Beschaffungsplanung_Teilskriptum Flipbook PDF


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SKRIPTUM Beschaffung Beschaffungsplanung Teilskriptum Version 04/2022


43 3382 51135 9009 [email protected] [email protected] www.szf.at www.szf.at


3 / 40 Inhaltsverzeichnis 1. Durchschnittlicher (Ø) Tagesbedarf 6 1.1. Ziel dieser Lerneinheit 6 1.2. Modellunternehmen 6 1.3. Definition 7 1.4. Formel 8 2. Absatzplanung – der Primärbedarf 9 2.1. Ziel dieser Lerneinheit 9 2.2. Definition 9 2.3. Vorgehensweise 10 3. Produktionsbedarfsplanung – der Sekundärbedarf 11 3.1. Ziel dieser Lerneinheit 11 3.2. Definition 11 3.3. Vorgehensweise 12 4. Brutto- und Nettobedarfsmenge 15 4.1. Ziel dieser Lerneinheit 15 4.2. Bruttobedarfsmenge 15 4.2.1. Definition 15 4.2.2. Vorgehensweise 16 4.3. Disponierbarer Lagerbestand 17 4.3.1. Ziel dieser Lerneinheit 17 4.3.2. Definition 17 4.3.3. Formel 18 4.3.4. Vorgehensweise 18 4.4. Nettobedarfsmenge 20 4.4.1. Ziel dieser Lerneinheit 20 4.4.2. Definition 20 4.4.3. Formel 20


4 / 40 4.4.4. Vorgehensweise 21 5. Arten der Bedarfsdeckung 21 5.1. Ziel dieser Lerneinheit 21 5.2. Vorratsbeschaffung 21 5.2.1. Definition 21 5.2.2. Merkmale 22 5.3. Einzelbeschaffung 22 5.3.1. Definition 22 5.3.2. Merkmale 23 5.4. Einsatzsynchrone Beschaffung (JIT/JIS) 23 5.4.1. Definition 23 5.4.2. Merkmale 24 5.5. Vorgehensweise 25 6. Optimale Bestellmenge 26 6.1. Ziel dieser Lerneinheit 26 6.2. Definition 26 6.3. Formel 26 6.3.1. Andler’sches Modell 27 6.4. Vorgehensweise 29 7. Beschaffungszeitverfahren 31 7.1. Ziel dieser Lerneinheit 31 7.2. Beschaffungszeit 31 7.2.1. Definition 31 7.3. Bestellpunktverfahren 32 7.3.1. Ziel dieser Lerneinheit 32 7.3.2. Definition 32 7.3.3. Formel 33 7.3.4. Vorgehensweise 33 7.4. Bestellrhythmusverfahren 36


5 / 40 7.4.1. Definition 36 7.4.2. Vorgehensweise 37 7.5. Optionalverfahren 39 7.5.1. Definition 39 8. Beschaffungsplanung – Zusammenfassung 39 Symbolbedeutung Folgende Piktogramme werden in allen Skripten verwendet und weisen auf die jeweiligen Bereiche hin: Download Ziel(e) Upload Video ansehen, produzieren Informationen Fragen, Aufgaben Wissenswertes, Tipps Gruppenaktivität Literatur


43 (0)316 123 456 -0 Fax-Nr.: DW -11 E-Mail Adresse: [email protected] Ihre E-Mail Adresse: [email protected] Web-Seite: www.bike-welt.at Ihre Telefon-Nr.: DW -03


7 / 40 Die Betriebslogistik setzt sich aus nachfolgenden Hauptteilbereichen zusammen: Die Hauptteilbereiche der Betriebslogistik sind: Beschaffungslogistik Produktionslogistik Absatz- bzw. Distributionslogistik Entsorgungslogistik 1.3. Definition Da die Betriebslogistik u. a. die Aufgabe hat, den innerbetrieblichen Material-/Informationsfluss zu optimieren (kontinuierlich zu verbessern), eine solche Optimierung ist nur mit einer entsprechenden Planung möglich. Damit man mit der Bedarfsmengenplanung beginnen kann, ist die Ermittlung einer Lagerkennzahl, nämlich, des durchschnittlichen Tagesbedarfs, unbedingt notwendig. Der durchschnittliche Tagesbedarf (Tagesverbrauch, Tagesabsatz) ist eine durchschnittliche Menge eines Lagergutes, die man an Kund*Innen täglich verkauft/absetzt bzw. welche man in der Produktion täglich verbraucht/benötigt. Um diese Lagerkennzahl berechnen zu können, beginnt man auf der Kundenseite, indem man eine aktuelle bzw. eine künftige Kundennachfrage nach unseren Leistungen (Produkte, Waren, etc.), bezogen auf einen Tag, ermittelt. Die Ermittlung einer Kundennachfrage ist die Aufgabe der Absatzlogistik und wird in zwei Stufen durchgeführt: 1. Vergangenheitsorientiert (Erfahrungswerte einer Vorperiode) 2. Zukunftsorientiert (Prognose über die Nachfrage einer Nachperiode)


8 / 40 1.4. Formel Ø Tagesbedarf = () () x [1 ± SF (%)1 ] Unter einer Periode versteht man den Zeitraum, für welchen man die Bedarfsmengenplanung durchführt (z. B. Woche, Monat, Quartal, Halbjahr, Jahr). Musterbeispiel: Sie entnehmen aus dem Warenwirtschaftssystem (WWS) folgende Angaben: Lagerbewegung des Artikels: FAV | Fahrrad ¨Averso-Mountain¨ Für den Auswertungszeitraum: vom 01.01.20.. bis 31.12.20.. (Periode = Jahr) Eine Vorschau des Lagerjournals sieht folgendermaßen aus: Absatzmengen pro Monat: 1 SF steht für den Sicherheitsfaktor: prozentuale Schwankung/Veränderung der künftigen Nachfrage


21%) = 7,90 ≈ 8 Stk/AT Mit dieser Vorgehensweise ermittelt die Absatzlogistik (der Vertrieb, die Verkaufsabteilung) die durchschnittliche Menge jedes Lagergutes aus dem Sortiment und diese Lagerkennzahl dient als Basis für eine weitere Bedarfsmengenplanung (für die Erstellung eines Absatzplanes). 2. Absatzplanung – der Primärbedarf 2.1. Ziel dieser Lerneinheit Sie rechnen den durchschnittlichen Tagesbedarf eines Lagergutes auf die künftige Periode hoch und planen die jeweilige Absatzmenge. 2.2. Definition Die Absatzplanung ist die Planung (Prognose) von Absatzmengen einzelner Positionen des Sortiments in einer künftigen Periode. Da die künftige Periode i.d.R. ein Zeitraum ist, der größer ist als 1 Tag (z. B. Woche, Monat, Quartal, etc.) werden die ermittelten Ø Tagesbedarfe auf die konkrete Periode hochgerechnet (d.h. mit der Anzahl der Arbeitstage multipliziert).


10 / 40 2.3. Vorgehensweise Die Absatzplanung hat bereits den jeweiligen Ø Tagesbedarf (die prozentuale Nachfrageschwankung SF ist berücksichtigt worden) für jede einzelne Position (z. B. Produkt, Artikel, Ware, etc.) des Sortiments ermittelt. Als nächstes ist die künftige Periode der Absatzplanung zu definieren. Unter der Annahme, dass die künftige Periode ein Monat mit 22 Arbeitstagen ist, wird der jeweilige Ø Tagesbedarf auf diese Periode hochgerechnet, indem man den Ø Tagesbedarf mit der Anzahl der Arbeitstage (in unserem Beispiel: Monat Mai mit 22 AT) multipliziert. Musterbeispiel (Fortsetzung): Auszug der Artikelstammdaten: Für das gesamte Sortiment wird der Mengenbedarf der Absatzplanung für die kommende Periode (Monat Mai) ermittelt: Wie Sie bereits erkannt haben, die Absatzplanung hat einen Monatsbedarf des Artikels FAV | Fahrrad „Averso-Mountain“ folgendermaßen ermittelt: Ø Tagesbedarf (8 Stk/AT) x Arbeitstage/Periode (22 AT) = 176 Stk/Monat


11 / 40 Mit der gleichen Vorgehensweise wird der Periodenbedarf (in unserem Fall, ein Monatsbedarf) für jede einzelne Position des Sortiments ermittelt und so ergibt sich eine Bedarfsmenge (der Primärbedarf), laut Absatzplanung. Diese Menge, welche die Absatzlogistik plant in der nächsten Periode zu verkaufen, ist ein Mengenbedarf für die eigene Produktion. 3. Produktionsbedarfsplanung – der Sekundärbedarf 3.1. Ziel dieser Lerneinheit Sie wandeln einen Absatzplan in einen Produktionsbedarfsplan um. 3.2. Definition Der Produktionsbedarf ergibt sich aus den Mengen der Absatzplanung, wenn diese konkreten Mengen mit Hilfe der jeweiligen Stückliste in einzelne Teile bzw. Materialien „zerlegt“ werden. Die Stückliste ist eine Liste aller zur Fertigung eines Erzeugnisses (z. B. eines Fahrrads) benötigten Einzelteile bzw. Materialien.


12 / 40 3.3. Vorgehensweise Die Produktionsplanung hat für jede einzelne Position des Sortiments eine entsprechende Stückliste, aus welcher man entnehmen kann, welche Einzelteile bzw. Materialien, in welcher Menge, benötigt werden, dass man daraus ein konkretes Erzeugnis (z. B. ein Fahrrad) herstellen kann. In der Praxis kommt es oft vor, dass bestimmte Teile bzw. Materialien in verschiedene Erzeugnisse eingehen. Daher kann die Produktionsbedarfsplanung die verschiedenen Mengen gleichen Teils bzw. Materials zusammenfassen und als Gesamtbedarfsmenge an die Beschaffungslogistik (an die Einkaufsabteilung) weitergeben. Nachfolgend wird Ihnen der Auszug einer Stückliste für das Produkt FAV | Fahrrad „Averso-Mountain“ tabellarisch dargestellt:


13 / 40 Musterbeispiel (Fortsetzung): Die vorher abgebildete Stückliste stellt die Zusammensetzung eines Fahrrads (Modell „Averso-Mountain) dar. Für jedes weitere FahrradModell des Absatzplanes gibt es eine ähnliche Stückliste mit einer ähnlichen Zusammensetzung. Unter der Annahme, dass Ihr Betrieb nicht alle Teile selber produziert, sondern nur die Rahmen und die restlichen Einbauteile werden von Zulieferern bezogen, ergibt sich eine zusammengefasste Produktionsbedarfsmenge für das Teil mit der Nr. FAV-0058 und Bezeichnung „Rahmenrohre“: Hinweis: eine detaillierte Darstellung dieser Stückliste ist auf der nächsten Seite abgebildet! Diesen Produktionsbedarf an Rohren aus verschiedenen Materialien wird also benötigt, um alle Rahmen für die Fahrräder, die im nächsten Monat verkauft werden sollen (gemäß Absatzplan) rechtzeitig (vor dem Beginn dieser Periode) herstellen zu können. Zusammen mit den anderen Einbauteilen wird der gesamte Periodenbedarf (der Sekundär- bzw. Tertiärbedarf) an Materialien, Teilen, usw. an die Beschaffungslogistik (an den Einkauf) weitergegeben. Die Beschaffungslogistik bekommt also die Bedarfsmengen aus der Produktionsbedarfsplanung (bei einem Handelsunternehmen, direkt aus der Absatzplanung).


14 / 40


15 / 40 4. Brutto- und Nettobedarfsmenge 4.1. Ziel dieser Lerneinheit Sie ermitteln die Bruttobedarfsmenge eines Lagergutes aus der Produktionsbedarfsplanung. 4.2. Bruttobedarfsmenge 4.2.1. Definition Primärbedarf: ist der Bedarf an verkaufsfähigen Produkten eines Unternehmens für eine Periode. Sekundärbedarf: ist der Bedarf, der für die Herstellung des Primärbedarfes (von Fertigerzeugnissen) benötigt wird. Zum Sekundärbedarf gehören alle Komponenten, die direkt in das Produkt einfließen, also Teile, Baugruppen, Rohstoffe, Hilfsstoffe usw. Tertiärbedarf: ist der Bedarf an Verbrauchsmaterial und Gegenständen, die bei der Herstellung des Sekundärbedarfes verbraucht werden (z.B. Betriebsstoffe, Schutzfolien, usw.), die aber nicht in das Fertigerzeugnis einfließen. Bruttobedarf ist die Summe aus Primär-, Sekundär- und Tertiärbedarf, erhöht um einen Zusatzbedarf, der erfahrungsgemäß in der Produktion bspw. als Ausschuss oder Verschnitt „verloren“ geht.


Zusatzbedarf (7 %)................................................69.89 m = Bruttobedarfsmenge:.....................................1.068,29 m Bruttobedarfsmenge (gerundet auf 1 Kommastelle): 1.068,30 m


17 / 40 4.3. Disponierbarer Lagerbestand 4.3.1. Ziel dieser Lerneinheit Sie ermitteln den disponierbaren Lagerbestand eines Lagergutes. 4.3.2. Definition Der disponierbare Lagerbestand ist eine Bestandsmenge, die nach dem Ablauf der aktuellen Periode, zur Verfügung steht, um den Bruttobedarf der künftigen Periode teilweise oder zur Gänze decken zu können. Der aktuelle (effektive) Lagerbestand ist eine Bestandsmenge, die am Tag der Bedarfsermittlung (heute) laut Warenwirtschaftssystem (WWS) aktuell im Lager verfügbar ist. Der Bestellbestand ist eine Menge, die man bereits bei den Lieferanten bestellt hat, allerdings ist diese Menge noch nicht bereitgestellt worden. Diese Bestandsmenge ist ein künftiger Lagerzugang mit dem höchstwahrscheinlich zu rechnen ist. Der Vormerkbestand (reservierter Bestand) ist eine Bestandsmenge, die zwar im Lager ist aber, diese Menge ist für die angenommenen Kundenaufträge bereits reserviert, d.h. nur kurzfristig verfügbar. Der Sicherheitsbestand (eiserne Reserve, Mindestbestand) ist auch, wie der Vormerkbestand, zwar noch im Lager aber, diese Bestandsmenge steht einem Unternehmen immer auf Vorrat zur Verfügung, in der ersten Linie, um einen Lieferverzug zeitlich überbrücken zu können und die Produktion gegen einen Ausfall zu sichern.


Bestellbestand = Disponierbarer Lagerbestand 4.3.4. Vorgehensweise Um den disponierbaren Lagerbestand eines Teils bzw. Materials ermitteln zu können, müssen Sie dem betrieblichen Warenwirtschaftssystem folgende Angaben entnehmen: Wie hoch ist der aktuelle (effektive) Lagerbestand? Welche Menge ist bereits für Aufträge (Kundenbestellungen) reserviert? Gibt es eine festgelegte eiserne Reserve (eine zusätzliche Sicherheit)? Hat Ihnen der/die Lieferant*In alles, was Sie bestellt haben, auch bereitgestellt? } = verfügbarer Bestand


Bestellbestand.......................................................................0,00 ....m = Disponierbarer Lagerbestand ........................................ 425,00 ....m Die Menge über welche Sie, nach dem Ablauf der aktuellen Periode, noch disponieren können, ist der disponierbare Lagerbestand von 425,00 m.


20 / 40 4.4. Nettobedarfsmenge 4.4.1. Ziel dieser Lerneinheit Sie ermitteln die Nettobedarfsmenge eines Lagergutes. 4.4.2. Definition Die Nettobedarfsmenge ist die Menge eines Lagergutes, die den künftigen Bruttobedarf teilweise (wenn Nettobedarf < Bruttobedarf) bzw. zur Gänze (wenn Nettobedarf ≥ Bruttobedarf) decken kann. Das Lagergut ist jedes Gut, welches man in der Lagerhaltung führt. Dies können folgende Beschaffungsobjekte sein: Handelsware (Artikel, Ware, Fertigerzeugnis, Produkt) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe (Materialien) Teile, Module Büromaterial, Verpackungsmaterial, usw. 4.4.3. Formel Die Nettobedarfsmenge ergibt sich, wie folgt, nachdem man dem Bruttobedarf eines Lagergutes den entsprechenden disponierbaren Lagerbestand (des gleichen Lagergutes) abgezogen hat: Bruttobedarfsmenge (eines Lagergutes) - Disponierbarer Lagerbestand (des gleichen Lagergutes) = Nettobedarfsmenge (eines Lagergutes)


21 / 40 4.4.4. Vorgehensweise Musterbeispiel (Fortsetzung): Wenn Sie die oben beschriebene Formel für den Rohstoff „Rahmenrohre aus Stahl 60 mm (2,5‘‘)“ anwenden, dann ergibt sich folgende Nettobedarfsmenge für diesen Rohstoff: Bruttobedarfsmenge.....................1.068,30 .....m - Disponierbarer Lagerbestand..........425,00 .....m = Nettobedarfsmenge.......................643,30 .....m Dies bedeutet, dass Sie für die künftige Periode (für den nächsten Monat) mindestens 643,30 m vom Rohstoff mit der Nr. RS-S037-60 | „Rahmenrohre aus Stahl 60 mm“ beschaffen sollen, damit die Produktion reibungslos die Rahmen aus Stahlrohren für alle Fahrrad-Modelle (gemäß Absatzplanung) rechtzeitig herstellen kann. 5. Arten der Bedarfsdeckung 5.1. Ziel dieser Lerneinheit Sie wählen die geeignete Beschaffungsart eines Lagergutes aus. 5.2. Vorratsbeschaffung 5.2.1. Definition Die Vorratsbeschaffung ist ein Beschaffungsprinzip bzw. –konzept, nach welchem man den gesamten Bedarf einer/mehreren künftigen Periode/-n auf einmal bestellt und diese bereitgestellte Menge steht zur Gänze einem Unternehmen (im Lager bevorratet) auf Abruf zur Verfügung.


22 / 40 5.2.2. Merkmale Voraussetzungen Lange Haltbarkeit des Lagergutes Niedriger Wert (Preis) Große Verbrauchs- bzw. Verkaufsmengen Gute Eignung Für alle „C-Güter2 “, die Voraussetzungen erfüllen Vorteile Eine sofortige Lieferbereitschaft (Lieferfähigkeit) und Verfügbarkeit wird gewährleistet; Keine Produktionsunterbrechung wegen Fehlmengen; Günstige Beschaffung (Mengenrabatte, niedrige Transportkosten); Eine vorübergehende Unabhängigkeit vom Beschaffungsmarkt; Man kann den nächsten Einkaufszeitpunkt, in Bezug auf Marktpreisentwicklung, frei aussuchen. Nachteile Erhöhte Kapitalbindung; Erhöhte Lager- und Zinskosten; Qualitätsminderung und Veralterung des Lagergutes. Beispiele Betriebsstoffe: Schmiermittel, Drahtelektroden... Hilfsstoffe: Lacke, Farben, ... Rohstoffe: Rohrprofile, Bleche, ... Einbauteile: Schrauben, Muttern, Nieten, ... Verpackungsmaterial: Folien, Schachteln, ... 5.3. Einzelbeschaffung 5.3.1. Definition Nach der Einzelbeschaffung im Bedarfsfall wird das Lagergut auftragsbezogen im Einzelfall beschafft, d. h. erst dann, wenn es für einen Auftrag benötigt wird. Englische Bezeichnung lautet: M2O – Make to order bzw. B2O – Build to order (ist in der Regel eine Sonderanfertigung). 2 C-Güter, nach einer ABC-Analyse, sind alle Lagergüter, die eine große Lager-/Verbrauchs-/ Verkaufsmenge sowie einen niedrigen Lagerwert (Einstandspreis) aufweisen.


23 / 40 5.3.2. Merkmale Voraussetzungen Verfügbare Lieferant*Innen mit ihren Angeboten Eine intensive Lieferant*Innenpflege Auf der Kund*Innen-Seite, evtl. eine Anzahlung Gute Eignung Für alle „Z-Güter3 “, bei welchen der künftige Bedarf nicht vorhersehbar ist Vorteile Kurze Lagerdauer4 ; Niedrige Kapitalbindung; Niedrige Lager- und Zinskosten; Aktualität des Lagerbestandes; Geringe Lagerrisiken der Qualitätsminderung. Nachteile Keine sofortige Lieferbereitschaft (Verfügbarkeit); Längere Lieferzeiten; Erhöhte Risiken einer Lieferverzögerung; Erhöhte Beschaffungs- bzw. Transportkosten; Evtl. Kund*Innenunzufriedenheit bzw. –verluste. Beispiele Fahrräder mit einer maßgeschneiderten Sonderanfertigung nach Kund*Innenwunsch, wie z. B.: o Rahmen aus Titan; o Felgen aus Kohlefaser (Carbon); o Integrierte Sattelstütze. 5.4. Einsatzsynchrone Beschaffung (JIT/JIS) 5.4.1. Definition Nach einer einsatzsynchronen Beschaffung, wird ein Lagergut knapp vor dem Verbrauch bzw. Verkauf kurzfristig beschafft und, bei seiner Verfügbarkeit, sofort zum Ort der Weiterverwendung (z. B. an das Montageband) gebracht, ohne dass ein Lagerungsvorgang notwendig wird. Englische Bezeichnung lautet: „Just in time“ bzw. „Just in sequence“. Die Lieferzeit ist i. d. R. sehr kurz (z. B. eine prompte Lieferung). 3 Z-Güter, nach einer XYZ-Analyse, sind alle Lagergüter, bei welchen der Verbrauch/Verkauf nicht regelmäßig ist, die also nur im Bedarfsfall verbraucht bzw. verkauft werden. 4 Die Lagerdauer ist eine durchschnittliche Zeit, die ein Lagergut am Lager bleibt (zwischen der Einund Auslagerung).


24 / 40 5.4.2. Merkmale Voraussetzungen Die Lieferant*Innen müssen einen gleichbleibend hohen Qualitätsstandard garantieren; Eine gegenseitige Einsichtnahme in die Lager- und Auftragsbestände muss gewährleistet werden; Langfristige Verträge (> als 5 Jahre) müssen abgeschlossen werden; Die Lieferant*Innen müssen einen Schadensersatz leisten (Konventionalstrafen bzw. Pönale), falls sie nicht liefern können; Bei "just in sequence" müssen die Lieferant*Innen oder Speditionen nicht nur vollständig und termintreu, sondern auch noch in einer ganz genau vorgegebenen Reihenfolge liefern. Gute Eignung Für alle „X-Güter5 “ bzw. „A-Güter6 “, d. h. wertvolle Güter mit einem regelmäßigen Verbrauch bzw. Verkauf. Vorteile Senkung der Lagerbestände; Niedrige Lager- und Zinskosten; Niedrige Kapitalbindung; Erhöhung der Liquidität (Zahlungsfähigkeit); Verkürzung der Durchlaufzeiten; Aktualität der Bestände; Hohe Lieferbereitschaft bzw. Verfügbarkeit. Nachteile Abhängigkeit von Lieferant*Innen; Produktionsstillstand bei Versagen der Lieferkette; Erhöhte Transportkosten; Erhöhte Beschaffungskosten; Konventionalstrafen. Beispiele Regelmäßige, hochwertige Einbauteile bei einer Serienfertigung von z. B. Fahrrädern: o Räder; o Dynamos; o Sättel. 5 X-Güter, nach einer XYZ-Analyse, sind alle Lagergüter, bei welchen der Verbrauch/Verkauf regelmäßig verläuft, dass man einen künftigen Bedarf ziemlich genau prognostizieren kann. 6 A-Güter, nach einer ABC-Analyse, sind alle Lagergüter, die eine niedrige Lagerbestandsmenge sowie einen hohen Lager-/Einsatzwert (Einstandspreis) aufweisen.


25 / 40 5.5. Vorgehensweise Musterbeispiel (Fortsetzung): Ausschlaggebend für die richtige Wahl eines Beschaffungsprinzips sind die konkreten Eigenschaften eines Lagergutes, wie z. B.: Der Wert, Die Bedarfsmenge, Die Haltbarkeit, Die Regelmäßigkeit des Bedarfs, usw. Just in time ist sehr zeitintensive Beschaffungsart; die Vorratsbeschaffung, dagegen, ist eine sehr vereinfachte Beschaffungsart. Sie als Mitarbeiter*In im Einkauf haben den Auftrag gehabt, die Nettobedarfsmenge des Rohstoffes mit der Nr. RS-S037-60 | Rahmenrohre aus Stahl 60 mm (2,5'') zu ermitteln. Nach dieser Aufgabe sollen Sie eine Entscheidung treffen, nämlich, auf welche Art und Weise erfolgt die Beschaffung dieses Rohstoffes? Listenpreis: Rohrprofile 0 – 12 m:...............................29,13......€/m Rohrprofile 13 – 36 m: .............................25,48......€/m Rohrprofile 37 – 72 m: .............................20,93......€/m Rohrprofile über 73 m:.............................18,19......€/m Preise exkl. USt. Ø Transportkosten pro Bestellvorgang: 145,00 € Haltbarkeit: länger als 1 Jahr Bedarf ist: regelmäßig (X-Gut) Ein möglicher Vorschlag wäre: 1. Vorratsbeschaffung, weil man die Produktion sichern möchte. Der Preis ist aber relativ hoch. Eine endgültige Entscheidung wird erst nach der Ermittlung der optimalen Bestellmenge getroffen (s. Kapitel 6.4.). 2. Just in Time, weil der Bedarf regelmäßig (X-Gut) und der Wert relativ hoch ist. Allerdings sind die Transportkosten hoch. Auch hier kann eine endgültige Entscheidung erst nach der Ermittlung einer optimalen Bestellmenge getroffen werden (s. Kapitel 6.4.). 3. Einzelbeschaffung kommt nicht in Frage, da der Bedarf regelmäßig ist.


Bankzinssatz (%) Lagerkostensatz (%) = ℎ Ø ℎ x 100 OPTBM = √ 2 ℎ ℎ (%) 7 Kurt Andler (war ein deutscher Ingenieur) hat 1929 seine Losgrößenformel in einer Dissertation dargestellt.


27 / 40 6.3.1. Andler’sches Modell Das Andler’sche Modell geht davon aus, dass eine optimale Bestellmenge weder zu klein, noch zu groß sein sollte, um die Gesamtkosten, die der Beschaffungsprozess sowie die Lagerhaltung verursacht, minimieren zu können. Bestellmenge Bestellmenge Bestellmenge zu klein optimal zu groß Transport- und Beschaffungskosten sind hoch () Transport- und Beschaffungskosten sind niedrig () Kapitalbindungs- und Lagerhaltungskosten sind niedrig () Kapitalbindungs- und Lagerhaltungskosten sind hoch () Optimale Bestellmenge ist, laut Andler‘schem Modell, die Menge mit minimalen Gesamtkosten. Gleichzeitig, ist dies die Menge, bei welcher Beschaffungs- und Lagerkosten gleich sind (die Schnittstelle beider Kurven – s. Abbildung). Mit diesem Ansatz werden wir die Andler’sche Formel ermitteln (Hinweis: der nächste Rechenweg ist nicht prüfungsrelevant).


Bankzinssatz (%).


4,00 % = 40,00 % p. a. OPTBM = √ 2 16.200,00 145,00 18,19 40,00 % = 803,54 m ≈ 804,00 m (134 Profile mit 6 m Länge) OPTBM = √ 2 16.200,00 145,00 18,19 40,00 = 803,54 m ≈ 804,00 m (134 Profile mit 6 m Länge) Nachdem die optimale Bestellmenge ermittelt wurde, jetzt kann auch die Art der Beschaffung festgelegt werden. Nettobedarfsmenge war: 643,30 m/Monat (s. Kapitel 4.4.4.) Das empfohlene Beschaffungsprinzip ist endgültig die Vorratsbeschaffung, da man eine große Menge auf einmal beschafft, um den Bedarf einer ganzen künftigen Periode mit dieser Menge decken zu können.


30 / 40 Der Ausschnitt nachfolgender Tabelle sollte Ihnen beweisen, dass die optimale Bestellmenge im Vergleich zu allen anderen Bestellmengen, tatsächlich die minimalen Gesamtkosten verursacht: Optimale Bestellhäufigkeit = ℎ 16.200,00 804,00 = 20,15 mal pro Jahr Da die Bestellhäufigkeit eine ganze Zahl sein muss, letztendlich entscheidet man sich für die Menge von 810,00 m als optimale Bestellmenge, da man diese Menge 20-mal pro Jahr bestellen sollte, um den Jahresbedarf vollständig zu erfüllen. Außerdem, verursacht diese Menge nur 0,19 EUR mehr Gesamtkosten als die ursprüngliche Lösung (804,00 m).


31 / 40 7. Beschaffungszeitverfahren 7.1. Ziel dieser Lerneinheit Sie wählen das geeignete Beschaffungsverfahren eines Lagergutes aus. 7.2. Beschaffungszeit 7.2.1. Definition Die Beschaffungszeit ist die Zeitspanne von der Bedarfsmeldung bis zu dem Zeitpunkt, zu dem das zu beschaffende Objekt dem Betriebsprozess zur Verfügung steht. Die Beschaffungszeit inkludiert Zeiten für folgende Tätigkeiten: Erstellung einer Bestellung und Einreichung dieser an die Verkäufer*Innen Lieferzeit, die laut Angebot des Verkäufers/der Verkäuferin einzuhalten ist Transportzeit, besonders wenn diese mehrere Tage dauert Prüfzeit, für Eingangskontrolle der 7-R11 des Verkäufers/der Verkäuferin und wird i. d. R. in Tagen berechnet. Bei nationalen Geschäften entspricht die Beschaffungszeit der vereinbarten Lieferzeit, da die restlichen Zeiten in Minuten bzw. Stunden angerechnet werden. Bei internationalen Geschäften kann die Transportzeit einige Tage bzw. Wochen dauern und die Prüfzeit ist von der Dauer der Beschau durch die Zollbehörde abhängig (Beschaffungszeit > Lieferzeit). 11 Richtige Güter, in der richtigen Menge, am richtigen Ort (zu richtigen Kund*Innen), zur richtigen Zeit, mit der richtigen Qualität (richtiger Zustand), mit richtigen Kosten, mit richtigen Informationen.


(optimale) Bestellmenge Bei einem Lagergut, bei welchem der Meldebestand ohne eiserne Reserve festgelegt wurde, entspricht der Höchstbestand der Menge, die man bestellt hat.


25,00 % Lieferzeit (lt. Kaufvertrag): ....3 AT Transportzeit: .......................½ AT (0,5 AT) Prüfzeit: ................................½ AT (0,5 AT) Sicherheitszeit: .....................1 ½ AT (1,5 AT) aktueller Lagerbestand: ........225 Stk ................................... weitere Angaben finden Sie auf der nächsten Seite


45 Stk = 260 Stk Da der Einstandspreis pro Stück 95,98 EUR beträgt, sollte man bei diesem Einbauteil überlegen, dass man eine*n Lieferant*In, der/die Beschaffungsprinzip „just in time“ anbietet, unter Vertrag nimmt, um die Bestände niedrig zu halten und somit auch die Lager- bzw. Kapitalbindungskosten.


35 / 40 Grafische Darstellung des Bestellpunktverfahrens: Der aktuelle Lagerbestand beträgt heute 215 Stück. Unter der Annahme, dass im Durchschnitt täglich 30 Stück in der Montage benötigt sind, wird der Meldebestand in 2 Arbeitstagen erreicht/unterschritten und zwar bei einem Bestand von 165 Stück. Die zuständigen Personen im Einkauf bekommen vom WWS eine elektronische Bedarfsmeldung und bestellen bei Lieferant*Innen die Menge von 215 Stück. Während der Beschaffungszeit von 4 Arbeitstagen wird im Durchschnitt eine Menge von 120 Stück in der Montage verbraucht und danach sinkt der Lagerbestand auf 45 Stück. Also, auf einen Bestand, den man noch als eiserne Reserve bzw. Sicherheits- oder Mindestbestand bezeichnet. Falls die Bestellung termintreu angeliefert wird, erhöht sich der Bestand nach der Eingangskontrolle um die optimale Bestellmenge von 215 Stück auf 260 Stück. Man sagt dazu, dass der Bestand auf den Richtbestand aufgefüllt wird. Dieser Richtbestand wird auch noch als Höchstbestand bezeichnet. Falls es doch zu Lieferverzögerungen kommt, dann kann nur die vorgesetzte Person die Entscheidung treffen, dass die eiserne Reserve angebrochen wird. Mit diesem Sicherheitsbestand von 45 Stück kann man für 1,5 Tage die eigene Produktion gegen einen kostspieligen Stillstand sichern. Das Risiko eines Produktionsstillstandes ist bei Fehlmengen höher als sonst. Die eiserne Reserve wird auch noch angebrochen, falls der Ø Tagesbedarf tatsächlich deutlich höher ist, als der Bedarf, den man pro Tag geplant hat.


36 / 40 7.4. Bestellrhythmusverfahren 7.4.1. Definition Das Bestellrhythmusverfahren ist typisch für den Lebensmittelhandel (ist also für unser Modellunternehmen nicht anwendbar). Vertraglich vereinbaren Käufer*Innen und Verkäufer*Innen die Bestelltermine sowie die Bestellintervalle12, sodass die Festlegung eines Meldebestands nicht notwendig ist. Der Ø Tagesbedarf ist auch hier unbedingt zu ermitteln! Am Tag des vereinbarten Bestelltermins bestellt der/die Käufer*In alle Positionen des Sortiments (vorausgesetzt, dass es einen Bedarf gibt) bei/-m Verkäufer*In und zwar als eine Sammelbestellung. Diese Sammelbestellung ist ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens im Vergleich zum Bestellpunktverfahren, da man nicht jedes einzelne Lagergut bestellt, sondern theoretisch alles was man von einem/-r Verkäufer*In benötigt. Die Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Transportkosten niedriger sind und evtl. kann man Preisnachlässe (z. B. Mengenrabatte) besser nutzen. Bei diesem Verfahren gibt es einen Richtbestand sowie eine optimale Bestellmenge. Man bestellt so, dass am Tag der Anlieferung der Bestand jedes Lagergutes im Sortiment auf den Richtbestand aufgefüllt wird. Wenn das vereinbarte Bestellintervall wesentlich größer ist als eine Woche, können sich zwei folgende Nachteile für den/die Käufer*In ergeben: 1. Man bestellt zu viel (bei einem kurzen MHD13 müssen nachträgliche Rabatte gewährt werden); 2. Man bestellt zu wenig (in dem Fall hat man Fehlmengen mit allen negativen Auswirkungen und man muss bis zum nächsten Bestelltermin warten). Fehlmengen sollte man grundsätzlich vermeiden, da das Fehlen von Materialien und Handelswaren mit negativen Auswirkungen verbunden ist, wie z. B.: weniger Absatz, weniger Umsatz, weniger Gewinn mehr Aufwand, mehr Kosten (weniger Gewinn) Produktionsstillstand Konventionalstrafen (Schadensersatzleistungen) Kund*Innenunzufriedenheit bzw. Kund*Innenverluste 12 Das Bestellintervall ist die Zeitspanne zwischen zwei vereinbarten Bestellterminen. 13 MHD steht für das Mindesthaltbarkeitsdatum (dieses ist bei den Lebensmitteln i.d.R. sehr kurz).


37 / 40 7.4.2. Vorgehensweise Musterbeispiel: Angenommen, Ihr Modellunternehmen hat mit dem Liefer-Unternehmen „Schimano Pedale GmbH & Co. KG“ aus Linz folgende Punkte im Kaufvertrag vereinbart: Bestelltermine:.................... jeden 1. und 15. KT14 im Monat Bestellintervall: ................... ca. alle 2 Wochen | 2-mal im Monat Lieferzeit:............................ binnen 2 AT (Beschaffungszeit) Lieferbedingung:................. frei Haus, ab 1.000,00 € (exkl. USt) Im Sortiment führen Sie folgende Schimano-Pedal-Modelle: Anhand Angaben der nachfolgenden Tabelle, berechnen Sie, welche Menge sollen Sie heute15 schon bestellen, dass der Lagerbestand auf den Richtbestand aufgefüllt wird. 14 KT steht für einen Kalendertag, falls dieser ein Sonntag/Feiertag ist, dann der nächstfolgende AT 15 Weitere Annahme ist, dass heute entweder der 1. d. M. oder der 15. d. M. wäre


38 / 40 Lösung: Für die erste Position dieser Liste (Pedal-Modell „PD-M647“) werden pro Arbeitstag 6 Stück in der Montage benötigt. Da heute der Bestelltermin ist und die Beschaffungszeit 2 Arbeitstage beträgt, nach diesen zwei Tagen wird der Lagerbestand 50 – 2 x 6 = 38 Stück sein, also um 12 Stück weniger als heute. D. h. die Bestellmenge beträgt: 120 – 38 = 82 Stück. An der Stelle sollten man sich überlegen, dass man von diesem Teil mindestens 100 Stück bestellen, um einen Mengenrabatt von 5,00 % des Lieferunternehmens zu nutzen. Dies entscheidet allerdings Ihre vorgesetzte Person.


39 / 40 7.5. Optionalverfahren 7.5.1. Definition Das Optionalverfahren ist eigentlich nur eine Variante (eine Option) des Bestellrhythmusverfahrens, indem der/die Käufer*In eine Option mit dem/der Verkäufer*In im Kaufvertrag vereinbart hat, falls man bestimmte Lagergüter zu wenig bestellt hat, um die Fehlmengen zu vermeiden, es bestehet trotzdem die Möglichkeit diese Lagergüter früher zu bestellen, ohne auf den nächsten Bestelltermin warten zu müssen. Um diesen „früheren“ Bestelltermin zu definieren, legt der/die Käufer*In im WWS einen Mindestbestand fest. Wenn dieser erreicht oder unterschritten wird, darf die Einkaufsabteilung des Käufers/der Käuferin dieses Lagergut sofort bestellen, obwohl der vertraglich vereinbarte Bestelltermin noch bevorsteht. 8. Beschaffungsplanung – Zusammenfassung Die Beschaffungslogistik hat die Aufgabe das Unternehmen mit allen benötigten Beschaffungsobjekten, welche dieses Unternehmen nicht herstellen kann, von außen (vom Beschaffungsmarkt) zu versorgen. Diese Beschaffungsobjekte sind, z. B.: Rohstoffe (als Hauptbestandteile eines Fertigerzeugnisses) Hilfsstoffe (als Nebenbestandteile eines Fertigerzeugnisses) Betriebsstoffe (die den Produktionsprozess unterstützen) Handelswaren (Artikel, Produkte) Einbauteile (eines Fertigerzeugnisses) Verpackungsmaterial (Packmittel und –hilfsmittel) Büromaterial, usw. Im Rahmen dieses Teilskriptums haben Sie folgende Fragen beantwortet: 1. Was ist zu beschaffen?.......... Absatz- und Produktionsbedarfsplanung 2. Auf welche Art und Weise?...............................Beschaffungsprinzipien 3. Wie viel davon? ................................................Optimale Bestellmenge 4. Wann beginnt man mit der Beschaffung?.........................Zeitverfahren


40 / 40 Sie finden in Ihrer Moodle-Lernplattform einige Zusatzbeispiele, mit denen Sie Ihre Kompetenzen im Rahmen des Themas „Beschaffungsplanung“ festigen können. Im zweiten Teilskriptum „Beschaffungsdurchführung“ werden Sie folgende Tätigkeiten durchführen: Recherche nach potenziellen Lieferquellen; Allgemeine Anfrage erstellen Gezielte Anfrage erstellen einen quantitativen Angebotsvergleich durchführen einen qualitativen Angebotsvergleich durchführen Bestellung erstellen Beschaffungsprozess beobachten auf einen Lieferverzug reagieren Sicherheitsdatenblätter einholen Sicherheitsmaßnahmen für die Lagerhaltung vorschlagen


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