eine fünf Tage alte Spur war „vom Winde verweht.“ Immo kannte mich aber als besonders guten Spurenleser und ließ nicht locker: „Bitte, hilf uns doch!“ Schließlich gab ich nach und sagte: „Gut, ich will’s versuchen“. Sofort fuhr er zu Woermann Brock, wo der Besitzer des Safariunternehmens arbeitete und verabredete mit ihm, dass er (Immo) mich zum Befehlshaber der Suchkräfte bringen sollte. Was ich brauchte, fragte der Besitzer von Woermann Brock. „Dir steht alles zur Verfügung: Kaviar, Lachs, Sardinen, usw. usw.“ Ich lehnte lachend ab. „Ein Behälter für eine halbe Gallone Wasser und ein paar Tennisschuhe, die ich kaputt schneiden kann. Mehr hab ich nicht nötig!“ war meine Antwort.

Man schaute mich erst dumm an, gab mir aber das Gewünschte. Danach fuhren Immo und ich in die Wüste zum Namib Park. Dort suchten wir den Befehlshaber der Suchaktion. Es war Kapitän Naudé von der Walvisbay Polizei. Als wir in sein Zelt eintraten, war er dabei Landkarten zu studieren. „Ob ich helfen könnte“ fragten Immo und ich, nachdem ich mich vorgestellt hatte. Geistesabwesend antwortete er: „Nee, hier sind schon zu viele Menschen!“ Er blickte dabei kaum auf. Dann plötzlich schaute er mir gerade in die Augen und fragte: „Wer bist du?“ Ich wiederholte deutlich meinen Namen. „Bist du der Stark, der in Etoscha war?“ kam dann seine eindringliche Frage. Ich bejahte es. „Ja, vielleicht kannst du uns doch helfen! Aber was willst du machen?“ wollte er wissen. „Nach Spuren suchen“ erwiderte ich. Er lachte verzweifelt und antwortete: „Kannst du vergessen. Das sieht hier aus wie ein Schafkral, hier sind hunderte Menschen herumgelaufen. Die Spuren sind von Montag und schon lange verwischt“. Dann fragte ich, in welche Richtung der Besucher gegangen war und wie er aussähe? Kaptein Naudé meinte, dass er nach Norden gegangen sei und dass es ein sehr langer, hagerer Mann sei. Das gab mir einen Anhalt.

MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

AZ

GESCHICHTE / ANZEIGEN

...vor 50 Jahren 18. Januar 1973

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Was Du aus Liebe uns gegeben, dafür ist jeder Dank zu klein. Du warst die Mitte in unserem Leben, nun ist ein Loch, wo Du solltest sein. Zu Dir bleibt ein unsichtbarer Bund. Endlich brauchst Du nicht mehr leiden. Deine Schritte mögen sein verstummt, doch deine Spuren in unseren Herzen bleiben.

(ausgesucht und aufbereitet von Ronja Lyhs)

WHISKY, AUTO UND GELDGESCHENKE Windhoek – In dem Verfahren gegen die beiden ehemaligen führenden Windhoeker Bankbeamten Willem Johannes Rocher, 45, und Peter George Vollmer, 30, die in die Grundlingh-Affäre verwickelt sind, wurden gestern weitere Zeugen vernommen. Der Hauptgeschäftsführer von Nedbank in Johannesburg, L J. Zaayman, erklärte gestern vor Magistrat J. A. Greyling, er sei im April vergangenen Jahres nach Windhoek gekommen, nachdem ihm gewisse Unregelmäßigkeiten zur Kenntnis gekommen waren. Nachdem er mit Rocher gesprochen habe, habe sich dieser bereit erklärt, eine Erklärung in der Angelegenheit abzugeben. Auf dem Wege zu einem Anwalt, bei dem die Erklärung abgegeben werden sollte, soll Rocher gesagt haben: „Mein Leben ist vorbei. Es ist besser, wenn ich mir eine Kugel in den Kopf schieße.”

geb. Timke * 24. Mai 1962

In Liebe und unendlicher Dankbarkeit nehmen wir Abschied von einem unvergesslichen Menschen, unserer Mami und Schwiegermutter Claudia Helge Almut und Marco

SCHWIMM-MEISTERSCHAFTEN WAREN VON HOHEM NIVEAU Swakopmund – Als die bisher erfolgreichste und hervorragendste Veranstaltung ihrer Art hat am Wochenende der Vizevorsitzende des SWA-Schwimmverbandes, Whitey Dercksen, die Amateur-Schwimm-Meisterschaften bezeichnet, die in der vergangenen Woche im Swakopmunder Hallenbad zur Austragung kamen. Ein beredtes Zeugnis hiervon legte die große Zahl neuer Rekorde ab, die während der Wettkämpfe erschwommen wurden, sagte Dercksen. Als Gründe für die hervorragenden Leistungen führte der Vorsitzende einerseits die sorgfältigen Vorbereitungen, andererseits den Austragungsort und seine günstigen Verhältnisse an. Zudem dürfe die Konkurrenz nicht außer Acht gelassen werden, die in diesem Jahre außerordentlich groß gewesen sei und besonders den Schwimmern als Ansporn zu Höchstleistungen gedient haben dürfte. Während der Veranstaltung qualifizierten sich insgesamt sechs Teilnehmer mit ihren neuen Bestzeiten für die südafrikanischen Meisterschaften.

EIN GEFÄHRLICHES VERMÄCHTNIS

Einzelheiten bezüglich der Trauerfeier werden zum späteren Zeitpunkt mitgeteilt. [email protected], Postfach 97093, Maerua Mall, Windhoek

Wir nehmen Abschied von unserem langjährigen Mitglied, Schatzmeister und Freund Langjähriges Stellenangebot für: •

Johannesburg – Der Aufsichtsratsvorsitzende der Anglo American Corporation, Harry Oppenheimer, eröffnete gestern den Jahreskongress des Instituts für Rassenbeziehungen in Johannesburg. Hauptthemen des Kongresses sind Südwestafrika und Lohnfragen nichtweißer Arbeitnehmer. In seiner Eröffnungsansprache bezweifelte Harry Oppenheimer, dass Südwestafrika in seiner gegenwärtigen Form ein stabiler, unabhängiger Staat werden könnte. „Ich bin nicht sicher, dass die künstlichen Grenzen, die um Südwestafrika gezogen sind, der Schaffung eines stabilen Nationalstaates förderlich sind”, sagte Oppenheimer. Ein wichtiger Teil des kolonialen Erbes, das in Afrika bisher nicht zurückgewiesen worden sei, seien die Grenzen, die vor den Kolonialmächten gezogen wurden. Diese Grenzen seien häufig der gefährlichste Teil des kolonialen Nachlasses.

Kapstadt – Nach den neuesten StandortmeIdungen der Teilnehmer an der Südatlantik-Regatta von Kapstadt nach Rio de Janeiro, haben sich inzwischen erhebliche Positionsänderungen ergeben, bei der die südwestafrikanische Schaluppe „Omuramba” von dem sechsten auf den dritten Handicap-Platz aufrückte. Ihre tatsächliche Position gab Skipper Adv. Berker am Dienstag um 19.30 Uhr mit 2 989 Meilen von Rio entfernt an. Die Südwester Segeljacht lag damit an siebenter Stelle. Die Führungsspitze behauptet nach wie vor die amerikanische Ketsch „Ondine“, doch fiel sie in der Handicap-Wertung weiter zurück, nämlich von Platz 21 am Montag auf Platz 26 am Dienstag.

TRUPPENVERSTÄRKUNGEN IN SAMBIA Kapstadt – Der südafrikanische Rüstungsrat hat ein neues wirksames Minenräumfahrzeug entwickelt, erklärte Verteidigungsminister P. W. Botha in Kapstadt. Dieses Fahrzeug konnte nach intensiver Forschung entwickelt und gebaut werden. Es können damit durch Terroristen gelegte Landminen festgestellt und zerstört werden. Das Fahrzeug wurde in den letzten Monaten eingehend getestet. Die Ergebnisse waren sehr befriedigend. Der Rüstungsrat organisiert nun die Produktion, um über genügend Minenräumfahrzeuge zu verfügen. Es sei nun möglich, sagte der Verteidigungsminister, soweit dies menschlich durchführbar sei, weitere Verluste auszuschalten.

Alexander von der Pforte

Einen Schreinergeselle oder ähnlichen Beruf als Quereinsteiger in die Natursteinbranche für die Produktion von Marmorplatten nach internationalem Standard im großmaß für den Export. Technische Kenntnisse von Produktionsmaschinen und Computerkenntnisse von Vorteil. Englisch und deutschsprachig, Zwischen 20 und 40 Jahre alt, Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung.



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„OMURAMBA“ VERBESSERTE POSITION

† 13. Januar 2023



und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Der Vorstand und die Mitarbeiter der Wissenschaftlichen Gesellschaft Swakopmund

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VERMISCHTES

In Kürze Tote bei Explosion

MITTWOCH, 18. JANUAR 2023

LA PALMA: FOLGEN DES VULKANAUSBRUCHS UNTERSUCHT

Forscher aus Kiel und Spanien wollen die Auswirkungen des längsten bekannten Vulkanausbruchs in der Geschichte der Kanareninsel La Palma untersuchen. Anfang Januar habe ein Team mehrerer Institute von Bord des Forschungsschiffs „Maria S. Merian“ aus den Meeresboden vor der Insel kartographiert, sagte der Projektverantwortliche Jacob Geersen von der Universität Kiel. In drei Tagen sei es gelungen, den Großteil der westlichen Inselseite zu vermessen. Die Forscher erhoffen sich von den Daten Erkenntnisse über die durch den Ausbruch Ende 2021 verursachten Veränderungen am Aufbau des Vulkans. Außerdem wollen sie die genauen Umrisse der Vulkanflanke untersuchen. Geodätische und geologische Daten an Land weisen darauf hin, dass diese langsam in den Atlantik abrutscht. Er war am 19. September 2021 ausgebrochen und richtete immense Schäden an. Mindestens 7 000 Menschen mussten evakuiert werden, 3 000 konnten nicht zurückkehren. Auch Plantagen für Bananen, dem wichtigsten Erzeugnis der Insel, wurden von der Lava begraben. • FOTO: AZ-ARCHIV/DPA

Manaus (dpa) • Bei einer Explosion in einem privaten Schießclub in der brasilianischen Amazonas-Metropole Manaus sind fünf Menschen ums Leben gekommen. Ein Mann erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, vier Personen waren direkt tot, als es im Trainingsbereich des Clubs zu der Explosion kam, wie das Nachrichtenportal „G1“ berichtete. Die Polizei und die Regierung des Bundesstaates Amazonas untersuchen demnach den Grund für den Unfall.

Keine Überlebenden

Kathmandu (dpa) • Auch am Tag nach dem Flugzeugabsturz in Nepal sind keine Überlebenden gefunden worden. Bislang fanden Bergungsteams die Leichen von 69 der 72 Menschen an Bord. Das Wrack liegt bei einer 300 Meter tiefen Schlucht in der Stadt Pokhara, wie der Koordinator der Rettungsarbeiten bekanntgab. Es ist das schwerste Luftverkehrsunglück seit drei Jahrzehnten in dem armen Land.

Weiterer Satellit

Cape Canaveral (dpa) • Die private Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk hat erneut einen US-Militärsatelliten ins All gebracht. Der Kommunikationssatellit für die Space Force, die Raumfahrtabteilung des US-Militärs, startete mit einer „Falcon Heavy“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida, wie das Unternehmen mitteilte. Zwei der Antriebsstufen der Rakete landeten nach dem Start wieder auf der Erde - wie bereits bei einem ähnlichen Start im November.

Gegen Polio

Islamabad (dpa) • Pakistan hat eine großflächige Impfkampagne gegen Kinderlähmung gestartet. Trotz wiederholter Anschläge auf Impfhelfer sollen damit innerhalb von fünf Tagen rund 44 Millionen Kinder unter fünf Jahren erreicht werden. Dafür gehen hunderttausende Impfhelfer in dem Land von Tür zu Tür, um Schluckimpfungen zu verabreichen.

Selbstmordattentat

Mogadischu (dpa) • Bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt in Zentralsomalia wurden nach Militärangaben mindestens 35 Menschen getötet. Dem Angriff seien drei Selbstmordattentate vorausgegangen. Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu dem Angriff und erklärte, kurzzeitig die Kontrolle über die Militärbasis übernommen zu haben. Anzeige

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Seite n Inhal t

Keine Trendwende

• Chinas Bevölkerung schrumpft erstmals seit 1961 rend die Gesellschaft überaltert. Die Auswirkungen der seit 1979 verfolg­ ten „Ein­Kind­Politik“ werden immer spürbarer. Nur ein Kind zu haben, ist in China heute die soziale Norm. Zwei Generationen haben es nie anders er­ Geburtenrate lag im vergangen Jahr lebt, so dass es tief in der Gesellschaft nur noch bei 6,77 Neugeborenen auf 1 verankert ist. 000 Menschen ­ ein historischer Tief­ Daneben sehen Experten die ho­ punkt. Erstmals in der Geschichte der hen Kosten für Wohnraum, Bildung Volksrepublik lag die Zahl der Ge­ und Gesundheitsversorgung in China burten unter 10 Millionen. Nur 9,56 sowie die schwindende Bereitschaft Millionen Babys wurden geboren, zur Heirat als wesentliche Gründe für während 10,41 Millionen Menschen die beunruhigende Entwicklung. Als gestorben sind, wie das Statistikamt Reaktion auf den Geburtenrückgang und die rapide Überalterung wurden berichtete. Der unabhängige Forscher Yi Fu­ 2021 auch drei Kinder erlaubt. Außer­ xian, der seit langem die chinesische dem bemüht sich die Regierung seit­ Bevölkerungsentwicklung kritisch her, es jungen Paaren leichter zu ma­ verfolgt, hält auch die jetzigen Zah­ chen, für Kinder zu sorgen. Die Kosten len unverändert für geschönt. Nach für Kindergärten und Schulbildung seinen Berechnungen schrumpft die wurden gesenkt. Finanzhilfen wurden chinesische Bevölkerung sogar schon gewährt, Mutterschafts­ und Elternur­ seit vier Jahren. Unaufhaltsam gehen laub erleichtert. Viele Frauen befürch­ seit Jahren die Geburten zurück, wäh­ ten, dass sich eine Mutterschaft nega­ tiv auf ihre berufliche Karriere auswirkt. Die Folgen der Be­ völkerungskrise für die zweitgrößte Volks­ wirtschaft sind enorm. Jeder fünfte Chinese ist heute älter als 60 Jahre. Unterstützten 2020 fünf Beschäftig­ te zwischen 20 und 64 Jahren einen älte­ ren Menschen über 65 Jahre, werden es 2050 Chinas Bevölkerung schrumpft erstmals seit Jahrnur noch 1,5 Arbeit­ nehmer sein. zehnten. • FOTO: KYODO

Das Ende der Ein-Kind-Politik hat in China keine Trendwende gebracht. Die Geburtenrate sinkt dramatisch. Wohnraum, Bildung und medizinische Versorgung sind zu teuer - und hohe Arbeitslosigkeit kommt auch noch hinzu. Von Andreas Landwehr, dpa PEKING

C

hinas Bevölkerung ist im vergangenen Jahr erstmals seit sechs Jahrzehnten ge­ schrumpft. Ende Dezember habe das bevölkerungsreichste Land der Welt 1,411 Milliarden Einwohner gehabt und damit rund 850 000 weniger als ein Jahr zuvor, teilte das Statistikamt in Peking mit. Experten sprechen von einem „Wendepunkt“ in Chinas Ge­ schichte und warnen vor verheeren­ den Folgen einer „unvorstellbaren“ Bevölkerungskrise. „Chinas demografische und wirt­ schaftliche Aussichten sind düsterer als erwartet“, meint der US­Sozialwis­ senschaftler Yi Fuxian von der Univer­ sität von Wisconsin. „China wird eine Schrumpfung durchlaufen müssen.“ Auch müsse es seine Sozial­ und Wirt­ schaftspolitik ändern. Auf den Über­ schuss an Werktätigen, der Chinas Wirtschaftswunder als „Werkbank der Welt“ angekurbelt hatte, folgt jetzt Ar­ beitskräftemangel. „Chinas Produkti­ onssektor wird unterbesetzt und über­ altern ­ und so schnell abnehmen wie der Japans“, so Yi Fuxian. Es war der erste Bevölkerungsrück­ gang seit 1960 und 1961, berichtete das Statistikamt, ohne die Zahlen gesondert zu kommentieren. Die

Tagesstätten nicht sicher

Tokio (dpa) • Im hochgradig erd­

bebengefährdeten Japan sind vie­ le Kindertagesstätten nicht ausrei­ chend gegen starke Erschütterungen geschützt. Zum Zeitpunkt der jüngs­ ten Erhebung seien noch mehr als 3 300 Gebäude, in denen kleine Kin­ der tagsüber betreut werden, unzu­ reichend gegen Erdbeben gesichert oder ihre Erdbebensicherheit zumin­ dest nicht zertifiziert gewesen. Das berichtete die japanische Tageszei­ tung „Mainichi Shimbun“. Von den rund 44 000 Gebäuden mit Kinder­ tagesstätten stammten rund 1 000 aus einer Zeit, als noch die alten Erdbebenstandards galten, schrieb das Blatt.

Öltanker in Zentralthailand explodiert Bangkok (dpa) • Auf dem Fluss Mae

Klong in Zentralthailand ist ein Öl­ tanker explodiert. Das Unglück sei gestern bei Wartungsarbeiten pas­ siert, während das Schiff in der Pro­ vinz Samut Songkhram angedockt war, teilte die Feuerwehr auf Twitter mit. Der Mae Klong mündet dort in den Golf von Thailand. Acht Hafen­ arbeiter würden vermisst, berichte­ te die Zeitung „Bangkok Post“. Auf Fotos und Videos im Internet war zu sehen, wie dichte Rauchsäulen von dem Tanker aufstiegen. Die „Smooth Sea 22“ hatte den Angaben zufolge aber kein Rohöl geladen. Nach etwa einer Stunde brachten Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle.

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