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Story Transcript

Ausgabe 12 / 2022

Das Magazin für integrierte Planung, nachhaltiges Bauen, Gebäudetechnik und Facility-Management

Molin: Expansiv in Wien und Hartberg

Fertighaus: Delle beflügelt die Effizienz

€ 6,90 fischer: Dübeln und Bohren wird digital

 Heizung frisst Sanitär Energie sticht Design Muster-Wohnbau Die Wientalterrassen

BUILDING TIMES | 12. 2022

Österreichische Post AG | 18Z041394 M | Immobilien Magazin Verlag GmbH | Wienerbergstraße 11, 1100 Wien

Lüftung läuft Ein Markt mit Aufwind

Das Ohr am Rohr Interview: Alice Godderidge, CEO von Poloplast möchte das Portfolio erweitern und den Rohrhersteller mit Automatisierung und Digitalisierung zukunftsfit machen.

Just plug it

Wie wir das schaffen?

Peneder revolutioniert die Installation von Türsystemen

peneder.com

Von der Montage bis zur Verkabelung: Vereinfachter Prozess bei der Installation von Türsystemen.

Flexible und herstellerunabhängige Auswahl der Komponenten und Funktionen.

Vordefinierte Verkabelung ab Werk: Mühelose Inbetriebnahme aller E-Komponenten.

Nachträgliches Auf-, Nach- und Umrüsten der elektrischen Bauteile ohne aufwendige Umbauarbeiten.

EDITORIAL

Einfach zum Nachdenken Die Stromangst geht um, die Hinwendung zu Erneuerbaren bleibt Wunsch und Vision. Lichtblicke sind rar.

D FRANZ ARTNER CHEFREDAKTEUR

„Veränderung braucht Führung – und die ist hierzulande gespalten.“

er Blackout ist immer und überall. Warum gibt es keine App, mit der man auf einen Blick sieht, wie es gerade um die Verfügbarkeit von Strom steht? Das fragte kürzlich ein engagierter Interessensvertreter aus der Massivbauecke. Damit könnte man den Menschen schnell und einfach Orientierung geben, ob es gerade klug, netzdienlich und kosteneffizient ist, die Waschmaschine, die Wärmepumpe oder andere Stromverbraucher in Betrieb zu nehmen. Eine gute Frage, die vermutlich nur die Energieversorger beantworten könnten. Die haben aber gerade andere Sorgen. Sie predigen bei jeder Gelegenheit den mächtigen Netzausbau und haben täglich zehntausende Kunden am Telefon und offenbar Niemanden, der abheben mag. Fix ist: Um die Klimaziele auch nur annähernd zu erreichen, brauchen wir einen radikalen Rückbau der fossilen und den forcierten Ausbau der Erneuerbaren. Und was passiert gerade? Das Anfang im Ministerrat beschlossene Erneuerbaren-Wärme-Gesetz (EWG) wird massiv torpediert. Wie so oft ist die Wirtschaftskammer in der Zwickmühle. Nicht wenige Mitglieder wollen raus aus Öl und Gas, viele andere genau das Gegenteil. Ein Glück, dass es die Zwangsmitgliedschaft im Verfassungsrang gibt. Es erübrigt sich das Nachdenken. Ganz was anderes: Seit eine Frau an der Spitze von Poloplast steht, bewerben sich vermehrt Frauen für Jobs mit Führungsverantwortung. Das sagt die Chefin des Rohrherstellers Alice Godderidge im Interview. Alle Herren der Schöpfung mit Managementverantwortung sollten einmal kurz nachdenken, warum das so ist.

Viel Freude beim Lesen

BUILDING TIMES | 12. 2022

3

NHALT INHALT

MARKT & MACHER

8 IGO steigt bei SMB ein Ortners Lust auf Anlagenbau 13

Rexel exponiert sich Großhändler startet Messe

62

64 Mustergültiger Wohnbau Wiener Wientalterrassen 66 Die Halleluja-Halle Aus Lager wurde Kirche

20 Architektin des Jahres Barbara Poberschnigg 24

Delle macht effizient Fertighausbauer denken um

Richtige Großbauten AT&S in Leoben, Amazon in Graz

GEBÄUDE & TECHNIK 68

Blackout-Dämmung hilft Messungen zeigen Effekt

28 Energreen Group Dr. Westbahn fährt mehrgleisig

69 Tauernhof spart massiv CO2-Reduktion von 85 %

36

Wärmebringer im Stress Der Fernwärmeausbau boomt

71 Loxone lädt nach Angriff auf E-Ladestationen

38

Frischer fischer fischt digital Der Dübel-Multi geht neue Wege

74 Speichern als Element Pink & Co haben viel zu tun

41

Molin strebt nach mehr Wien und Hartberg im Fokus

76

Die Lüftung läuft 13,5 % mehr Umsatz, nette Prognose

79

Grünes Gas als Sparbüchse Gaslobby macht Druck, Umweltschützer sind skeptisch

PROJEKTE & VISIONEN 52 Kreislaufwirtschaft Strabag baut Urban Mining Center 54

Autark mit Speicher Ekohaus setzt auf Festkörper & mehr

FASSADE, LICHT, SONNENSCHUTZ 80

Zumtobel forscht Projekt in smarten Gebäuden

55 Geothermie als Schatz Wien bohrt wieder tief

80 Neue Lichtkuppeln Lamilux hat die Kuppeln neu designed

56

Digital konzentriert 2 Projekte, zwei Zugänge

82 Fassadensanierung Viele Ideen, wenig Umsetzung

60

Ochsner heizt den Pferden ein Wärmepumpe und PV-Kombination

85 Glänzend integriert Metall-Kristall in Leoben

4

BUILDING TIMES | 12. 2022

Fotos: Adobestock, Plov, Hadi Teherani Architects

7 Strabag kauft Lohr Regelung wird integriert

22

INHALT

Heizung frisst Sanitär Bad fad, Kessel ist Festl

INNENAUSBAU 86

Gutes Jahr für Akustikdecken Branche mit deutlichem Plus

86 Magnetischer Klickboden FlexFix bringt Innovation 87 Schallabsorber in Farbe Lindner bietet Vielfalt

58

KARRIERE

Design-Schmankerl Das Krallerhof-Spa

88

Berufs-Weltmeister aus Österreich Die besten Betonbauer

88 KWB punktet als Arbeitgeber Quality Award erhalten 89 Aufgefrischte Elektronik FH Wien hat Studium angepasst

RECHT & RAHMEN 94

Raumplanung erregt Diskussion im Burgenland

94 Mehr Geld für die Lehre Bund erhöht Budget für duale Ausbildung

42

Bewegte Köpfe 2022

98 Zoff im Tower Das Heiz- und Kühlsystem in den Triiiple-Towers landet wohl vor Gericht

Wer heuer was getan hat

IMPRESSUM

30

Plov-Architekten Gruber & Leitner

Medieneigentümer-, Herausgeber- und Redaktionsanschrift: Immobilien Magazin Verlag GmbH, Wienerbergstraße 11, A-1100 Wien, Telefon: 01/252 54-110, Fax: 01/252 54-320, E-Mail: [email protected] Verlagspostamt: A-1100 Wien Herausgeber: Gerhard Rodler (g.rodler@immobilien-magazin. at) Geschäftsführung: Iris Einwaller, Reinhard Einwaller, Verlagsleitung: Georg Panholzer, Chef­redakteur: Mag. Franz Artner ([email protected]) Anzeigen: Birgit Wilheim ([email protected]), Petra Golser ([email protected]) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anna Reiterer, Anja Gaugl, Hannes Ch. Steinmann, Mirjam Gebhart, Grafik Team: Alexander Heilmann, Nina Windisch, Nils Heissenberger, Hannah Zügner Cover: Thomas Brunner Abonnements: Hotline: 01/252 54-0, Jahresabo: 65 Euro ([email protected]) Druckerei: Ferdinand Berger & Söhne GesmbH, Wienerstraße 80, 3580 Horn Impressum und Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz [1]: www.buildingtimes.at/impressum/ 201920021

5

MARKT & MACHER

NEWS Aufsteiger, Absteiger, Umsteiger und News aus den technischen Gewerken

Viessmann steigt bei aqotec ein Marktposition bei Nahwärme stärken.

Bernd Vogl wird Chef des Klimafonds Die Wiener MA 20 verliert ihren Chef. Mit Jänner 2023 hat Vogl eine neue Position. Bernd Vogl wurde vom Präsidium des Klimaund Energiefonds (Klien) einstimmig zum neuen Geschäftsführer bestellt. Der 55-jährige Niederösterreicher folgt damit auf die beiden Geschäftsführerinnen Theresia Vogel und Ingmar Höbarth, die am Ende ihrer Funktionsperiode aus der Geschäftsführung ausscheiden. Vogl hat sich unter 43 Bewerbungen durchgesetzt.

6

Paukenschlag bei Holter Bernhard Karlsberger und Markus Steinbrecher rücken mit Anfang 2023 in die Geschäftsführung auf. Jasmin Holter-Hofer und Michael Holter wechseln 2024 in den Aufsichtrat. In der Geschäftsführung des Sanitär- und Heizungsgroßhändlers Holter kommt es zu einer Veränderung: Bernhard Karlsberger und Markus Steinbrecher werden mit Jahresbeginn 2023 als Geschäftsführer die Managementkapazitäten des Unternehmens erweitern und gemeinsam mit Jasmin Holter-Hofer und Michael Holter leiten. Karlsberger zeichnet künftig für die Ressorts Verkauf und Marketing sowie strategischer

Einkauf hauptverantwortlich, Steinbrecher für die Ressorts Logistik, Finanzen und Verwaltung. Nach einer einjährigen Übergangsphase werden sich Holter-Hofer und Holter als operative Geschäftsführer zurückziehen und planen, in den Aufsichtsrat zu wechseln. In ihren künftigen Funktionen werden sich die beiden noch stärker auf die Unternehmensstrategie sowie die zukünftige Ausrichtung fokussieren.

PV-Installationen steigen um 86 Prozent Es wird laut Branchenradar 2022 eine PV-Leistung von über einer Million kWp installiert. Der PV-Boom setzt sich im Jahr 2022 fort. Laut aktuellem Branchenradar Photovoltaik in Österreich erhöht sich die Installationsleistung im heurigen Jahr um 86 Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 1,37 Millionen kWp. Das ist mehr als die gesamten Installationen der Jahre 2019 und 2020. An-

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geschoben wird die Nachfrage durch Nachrüstungen im Bestand, wobei nur etwa ein Drittel davon auf Wohngebäude entfällt. Der Großteil wird auf landwirtschaftlichen oder gewerblich genutzten Objekten montiert.

Fotos: Holter, Lohr, Ingo Pertramer/MA 20, AdobeStock

Die Viessmann Group hat eine Vereinbarung über den Erwerb einer Minderheitsbeteiligung an der Nahwärmespezialistin aqotec abgeschlossen. Das 2002 gegründete Unternehmen steht im Besitz von Christian Plainer und Christian Holzinger. Das Leistungsspektrum umfasst sämtliche Lösungen von der Planung über die Installation bis zum Service von Nahwärmenetzen. Der Komplettanbieter für Quartierslösungen mit Sitz in Weißenkirchen beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und erwirtschaftet 2022 voraussichtlich über 35 Millionen Euro Umsatz. „Mit aqotec haben wir die perfekte Ergänzung zu unserem bestehenden Lösungsportfolio gefunden“, so Timo Tauber, Managing Director Viessmann Investment.

MARKT & MACHER

Strabag kauft Lohr Zur Erweiterung der TGA-Wertschöpfungskette: Strabag kauft die Firmen von Günter Slabihoud und wird damit Eigentümer der Hans Lohr GmbH. Nachdem das Messen, Steuern und Regeln (MSR) in Gebäuden immer wichtiger wird, hat nun auch die Strabag zugeschlagen. Sie erwirbt die beiden Firmen Slabihoud GmbH und Hans Lohr GmbH. Der Vollzug der Transaktion steht insbesondere unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe. Wenn die

Wettbewerbsbehörde nickt, wechseln 133 MitarbeiterInnen ihren Arbeitgeber. Hinter MSR stehen Systeme, die zum Beispiel die Regelung der Temperierung eines Gebäudes steuern. Mit der Tochterfirma Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik konnte sich die Strabag in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich in den Bereichen HKLS (Heizung, Kühlung, Lüftung und Sanitär) und Elektrotechnik in Wien, Niederösterreich, Graz und dem Burgenland etablieren. Nun wird das Leistungsspektrum um die Geschäftsfelder Mess-, Steuer- und Regeltechnik (MSR) sowie Sicherheits- und Nachrichtentechnik erweitert.

Wärmepumpen: plus 50 Prozent Neue Dimensionen für den Markt. Der Markt für Wärmepumpen hebt ab. Laut Daten des Marktforschungsinstituts Branchenradar erhöhen sich die Herstellererlöse für Wärmepumpen im Jahr 2022 voraussichtlich um rund fünfzig Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 343 Millionen Euro. Die Nachfrage nach Heizungswärmepumpen wächst um 47 Prozent gegenüber Vorjahr auf rund 45.000 Stück. Dabei setzt sich der der Trend zu Luft-Wasser-Systemen ungebremst fort. Der Absatzanteil steigt von 83 auf knapp 86 Prozent. Für den Run auf Wärmepumpen gibt es eine Reihe handfester Gründe, wie die Energiekrise und auch die üppigen Förderungen im Rahmen der Initiative „Raus aus Öl und Gas“.

Konvekta Inserat 20220607 hell 1.pdf 1 07.06.2022 13:29:53

ENERGIERÜCKGEWINNUNG

VIER KOMPONENTEN - EIN SYSTEM

Konvekta-Systeme bestehen aus präzis aufeinander abges�mmten Komponenten, die alle aus dem Hause Konvekta stammen und spezifisch für den Einsatz entwickelt, produziert und als Gesamtsystem op�miert werden. Durch die mathema�sche Modellierung ist die Verlässlichkeit der Leistungsdaten und des Energierückgewinnes garan�ert. Hochleistungstechnologie aus einer Hand.

SYSKON SOFTWARE

KONVEKTA CONTROLLER

WÄRMEÜBERTRAGER

BAUGRUPPEN

Die Auslegungs- und Op�mierungsso�ware berechnet die op�male Dimensionierung aller Komponenten auf der Basis von Nutzungsprofilen, den generellen Randbedingungen und den sta�s�schen Klimadaten für 8760 Stunden des Jahres eines Standortes. Dabei werden präzise und verlässlich Jahres-Energieeinsparungen ermi�elt.

Der Konvekta Controller regelt das gesamte System. Dabei wird, basierend auf kon�nuierlich erfassten Anlagedaten, der maximale Ne�o-Energierückgewinn zu jedem Zeitpunkt berechnet und regelungstechnisch umgesetzt. Aggregierte Daten des «Konvekta-Auges» wie auch Detaildaten werden genauestens erfasst und dokumen�ert.

Durch die einzigar�ge Bauart der Konvekta Wärmeübertrager mit beidsei�gen Sammelkollektoren mit spezifischen Wasserwegen, Dimensionen, Rohrreihen, Lamellen und Beschichtungen funk�onieren diese fast in reinem Gegenstrom und garan�eren damit höchste Rückwärmzahlen bei minimalem Platzbedarf.

Die hydraulische Baugruppe beinhaltet alle hydraulischen Komponenten als kompakte werkgeprü�e Einheit. Alle Komponenten sind staub- und spritzwassergeschützt in offener Ausführung angelegt. Redundante Pumpen werden asymmetrisch alternierend eingesetzt und das Touchpanel erlaubt die lokale Steuerung und Überwachung der Anlage.

www.konvekta.at

MARKT & MACHER

Siblik vertreibt PV der REC Group Neuer Partner für die Norweger.

Windhager neu bei Zukunftsforum SHL Neues Mitglied beim Zusammenschluss von Installateuren, Großhandel und mehr. Trotz aktuellem Boom steht für die Branche viel auf dem Spiel. Lieferengpässe, Fachkräftemangel sowie explodierende Energiepreise und Inflation stellen die Branche wie auch die Verbraucher vor Herausforderungen. „Als Firma Windhager werden wir gerne unseren Beitrag dazu leisten und freuen uns bereits auf die Zusammenarbeit“, sagt Geschäftsführer Stefan Gubi.

IGO beteiligt sich bei SMB Die Firmengruppe IGO Industries steigt mit 33,49 Prozent beim Grazer Anlagenbauer SMB Holding GmbH ein. Ziel ist es, Synergien zu nutzen und das Leistungsspektrum zu erweitern. Die internationale SMB-Gruppe mit Sitz in Graz widmet sich seit über 30 Jahren der Planung und Umsetzung von Anlagenbauprojekten. Im Rahmen der strategischen Partnerschaft wurde vereinbart, dass die IGO Industries einen 33,49-prozentigen Anteil an der SMB Holding sowie deren Niederlassungen übernimmt. Die zunehmende Komplexität im industriellen Anlagenbau erfordere intensive Forschung und Entwicklung sowie

50 Millionen Euro für Ventilatoren-Werk Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg errichtet im polnischen Lodz ein neues Werk. Das Gebäude wird binnen eines dreiviertel Jahres im Südosten von Lodz entstehen. Die Produktion soll im Herbst 2023 starten. Das 17.000 Quadratmeter umfassende Werksgebäude wird anschließend nach und nach mit Maschinen bestückt. Geplant sind 300 bis 400 Arbeitsplätze, die binnen fünf Jahren neu geschaffen werden. Im Fokus der künftigen Produktion stehen dabei Ventilatoren für

NEWS 8

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das Bündeln von Synergien und Ressourcen, so IGO. Ein Wissens- und Know-how-Transfer innerhalb einer Gruppe erweitere das Leistungsspektrum, erhöhe die Resilienz in herausfordernden Zeiten und beflügle die beteiligten Firmen. „Diese Erweiterung ist für unsere Industriegruppe eine wertvolle Ergänzung ihrer bestehenden Kompetenzen.“, sagen Iris Ortner, CEO IGO Industries, und Paul Unterluggauer, CEO Ortner Innsbruck.

Wärmepumpen. Diesen Trend spüren wir seit Jahren“, erklärt Adam Korzybski, Geschäftsführer von Ziehl-Abegg Polen.

Fotos: IGO Industries, Messe Frankfurt Exhibition GmbH/ Pietro Sutera, Ziehl-Abegg, Foto Neumayr

Siblik Elektrik und die international tätige REC Group machen gemeinsame Sache. Ab sofort sind die PV-Module des Solarenergieunternehmens bei Siblik erhältlich. Als neuer Platinum-Partner der REC Group ist das klare Ziel, gemeinsam zu wachsen. „Die Module unseres neuen Partners REC sind eine perfekte Ergänzung für unser Sortiment“, sagt Siblik Produktmanager Johannes Riedl. Die Vorteile: sehr gutes Schwachlichtverhalten, langjährige Leistungsgarantie und hohe Schneelastbeständigkeit. Außerdem bietet REC die ersten bleifreien Module nach RoHS-Standard an. Die Module der Serie REC Alpha Pure-R sind durch lötfreie Zellverbindungen nicht nur bleifrei gefertigt. Die erhöhte Anzahl von Drähten verbessert den Stromfluss und die Zellverbindung minimiert die Gefahr von Beschädigungen oder Mikrorissen. Das ermöglicht langfristig höhere Leistung. Die Produktion und das Recycling ohne toxische Ausscheidung verringert zudem die Umweltbelastung.

MARKT & MACHER

ISH: Viele Absagen Private Seminarcenter blühen auf, Branchenkenner stellen Messen in Frage. Die Veranstalter betonen die Relevanz des persönlichen Austausches. Die Zeiten sind herausfordernd und werden es sicher auch noch einige Zeit bleiben. Einige Unternehmen haben sich bereits gegen die Teilnahme an der ISH im Frühjahr 2023 entschieden – dazu gehören namhafte Unternehmen wie Grohe, Uponor, Viega, Zehnder, Keuco, und Dornbracht, auch Repabad hat die Absage verkündet. Manche von ihnen haben sich schmucke Seminarcenter eingerichtet und wollen ihre Klientel dort bespaßen und informieren. Von den Veranstaltern selbst wird betont, wie sehr am Puls der Zeit man sich mit den Themen der Messe gerade befindet. „Auf der international führenden SHK-Veranstaltung präsentieren nationale und internationale Unternehmen, die marktfähigen Lösungen der Industrie für die Themen Wasser, Wärme und Luft. Aber ich

bin auch realistisch und weiß, dass wir aktuell von externen Faktoren, ob geopolitischer oder konjunktureller Natur, beeinflusst werden“, so Stefan Seitz, Leiter Brand Management ISH, in einer Aussendung. Auch unter Branchenkennern herrscht Skepsis über die Zukunft von Messen. So hat laut VIZ-Trendstudie die Wichtigkeit der ISH (und anderer Messen) für das Handwerk in der Corona-Zeit gelitten.

Netzwerk-Öffnung: AFI erfindet sich neu Verein beschreitet 2023 neue Wege. Im Fokus soll die Gemeinschaftsmarke Alu-Fenster stehen. Sie soll die thematische Brücke zum gesamten Metallbau schlagen. Ab Jänner 2023 bewegt sich der AFI Weg von den Systemanbietern hin zu den Herstellern. In Kooperation mit der Amft – Arbeitsgemeinschaft der Hersteller von Metall-Fenster/Türen/ Tore/Fassaden will der Verein gemeinsam mit Systemanbietern, Oberflächenveredelungsbetrieben, Glasproduzenten und anderen Unternehmen bzw. Organisationen der Branche tätig sein. „Wir öffnen das Institut und vergeben die Lizenzen direkt. Bis jetzt waren viele Sublizenznehmer“, so Geschäftsführer Harald Greger.

Nur ein geschützter Ort ist ein perfekter Ort Brandschutz spielt dabei eine besondere Rolle – dafür brauchen Sie die richtigeTechnologie. siemens.at/brandschutz

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29.09.2022 07:59:27

MARKT & MACHER

Rumänisches Werk in Betrieb Austrotherm expandiert und investiert.

Greiner fliegt auf Akustik Beteiligung am Start-up Hempstatic mit einem sechsstelligen Betrag. Das Wiener Startup Hempstatic produziert in Spillern (NÖ) biobasierte Schallschutzpaneele aus Nutzhanf. Greiner Innoventures beteiligt sich jetzt an dem erst 2022 gegründeten Start-up – laut Firmen ABC hält Greiner 14,40 Prozent. Hempstatic ist das fünfte Unternehmen im Portfolio von Greiner Innoventure. Ziel ist es, Innovationen zu fördern.

Rehau Industries kauft Mepa Rehau übernimmt den mittelständischen Sanitärtechnikhersteller Mepa und sieht sich als Systemhersteller gestärkt. Das Closing wird Ende 2022 erwartet, vorbehaltlich aller behördlicher Genehmigungen. Mepa soll zukünftig als eigenständige juristische Einheit an die Rehau Division Building Solutions angegliedert werden. Rehau möchte damit sein Profil als Gesamtanbieter für Gebäudetechnik schärfen. „Es ist unser erklärtes Ziel, mit einem umfassenden, aufeinander abgestimmten Portfolio sowie einer gemeinsamen Produktstrategie, den nachhaltigen internationalen Ausbau voranzutreiben“, so Roger Schönborn, Leiter der Rehau Division Building Solutions. Sein Ziel: „Gemeinsam wollen wir einer der führenden Anbieter für das gesamte Wassermanagement im Gebäude werden.“ Um das auch umzusetzen, wird Rehau Geld in die Hand nehmen: Investitio-

Ista: Spende für Energieprofessur Der Verbund unterstützt das Institute of Science and Technology Austria mit 5 Millionen Euro. In Anerkennung dieser Spende wird dauerhaft eine Widmungsprofessur mit dem Titel „Verbund Professor of Energy Science“ eingerichtet. Erste Trägerin dieses Titels ist die Materialwissenschaftlerin Maria Ibáñez. Sie arbeitet an der Entwicklung neuer funktioneller Nanomaterialien. Das Ziel ihrer

NEWS 10

nen in den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie in den Bereichen Personal, Marketing und Logistik sollen den geplanten Wachstumskurs unterstützen. Reiner Pauli, Geschäftsführer der Mepa – Pauli und Menden GmbH, bleibt vorerst weiterhin in seiner aktiven Gesellschafterrolle und wird als Familienvertreter der Mepa auch zukünftig im operativen Geschäft tätig sein. In seiner Funktion als erster Geschäftsführer wird er direkt an Roger Schönborn berichten. Die Unternehmen erwarten, dass die Transaktion voraussichtlich zum Ende 2022 abgeschlossen wird. Nach Entscheidung des Bundeskartellamtes folgen weitere Infos.

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Gruppe ist letztlich, die Basis für hocheffiziente, kostengünstige thermoelektrische Materialien zu entwickeln, die dann etwa bei der Energiespeicherung Anwendung finden könnten.

Fotos: Mepa, Verbund, AdobeStock, Greiner AG/David Schreiber

Damit will Austrotherm den Westen Rumäniens rascher und energieeffizienter mit Dämmstoffplatten versorgen. Die Produktionsanlage ist sowohl für die Herstellung von weißem Austrotherm EPS als auch dem stärker dämmenden „grauen“ Austrotherm EPS-Plus ausgelegt. Das 3.800 Quadratmeter große Gebäude umfasst Produktion, Lager und Büroräumlichkeiten. 15 neue Mitarbeiter finden am Standort Calan Beschäftigung. Die Investitionskosten für das Greenfield-Projekt belaufen sich auf rund 6 Millionen Euro. Bereits 1999 startete Austrotherm die Erschließung des rumänischen Marktes mit einem EPS-Werk in Bukarest, seither wird fleißig weiter investiert und expandiert.

MARKT & MACHER

Kräftiger Rückbau

Siemens eröffnet Innovationshub

Die weltweite Bautätigkeit verliert an Schwung, so der RICS Global Construction Monitor Q3 2022. Deutschland ist Sorgenkind. Die Ergebnisse des RICS Global Construction Monitor (GCM) für das dritte Quartal 2022 zeigen, dass die Gesamtaktivität im Vergleich zum Vorquartal dieses Mal flacher ausfällt. Ursache sind die sich verschlechternden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Teilen der Welt. Ausnahmen sind der Nahe Osten und Afrika. Susanne Eickermann-Riepe, Vorstandsvorsitzende der RICS Deutschland fasst zusammen: „Der Construction Activity Index verliert angesichts der sich verschlechternden makroökonomischen Aussichten in fast allen Weltregionen weiter an Schwung. Europa ist besonders betroffen“, sagt sie. Es gäbe einen spürbaren Rückgang bei allen Bauaktivitäten, sowohl im privaten Wohnungsbau, als auch im Nicht-Wohnungsbau. Während Saudi-Arabien, Indien und

Neue Niederlassung in Linz.

die Vereinigten Arabischen Emirate mit guten Vorzeichen ins Jahr 2023 gehen, ist die Situation in Sri Lanka, Deutschland, China und Frankreich ganz anders. In Deutschland fällt der CAI deutlich von einem Wert von +8 auf -20 in Q3. „Deutschland verliert am stärksten an Dynamik“, so Eickermann-Riepe.

Auf 8.000 Quadratmetern arbeiten künftig rund 700 Mitarbeitende von Siemens an einem Standort. Der Schwerpunkt soll auf Digitalisierung und Dekarbonisierung liegen. Den 33 Auszubildenden aus Oberösterreich soll außerdem in Kürze ein neues, hochmodernes Trainings Center im Siemens>Innovationhub>Oberösterreich zur Verfügung stehen. Siemens in Oberösterreich ist innerhalb des gesamten Siemens-Konzerns ein weltweit gefragtes Kompetenzzentrum, heißt es vom Unternehmen, unter anderem in den Bereichen digitaler Energiemanagementlösungen für die Industrie oder im Automotivebereich, hier befindet sich das „Manufactoring Solutions Lab“.

Wann, wenn nicht jetzt: Dämmen statt verpulvern! Schön, wenn man etwas für die Umwelt tut und dabei auch noch massiv Energiekosten spart: Die langlebige Austrotherm Wärmedämmung wird nicht nur umweltfreundlich produziert, sie sorgt auch für eine klare Reduktion der CO2-Emissionen und damit eine niedrigere Jahresabrechnung. Klimaschutz, made in Austria – so soll‘s sein.

austrotherm.com Andreas Jäger Klimaexperte

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Klimaanlagen: Markt konsolidiert sich Zeit des starken Aufschwungs vorbei.

Solarthermie: Ende der Talfahrt Kampf um den Platz am Dach führen thermische Solarkollektoren mit PV-Anlagen. Der jahrelange Abschwung scheint nun aber die Talsohle zu erreichen. Laut dem aktuellen Branchenradar Thermische Solarkollektoren in Österreich wächst die Nachfrage im Jahr 2022 voraussichtlich moderat um knapp drei Prozent gegenüber Vorjahr. Die Herstellererlöse erhöhen sich um rund fünf Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,7 Millionen Euro. Für die Marktkonsolidierung sorgt die Nachrüstung im Gebäudebestand, so die Erhebung. Zuwächse gibt es allerdings nur im Objektgeschäft.

Nachrückung bei Odörfer Vertriebsleiter Johannes Huber-Grabenwarter übernimmt ab Jänner die Geschäftsführung der Odörfer Haustechnik. Johannes Huber-Grabenwarter wird neuer Chef beim Großhändler Odörfer Haustechnik. Der gebürtige Steirer war nach einem Wirtschaftsingenieurwesen- und Maschinenbaustudium an der Grazer TU unter anderem bei den Unternehmen Hilti und Purmo Group (vormals RettigICC) in leitenden nationalen und internationalen Vertriebs- und Marketingpositionen tätig. Hans-Peter Moser behält weiterhin die Gesamt-

Peneder launcht Connecdoor Box Peneder Gruppe bringt eine Lösung für die komplexer gewordene Installation von Türen. Zukunftsthemen aufgreifen: Das erste Produkt dazu ist die Connecdoor box. Sie soll für einen einfachen und gleichzeitig fehlersicheren Anschluss der Tür – ganz ohne lästiges Kabelgewirr – sorgen. Ein wesentlicher Gedanke bei der Konzeption war es, die Entwicklung in Richtung eines offenen

NEWS 12

verantwortung für die GC-Gruppe Österreich. „Johannes Huber-Grabenwarter hat in den vergangenen Jahren in seiner Funktion als OdörferVertriebsleiter Können, Professionalität, Mut und Weitblick bewiesen. Ich bin überzeugt, dass wir mit ihm eine exzellente Nachfolge für die Leitung von Odörfer haben. Gerade in diesen Zeiten, braucht es verlässliche Führungspersönlichkeiten wie Johannes Huber-Grabenwarter “, sagt Moser.

BUILDING TIMES | 12. 2022

Systems voranzutreiben, um Komponenten unterschiedlicher Hersteller einfach miteinander verbinden zu können. Eingesetzt wird sie derzeit bei den hauseigenen Multifunktionstüren von Peneder Brandschutz.

Fotos: Odörfer, Peneder, AdobeStock

Laut aktuellem Branchenradar Klimasplitgeräte in Österreich steigt der Umsatz von Herstellern und Generalimporteuren im Jahr 2022 voraussichtlich nur noch moderat um knapp zwei Prozent gegenüber Vorjahr auf insgesamt 59 Millionen Euro. Zudem ist laut dem Marktforschungsinstitut das erlösseitige Plus einzig auf die angehobenen Verkaufspreise zurückzuführen. Die Nachfrage liege um rund vier Prozent hinter Vorjahr. Der Absatzrückgang ist zum einen auf die Wachstumsdynamik der letzten Jahre zurückzuführen, die auch von Vorziehinvestitionen getragen wurde, heißt es. Zum anderen ist der Installationsgrad im Gebäudebestand mittlerweile hoch.

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Rexel eXponiert sich Der Marktführer im Elektrogroßhandel macht es wie das HKLS-Pendant Frauenthal. Die Rexel-Messe findet mit mehr als 110 Ausstellern im Jänner in der Messe Wels statt. Autor: Franz Artner

D

Fotos: AdobeStock, Rexel

er Platzhirsch des Elektrogroßhandels lädt am 25. und 26. Jänner in die Messe Wels zur Leistungsschau. Der Elektround Elektroniksektor ist, wie alle Zukunftsbranchen, von einer außergewöhnlichen Dynamik geprägt. Der Trend von heute ist oft morgen schon wieder überholt. „Mit dieser Leistungsschau möchten wir allen Markteilnehmer:innen ein jährlich wiederkehrendes Format bieten, um am Puls der Zeit zu bleiben und sich untereinander auszutauschen“, so Hans-Peter Ranftl, CSO von Rexel Austria. Die zweitägige eXpo solle eine Ergänzung zum bestehenden Veranstaltungsangebot auf dem Markt bilden. Erwartet werden rund 2.000 Besucher:innen und mehr als 110 Aussteller. An eigenen Rexel-Ständen werden technologische Produktinnovationen ebenso präsentiert wie Neuerungen aus dem Dienstleistungsbereich, die den Arbeitsalltag erleichtern. Die Fokusthemen sind u.a. Energieeffizienz, Photovoltaik und E-Mobilität. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der gezielten Nutzung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Neben den klassischen Ausstellungsständen, einer Vortragsbühne und einem Abendprogramm bietet der Elektrogroßhändler erstmals eine Lounge für Jungunternehmer:innen, die zum Austausch einlädt. Jungunternehmer:innen und potenzielle Neukund:innen erwartet dort eine individuelle Erstberatung.

Die gesamte Expo ist auf über 10.000 m² in vier große Technologiebereiche aufgeteilt: Basistechnologie, technologischer Alltag, nachhaltige Lösungen und digitaler Vorsprung/Services. Erstmals werden geführte Themen-Touren angeboten, sodass sich Besucher:innen exklusive und praxisbezogene Informationen von ausgewählten Industriepartner:innen holen können.

interaktive Art und Weise zum Besten geben. Das gesamte Messe-Geschehen wird mittels „Expo TV“ live übertragen und online abrufbar sein. Hier werden nicht nur Stimmungsbilder eingefangen, sondern auch exklusive Experten-Interviews ausgestrahlt und Produkt- sowie Dienstleistungshighlights kompakt präsentiert. „Die Rexel Expo wird zum Hotspot für Elektrotechnik in Österreich. Anmeldungen für Fachbesucher:innen sind ab Anfang Dezember unter www.rexelexpo.at möglich. „Ein besonderes Highlight

wird die Präsentation einer absoluten Neuheit aus dem Photovoltaik-Bereich sein.“

Messe in der Messe

Das Messezentrum in Wels hat sich aufgrund der Nähe zum logistischen Herzstück, HANS-PETER RANFTL CSO REXEL AUSTRIA dem Rexel-Zentrallager als Veranstaltungsort angeboDabei gibt es vier Touren zur Auswahl: ten. Per Shuttlebus gelangen die BesuBeleuchtungslösungen, Consumer Elec- cher:innen rasch zum Logistikzentrum, in tronics, Erneuerbare Energien und Ener- dem weitere spannende Programmpunkte giemonitoring. „Beim Zusammenstellen in Aussicht gestellt werden. „Wir investiedes Programms haben wir uns bewusst ren sehr viel in die Ausbildung und Spezialigefragt, welche Tools und Services für sierung unserer Mitarbeiter:innen und sind den Arbeitsalltag unserer Kundinnen und stolz, dieses Know-how im Rahmen einer Kunden sowie Partner:innen besonders re- eigenen Messe weitergeben zu dürfen. Mit levant sind. Für den Alltag von heute und der Rexel eXpo nutzen wir ganz bewusst morgen. Ein besonderes Highlight wird die den Jahresbeginn, um das Jahr 2023 gePräsentation einer absoluten Neuheit aus meinsam mit allen Branchenteilnehmer:indem Photovoltaik-Bereich sein“, so Ranftl. nen zu planen. Damit setzen wir einen Impuls für ein spannendes und erfolgreiches Auf einer Vortragsbühne werden renom- Geschäftsjahr“, freut sich Ranftl auf zahlmierte externe Speaker ihr Fachwissen auf reiche Teilnehmer.  BUILDING TIMES | 12. 2022

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MARKT & MACHER

Ohr Rohr B

ritische VorDie Poloplast-Geschäftsführerin Alice fahren, geGodderidge kommt aus der Autoboren in Oberösterreich, aufgewachsen in industrie. Mit Automatisierung, Stander Steiermark, studiert dardisierung und Digitalisierung in Leoben und dann mehr und einer Ausweitung des Portfoals zwei Jahrzehnte in der Autozulieferindustrie tätig. lios möchte sie den RohrherstelDas ist der Stakkato-Lebensler zukunftsfit machen. lauf von Alice Godderidge. Sie Autor: Franz Artner

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ist seit nunmehr eineinhalb Jahren Geschäftsführerin des Rohrherstellers Poloplast mit Sitz und Produktion in Leonding bei Linz. Als solche trägt sie Verantwortung für gut hundertzehn Millionen Euro Umsatz und rund 400 Mitarbeiter. Sie sei inzwischen sehr gut angekommen in der Branche, sagt sie. Und auch im UnternehBUILDING TIMES | 12. 2022

men, wie der Eindruck beim Gang durch die Produktion um die Mittagszeit vermittelt. Freundlich grüßt sie die Produktionsmitarbeiter, die sich nicht verschmitzt oder verschämt wegdrehen, sondern den Gruß fast schon kollegial erwidern. „Wir haben eine gute Größe, sind industriell orientiert, aber doch ein Familienunternehmen“, erklärt Godderidge ihre Sicht auf die Tochterfirma der Wietersdorfer Gruppe. In solchen Konstellationen könne man viel bewegen, wenn man die richtigen Mitarbeiter dafür findet und halten kann, so die Managerin. Und genau das will sie in den kommenden Jahren auch machen. Auf dem Plan stehen neue Produkte und Geschäftsfelder abseits der Rohrproduktion. In der angestammten Liga sei man in

Fotos: Thomas Brunner

Das am

MARKT & MACHER

Alice Godderidge in der Poloplast-Produktionshalle

den Segmenten Gebäudeentwässerung und Abwasser mit einer tollen Marke und tollen Produkten sehr gut am Markt positioniert, betont Godderidge. Trotzdem gelte es, in die sich verändernde Zukunft zu schauen, wofür sie kürzlich eine Innovationsmanagerin engagiert hat. Was für ein Unternehmen der Baustoffindustrie keine Selbstverständlichkeit ist, ist dort, wo die gelernte Kunststofftechnologin lange Zeit tätig war, ganz normal. Das Ergebnis: Die Autoindustrie ist global standardisiert und durchgetaktet, am Bau wird jedes noch so kleine Bauvorhaben mindestens einmal neu geplant. Die damit verbundene Ineffizienz, die vielen Brüche in den Abläufen, verursacht Kosten, die nicht mehr tragbar sind, wie die aktuellen Baustopps nahelegen. Godde-

ridge erinnert sich auch nicht mit großer Freude an den eigenen Hausbau, wo Handwerker um 7 Uhr angetreten sind, um um halb 9 wieder wegzufahren, weil Werkzeug oder Material fehlte. Woran es der Poloplast-Chefin nicht fehlt, ist der Glaube daran, etwas aus ihrer Vergangenheit ins Baugeschehen zu bringen. Sie ist überzeugt, dass es nach vielen Jahren stetigen Wachstums, für Unternehmen notwendig ist, organisatorisch, strukturell und produktseitig die eigene Zukunftsfähigkeit zu hinterfragen. Durch die Präsenz von Poloplast am skandinavischen Markt sehe man klar, dass die Vorfertigung und der Modulbau künftig an Bedeutung gewinnen würden, so Godderidge. In den dortigen Märkten und in BUILDING TIMES | 12. 2022

den schon bestehenden Export-Destinationen Deutschland, Frankreich und Italien sei es auch reizvoll weiter zu wachsen. Osteuropa ist derzeit kein Thema, man wolle sich nicht verzetteln und dort in den Markt investieren, wo man schon präsent ist. Das gilt auch für den einzigen Produktionsstandort von Poloplast in Leonding. Die Pläne für eine erhebliche Erweiterung auf dem Firmenareal werden gerade geschmiedet. Ob und wann ein Spatenstich ansteht, entscheidet letztlich der Erfolg am Markt. Was Godderidge über den Markt, die Vertriebsstrukturen, die Belastung durch die hohen Energiepreise und die Absenz auf der ISH zu sagen hat, lesen Sie im Building Times-Exklusivinterview.

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Alice Godderidge

Building Times: Frau Godderidge, ich sehe sehr viele Rohre auf dem Lagerplatz. Haben Sie zu viel produziert oder zu wenig verkauft? Alice Godderidge: Weder noch, das ist ein üblicher Lagerbestand. Das war auch für mich überraschend, da ich ja aus der Autoindustrie komme und dort anderes gewohnt war. Bei uns hier geht es darum, jedem Kunden das für ihn passende Produkt bieten zu können. Und das je nach Distanz eben innerhalb von 24 oder 48 Stunden. Wir stehen für Versorgungssicherheit.

strategisch und organisatorisch für zukünftiges Wachstum aufzustellen. Building Times: Was ist dabei am Dringendsten? Godderidge: Wir haben in jedem Bereich Dinge, die es zu verbessern gilt. Wir bereiten uns in unserer Werksstruktur auf zukünftiges Wachstum vor, indem wir uns intensiv mit der Fabriksplanung beschäftigen, um eventuell auch Ausbauschritte zu

Building Times: Sie sind jetzt eineinhalb Jahre CEO bei Poloplast. Sind Sie gut angekommen? Godderidge: Danke, ausgezeichnet, sowohl in der Firma als auch in der Branche.

Building Times: Warum jetzt? Godderidge: Corona hat uns gezeigt, dass die Frequenz der Veränderung schneller wird. Darauf gilt es zu reagieren, um sich

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Godderidge: Ja, durchaus. Wenn ich unsere Großhändler und unsere großen Installateure ansehe, dann orte ich stets dieselbe Aufgabenstellung. Die Branche ist mehr als ein Jahrzehnt, vielleicht sogar 15 Jahre hindurch stetig gewachsen, und muss sich jetzt erstmals überlegen, wie es in der Zukunft weitergeht. Wir haben den Fachkräftemangel, wir haben das Thema Nachhaltigkeit, wir haben das Thema Kosten, insbesonders jene der Energie. Damit stellt sich die Frage, wie man mit all dem strategisch umgeht.

Godderidge: Ja, es gibt noch Flächen und Potenzial. Wir wollen den Standort optimal nutzen, weil wir hier das Know-how haben. Jeder weitere Standort würde die Overhead-Kosten verdoppeln.

Godderidge: Ja und ja.

Godderidge: Poloplast ist ein sehr traditionsreiches Unternehmen und sehr gut positioniert, mit einer tollen Marke und sehr guten Produkten. Dennoch gibt es die Aufgabe, sich auf die Zukunft vorzubereiten. Und hier sehe ich mich. Gerade in Traditionsunternehmen in einer konservativen, nicht allzu schnellen Branche hat man Themenstellungen, die es anzugehen gilt.

Building Times: Das sind durchaus Themen, die auch andere Player bewegen?

Building Times: Wie sehen Ihre Ausbaupläne konkret aus? Wollen Sie hier in Leonding noch wachsen?

Building Times: Kann man in einem Traditionsunternehmen als Managerin Akzente setzen, und muss man etwas verändern?

Building Times: Was muss man verändern?

Godderidge: Wir müssen die Megatrends und die sich verändernde Bauwirtschaft aufgreifen. Wir haben einen intensiven Fachkräftemangel, der sich auf das Bauen auswirkt. Das kann aus meiner Sicht nicht ohne Folgen bleiben.

Ein Ausbau des Standortes wird geplant

machen. Wir sind weiters konzentriert mit der Organisationsentwicklung beschäftigt. Da gilt es, die Ablaufprozesse und auch Kennzahlen zu hinterfragen, um auch künftig erfolgreich zu sein und Wachstum abbilden zu können. Ich habe weiters eine neue Position Innovationsmanagement kreiert und besetzt. Da beschäftigen wir uns mit dem Finden neuer Produkte und Geschäftsfelder, die weit über die eigene Sortimentspflege hinausgehen. Building Times: Sie wollen Poloplast also umkrempeln? BUILDING TIMES | 12. 2022

Building Times: Ist die Erweiterung schon spruchreif? Godderidge: Zumindest so spruchreif, dass wir uns intensiv mit der Planung beschäftigen. In Zeiten wie diesen schauen wir uns natürlich die Entwicklung sehr genau an, bevor es zu einem Spatenstich kommt. Aber es wird jedenfalls einmal fertig geplant. Building Times: Von welcher Größenordnung sprechen wir dabei? Godderidge: Es sind modulare Bauschritte, die wir entlang unserer Wachstumskurve

Fotos: Thomas Brunner, Poloplast

INTERVIEW:

Zentrale und Werk in Leonding

entsprechend setzen können. Mit dem heute vorhandenen Produktportfolio und auch neuen Produkten wäre aber einiges möglich.

Building Times: 2021 lag der Umsatz von Poloplast bei rund 107 Millionen Euro. Das war ein Rekordjahr. Wie wird 2022 ?

Building Times: Und das gibt der Markt auch her?

Godderidge: Wir werden aus heutiger Sicht wieder in etwa dort landen.

Godderidge: Wir haben sehr gute Produkte, aber ein sehr schmales Produktportfolio. Jetzt überlegen wir uns eben, was wir dem hinzufügen. Das muss nicht unbedingt Polo-Kal sein, wir rüsten uns auch für andere Produkte.

Building Times: Das heißt, das zweite schwächere Halbjahr macht sich schon bemerkbar?

Building Times: Gibt es auch noch Wachstum mit dem vorhandenen Portfolio? Godderidge: Ja, klar, vielleicht nicht so sehr in Österreich. Wir stecken aber in der Internationalisierung in manchen Bereichen noch in den Kinderschuhen. Building Times: Sie exportieren aber nicht unwesentlich, oder? Godderidge: Ja, wir haben eine Exportquote von 60 Prozent. Wir sind in Italien, Frankreich und Skandinavien aktiv, unser größter Markt ist Deutschland, knapp gefolgt von Österreich. Hier haben wir durch den Corona-Booster stark zugelegt.

Godderidge: Ja, das ist so. Das erste Halbjahr war Top, aber jetzt merken wir deutlich den Abschwung. Es wird eine preisbedingte Umsatzsteigerung geben, aber absatzseitig wird es etwas weniger. Building Times: Auch in Österreich? Godderidge: Österreich ist vom Markt und von der Prognose her besser, aber wir werden sehen, ob sich das auch bewahrheitet. Die Glaskugel ist im Moment sehr groß. Building Times: Grob haben Sie drei Produktgruppen, Gebäudeentwässerung, Abwasserentsorgung und Wohnraumlüftung. Was wiegt am schwersten? Godderidge: Die Gebäudeentwässerung, gefolgt vom Kanal und der Lüftung. BUILDING TIMES | 12. 2022

Building Times: Wo sehen Sie Poloplast am Heimmarkt insgesamt positioniert? Godderidge: Bei Hausabflusssystemen sehen wir uns im Spitzenfeld, wenn nicht ganz oben. Auch in der öffentlichen Siedlungswasserwirtschaft und der Brückenentwässerung sind wir Premiumpartner. Und bei den Rohrdurchführungssystemen zählen wir zu den Top-Anbietern. Building Times: Sind die Rohre anderer Hersteller nicht nahezu ident mit jenen von Poloplast? Godderidge: Jein, unser Polo-Kal XS zum Beispiel ist ein patentiertes Premiumprodukt mit einer völlig anderen Verbindungstechnologie als alle anderen. Building Times: Der Schallschutz ist besonders im Holzbau ein großes Thema in der Gebäudeentwässerung. Wirkt sich das mengenmäßig schon aus? Godderidge: Ja, wir sehen das besonders in Skandinavien, wo wir mit dem speziellen hochschalldämmenden Hausabflussrohrsystem Polo-Kal 3S Pro sehr gute Erfolge erzielen. Das haben wir letztes Jahr auf den Markt

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gebracht, und es zieht inzwischen ordentlich an. Building Times: Wie stark wurden die Preise seit dem Ausbruch von Covid erhöht und hat sich die Lage bei den Rohstoffen entspannt? Godderidge: Die Preise sind stark gestiegen. Ich bin seit 25 Jahren in der Kunststoffbranche und habe noch nie zuvor einen so hohen Polypropylenpreis gesehen wie jetzt. Zwischen April 2020 und April 2022 liegen in etwa 150 Prozent Steigerung. Building Times: Aber er ist inzwischen auch wieder gefallen, oder?

Building Times: Gibt es bald wieder weitere Preiserhöhungen? Godderidge: Heuer nicht mehr, aber Anfang 2023 müssen wir nachziehen. Building Times: In welcher Größenordnung? Godderidge: Noch einstellig. Building Times: Beim Strom könnten Sie sich mit Photovoltaik abhelfen. Sie haben schon eine 240 kwp-Anlage. Kommt da noch etwas dazu? Godderidge: Im Moment leider nicht, weil die Baunormen extreme Schneelasten vorsehen, die wir hier mit unserer Gebäudestruktur nicht erfüllen. Die dafür zuständigen Stellen könnten sich überlegen, die aktuellen Wetterverhältnisse zu berücksichtigen. Wir haben hier keine drei Meter Schnee mehr. Building Times: BIM ist im Kommen,

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auch wenn die Gebäudetechnik da noch etwas nachhinkt. Wie geht Poloplast mit dieser Thematik um? Godderidge: Wir haben mit PIM begonnen, also Product Information Management. Das heißt, wir haben jetzt einmal alle unsere Produktdaten digitalisiert. Der nächste Schritt ist, dass diese Daten dann im BIM verwertbar sind. Ich komme aus einer volldigitalisierten Welt und bin überzeugt, dass auch die Bauwirtschaft diesen Weg gehen wird und der digitale Zwilling Standard wird. Building Times: Warum sind Sie da so sicher, die Branche hat schon viele Trends ohne wesentliche Änderungen überstanden? Godderidge: Es wird kommen, weil wir gar nicht mehr die Arbeitskräfte haben, die es erlauben, so zu bauen wie in der Vergangenheit und Gegenwart. Und wir werden es uns auch nicht mehr leisten können, so zu bauen. Wir haben für unser Bauvorhaben einen Berater engagiert, der bei anderen Firmen dafür sorgt, dass Just-in-sequence gebaut wird. Das heißt, die Bauteile und Komponenten werden so angeliefert, dass sie unmittelbar auch verbaut werden können. BUILDING TIMES | 12. 2022

Building Times: Das funktioniert aber nur, wenn so gebaut wird, wie geplant wurde und die Maße stimmen. Godderidge: Ich glaube, dass wird sich deutlich ändern, die Maßschneiderei am Bau ist ein Auslaufmodell. Da habe ich in den eineinhalb Jahren sehr viel gelernt. In der Autoindustrie ist es egal, ob Sie sich in einem deutschen Werk oder in der Produktion in Indien umsehen. Dort ist alles gleich, jeder Prozess und jede Maschine. In der Bauindustrie reicht schon eine nationale Grenze, und Produkte für dieselbe Anwendung sehen ganz anders aus. Ganz nachdem, wie es sich entwickelt hat. Building Times: Wenn Häuser industriell gefertigt werden, gewinnen womöglich andere Player an Bedeutung. Haben Sie schon Kontakte zu solchen Akteuren?

Fotos: Thomas Brunner

Godderidge: Er ist zwar inzwischen etwas gefallen, aber er liegt immer noch extrem hoch. Dazu kommen noch die enormen Energiepreise. Als ich hier begonnen habe, lag die Megawattstunde Strom etwa bei 55 Euro, zwischenzeitlich hatten wir bis zu 1.200 Euro auf dem Spotmarkt. Das geht in die Millionen, weil wir hier nur mit Strom produzieren. Und auch die Löhne und Gehälter werden ab Mai deutlich steigen.

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Building Times: Und wie sieht es mit der Energiesparmesse Wels aus? Godderidge: Die hat schon mein Vorgänger nicht mehr belegt, weil dort zu viele Endkunden sind. Building Times: Was kommt sonst? Godderidge: In Österreich belegen wir die VIZ-Roadshow und in anderen Ländern sind wir auf regionalen Messen vertreten. Building Times: Sie sind eine der wenigen Frauen in einer Männerdomäne. Ist es schwierig, sich zu behaupten?

Der Markt schwächelt leicht: „Heuer wird es absatzseitig einen leichten Rückgang geben.“

Und ich sehe sehr wohl Bewegung, zum Beispiel in der Digitalisierung. Auch im Supply Chain Management holt der Handel sich neue Leute, um sich optimiert aufzustellen. Das ist gut so, denn noch haben wir alle es in der Hand, unsere Prozesskette zu hinterfragen und zu modellieren. Das kann sich aus wirtschaftlichen Gründen ändern.

Godderidge: Ja, in Skandinavien liefern wir auch schon an Modulbauer. Es gehört zu den Aufgaben der neuen Innovationsmanagerin, sich diesen Megatrends zu widmen und die Handlungsfelder und Akteure zu definieren. Der Modulbau gehört definitiv dazu. Building Times: Ihr Vertrieb erfolgt über den Großhandel. Bleibt das so? Godderidge: Wir vertreiben fast ausschließlich über den Handel und das läuft auch gut.

Building Times: Sie meinen Amazon? Godderidge: Zum Beispiel. Ich habe auch das Gefühl, dass der Großhandel sich strategische Gedanken macht, wo das Geschäftsmodell der Zukunft sein wird oder sein kann. Das wird übrigens auch Installateuren nicht erspart bleiben. Sie müssen sich überlegen, wie sie künftig mit geringerer Mann-Stärke noch im Geschäft bleiben. Building Times: Im Frühling 2023 findet die ISH statt. Viele große Player sind nicht vertreten. Ist Poloplast dabei?

Building Times: Wird das so bleiben? Godderidge: Eine interessante Frage (lacht). Ich denke, dass auch den Vertretern des Großhandels bewusst ist, dass wir alle über unsere Geschäfts- und Vertriebsmodelle nachdenken müssen.

Godderidge: Nein, wir haben vor einigen Monaten entschieden, nicht auf die ISH zu gehen. Da haben mich unsere Verkaufsleiter geschlossen überrascht, sie haben den Vorschlag gemacht, die Messe nicht zu belegen. BUILDING TIMES | 12. 2022

Godderidge: Ich mag diese Frage nicht besonders, weil wir immerhin im Jahr 2022 leben. Wenn es schwierig wäre, sich zu behaupten, würde ich heute nicht vor Ihnen sitzen. Ich habe manches aber auch einfach ignoriert. Und ich hatte einen Langzeit-Chef, dem es ausschließlich wichtig war, dass die Leistung stimmt. Building Times: Haben Sie jetzt eine spezielle Frauenförderung oder Ähnliches? Godderidge: Ich mag die Begriffe Förderung und Quote nicht, weil das hat immer den Touch der Behindertenhilfe. Was wir aber sehr wohl merken ist, dass sich aufgrund der weiblichen Führung vermehrt Frauen bewerben. Ich habe jetzt erstmals eine Produktionsleiterin und auch das Innovationsmanagement ist mit einer Frau besetzt. Ich stelle aber prinzipiell nach Qualifikation ein und nicht nach Geschlecht. Building Times: Kinder gelten als Karrierebremse. Haben Sie selbst Kinder? Godderidge: Nein, das ist sich nicht ausgegangen. Das erleichtert es natürlich. Ich habe aber auch schon extrem gute Erfahrungen mit Frauen in Führungspositionen gemacht, die Kinder haben und Teilzeit arbeiten. Die Unternehmen müssen dafür aber auch die Plattform bieten, eben mit Flexibilität. Am Ehrgeiz der Frauen fehlt es sicher nicht. 

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Heizung frisst Sanitär Wärmepumpen und Pelletskessel sind gefragt wie nie zuvor. Dieser Boom stellt den Glanz von Armaturen und Keramik in den Schatten. Die Bad-Party der letzten Jahre ist damit vorbei.

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s war absehbar und nun manifestiert es sich auch in Zahlen, wie die im Auftrag des VIZ erhobenen Daten zeigen. „Die Handwerker verkaufen ihre Kapazität nach Lehrbuch, also möglichst teuer“, kommentiert Querschiesser-Chef Arno Kloep im Rahmen des Trendkongresses des Verbands der Installations-Zulieferindustrie (VIZ). Der Einbau einer Heizung sei in wenigen Tagen erledigt und die Kunden angesichts der hohen Energiepreise gefügig. Demgegenüber steht das vergleichsweise komplizierte und beratungsintensive Geschäft mit Bad & Co. „Wenn ein Installateur mit dem Kunden

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in die Badausstellung geht, sind schnell einmal drei Stunden weg und nicht selten weiß der Kunde danach auch nicht so recht, was er will“, zitiert Kloep einen von den 314 für die Analyse kontaktierten Handwerker. Für Keramik, Armaturen & Co prognostiziert Kloep für 2023 bestenfalls eine schwarze Null. Die Sparte Heizung werde dagegen um 6 Prozent zulegen. Die Frohbotschaft gilt aber nicht für alle Akteure, denn es sei unwahrscheinlich, dass Wärmeverteiler, wie etwa die Fußbodenheizung davon auch profitieren. Bevor die Installateure eine Woche beim Kunden auf den Knien verbringen, BUILDING TIMES | 12. 2022

um eine Fußbodenheizung zu installieren, verkaufen sie lieber Wärmepumpen, die mit herkömmlichen Heizkörpern betrieben werden können. Das Gegenteil gelte für die Photovoltaik, die gehe mit der Wärmepumpe gemeinsam durch die Decke, so Kloep. Auch für Fertigbäder sieht er Wachstumspotenzial, eben weil diese fertig sind, bevor viel koordiniert, gestemmt, geschremmt, geklebt und verfugt werden muss. Kommt fossile Renaissance? Kloep sieht trotz des Booms bei Wärmepumpe und Pelletskessel nicht ganz

Fotos: Adobestock/ VIZ

Autor: Franz Artner

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Gute Nachrichten von Arno Kloep: In Österreich sieht es für die Sanitärseite deutlich weniger düster aus, als beim großen Nachbarn

Aber der deutsche Forscher, der seine Erhebung hierzulande zum 9. Mal durchführte, hat auch Trost. In Deutschland sieht die Sache viel trostloser aus. Das würden die dortigen Konjunkturzahlen zeigen. Messlatte für Messen

schwarz für Öl- und Gas-Brennwertkessel. Dazu greift er auf aktuelle Daten aus Deutschland zurück, wo die Ölkessel zuletzt um 23 Prozent zugelegt haben, was wohl nicht ganz im Sinne der propagierten Wärmewende ist. Bei Gaskesseln sei es so, dass viele deutsche Handwerker noch Geräte eingelagert haben und diese weghaben wollen. Die Kunden davon zu überzeugen, sei relativ einfach. Die Wartezeiten für Wärmepumpen sind lang und die Kosten lassen sich einfach ausufernd darstellen, sobald man PV samt Speicher und einen neuen Fußbodenaufbau ins Gespräch bringt.

In der Trendstudie widmet sich Arno Kloep auch dem Thema Fachmessen. „Die Wichtigkeit der ISH und der anderen Messen für das Handwerk hat in der Corona-Zeit gelitten“, sagt er und fügt hinzu: „Die Idee des VIZ in eine Roadshow einzutreten, scheint sinnvoll zu sein“. Unterlegt hat der Studienautor diese Aussagen mit Vergleichszahlen von Messen. Die SHK in Essen verzeichnete 2018 44.000 Besucher, heuer waren es bloß 24.000. Nicht ganz so drastisch fiel der Besucherschwund bei der Messe in Nürnberg aus: Dort zählte man 2018 immerhin 40.500 Besucher, heuer waren es 29.200. Für die ISH sieht es nach den Absagen potenzieller Zugpferde auch nicht besonders rosig aus. Aus der Querschiesser-Umfrage Deutschland lässt sich ableiten, dass rund 29.000 Handwerker nicht zur Weltleitmesse fahren werden. Als fixe Teilnehmer outen sich rund 11.000 Installateure und etwa 9.000 sind noch unschlüssig. Zum Vergleich: 2009 waren noch rund 35.700 Handwerker unter den damals BUILDING TIMES | 12. 2022

insgesamt ausgewiesenen 188.000 Besuchern. Wie dramatisch sich dieser deutsche Trend auf die Energiesparmesse Wels auswirken wird, ist noch nicht klar zu erkennen. Fix ist, dass der vor einigen Jahren erfundene Zusatz We Build die Messe nicht gepusht hat und Corona auch in Wels seine Spuren hinterlassen hat. Unterschiede in der Digitalisierung Merkbare Differenzen zwischen deutschen Installateuren und jenen aus Österreich gibt es in Sachen Digitalisierung. Während in Deutschland tendenziell die Monteure digitalisiert werden, stehen hierzulande die Schreibtische im Fokus. Insgesamt ist die Digitalisierung im SHKHandwerk im Jahr 2022 ein wenig eingeschlafen, so Kloep. Nur 3 Prozent der Betriebe haben in Österreich heuer ein Projekt laufen, in Deutschland sind es immerhin 6 Prozent. Aber wir haben die Nase vorn: „Für Österreich kann als gesichert angesehen werden, dass ein Drittel der Betriebe auf digitale Formate zurückgreift, in Deutschland ist es ein Viertel“, so die Studie. Das hat Folgen: Immerhin 9 Prozent der befragten heimischen Betriebe gibt inzwischen an, Aufträge über Auktionen im Internet zu generieren.  21

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Eine sanfte Erweiterung und Sanierung des Bestandes wurde bei den Schulen Kettenbrücke vorgenommen

Von der Freude am Tun Einfache Projekt sind nichts für sie: Österreichs Architektin des Jahres, Barbara Poberschnigg, hat mit Building Times über ihre Arbeit, ihren Werdegang und die Zukunft ihrer Zunft gesprochen. Autorin: Anja Gaugl

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anderem erhielt das Kulturzentrum Ischgl – entstanden noch im parc ZT/Architekturbüro mehrere Preise, wie den European Union Prize for Contemporary Architecture – Mies van der Rohe Award Nominierung. Offene Adoption fürs Herzensprojekt Fragt man Poberschnigg nach dem Projekt auf, das sie am meisten stolz ist, kommt sofort die HERberge für Menschen auf der Flucht. Anfangs nur als Beraterin tätig, erhielt das Studio Lois von den Barmherzigen Schwestern Innsbruck den Auftrag für die Sanierung eines ehemaligen Internats. In Ermangelung von Best-Practice-Beispielen haben Poberschnigg und ihr Team die No-Gos herausfiltriert und die Möglichkeiten, um sie zu umgehen. „Wir sprechen immer von Integration, aber Integration ist auch Kommunikation. Und das

Fotos: STUDIO LOIS/David Schreyer

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ie Tirolerin ist die erste Preisträgerin chert“, so die Unternehmerin, die 2015 das des anotHERVIEWture Awards in der Studio Lois Architektur gegründet hat. Kategorie „Österreichs Architektin des Jahres“. Von insgesamt 35 Einreichun- Ihr Weg in die Selbstständigkeit begann gen hat sich die internationale Jury für bereits 2005 mit parc ZT GmbH /ArchitekBarbara Poberschnigg und ihr Werk ent- turbüro als Gründerin und Partnerin. Davor schieden. Und das kann sich sehen las- hatte sie Erfahrung unter anderem bei Peter sen, hier nur ein Ausschnitt: Von einem Thurner (Atelier M9) gesammelt. Der anotMeditationshaus mitten im Wald über die HERVIEWture Award ist nicht der erste Preis Sanierung und Erweiterung einer Schule, den Poberschnigg bekommen hat, unter einem Haus auf einem vermeintlich unbebaubaren Grundstück Die HERberge ist Poberschniggs Herzensprojekt bis hin zur einer Flüchtlingsunterkunft – Poberschnigg wählt gerne interessante und herausfordernde Projekte aus. „Wir machen nichts hauptsächlich, jedes Projekt ist ein Prototyp. Es gibt einfach Aufgaben, die einfacher zu bewältigen scheinen und es trotzdem nicht sind. Es sind interessante Bauaufgaben und die sind breit gefä-

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benötigt Gemeinschaft und Gemeinschaft benötigt Gemeinschaftsräume. Das wurde bis 2015 in österreichischen Unterkünften nicht angeboten“, so die Architektin. Eine weitere Besonderheit: Gebaut wurde mit dem, was in der Industrie überflüssig war. „Wir haben nicht geplant, was wir gerne hätten, sondern sind an die Industrie herangetreten und haben gefragt, was übrig ist. Das war dann zum Beispiel die Zweifachverglasung der Fenster, weil gerade der Sprung in die Dreifachverglasung stattgefunden hat oder Linolböden, auf denen Farbchargen ausgelaufen sind“, beschreibt Poberschnigg. „Wir haben uns dann weniger an der neuesten Technologie orientiert, sondern an dem, was in den letzten Jahren auch gut genug war. Und so haben wir ein großes, gutes Bauwerk geschaffen, das wir dann auch einrichten durften“. Auf 5 Stockwerken leben Gemeinschaften von 25-27 Personen. Jede Gemeinschaft teilt sich Küche und Sanitärräume. „Diese Belagszahl darf auch nicht verändert werden“, erklärt die Architektin. In der Mitte der Korridore wurden die Wände mit Kunststoffverglasungen und Schiebetüren aufgeweicht. Die Qualität des gemeinschaftlichen Wohnens basiert auf der Vielfalt der Gemeinschaftsräume. Für die Möblierung wurde sogar ein eigenes Möbelsystem entworfen und auch eine Sponsoringaktion dafür auf die Beine gestellt. Um rund 1.500 Euro konnte so ein Raum eingerichtet werden, die Möbel mussten – ähnlich wie bei dem bekannten schwedischen Möbelriesen – selbst zusammengebaut werden muss. Alles wurde vom Studio Lois organisiert, gecoacht und koordiniert. „In drei Tagen haben 200 Leute zusammen-

gearbeitet und Möbel gebaut. Das war toll“, erzählt Poberschnigg. Im Gegensatz zu anderen Projekten hat sie mit diesem auch immer wieder zu tun. Während sie sonst ihre „Kinder“ sozusagen zur Adoption freigibt, darf Poberschnigg bei der HERberge immer wieder dabei sein. „Das ist das Herzensprojekt, das geblieben ist“, so Poberschnigg.

tung, aber auch im Wohnbau aufgrund der hohen Baukosten. Das Studio Lois beschäftigt sich aktuell mit einem großen Projekt in Imst, wo es um Betreutes Wohnen und die Erweiterung eines Seniorenheims mitten im Ortszentrum geht. „Wir haben in diversen Studien gezeigt, dass es wichtig ist, das nicht brachliegen zu lassen“, erklärt die Architektin. Sie hofft, dass durch ein geschicktes Nutzungskonzept das Stadtzentrum rundherum wieder erwacht.

Blick in die Zukunft Ein immer wiederkehrendes Thema ist, dass zwar viele junge Frauen Architektur studieren, viele aber nicht den Weg in die Selbstständigkeit wagen oder einfach weniger sichtbar ihre Arbeit verrichten – auch ein wichtiges Thema des anotHERVIEWture Awards. „Ich bin einmal Mensch. Und so begegne ich meinen Kollegen. Es zeigt einfach nur die Erfahrung, dass sich Frauen mit Dingen anders beschäftigen müssen als männliche Kollegen. Man muss als Frau in dieser männerdominierten Technikbranche schon mehr beweisen, dass man bewegliche Gehirnzellen hat. Aber man darf sich nicht darauf fokussieren und das ist vergeudete Energie“, so Poberschnigg dazu.

Generell sieht sie im Bauen im Bestand ein wichtiges Thema – nicht nur für das Studio Lois, sondern auch für die Kollegenschaft – „weil die grüne Wiese einfach länger grün sein sollte.“ Intelligente Nutzungskonzepte für die bestehende Substanz sieht sie als Herausforderungen an die Architektur. 

Für ihre Branche sieht sie in Zukunft herausfordernde Zeiten kommen. Im Privatbereich erwartet sie große Zurückhal-

Die Tirolerin Barbara Poberschnigg wurde als Architektin des Jahres ausgezeichnet

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Delle macht effizient Die neuen Kreditrichtlinien und die hohen Bau- und Energiekosten bremsen das Fertighaussegment kräftig. Zwei große Player entdecken zur Kompensation des Neubaus die Liebe zu Autarkie und Photovoltaik. Autor: Franz Artner

Die Nachfrage nach den von seinem Unternehmen angebotenen Ziegelmassivhäusern sei deutlich abgeflaut. „Das Interesse ist da, es scheitert an der Finanzierung“, erklärt Etzenberger. Er geht davon aus,

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dass künftig rund 30 Prozent weniger Projekte realisiert werden. Dennoch macht er sich nicht unmittelbar Sorgen. Man werde die derzeit bei 35 Prozent liegende Fremdleistung zurückschrauben, um den eigenen Mitarbeiterbestand von 250 Köpfen zu halten, so Etzenberger. Und, 2023 sei man in Oberösterreich bis Juni ausgelastet, in Niederösterreich und Wien reicht der Auftragsbestand sogar bis August. Zudem hat Etzenberger ein eigenes großes Bauvorhaben auf dem Plan – um rund 35 Millionen Euro wird in Ried im Traunkreis eine neue Firmenzentrale gebaut. Entstehen soll das modernste Bauzentrum BUILDING TIMES | 12. 2022

Österreichs, so der Firmenchef. Weiters möchte Etzenberger künftig selbst Ziegelfertigwände automatisiert fertigen. Und für die Zeit danach hat Etzenberger auch schon Ideen. 2024 soll die erste energieautarke Siedlung errichtet werden, so der Unternehmer. Dabei handelt es sich um sogenannte Energieparks, die sich autark versorgen. Darunter versteht EtziHaus kompakte Wohnsiedlungen mit einer zentralen Energiezentrale, die die einzelnen Wohneinheiten mit Strom, Wärme, Kälte und Wasser versorgt. Damit will man mehrere anstehende Probleme lösen: Die

Fotos: AdobeStock, Wimberger, Austrohaus

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er Markt für Einfamilienhäuser ist aus den Fugen geraten. Eine Mischung aus hohen Grundstücks- und Baukosten, den verschärften Kreditrichtlinien und den gestiegenen Lebenskosten macht die Finanzierung von Eigenheimen für viele potenzielle Häuslbauer unmöglich. Das spürt auch der Chef der Firma Etzi-Haus/Austrohaus Maximilian Etzenberger.

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Christian Wimberger setzt auf Flexibilität und PV

Flächenversiegelung soll reduziert bzw. dieser vorgebeugt werden und die Versorgung mit Raumwärme und Warmwasser soll im Vergleich zu konventionellen Häusern pro Haushalt um bis zu 3.500 Euro jährlich günstiger werden. Geplant sind, je nach Standort, Tiefensonden für die Geothermie, die Nutzung der Wärme aus Abwässern in Verbindung mit Photovoltaik. Umgesetzt werden können diese Lösungen von der eigenen Haustechnikfirma, die inzwischen fast 40 Mitarbeiter zählt. Nicht in Frage kommen einzelne Luft-Wasser-Wärmepumpen pro Haus, weil die Grundstücke dafür zu knapp bemessen sind. „Mit dem Konzept der Energieparks können so bis zu 20 % der Baukosten eingespart und leistbares Wohnen geschaffen werden“, verspricht Etzenberger. Er möchte die Errichtung vorfinanzieren und den Käufern erst dann die Rechnung präsentieren, wenn der Bau steht. Ein erstes Projekt ist bereits fix, in Melk, wo man in einer Kooperation mit der Stadtgemeinde bauen wird. Weitere 7 Standorte hat Etzenberger in Oberösterreich im Portfolio. An Grundstücken fehlt es dem Serienhausbauer nicht. „Wir verfügen insgesamt über Grundstücksreserven in der Größenordnung von 300.000 m²“, sagt Etzenberger.

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Was die Zukunft seiner Bau-Branchenkollegen betrifft, ist der Unternehmer weniger zuversichtlich. „Die Politik fährt die Wirtschaft an die Wand. Wenn die Richtlinien so bleiben, werden der Bauwirtschaft rund 30 Prozent der Beschäftigten verlorengehen“, meint er. Seine Einschätzung: Sollte der Bau wieder anspringen, werden diese Arbeitskräfte nicht mehr abrufbar sein, weil die Industrie händeringend nach Mitarbeitern sucht.

Digitalisierung große Themen. Dafür habe man Zeit, wenn der Markt sich etwas beruhigt, sieht Wimberger auch das Gute in der Flaute. „Wir sind die letzten zwei, drei Jahre überdurchschnittlich gewachsen, etwas Entspannung tut gut“, meint er. Neue Bescheidenheit ist angesagt Was die Größe und Ausstattung der künftigen Einfamilienhäuser betrifft, stimmt Wimberger mit dem Wienerberger-Österreich-Chef Johannes Marchner überein. Die Häuser werden kleiner und kompakter werden und Pool und Gartengestaltung würden später realisiert werden, meint er. Auch bei der technischen Ausstattung sieht er Abstriche kommen. „Es geht sich nicht mehr alles aus. Schnick-Schnack und Luxus werden gestrichen“, weiß er. Worunter künftig wohl auch die Umsätze der Smart Home-Anbieter leiden könnten. Dass der Hausbau wieder auf das Niveau vor Corona kommen wird, sieht Wimberger nicht wirklich. Es sei derzeit nicht absehbar, dass die Materialien so viel günstiger werden, dass die steigenden Löhne ausgeglichen werden können, bilanziert er.

Verlagerung Richtung Um- und Zubau Mit einem Rückgang der Bautätigkeit rechnet auch Christian Wimberger, Chef der gleichnamigen Firmengruppe mit Sitz in Lasberg. „Im Neubau-Bereich ist eine gewisse Unsicherheit bei unseren Baufamilien spürbar“, sagt er. Durch neue, Damit die Bauwirtschaft nicht ernsthaften leistbare Hauskonzepte könne man jedoch Schaden erleidet, müsse die Politik die auch Familien, die Probleme mit der Fi- Wohnbauförderung attraktiver gestalten nanzierung haben, eine kostengünstigere und die Finanzierungsrichtlinien revidiert Alternative in bewährter Qualität anbieten, werden, meint Wimberger.  sagt er. Wimberger rechnet für das nächste Jahr insgesamt mit einem Rückgang von 10 bis 15 Prozent. Er ist froh, dass die Gruppe auf mehreren Beinen steht. Seit Monaten gäbe es verstärktes Interesse im Segment Um- und Zubau. Und in der 70 Mitarbeiter starken Elektround Gebäudetechnikbranche gibt es mit der Photovoltaik ein Segment, „wo die Anfragen durch die Decke gehen“, wie der Unternehmer sagt. Auch in der Zimmerei sei man mit acht Partien gut für den HolzbauBoom aufgestellt. Insgesamt stehen bei Wimberger in zwölf FirMaximilian Etzenberger will energieautarke men 860 Beschäftigte auf der Siedlungen bauen Lohnliste. Um diese zu halten und zu vermehren, brauche es die Flexibilität Mitarbeiter auf boomende Gewerke umzuschichten. Ganz generell seien Offenheit für Prozessoptimierung und BUILDING TIMES | 12. 2022

25.–26.01.2023 Messe Wels, Halle 21 Registrieren Sie sich noch heute auf rexelexpo.at

REXEL expo 2023

Expertise trifft Chancen REXEL Austrias Branchenevent feiert Premiere! Marktführer im Elektrogroßhandel präsentiert in diesem Rahmen sein komplettes Leistungs- und Servicespektrum. Auf über 10.000 m von 100 Aussteller:innen rund um vier Technologiebereiche:

Basistechnologien Technologischer Alltag

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Dr. Westbahn fährt mehrgleisig Als Gründer der Westbahn wurde Stefan Wehinger in ganz Europa bekannt – und als Eigentümer der Energreen Group mit ihren fünf Firmen in Österreich, der Schweiz und Großbritannien fehlt auch nicht mehr viel dazu. Autor: Hannes Ch. Steinmann

ls Stefan Wehinger 2008 zusammen mit Hans-Peter Haselsteiner die Westbahn, exakt die Rail Holding AG, als private Konkurrenz zum staatlichen Beinahe-Monopolisten ÖBB gründete, erregte das in ganz Europa beträchtliches Aufsehen. Dass er 2012 das Unternehmen nach heftigen Auseinandersetzungen mit den ÖBB verlassen musste, kaum weniger. Dennoch sagt er heute noch im Gespräch mit Building Times: „Das war eine schöne Zeit“.

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Das Projekt „Four“ in Frankfurt, die größte Baustelle Europas, beschäftigt das Team seit 4 Jahren

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Fotos: Energreen Group

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Die darauffolgende Gründung seiner Energreen Group in der kleinen Vorarlberger Gemeinde Röthis verlief im Vergleich zum Vorangegangenen jedoch höchst unspektakulär. „Ich habe 2012 die Firmen gegründet, damit sie sich gegenseitig befruchten“, berichtet Wehinger, der die Wurzeln der ersten Firma, der Enercret, viel früher ansiedelt: „Enercret hat seit 1981 immer Geothermie gemacht und zwar die Planung und die Installation. Früher war die Planung ein addon im Baukasten, dann haben wir sie als Planungsbüro herausgenommen. Seitdem macht die Enercret die Montage und die Enerplan – Ingenieurbüro für Planung, Simulation und Hydraulik – die Planung“. Spezialprodukte der Enerlink Spezialprodukte für Speicher, die es am Markt nicht gegeben habe, „haben wir mit dem Partner Martin Steinhart in der Enerlink gemacht“ berichtet Wehinger, dessen Energreen Group 50,2 Prozent an der Enerlink GmbH hält, 24,9 Prozent sind es für den geschäftsführenden Gesellschafter Martin Steinhart und ebensoviel für ­Othmar Schwärzler. Der Geothermie ist die Enerlink GmbH gewidmet und die Energreen GmbH der Projektentwicklung. Dazu kommen noch die Atelier Energiezukunft AG im Schweizerischen Zug, „weil man in der Schweiz besser Geschäfte machen kann, wenn man eine Schweizer Gesellschaft ist“, schiebt Wehinger als Begründung nach. „Und in Großbritannien habe ich die Firma gegründet, um nach dem Brexit als britische Firma präsent zu sein“.

Alle Firmen sind als GmbHs organisiert und unterscheiden sich nicht nur durch ihre Tätigkeitsbereiche, sondern auch durch ihre Logos, die jedoch eines gemeinsam haben: Die E-Striche zeigen nach links. Rot für Enercret, grün für Energreen, blau für Enerplan, orange für Enerlink und gelb für die Energiezukunft. „Historisch betrachtet, haben wir große Geothermie-Anlagen gemacht und das ist auch heute noch so“, erläutert der Gründer, „wobei wir rund die Hälfte der Anlagen selber bauen und die andere Hälfte aus Dienstleistungen und dem Rundherum besteht“. Was insgesamt zu rund 20 Millionen Euro Gruppenumsatz führt. Zwei Drittel davon entfallen laut Wehinger auf Gesamtanlagen und rund ein Drittel auf die Geothermie. Geografisch ist der Aktionsradius groß: „Wir sind schon in 27 Ländern gewesen“, so der Vorarlberger. Die Speicher mit dem Namen heatLink und coolLink werden übrigens nicht selbst gebaut, sondern exklusiv von der Diem-Werke GmbH in Hörbranz gefertigt. „Das ist ein Qualitätsprodukt, da kann man nicht einfach Pläne verschicken“, sagt Wehinger. Exportquote stark zurückgegangen Habe die Exportquote 2018 noch rund 90 Prozent betragen, so sei sie 2022 auf unter fünf Prozent abgesunken, erklärt Wehinger und erläutert: „Heute passiert alles im unmittelbaren Umfeld. Es gibt noch ganz viel Platz für gute Unternehmen im Markt. Wir werden uns auf den deutschsprachigen Raum konzentrieren und schauen nach Süd- und Norddeutschland bzw. Wien –

Auch im Untergrund des Wiener Marina-Towers war Enercret am Werken

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„2018 hatten wir einen Exportanteil von rund 90 %, jetzt sind es weniger als 5 Prozent.“ STEFAN WEHINGER ENERGREEN GROUP

auch mit einer eigenen Montage-Mannschaft. Derzeit haben wir dort einen Mann für Kundenkontakte und die Betreuung von Kleinbaustellen vor Ort, denken aber an ein größeres Team“. Für 2023 rechnet Stefan Wehinger „vorsichtig pessimistisch mit einem allgemeinen Bau-Rückgang, ich sehe aber in unserem Bereich der Erneuerbaren Gesamtlösungen keinen Rückgang, sondern unsere Leistungen werden einen gewichtigen Anteil haben. Wir könnten doppelt so viel machen, hätten wir doppelt so viele gute Leute. Vom Markt her gibt es keine Grenzen, unser Wachstum muss aber solide sein. Vielleicht werden wir einmal etwas zukaufen, das muss sich aber gut ergeben“, erläutert der ehemalige Westbahnchef, dessen Energreen Group etwa 50 MitarbeiterInnen beschäftigt und über die Sonnenberg Beteiligungs GmbH zur Gänze ihm gehört. Neben der Team 7 Welt, einem nachhaltigen Holz-Hybridbau und einem ausgeklügelten System erneuerbarer Energien, kann Stefan Wehinger eine ganze Reihe aktueller Projekte nennen, darunter das „Four“ in Frankfurt/ Main, „Europas größte Baustelle, an der wir seit vier Jahren arbeiten“, den Wiener Marina Tower und vor allem, siehe alte Leidenschaft, das Blurado in Radolfzell am Bodensee, ein Businesspark, der mit 100 Prozent erneuerbarer Energie aus Agrothermie versorgt werden soll. Geplant ist ein kaltes Nahwärmenetz mit Wärmekollektoren rund zwei Meter unter der Erdoberfläche, wodurch die Flächen weiterhin genutzt werden können, sowie Photovoltaik. 

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Projekte toppen

Wettbewerbe

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Brio – eines der aktuellen Projekte in Wien

Gewonnene Wettbewerbe und coronabedingt aufgeschobene Projekte, die jetzt doch kommen, machen den Plov-Architekten viel Arbeit. Die Projekte werden größer, die Wettbewerbe rarer. Autor: Hannes Ch. Steinmann

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s läuft. Im Frühjahr haben die PlanerInnen der Wiener Plov Architekten ZT GmbH den Wettbewerb für B.R.I.O. im Neuen Landgut beim Wiener Hauptbahnhof gewonnen. Kurz danach der nächste Wettbewerbsgewinn: Und zwar gleich für zwei Projekte auf einen Schlag. In Salz-

burg-Lehen gewannen die WienerInnen den Wettbewerb für die Volksschulen Lehen I und II und jenen für den Kindergarten entlang der Franz Martin-Straße. „Für B.R.I.O. sind wir mitten in der LeitdetailPlanung und der Zeitplan ist geblieben, wie er war“, erklärt Plov-Gründerin und BUILDING TIMES | 12. 2022

Geschäftsführerin Marion Gruber. Das heißt Fertigstellung bis Mitte 2024. Die Architektin hat das Büro zusammen mit ihrem Lebenspartner Christoph Leitner 2009 nach einem dreistufigen Wettbewerbsgewinn gegründet. Aus dem Nichts, ohne Referenzen hatte man mit dem Vorentwurf des LKH Salzburg ein „Riesenprojekt“ mit damals 150 Millionen Euro Bauvolumen im Haus. 2012 folgte der nächste Gewinn eines Architekten-Wettbewerbes und das Büro wurde in die aktuelle GmbH umgegründet. Von der gehören Gruber 49 Prozent und Leitner 51 Prozent und sie ist selbst mit 20 Prozent am Stadtelefanten beteiligt. Das ist jenes Gebäude in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs, das sie sich mit den Miterrichtern Franz&Sue, solid architecture,

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Schulbau als ein Fokus – hier die Europaschule in Linz

Hoyer Brandschutz und A-Null Bausoftware als Bürositz teilen und im Dezember 2018 bezogen haben. Die Innenraum-Gestaltung mit hellem Holz, sandgestrahlten Betonwänden, schwarzen Details und verschiebbaren Glaswänden haben die PlovianerInnen natürlich selbst gemacht. Über Plov zu berichten, ohne den Namen zu erklären, geht gar nicht. Gruber erläutert deshalb: „Plov ist eine Speise aus Usbekistan, die Christoph und ich auf einer längeren Reise vor unserer Selbstständigkeit in Usbekistan kennen gelernt haben. Ein Reisgericht, das ständig neu daherkommt, wie es auch unsere Architektur soll“. Die für den Alltagsgebrauch vermutlich pragmatischere Interpretation lautet „Projekt-Labor für Ort und Vision“. Projekte statt Wettbewerbe

Wettbewerbe seien eine Frage der Zeit, „die uns gerade abgeht“, sagt die Architektin dazu. „Unsere Schwerpunkte sind der Wohnbau und der Schulbau – ich bin eher die Schulbau-Spezialistin bei uns – und da schauen wir auf größere Projekte. Und im Wohnbau sind wir in letzter Zeit auch zur Teilnahme an Bauträger-Wettbewerben eingeladen worden“. Rasch wachsende Mannschaft Diese Aufgaben-Fülle bedingt insgesamt eine größere Mannschaft: Waren es im Frühjahr noch 18, so sind es derzeit schon 22 MitarbeiterInnen. Wir haben auch im Sekretariat auf zwei erhöht“. 1,5 Millionen Euro Umsatz wurden 2021 verbucht, heuer werden es ca. 1,7 Millionen Euro sein und 32

für 2023 erwartet Gruber ungefähr zwei Millionen Euro Umsatz. Einen Rückgang im Wohnbau sieht Plov in den hauseigenen Zeitplänen vorerst nicht. „Wir werden aber sehen, wie es im Jänner ist“. Derzeit jedenfalls herrscht Vollbetrieb. Unter anderem war vor kurzem Baubeginn für die Sanierung und Erweiterung des BG/ BRG Perchtoldsdorf durch einen dreigeschoßigen Zubau. „Er greift die kammartige Struktur des Bestandes auf und erweitert diesen Richtung Osten. Ein neuer großzügiger Vorplatz entsteht – Platz und Schulhof zugleich“, heißt es in der Baubeschreibung. BUILDING TIMES | 12.2022

Im Altbau wird die innere Organisation neu gestaltet, der Zugang wird ins Untergeschoß verlegt, wodurch „ein großzügiges Entree zur Schule und zugleich ein einladender Platz vor der Schule geschaffen werden. Neues Zentrum der Schule wird der attraktive Mehrzweckraum“, heißt es weiter. Die Baukosten sind mit 14 Millionen Euro veranschlagt, Auftraggeber ist das BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung, vertreten durch die Bildungsdirektion NÖ. Eben erst Baubeginn Eben begonnen wurde auch der Wohnbau im Gebiet Hirschfeld an der Gerasdorfer

Fotos: Plov, Yuriy Leskiv, Andreas Buchberger

Architekten-Wettbewerbe, die für PLOV normalerweise eine „enorme Bedeutung“ haben und sich pro Jahr auf rund zehn summieren, werden derzeit zurückgenommen, was eigentlich erfreuliche Ursachen hat: „Heuer werden es weniger sein, einerseits wegen der gewonnenen Wettbewerbe und andererseits deshalb, weil über die CoronaZeit viele Projekte liegengeblieben sind, die jetzt alle geplant werden sollen. Deshalb wird das bisherige Wettbewerbs-Team auf Projekte umgepolt, ein Wettbewerbs-Mitarbeiter wollte voll in der Planung mitarbeiten, weshalb wir neue Wettbewerbs-Mitarbeiter brauchen, denn das waren vorher immer zwei“, erläutert Gruber.

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Straße: Zwei Terrassenhäuser, die sich zur Straße hin abtreppen, um auf die gegenüberliegende Bebauung zu reagieren, sowie ein Punkthaus mit innenliegendem Atrium. Auftraggeber ist das Österreichische Siedlungswerk, die Baukosten sind mit 19 Millionen Euro veranschlagt. Ihr wichtigstes Projekt sei der Umbau der Europaschule in Linz – im Denkmalschutz, erklärt Marion Gruber: „Dort hat meine Mutter gelernt, Lehrerin zu werden. Die Europaschule war damals schon sehr gut überlegt und innovativ und steht unter Denkmalschutz“. Im Dezember 2020 hatte Plov einen EU-weiten Realisierungswettbewerb zur Erweiterung der Schule gewonnen. Mit 6,7 Millionen Euro waren die Baukosten damals veranschlagt. „Lieblingsprojekt“ nennt die Architektin keines, vielmehr meint sie, jedes Projekt habe seine eigenen Herausforderungen. Genaue Aufzeichnungen führt Plov über die Zahl der Projekte und deren Realisierungs-

grad: „Jedes Projekt hat eine Nummer“, sagt Gruber, „und momentan sind wir bei Nummer 151. 25 Projekte wurden realisiert und sind in Realisierung“. No-Gos kenne Plov eigentlich nicht, „aber wir planen keine Einfamilienhäuser auf der Grünen Wiese mehr. Derzeit machen wir eine BestandsSanierung“, hält die Architektin fest. Und wie steht die Architektin zu BIM? Ohne BIM sei Planung heute nicht mehr möglich, „insofern mehr noch das dreidimensionale Zeichnen“, sagt Marion Gruber, „aber wir haben ja im Stadtelefanten ein SoftwareUnternehmen, das uns unterstützt“. Bevorzugte Fachplaner gebe es schon, als Statiker beispielsweise Christian Petz und für den Brandschutz Hoyer, die beide schon beim Stadtelefanten dabei waren, sowie die Bautaktik in Salzburg, die Bauklimatik (Wien) und andere. Und was hat sich in den fast 15 Jahren ihrer Selbstständigkeit in der Architektur geändert? „Vieles. Vor allem die Aspekte der Ökologisierung und der Nachhaltigkeit sind

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Um- und Zubau des Gymnasiums Perchtoldsdorf

Bunt und fertig: Wohnbebauung Stadtpark Salzburg Lehen

im Schulbau dazugekommen, dort auch die Lüftung, nachhaltige Materialien, immer mehr Normen und Richtlinien und immer mehr Spezialplaner“, erklärt Gruber, die ihr Alter von 45 Jahren als ungefähr die Hälfte ihrer Lebenserwartung versteht und eine zehnjährige Tochter hat. Zur Lehre beauftragt

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Fotos: Xxxxxxx xxxxxxxx

Gruber engagiert sich auch standespolitisch, war Sprecherin der IG Architektur und ist aktuell im Wettbewerbs-Ausschuss der ZT-Kammer für Wien, NÖ und das Burgenland aktiv. Ab März kommenden Jahres wird sie an der FH „Projektentwicklung“ lehren, ihr Partner Christoph Leitner unterrichtet seit 2017 an der FH Kärnten „Nachhaltiges Baumanagement“. Architektur sei für die Gesellschaft sehr wichtig, „weil wir ArchitektInnen immer den Lebensraum planen“. Deshalb sei auch die Verpflichtung BUILDING TIMES | 12.2022

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der ArchitektInnen gegenüber der Gesellschaft die Bewusstmachung der großen Bedeutung der Gestaltung. „Wie man zusammenlebt und in welchen Räumen. Das ist auch für mich persönlich wichtig. Wir müssen uns auch bewusst sein, dass Häuser sehr lange stehen und damit müssen wir uns mit der Zukunft beschäftigen“, formuliert Gruber.

Die Plovs sind beruflich und privat ein Team: Christoph Leitner und Marion Gruber

Nicht zuletzt bedingt durch die Klimaund die Energiekrise „müssen wir sparsame Lösungen anbieten, in vielen Varianten denken, etwa bei Lüftungsanlagen, Strom und Wartung, viel mehr auf PV setzen, auf ein Blackout vorbereitet sein, immer Gegenüberstellungen machen und Sparen generell als großes Thema verstehen“. Wenn Marion Gruber und Christoph Leitner nicht in Architektur-Begriffen denken, dann wollen sie, laut Gruber:„Reisen, die Welt anschauen – wir machen relativ viele Zugreisen, zwei viermonatige durch Russland beispielweise, und über den Tellerrand schauen“. 

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Wärmebringer im Stress Der Bau von Fernwärme-Leitungen boomt wie nie zuvor und könnte dazu führen, dass manche Ausbau-Willige im kommenden Jahr gar keine Anbieter mehr finden. Mittelständler beherrschen den Markt, die großen Bauunternehmen spielen eine kleine Rolle.

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ie Meldung, wonach Viessmann eine „strategische Partnerschaft“ mit dem Nah- und Fernwärmtechnik-Anbieter aqotec in Weißenkirchen im Attergau eingeht, sich also mit 49,9 Prozent beteiligen werde, hat kürzlich für einiges Aufsehen in der Branche gesorgt und die Frage aufgeworfen, was das nun zu bedeuten habe. „Wir werden den gesamten Bereich der Nahwärme der Viessmann-Gruppe abdecken und unser Standort wird das Nahwärme-Zentrum für ganz Europa“, erklärt aqotec-Geschäftsführer Christian Holzinger, der so wie sein Geschäftsführer-Kollege Christan Plainer die Hälfte der aqotec-Holding hält.

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Aqotec produziert Übergabestationen von 15 kW bis 25.000 kW, bis zu 10.000 Stück pro Jahr und ein größerer baulicher Ausbau stehe bis Mitte 2023 an. Die Vorproduktion von Baugruppen erfolge mit 40 MitarbeiterInnen in Tschechien, in Österreich seien es 150 Beschäftigte. Alle Finanzzahlen stehen auf Boom: „2021 haben wir 25 Millionen Euro Umsatz gemacht, heuer erwarten wir einen 50-ig prozentigen Zuwachs auf 36 Millionen Euro und für 2023 erwarten wir 30 bis 40 Prozent Wachstum“, erklärt Holzinger im Gespräch mit Building Times. Auch der Leitungsbau boomt Fast identische Zuwachszahlen nennt auch BUILDING TIMES | 12. 2022

der Geschäftsführer der Grazer Imro Fernwärmetechnik GmbH, Siegfried Huber: „Heuer haben wir um die 100 km Leitungen gebaut, in Österreich und im südlichen Bayern, manchmal auch in Arbeitsgemeinschaften, was um 30 bis 40 Prozent mehr war als 2021. Für 2023 schätze ich nochmals das gleiche Plus“. 2021/22 habe der Umsatz 24 Millionen Euro betragen, 2022/23 betrage er ca. 30 Millionen Euro und für das kommende Jahr seien rund 35 Millionen Euro das Ziel. Allerdings sei mit Material- und Personal-Engpässen zu rechnen. Imro hat 134 fix Angestellte, inklusive Leihpersonal sind es ca. 250 Beschäftigte. Zur Situation im Markt wird Huber ganz

Fotos: Fernwärmetechnik GmbH

Autor: Hannes Ch. Steinmann

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den und brauchen eigentlich keine neuen und haben momentan extrem viel Arbeit“. Rund 20 km Fernwärme-Rohrleitungen hat die Zaunergroup heuer verlegt und erlebt eine „gewaltige Steigerung“: „Manche Kunden machen das Doppelte, zum Beispiel die Kelag. Die macht mit zwei Millionen Euro ein Viertel bis knapp ein Drittel des Umsatzes von sieben bis 7,5 Millionen Euro aus“. Die Zaunergroup sei „eher im Norden Österreichs unterwegs“, sagt Kellnreiter und lässt durchblicken, man könne sich die Kunden eigentlich aussuchen.

reits über 80 Prozent erneuerbare Energie angeboten wird, da „haben wir ein Plus von 50 Prozent“.

Gegenüber dem Vorjahr hat die Kelag die Zahl der Hausanschlüsse im Wesentlichen verdoppelt und heuer ca. 1.000 Fernwärme-Verträge abgeschlossen. „Das kann im kommenden Jahr einfach nicht mehr werden, denn dafür fehlen die Lieferanten und das Personal bei den Firmen“, sagt Melcher, der auch in der Bundeshauptstadt kräftig mitmischt. In Wien würden sechs Terawattstunden Fernwärme geliefert, von der Kelag Zu den reinen Rohrverlege-Betrieben – die ca. zwei TWh davon. „Bis 2040 werden wir Tiefbauarbeiten, also der Schachtaushub wahrscheinlich drei TWh verkaufen“, glaubt und die Rohrverlegung werden üblicherwei- Melcher. Der Fernwärme-Umsatz mache ca. se getrennt ausgeschrieben – gehört auch ein Drittel vom Gesamtumsatz der Kelag die Wundara GmbH im steirischen Pölfing- aus, sei aber durch die gestiegenen Energiepreise kleiner geworden. Sein Unternehmen sieht er hinter der Wien Energie „Kopf Wachstum pur: „Bis 2040 an Kopf mit der EVN – aber werden wir wahrscheinüberall in Österreich“.

lich drei Terrawattstunden Wärme verkaufen.“

Es wird verlegt und geschweißt, was das Zeug hergibt

Fotos: Kelag

deutlich: „Wer sich jetzt mit Ausschreibungen zu lange Zeit lässt, wird keine Ausführenden mehr kriegen“, warnt er. Schweißstellen, beispielsweise, müssten isoliert werden und Isolierer seien extreme Mangelware, so der Imro-Geschäftsführer. Zaunergroup: „Manche Kunden machen das Doppelte“ Sehr ähnlich ist auch die Feststellung von Clemens Kellnreiter, dem Leiter der Fernwärme/Energietechnik der Zaunergroup in Wallern (OÖ): „Unter Umständen werden ein paar Auftraggeber 2023 gar keine Firma mehr kriegen“ und ergänzt gegenüber Building Times: „Wir haben unsere Stammkun-

Der Vollständigkeit seien neben anderen noch die BilADOLF MELCHER finger Bohr- und Rohrtechnik VORSTAND KELAG WÄRME genannt, die Habau-Tochter Held & Francke, Kremsmüller, Integral sowie Brunn, die von sich erklärt, 2.100.000 Medie Strabag, Porr und Swietelsky. Karl Weidter Fernwärmerohre verlegt zu haben und 91 MitarbeiterInnen zu beschäftigen. Einen linger, der Vorstandsvorsitzende der Linzer, Beliebtheitspreis werden Johann jun. und lässt sich mit dem Satz zitieren: „Die Aussen. Wundara bei der Konkurrenz nicht ge- sichten für den Teilmarkt Fernwärme-Leiwinnen, die in diesem Zusammenhang von tungen halten wir grundsätzlich für positiv. Preisdumping spricht. Tatsächlich gibt es hier ein beträchtliches Potenzial für Netzverdichtung und -ausbau sowie für neue Heizwerke im Bereich GeoKelag: Plus 50 Prozent bei Erneuerbaren thermie und Biomasse. Das sehen wir für Die angesprochene Kelag Energie & Wärme die nächsten Jahre so“. Tatsache ist jedoch, hat heuer, nach den Worten von Vorstands- dass die „Großen“ in diesem Teilmarkt kaum direktor Adolf Melcher, 15 km bis 20 km eine Rolle spielen, siehe Porr mit heuer mit Fernwärme-Leitungen in ganz Österreich 2,4 km Fernwärmeleitungen. bauen lassen, wobei die Schwerpunkte „die großen Städte wie Villach, Wolfsberg und 1,746 Milliarden Euro im Plan Linz“ seien. Sehr stark sei man dort, wo be- Wie es langgehen könnte, deuten die aktuellen Zahlen des Fachverbandes der Gas- und Fernwärmeunternehmungen an: „Gemäß unseren Daten liegt das 10-Jahresplan-Investitionsvolumen für Nah- und Fernwärme (FW-Investitionen im ZR 2022 bis 2031) bei 1.746 Mio. Euro. Der größte Ausbau findet bei folgenden sechs Unternehmen statt: Wien Energie, EVN, Kelag, Salzburg AG, Energie Steiermark Wärme Der Fachkräftemangel wirkt limitierend sowie Linz Strom Gas Wärme“.  BUILDING TIMES | 12. 2022

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Der Bohr-Roboter soll künftig auf Großbaustellen nach BIM-Daten Löcher bohren

Frischer fischer fischt digital Autor: Franz Artner

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ucht man Ordnung, Sauberkeit und Disziplin wird man am fischer-Stammsitz im Waldachtal nahe Stuttgart fündig. Die Betriebsgebäude der Unternehmensgruppe sind aufgeräumt, die Produktion läuft nach Plan, die Prozesse sind durchgetaktet und laufen wie die Zahnräder einer Schwarzwälder Uhr. Und das höchst erfolgreich, die Unternehmen der Gruppe erwirtschaften mit ihren 5.400 Mitarbeitern 2022 mit 50 Gesellschaften in 38 Ländern einen Umsatz von mehr als einer

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Milliarde Euro. Zum Vergleich: 2016 waren es noch 769 Millionen Euro. All das geht auf den Firmengründer und Erfinder Artur Fischer zurück. Er war einer der emsigsten Erfinder weltweit und brachte 1958 den S-Dübel aus Polyamid auf den Markt. Und legte damit den Grundstein für das fischer-Umsatzschwergewicht, die Sparte Befestigungstechnik. Heute werden allein im Werk Tumlingen, wo rund 1.500 Mitarbeiter im Dreischicht-Betrieb beschäftigt sind, rund 15 Millionen Kunststoffdübel BUILDING TIMES | 12. 2022

pro Tag gefertigt. Weiters werden in der Metallfertigung jährlich rund 10.000 Tonnen Stahl zu Dübel und Anker verarbeitet. Produziert wird auch in Argentinien, Brasilien, China, Italien, Serbien, Tschechien, USA und Vietnam. Die 15.000 Artikel umfassende Produktpalette reicht vom einfachen Heimwerker-Wanddübel bis hin zu Schwerlastbefestigungen im Tunnel-, Brücken- oder Kraftwerksbau. Neues Bauen, neues Denken Dinge neu zu erfinden, liegt in der DNA der Familie, denn auch der Sohn des Gründers Klaus Fischer hat ein Faible für Innovation. Unter seiner gut 40-jährigen Ägide ist die fischer Befestigungstechnik mit ihren Stahlankern, Dübeln und chemischen Systemen einer der Weltmarktführern für verlässlichen Halt geworden. Seit 2018 fungiert der Manager Marc-Sven Mengis als CEO. Damit die Gruppe auch künftig erfolgreich bleibt, wurde 2022 in

Fotos: Artner

Der Dübel-Gigant fischer geht in die Offensive. Mit Digitalisierung und Automatisierung möchte man auch in Zukunft an den sich wandelnden Wänden der Bauwirtschaft mitbohren.

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der Villa des Firmengründers ein Innovationszentrum eröffnet. Bis zu 40 Leute aus verschiedenen Teams und Disziplinen denken dort über Gott und die Bauwelt nach. Im Grunde genommen geht es um zwei wesentliche Dinge: Wie wird künftig gebaut und welche Strategien braucht fischer, um weiterhin Teil des Geschehens zu bleiben? „Das Bauen wird komplexer, die Architektur raffinierter, dazu kommen noch die Belastung auf der Baustelle durch Staub und Lärm und natürlich der Arbeitskräftemangel“, umreißt Matthias Schneider, Geschäftsführer Digital Services und IT die Rahmenbedingungen. „Das modulare Bauen ist ein Megatrend, die Sanierungsrate muss verdreifacht werden, um die Klimaziele zu erreichen. Man kann davon ausgehen, dass künftig deutlich weniger gedübelt wird“, ergänzt der Leiter des Zentrums Marco Thiess. Er ist aus Berlin ins Waldachtal gekommen und hat einschlägige Vergangenheit. Er war Veranstalter der ersten deutschen Contec-Start-up-Messe, später hat er

die Digitalisierungsstrategie für Schüco entwickelt. Nun blickt er für fischer in die Glaskugel und treibt die Entwicklung von Ideen und Prototypen voran. Dazu gehört es auch die Start-ups zu scannen und mögliche Kooperationen anzudenken.

hat deshalb Ende 2021 ein Ingenieurbüro für die Beratung in Sachen Befestigung, Brandschutz, Bemessung und Modellierung gegründet. In diesem Kontext ist auch das Softwaretool C-Fix FEM-Modul entstanden. Damit können Planer realitätsnahe Verhalten ganzer Befestigungssysteme besonders zeitsparend berechnen, so die Ansage der fischer-Techniker.

Digitale Anziehungskraft Ganz am Anfang steht man dabei nicht, denn schon 2018 ist aus einem Workshop die Idee für Craftnote entstanden. Dabei Eine weitere digitale Anwendung ist das handelt es sich um eine digitale Projekt- Cloudmodul Construction Monitoring. Damanagement-Lösung, um Handwerkern mit können die aktuell in Befestigungen die Zettelwirtschaft auszutreiben. Inzwi- herrschenden Kräfte ausgelesen werden. Evaluiert werden die schen ist Craftnote Werte mit hauseigeein Joint-Venture mit „Im Grunde geht es darum, der GC-Gruppe und ner Sensorik. Bei Senunseren Kunden Lösungen zu hat mehrere tausend sorAnchor handelt es bieten, die Zeit und Geld sparen.“ Nutzer pro Monat. sich um einen Anker, Hier möchte man anin dem die Sensorik verbaut ist. SensorDisk wiederum ist eine knüpfen und auch weiterhin Lösungen produzieren, die den Kunden Zeit und intelligente Beilagscheibe, die Daten überGeld sparen. Das beginnt bei der Planung, mitteln kann. Die ermittelten Werte könwie Oliver Geibig, Chef der Business Unit nen per App exportiert, verwaltet und ausConstruction Engineering betont. Fischer gewertet werden.

GIG Fassaden stellt den Zubau Power Tower fertig E

inen wesentlichen Beitrag für die charakteristische, unverwechselbare Optik leistet die von GIG entwickelte, patentierte und seit 10 Jahren erprobte Closed Cavity Fassade (CCF). Bei dieser speziellen Variante einer Doppelfassade wird der abgekapselte Zwischenraum zwischen der äußeren Prallscheibe und der inneren Dreifach-Isolierverglasung mit Trockenluft konditioniert. Sie zeichnet sich durch besonders guten Schallschutz und hohe Energieeffizienz aus. Absolut benutzerfreundlich: Der Sonnenschutz mit Tageslichtlenkung kann durch

seine Lage im Fassadenzwischenraum auch bei starken Windverhältnissen genutzt werden. Auch die Wartungs- und Reinigungskosten können durch das CCF- Fassadensystem niedrig gehalten werden. Sonnenschutz und Glasflächen

im Fassadenzwischenraum müssen nicht gereinigt werden. Die geschützte Einbaulage des Sonnenschutzes verlängert auch dessen Lebensdauer. GIG steht für Charakter. Für Mut, Transparenz und nicht zuletzt für die Entwicklung einer visionären Arbeitswelt.

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entgeltliche Einschaltung, Foto: Felix Friedmann

Durch die hervorragende Infrastruktur, die Nähe zum Verkehrsknoten Hauptbahnhof und vor allem die topmodernen Büroflächen mit Kommunikations- und Vernetzungszonen bietet der Power Tower der Energie AG eine besonders attraktive Arbeitswelt.

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Wie auch immer, zum Einsatz kommen soll der Roboter vorerst als Full-Service-Paket im Team mit einem Operator, der die Aufgabe projektiert und die Arbeit des Gerätes programmiert und überwacht. Später sei auch an die Vermietung und den Verkauf gedacht, so Matthias Schneider. Klar ist für ihn, dass sich der Roboter nur dann durchsetzen wird, wenn er Effizienzgewinne bringt. Wieviel fischer in die Automatisierung des Bohrens investiert, wird nicht verraten. Die Grundlage für Erfolg sei gegeben, meint dazu der Chef von BauBot Herwig Hengl. Bohren sei erst der Anfang, man werde in der Zukunft eine ganze Rei-

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Digitale Sensorik soll künftig Kräfte messen, Daten erheben und zur Nutzung übermitteln

Österreich-Geschäftsführer Christian Greicha (l.) und fischer-Eigentümer Klaus Fischer

he von Anwendungen ermöglichen. Ein kleiner Bruder des BauBot ist jedenfalls auch schon gebaut und weitere Exemplare sollen folgen. Noch nicht ganz fertig, ist hingegen die am Werksgelände gerade entstehende Photovoltaik-Anlage. Sie wird die bereits vorhandene Eigenstromerzeugung auf dem Dach der Produktion auf insgesamt 27 Prozent pushen. Bei fischer ist das Thema Nachhaltigkeit in Ansätzen schon länger präsent. 2020 wurde der Betrieb mit dem deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet. Und einen grünen Dübel bei dem Rizinusöl in der BUILDING TIMES | 12. 2022

Rezeptur enthalten ist, gibt es schon einige Jahre, zum Renner wurde er aber nicht. In Österreich ist fischer mit 45 Mitarbeitern vertreten. Das Team um Geschäftsführer Christian Greicha betreut neben dem Heimmarkt auch die Länder Ex-Jugoslawiens, Albanien und Bulgarien. Ein eigener Vertriebsmann wird sich demnächst um die Etablierung des BauBot auf heimischen Baustellen kümmern. Rückenwind gibt es dabei vom charismatischen Fußballtrainer Jürgen Klopp. Sein Vater war einst bei fischer beschäftigt und er selbst macht ab 2023 Werbung für Dübel & Co. 

Fotos: Artner, fischer

BauBot bohrt nach BIM Eine zu Sensorik vergleichsweise große Nummer ist dagegen der Bohrroboter BauBot. Er wurde in Wien entwickelt und hat sich beim weltweiten Scouting von fischer durchgesetzt. Seit kurzem steht das Unternehmen im Mehrheitseigentum von fischer. Ab nächstem Jahr sollen mit dem Roboter erste Baustellen in Österreich, Deutschland und den Niederlanden bebohrt werden. Der 90 cm breite und 1,2 Tonnen schwere Eisensklave kann in Boden, Wände und Decken in Höhen bis zu 5 Metern bohren. Nach dem Bohren wird das Bohrloch gesäubert und ein Dübel gesetzt. Und: Der BauBot kann BIM, das heißt, wenn die Position der Bohrlöcher, ihre Tiefe und ihr Durchmesser im BIMModell definiert sind, hält sich der Roboter präzise an diese Vorgaben. Braucht er für die Aufgabe einen anderen Bohrer so wechselt er selbstständig das Werkzeug – möglich sind bis zu 18 mm. Natürlich verbaut der Roboter nur fischer-Produkte. Das Zusammenführen des BIM-Modells mit den ausgewählten Produktdaten schafft die Datengrundlage für die Arbeit des Roboters. Bei Testbohrungen hat sich gezeigt, dass er unter idealen Voraussetzungen bis zu fünfmal schneller bohrt als Männer mit Bohrmaschinen. Ein weiterer Vorteil sei, dass der BauBot auch Bolzenanker setzen kann und alle Befestigungen digital dokumentiert werden. Als ideale Anwendungen werden Großbaustellen, wie etwa Tunnelbauten und Parkgaragen gesehen. Dort, wo viele Gewerke am Bohren sind, braucht es freilich das Wohlwollen aller Beteiligten – und da gibt es ja bekanntlich noch Lücken.

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Der geplante Standort in Hartberg ist für 25 Mitarbeitende ausgelegt

Molin strebt nach mehr Das oberösterreichische Gebäudetechnikunternehmen ist gekommen, um zu bleiben. Jetzt hat die 25-Mitarbeiter-Niederlassung in Wien eine neue Bleibe erhalten. Das steirische Hartberg wird folgen. Autor: Franz Artner

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otente Stammkunden und viele funktionale Ausschreibungen. Das sind die Zutaten, mit denen das oberösterreichische Gebäudetechnikunternehmen Molin in Wien punktet. Nun hat die Mannschaft um Niederlassungsleiter Klaus Baschlberger ein neues Büro in der Pottendorferstraße bezogen.

künftig mit Fernwärme, die Kälte wird konventionell erzeugt. Für Molin ist das nicht das einzige Großprojekt. „Wir haben einige Projekte mit einem Volumen von über 10 Millionen Euro“, so der Manager, der sich nebenbei auch der Nachwuchsfrage widmet. So ist der gebürtige Oberösterreicher Leiter der Arbeitsgruppe Nachwuchs im Verband der technischen Gebäudeausrüster (VTGA).

Fotos: Molin, Ökopark

Besonders stolz ist man bei Molin auf das derzeit größte Projekt, das Hochhaus Danube Flats der Entwickler S+B Gruppe und Soravia. Das höchste Wohnhochhaus Wiens mit 48 Stockwerken (180 Meter) wächst derzeit zügig und umfasst ein Haustechnikvolumen von stolzen 26 Millionen Euro. Beheizt werden die noblen Appartements

Er trägt damit das Bemühen des Verbands mit, die HTLs wieder in den Fokus zu rücken. Dort hat man seit Jahren einen rückläufigen Zulauf an Schülern, was für die Branche gar nicht gut ist. „Wir haben es als Verband dank unserer Mitglieder geschafft, auf zahlreichen Berufsinfo-Messen präsent zu sein und erste Erfolge stellen sich inzwischen ein“, so Baschlberger. Mitgeholfen habe dabei auch die Energiekrise, die den Stellenwert der Gebäudetechnik in den Fokus rückt. Das wiederum mache den Der Molin-Wien-Chef Klaus Baschlberger (l.), Prokurist COO Beruf attraktiver. Dass Andreas Haider und Monika Fillafer (Office) bei der Eröffnungsparty all das wirkt, zeigt sich BUILDING TIMES | 12. 2022

an der HTL Vöcklabruck. Dort starteten nicht zuletzt auch durch die Offensive der dortigen Schulleitung heuer immerhin 26 Schüler, nach 16 im Jahrgang davor, berichtet Baschlberger, selbst Absolvent der dortigen HTL. Keine kleine Größe Die Molin-Industrie-Inbetriebnahme-Montage-Gesellschaft m.b.H. & Co. KG steht im Eigentum von Peter Zauner und beschäftigt insgesamt rund 250 Mitarbeiter, die Zentrale ist in Wels. Eine weitere Niederlassung gibt es in Hartberg (Stmk), wo ein Ausbau des Standortes ansteht. Derzeit arbeiten 15 Mitarbeiter in der steirischen Stadt, die nahe an der burgenländischen FH Pinkafeld liegt. Dort errichtet Molin im Ökopark einen Neubau. Ausgelegt wird diese Dependance für 25 Mitarbeiter, so Baschlberger. Dick vertreten ist Molin auch am deutschen Markt, wo inzwischen rund 40 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet werden, wie die für das Controlling verantwortliche Tochter des Firmengründers Peter Zauner, Miriam Zauner-Brutter berichtet. Neben der klassischen Gebäudetechnik ist Molin auch in den Sparten Industrieanlagenbau tätig. 

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Autor: Franz Artner

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ampf, Krampf und Qual. Das abgelaufene Jahr hat uns allen mit Lockdowns und Quarantäne erneut viel abverlangt. Das war bereits in den Vorjahren so. Heuer ist noch ein schrecklicher Krieg ausgebrochen. Schon die Pandemie hat uns schlagartig aus der normal stressigen Komfortzone geschubst. Jetzt haben wir seit fast einem Jahr Tod und Verwüstung in Europa. Täglich sterben Menschen, die noch vor wenigen Monaten ihrem ganz normalen Alltag gelebt haben. Die Welt und ihre Lebensmittelund Energieversorgung sind noch mehr als schon davor aus den Fugen geraten. Und der Klimawandel schreitet voran.

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All das betrifft uns alle, nicht nur an der Zapfsäule oder beim Duschen. Die Resistenz eines ganzen Kontinents steht auf dem Prüfstand. In vielen Unternehmen stehen gravierende Umbrüche an. Noch blieben die Baubranche und die Gebäudetechnik weitgehend verschont, die dunklen Wolken kommen erst. Installateure, Elektriker und Bauingenieure waren bis vor kurzer Zeit gut bis sensationell gebucht. Die Zulieferindustrie kam teilweise mit der Produktion nicht mehr nach. Nun scheint die Zeit der Rekordumsätze in einigen Sparten vorbei zu sein. In solchen Zeiten zeigt sich, wer wie erfolgreich managt. Wir haben wieder versucht, jene Köpfe zu würdigen, die 2022 in der Gebäudetechnik und am Bau für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Es ist nur eine bescheidene Auswahl, die freilich nicht vollständig sein kann, denn die Branche ist groß, bunt, innovativ und kreativ – und das ist gut so. Noch bunter, innovativer und kreativer wäre die Branche ziemlich sicher, wenn es gelänge, mehr Frauen ins Geschehen einzubinden. Und das geht hierzulande langsam, wie manches andere auch. 

BUILDING TIMES | 12. 2022

Fotos: Adobestock

Wieder ist ein Nicht-Normaljahr vorüber. 2022 war gezeichnet vom Krieg, der Energiekrise und Corona. Building Times hat trotzdem versucht, jene Menschen aufzuspüren, die in ihrem Biotop Besonderes bewegt haben.

Ahrer Bernhard

Hansa

Er wurde im Mai zum neuen Geschäftsführer von Hansa Austria bestellt.

Aulinger Angelika

Schöck

Sie feierte heuer das 60-jährige Jubiläum von Schöck.

Bacik Johann

Sauter

Er hat von Honeywell mit Anfang Oktober zu Sauter Österreich gewechselt und ist der neue Geschäftsführer.

Belazzi Thomas

Berger Walter

Bernsteiner Barbara

Biehl Martin

Er wurde mit Jahresbeginn zum Geschäftsführer bestellt.

Quester

Sie schaffte den Umschwung beim Baustoffhändler und modernisiert laufend.

Tortec

Strabag

Denk Manfred

Bundesinnung der Sanitär-, Heizungsund Lüftungstechniker

Dunkl Jakob

Er hat 2022 rund eine Million Umsatz gemacht, Tendenz steigend.

Schell Austria

Birtel Thomas

Diesenberger Markus

Georg Fischer

querkraft Architekten

Er freut sich über die Auszeichnung als Austria´s Leading Companies. Er schluckte Kartellstrafe und verabschiedet sich aus dem operativen Business. Im Juni hat der Niederösterreicher Michael Mattes abgelöst.

Er hat eine Partnerschaft mit dem Eishockeyverein Black Wings fixiert. Er hat mit dem Österreich-Expo Pavillon mehrere internationale Preise bekommen.

PKE

Er war heuer dick im Parlament vertreten, die Öffentlichkeit meidet er weiter konsequent.

Egger Karl der Vierte

Ke-Kelit

Er ist der Nachfolger von Karl Egger 3, der sich langsam aus dem operativen Business ausklinkt.

Ehrlich-Adam Stefan

Evva

Düller Ronald

Fuhrmann Markus

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bauXund

Gropyus

BUILDING TIMES | 12. 2022

Mit Emzy verbindet Evva die Mechanik und Elektronik in der Schließtechnik neu. Er sammelte 130 Millionen Euro für Holz-Hybrid-Häuser ein.

Fotos: Gropyus, Evva, Kekelit, Archiv, querkraft, GF, WKO, Strabag, Tortec, Quester, A. Rauchenberger, Bauxund, Sauter, Schöck, Hansa, Arching, Herz, Abaton, Graf, Windhager, GIG, Hargassner

MARKT & MACHER

Fügenschuh Daniel

Kammer der Architekt:innen und Ziviltechniker:innen

Der Tiroler Architekt wurde zum Präsidenten der Kammer gewählt.

Glinzerer Gerhard

Herz

Er schaut mit Zuversicht in die Zukunft, denn in Zeiten wie diesen sind Herz Produkte unerlässlich.

Abaton

Er hat eine Kühlpaneele entwickelt, die deutlich mehr leistet und 25 Prozent Energie einspart.

Goehmann Benedikt

Graf Stefan

Leyrer+Graf

Er bildet 180 Lehrlinge aus und spendete 10.000 Euro für die Ukraine-Hilfe.

Gubi Stefan

Windhager

Er baut gemeinsam mit Wärmepumpenhersteller M-Tec ein neues Werk in Oberösterreich.

Haidinger Gerhard Hargasssner Anton & Markus

GIG Fassadenbau

Er feierte heuer das 25+1-Jubiläum mit richtigem Rekordauftragsstand.

Hargassner

Die Brüder bauen das Lebenswerk des Vaters mächtig aus und kaufen immer wieder einmal etwas dazu.

Wohnbau Adele © Markus Schieder

MedUni Campus Mariannengasse © DMAA

Bildungscampus Liselotte Hansen-Schmidt © Franz Ertl

Bildungscampus Aron Menczer © Franz Ertl

Biologiezentrum Universität Wien © Bruno Klomfar

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MARKT & MACHER

Haselsteiner Klemens

Er tritt die Erbpacht an und folgt ab Anfang 2023 Thomas Birtel als Vorstandsvorsitzender der Strabag SE. Er konzipiert CO2-freie Wärme- und Kälteversorgung für Quartiere – nicht erst seit dem aktuellen Energiechaos.

Hetzel Herbert

Beyond Carbon Energy

Hofer Andreas

Eder Spirotech

Hofer Christian

Hoval

Er profitiert wie alle Wärmeerzeuger und hat den Umsatz im Vorjahr um 17 Prozent gesteigert.

Holter Michael und Jasmin Holter-Hofer

Holter

Die Erben übergeben das Großhandelshaus ab 2024 in die Hände von Managern.

Er hat nach der Übernahme von Eder durch Spirotech auch gelbe Technik im Portfolio.

Hoyer-Weber Werner

Hoyer Brandschutz

Er erhielt den Sonderpreis beim Staatspreis Consulting für die Brandschutzplanung des Hauses am Schottentor.

Höllinger Valerie

Austrian Standards

Seit Jahresbeginn hält die Wiener Juristin die österreichischen Standards hoch.

Hraschan Jakob

Austroflex

Er verkauft sein Unternehmen an Armacell.

Huber Peter

Viessmann

Er ist seit nunmehr 22 Jahren Ö-Geschäftsführer und konstant erfolgreich.

Hucek Wolfgang

Huemer Peter

Trox

M-Tec

Huber-Denk Manfred

Windhager

Huber-Grabenwarter Johannes

Odörfer

Immitzer Vera

Kammerhofer Gernot

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Strabag

Er freut sich, dass Trox-Geräte in den Triiiple-Towers, unter den besten Hochhäusern weltweit verbaut sind. Er kooperiert mit Windhager und möchte damit in eine neue Liga aufsteigen. Er hat im September den Vertrieb für Österreich übernommen.

Er macht einen Hüpfer nach oben und wird Geschäftsführer.

PV Austria

Sie feiert gemeinsam mit der Branche den PV-Boom und fordert noch mehr MWhs.

Wilo

Er ist neuer Geschäftsführer von Wilo Österreich.

BUILDING TIMES | 12. 2022

Fotos: Wilo, PV Austria, GC Gruppe, Windhager, M-Tec, Trox, Th. Brunner, Austroflex, Austrian Standards, Hoyer, Holter, Archiv, Beyond Carbon E., Strabag, Klenk & Meder, Klafs, IFN, Valetta, Hirsch S., Suntastic, Swietelsky, Lafarge, Siemens, Egger

MARKT & MACHER

MARKT & MACHER

Klenk Herbert

Klenk & Meder

Er hat ein eröffnungsreiches Jahr hinter sich und hat nun auch eine Niederlassung in Wien.

Klafs

Er hat als Lehrling begonnen und ist seit 2022 Alleingeschäftsführer.

Klinger Christian

IFN Holding

Internorm, Schlotterer, GIG und Co. sind 2021 um 20 Prozent auf 785 Millionen Euro gewachsen.

Klotzner Andreas und Christian

Valetta

Klingenschmid Jürgen

Sie profitierten 2021 massiv vom Sonnenschutzboom und pushten den Umsatz auf 33 Millionen.

Kogler Harald

Hirsch Servo

Er errang zum zweiten Mal in Folge den Award für Austrias Best Managed Companies.

König Markus

Suntastic

Er hat den PV-Boom kommen sehen und expandiert kräftig.

Krammer Peter

Swietelsky AG

Der Ex-Vorstand der Strabag SE wird ab 1. Jänner 2023 Swietelsky Vorstand und ab April Vorstandschef.

Kren Bertold

Lafarge

Er freut sich, dass der Absatz von CO2reduziertem Zement innerhalb kurzer Zeit auf 22 Prozent gestiegen ist.

Lang Martin

Siemens

Er hat mit Xcelerator eine mächtige Daten-Plattform und einigen Erklärungsbedarf gebracht.

Leissing Thomas

Egger

Die Division Building Products legte im Geschäftsjahr 2021/2022 um 62,7 % auf 534,7 Mio. Euro zu.

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MARKT & MACHER

Matschnig Helmut

Marchner Johann

Marksteiner Jürgen

Mayer Christian

Merkle Jürgen

Miedler Tina

Mölzer Alfred

Ochsner Karl & Kari

Ortner Iris

Ortner Stefan

Ostermann Beatrix

Öller Martin

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Allplan

KWB

Wienerberger

OBO

Klampfer Building Services

Livento

Technische Alternative

Gira

Ochsner

Er wurde im Mai zum Geschäftsfeldleiter Energie Design ernannt. Er hat ordentlich ausgebaut und seine Produktionskapazitäten in den vergangenen Jahren verdreifacht. Er stellt die Ziegelherstellung auf Erneuerbare um.

Er hat den Umzug ins neue Firmengebäude vollzogen.

Er unterstützt als GF Michaela Klampfer im Management. Er beliefert ein Linzer Megaprojekt mit inzwischen weit über 2.000 Lüftungsgeräten. Weitere Bauabschnitte folgen. Sie wurde zur Key AccountManagerin der TA bestellt.

Er wurde zum Geschäftsführer von Gira Austria bestellt.

Die wieder versöhnten Ochners feierten heuer das 150. Jubiläum.

IGO Industries

Klaus Ortners Nachfolgerin wurde zur Vizepräsidentin der IV Wien und sie hat Anteile an der SMB gekauft.

Ökofen

Er verdoppelt die Produktionsfläche auf insgesamt 40.000 Quadratmeter.

BWT Austria

Loxone

Pasquali Leopold

Prefa

Passer Alexander

TU Graz

BUILDING TIMES | 12. 2022

Die frühere Frauenthal-Managerin übernahm Anfang des Jahres die Geschäftsführung von BWT Austria. Er ist im Finale des 50-MillionenZubaus und steigt ins Business mit E-Ladestationen ein. Er hat mit der Solarplatte einen echten Knaller gelandet, es sind bereits 1,5 MW verkauft, weitere 6 MW bestellt. Der gebürtige Tiroler hat die neue Stiftungsprofessur für „Nachhaltiges Bauen“ erhalten.

Fotos: TU Graz/Lunghammer, Prefa, Loxone, Ph. Schuster, ÖkoFen, IGO, Ochsner, Gira, TA, Livento, Klampfer, OBO, Wienerberger, KWB, AllplanRhomberg, EIElectronics, Lamilux, Rabmer, Güntner PH. Schuster Roto Frank

Lorber Manuel

MARKT & MACHER

Pehn Georg

Pfarrwaller Robert

Roto Frank

Er freut sich über den Preis für verlässlichste Lieferfähigkeit.

Rexel

Der Elektrohändler hat seine Logistik ausgebaut und lädt 2023 erstmals zur eigenen Expo.

Puntigam Gernot

Güntner

Der Steirer übernimmt als Geschäftsführer Europa das Ruder für Vertrieb, Marketing und Digitalisierung.

Rabmer-Koller Ulrike

Rabmer

Sie hat früh erkannt, dass mit der Wärme im Abwasser Geld zu machen ist und profitiert vom nunmehrigen Hype.

Racek Günther

Lamilux

Er freut sich über die Auszeichnung Architect´s Darling in Silber.

Rausch Gerald

Ei Electronics

Er predigt unermüdlich und mit Erfolg den Sinn von Rauchmeldern.

Rhomberg Hubert

Rhomberg

Er rrwirtschaftete im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatz von 992 Millionen Euro, 22 % mehr als im Jahr davor.

MultiProvider Struktur

Die perfekte Lösung für volle Flexibilität Schon heute ist Magenta Österreichs größter Gigabit- Vorteile: Anbieter und stellt mit seinem mehrfach ausgezeich- ‒ Fixfertige zukunftssichere Glasfaser-Infrastruktur neten Magenta-Netz (z. B. connect-Netztest, Heft bis in jeden Serverraum der Mieteinheiten 10/2022 oder PC Magazin Breitband Benchmark ‒ Bis zu vier unterschiedliche Provider gleichzeitig 2022) zirka drei Viertel aller Gigabit-Anschlüsse im pro Mieteinheit möglich Bundesgebiet. ‒ Strukturierte und übersichtliche Übergabemöglichkeit der Fasern Mit der neuen MultiProvider Lösung ermöglicht Magenta ‒ Jeder Provider kann seine Kunden selbständig nun den Nutzern Ihrer Immobilie die Vorzüge dieses autonom an- und abschalten Netzes kombiniert mit maximaler Entscheidungs- ‒ Kurze Herstellungszeiten für einen Mieteranschluss freiheit bei der Auswahl des Telekommunikations- ‒ Keine nachträglichen Kabelzieharbeiten mit den Anbieters (bis zu vier unterschiedliche Provider pro nachträglich geöffneten Brandabschottungen Mieteinheit gleichzeitig). „Je früher wir uns gemeinsam Gedanken über die opti­ Magenta plant, errichtet und betreibt eine Glasfaser- male Kommunikationsinfrastruktur einer Immobilie Infrastruktur zwischen dem Providerraum und den machen, desto effizienter können wir diese auch ge­ einzelnen Mieteinheiten Ihres Gebäudes und gewährt meinsam realisieren. Mit der MultiProvider Struktur anderen Providern nach Verfügbarkeit Zugang zu die- haben wir einen entscheidenden Schritt in Richtung ser Infrastruktur – zu den gleichen kommerziellen und unkomplizierter und flexibler Digitalisierung von Immo­ technischen Bedingungen. Diese Fremdprovider haben bilien gemacht“, so Sascha Krammer, VP Business Sales dann die Möglichkeit, ihre Kommunikationsdienste für Multichannel & Immobilienwirtschaft Endkunden zur Verfügung zu stellen. Weitere Infos: Wir beraten Sie gerne! Sie erreichen uns telefonisch unter 0800 989868 oder per E-Mail unter: [email protected]

MARKT & MACHER

Riedl Markus

HL/VIZ-Obmann

Sagmeister Karl

Schneider Electric

Salentinig Guido

Geberit

Sammer Günther

Vasko+Partner

Scheffer Markus

Vaillant

Scheuch Heimo

Wienerberger

Er wurde Geschäftsführer, sein Vorgänger bleibt an Bord.

Er tritt 2023 gemeinsam mit den VIZ-Mitgliedern zur Roadshow an. Er ist digital affin, postet regelmäßig auf linkedin und hat mehr als 2.700 Follower. Er fährt mit der Serie One konsequent ins Keramik- und Badmöbel-Business. Sein Team sorgte dafür, dass beim Umbau des Parlaments die Dinge nicht aus dem Ruder liefen. Der promovierte Jurist ist mit November Chef von Vaillant Österreich geworden. Er managt 216 Werke und den Umsatz von 4 Milliarden und promotet Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Scheuringer Johann

Josko

Der Umsatz des Fenster- und Türenerzeugers stieg 2021 um 15 Prozent auf 193,5 Millionen Euro.

Schmid Peter

Grohe

Der Bayer wurde zum Grohe Doppelchef, er managt die Schweiz und Österreich.

Schmid Robert

Baumit

Der Chef der rund 1,5 Milliarden schweren Baumit-Gruppe hat in Deutschland vier Werke gekauft.

Schweinzer Hans-Jörg

Loytec

Er freut sich über die Lieferung von Loytec-Controllern ins umgebaute Parlament.

Simmet Manfred

Stadlhofer Thomas

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Peikko

Caverion

Er kaufte weiter zu, Porreal und Alea brachten 35 Mio. Umsatz zu Caverion.

Frauenthal

Er hat gemeinsam mit Dragan Skrebic und dem Frauenthal-Team die Expo erfolgreich über die Bühne gebracht.

Stangl Samantha

Wolf Klima- und Heiztechnik

Steinbacher Ute

Steinbacher

BUILDING TIMES | 12. 2022

Sie hat das Ruder von Christian Mayer übernommen. Das Dämmstoffunternehmen hat im Jubiläumsjahr ordentlichen Umsatz gemacht.

Fotos: Steinbacher, Wolf, Frauenthal, Caverion, Ph. Schuster, Baumit, Grohe, Josko, Wienerberger, Vaillant, V+P, Geberit, Schneider Electric, VIZ, Peikko

Riederer Wolfgang

MARKT & MACHER

Strauß Karl-Heinz

Tiefenthaler Johannes

Fotos: Archiv, Wissounig, Ph. Schuster, Habau, Bosch, Swietelsky, Ph. Schuster Rockwool, Stora Enso, Viessmann, Getec, Aircond, Neustark, Porr

Tröger Christian

Porr AG

Er schluckte Kartellstrafe und freut sich über Rekordauftragsbestand.

Neustark

Er kann auf erste Erfolge bei der Carbon Capture and Storage in der Betonerzeugung verweisen.

Hansgrohe

Er eröffnete gemeinsam mit Lizz Görgl das Waterstudio im Süden von Wien.

Unterrainer Jürgen

Toshiba-Aircond

Urschitz Hermann

Getec

Er brachte den Toshiba-HeatpumpChiller mit dem umweltfreundlichen Kältemittel R32 nach Österreich. Er eröffnete seine neue Wien-Zentrale in Liesing.

Viessmann Max

Viessmann

Er investiert 200 Millionen Euro in die Wärmepumpenproduktion in Polen.

Völkel Lars

Stora Enso

Er präsentierte mit Sylva einen Bausatz aus Massivholz.

Wagner Manfred

Rockwool

Er führt das Recycling für Steinwollekleinmengen ein.

Watzek Alexander

Variotherm

Nach zwei erfolgreichen Jahren war Zeit für einen Ausbau.

Weidlinger Karl

Swietelsky

Er schluckte die Kartellstrafe und schmiedete Kooperation mit Binderholz. Er startete so wie alle Wärmerzeuger erfolgreich ins Jahr 2022.

Weinwurm Helmut

Bosch Thermotechnik

Wetschnig Hubert

Habau

Er schluckte die Kartellstrafe und eröffnete die neue Zentrale in Linz.

Wimberger Peter

WimTec

Er verfügt über eine eigene Elektronikfertigung, was sich in Zeiten wie diesen als goldrichtig erweist.

Wissounig Dietger

Zottler Andreas

Wissounig Architekten

Vogel &Noot

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Er hat den Architektur-Staatspreis in der Kategorie Dienstleistung erhalten. Er feierte heuer das 150Jahres-Jubiläum und entwickelt sich zum Systemanbieter.

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PROJEKTE & VISIONEN

NEWS Pläne, Projekte und Objekte, die Techniker, Bauherren und Architekten begeistern

Strabag kickt sich in den Kreislauf Sanierung von Raffinierie-Tanklager.

Neuer Standort für Quester Der Baustoff- und Fliesenfachhändler will Mitte 2023 in Krems übersiedeln. Der neue Standort in Krems entsteht auf einer bereits bebauten Betriebsliegenschaft, wodurch keine bisher nicht versiegelten Flächen verbaut werden. Bestehende Gebäudeteile können teilweise adaptiert und weiterverwendet werden. Halpin, als Inhaber, und Quester investieren gemeinsam mehr als 4 Millionen in den 6.250 Quadratmeter großen Standort.

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Spatenstich für Pratermuseum Bis 2024 entsteht in der Straße des Ersten Mai ein nachhaltiger Holzbau. Für die moderne Ausstellungsarchitektur zeichnet Architekt Michael Wallraff verantwortlich. Gesamtkosten: 4,1 Millionen Euro. Das neue Museum – aktuell gibt es nur einen kleinen Bereich im Planetarium – soll durch die nachhaltige Bauweise und die Nutzung alternativer regenerativer Energien niedrige Energiekosten und CO2-Werte erreichen. Architekt Michael Wallraff hat einen Bau entworfen, der zum Großteil aus Holz entstehen soll. Heizen und Kühlen soll über eine Wärmepumpe erfolgen, Stromerzeugung durch Photovoltaik am Dach. Außerdem sind Klimapaneele zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit vorgesehen, die die Größe der Lüftungsanlage bzw. des Primärenergiebedarfs erheblich reduzieren sollen. Statt einer hermetischen Ausstellungsbox soll das neu konzipierte Pratermuseum ein Ort der Begegnung werden. Zugänglich ist es sowohl von der Straße des Ersten Mai als auch vom Eduard Lang Weg aus – die großen Fensterfassaden laden ein, das Gebäude zu queren.

Iconic Award für Wiener Schule Das German Design Council hat den Zubau der Volksschule Novaragasse ausgezeichnet. In der Kategorie „Innovative Architektur“ werden v.a. visionäre Gebäude ausgezeichnet, hier der Zubau einer Schule, entworfen von Architektin Christine Diethör. Das Projekt „GTVS Novaragasse“ zeichnet neben einer kompakten Grundrissgestaltung mit multifunktionalen Zonen vor allem die Ansicht von der Straße

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her aus. Der unregelmäßige Stützenraster im Erdgeschoß ist weithin sichtbar. Faserzementplatten in einem hellen Grau-Beige und vorpatinierte Messingplatten vor den Fensterbändern gestalteten die Fassade.

Fotos: Michael Wallraff, Markenzeichen, Hausler/querkraft, Romana Fürnkranz, Martin Hörmandiger, Linz AG

Als Pilotprojekt soll das Kompetenzzentrum für Urban Mining und Bauschuttaufbereitung die Basis legen für das ressourcenschonende und CO2-sparende Bauen der Zukunft. Die entwickelten und gewonnenen Recycling-Baustoffe sollen dazu beitragen, geschlossene Materialkreisläufe in der Bauwirtschaft der Region Bremen zu etablieren. Zunächst aber wird die Strabag Umwelttechnik GmbH das massiv mit Mineralöl verunreinigte Gelände des Raffinerie-Tanklagers nachhaltig sanieren. Die schrittweise Errichtung der Gebäude und Anlagentechnik beginnt 2024; noch im gleichen Jahr sollen die Anlagen zum Bauschuttrecycling auch in Betrieb gehen.

PROJEKTE & VISIONEN

Zukunfts-Quartier

Innovativstes Hochhaus in Sydney

5 Prozent weniger CO2-Ausstoß durch integriertes Energiekonzept: In Baden-Württemberg entsteht ein Wohnquartier der Zukunft. Durch den effizienten Einsatz von Wärmeenergie aus dem Fluss Murg, die großflächige Nutzung von Solarenergie sowie konsequente Niedrigenergiebauweise erreicht das geplante Wohnquartier „Zur Alten Täschnerei“ in Kuppenheim eigenen Angaben zufolge einen Energieautarkiegrad von über 70 Prozent. Etwa 143 Wohneinheiten entstehen ab 2023 in dem Ort. Bauherr Michael Kiefer, der das Wohnquartier auf dem rund 1,5 Hektar großen Gelände der ehemaligen Kofferfabrik seines Großvaters errichten lässt, hat das Energie-, Wärme- und Kältekonzept gemeinsam mit EnBW Nachhaltige Quartiere entwickelt. Es sieht vor, dass ein Teil des Flusswassers durch die Energiezentrale des Areals geleitet wird. Das Wasser gibt seine Wärme über Wärmetauscher in das temperierte Nahwärmenetz ab. Mit Hilfe von dezentralen Übergabestationen ist die Wärmeenergie ganzjährig für das Heizsystem und das Brauchwasser verfügbar. Im Sommer

Internationaler Hochhaus Preis verliehen.

ermöglicht das Wasser zudem eine passive und zugleich klimaneutrale Kühlung der Gebäude. Einen negativen Einfluss hat die Wärmenutzung auf den Fluss nicht. Laut EnBW würden höchstens 40 Liter pro Sekunde kurzzeitig genutzt, wohingegen durchschnittlich 15.000 Liter jede Sekunde aus der Murg abfließen. Die auf sämtlichen Hausdächern vorgesehenen PhotovoltaikAnlagen sollen jedes Jahr durchschnittlich 300 Megawattstunden Strom produzieren.

Bauherrenpreis vergeben Fünf ausgezeichnete Projekte: Der diesjährige Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs wurde überreicht. Aus den insgesamt 86 Einreichungen wurden 18 Projekte durch die Nominierungsjurien in den Bundesländern ausgewählt. Ausgezeichnet wurde die umfassende Sanierung und ressourcenschonende Erweiterung der Wohnanlage Friedrich-Inhauser-Straße in Salzburg des gemeinnützigen Bauträgers Heimat Österreich. Auch die Pädagogische Hochschule Salzburg, Teil eines größeren Schulkomplexes im Nonntal, wurde prämiert für die Sanierung und Erweiterung dieses Projekts der BIG. Ein weiterer Preis ging an den Weinhof Locknbauer, genauer gesagt Bauherr Lukas Jahn und Architektin Mascha Ritter, die hier voll auf Nachhaltigkeit gesetzt haben. Die Erweiterung des Bildungscampus der Gemeinde Nüziders durch Fink

Der Büroturm Quay Quarter Tower vom Architekturbüro 3XN aus Kopenhagen gewinnt den Wettbewerb um das weltweit innovativste Hochhaus. Was die Jury besonders überzeugte: Ein Großteil des Rohbaus des bestehenden Hochhauses aus den 1970er-Jahren wurde nicht abgerissen, sondern in den Neubau integriert. 3XN hat einen Entwurf entwickelt, der die Bruttogeschoßfläche bei gleicher Grundfläche vergrößert und darüber hinaus nicht weitergenutzte Materialien im Bestandsbau wiederverwendet. Träger, Platten und Teile des Kerns wurden erneut verwendet, sodass über 12.000 Tonnen Kohlenstoff eingespart wurden. Zudem wurde bei der Planung darauf geachtet, die Wärmelasten zu optimieren sowie den Energiebedarf zu senken und natürliche Belichtung zu gewährleisten.

1. TransportbetonSonnenkraft-Fassade

Thurnher Architekten hat ebenfalls einen der Bauherrenpreise erhalten. Der fünfte Preis ging an den City-Ikea am Wiener Westbahnhof, der unter allen 450

Filialen weltweit der erste ohne Parkplatz und ohne Garage ist. Im Gegensatz zur klassischen blau-gelben Möbelkiste am Stadtrand nämlich gleicht das Haus einem weißen Billy-Regal, in dessen Fächer – statt Bücher und Vasen – nun Erker, Lifte, Stiegenhäuser, Lüftungsrohre und eingetopfte Bäume hineingestellt wurden.

Ein Projekt der Energie-Service GmbH In St. Martin im Mühlkreis produziert die zur KirchdorferGruppe gehörende Martini Beton pro Jahr bis zu 50.000 Kubikmeter Transportbeton. Seit kurzem erzeugt das Unternehmen zudem auch Strom. Die Fassade des firmeneigenen Betonturms wurde mit 1.200 m² PV-Modulen verkleidet. In Summe wurde von der Linz AG Tochter Energie-Service GmbH eine Leistung von 182 kWpeak installiert. Damit werden pro Jahr rund 30.000 kWh Stunden Strom erzeugt. Etwa die Hälfte davon wird vor Ort verbraucht, der Rest ins Netz eingespeist. Rund 600.000 Euro fließen in das Projekt.

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PROJEKTE & VISIONEN

Energieautark mit festem Wärmespeicher Das Ekohaus sei ein „vollständig mit Sonnenenergie beheiztes Haus mit einem saisonalen Festkörper-Wärmespeicher“ sagt sein Entwickler Christof Mekal. Eine Mustersiedlung ohne Fremdenergie ist in Vorbereitung. Autor: Hannes Ch. Steinmann

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An Nachteilen nennt Mekal weiters 30.000 Euro Mehrkosten gegenüber beispielsweise einer Wärmepumpen-Heizung, mangelnde Eignung seines Systems für alte,

Oben Haus, drunter viel Speichermasse, so das Konzept

bzw. schlecht gedämmte Gebäude sowie die „Einhaltung vieler einfacher Regeln (z. B. keine gekippten Fenster im Winter, etc.)“. Für eine kleine Siedlung in Altenmarkt bei St. Gallen in der Steiermark habe er ein Projekt fertig, sagt der Entwickler. „Und ich hoffe, dort einen Kunden zu finden, der es haben möchte – momentan bin ich auch mit der Förderstelle in Kontakt – habe aber noch keine Antwort bekommen“. 

Fotos: Ekohaus

F

Neues Konzept Nun also auf ein Neues – „ein zweites Patent ist beim Patentanwalt“ – wobei die Speichermasse hauptsächlich vor Ort ausgehoben und in eine wärmegedämmte Hülle mit Schläuchen zurückgeschüttet werde. Dieser große, saisonale Wärmespeicher werde von dem darauf stehenden Haus thermisch getrennt, um im Speicher höhere Temperaturen anwenden zu können. „Der Wärmespeicher für die Heizung bildet eine dünne thermische Hülle um „5 kWh-Stromspeicher, den inneren Wärmespeicher 50 kWh Wasserspeicher, für das Warmwasser“, be500 kWh Bauteilaktivierung richtet Mekal gegenüber und 5.000 kWh im Keller.“ Building Times, „wobei der äußere Speicher hauptsächCHRISTOF MEKAL lich durch die WärmeverEKOHAUS-ARCHITEKT luste des heißen, inneren lienhauses aus. Und 5.000 kWh schaffe Speichers gespeist wird und Temperaturen der patentierte Ekohaus-Wärmespeicher von 60 Grad erreicht und der große innere unter dem Haus. Rund 3.000 kWh be- Speicher solche von mehr als 100 Grad“. trage der Wärmebedarf eines 100 m² Der Speicher werde so dimensioniert, dass großen Hauses mit HWB 30 (30 kWh/m² er mit den Vakuum-Kollektoren die Wärmeund Jahr) und „diese 3.000 kWh liefert energie für die ganze Saison liefere. das Ekohaus aus den Sonnenkollektoren gratis“, sagt Entwickler Mekal. Er habe, Als „positive Nebeneffekte“ dieser Lösung erinnert er sich, vor vielen Jahren zusam- nennt Christof Mekal, die Unabhängigmen mit einem Holzbaumeister „ein paar keit von allen Energielieferanten, keinerlei Einfamilienhäuser mit einer einen Meter Emissionen, keine Preisschwankungen, dicken, mit Schläuchen aktivierten Bo- „keine anfälligen Heizgeräte (kein Verdenplatte gebaut. Die Bewohner seien zu- brenner, kein Wärmepumpen-Verdichter)“ frieden gewesen, konnten ihren Energie- und den Entfall eines Heiz-, bzw. Technikbedarf senken, nicht aber die klassischen raumes. Allerdings sei auch keine Voll-UnHeizungskomponenten ersetzen. terkellerung möglich.

ünf Eckdaten nennt der Halleiner Designer Christof Mekal (Mekal Design GmbH) als Ausgangspunkte für seine Entwicklung Ekohaus: 5 kWh Strom könne die Akku-Batterie einer mittleren PV-Anlage speichern, 50 kWh ein 1.000-Liter-Wassertank-Wärmespeicher für Heizung und Brauchwasser. Weitere 500 kWh mache die Bauteilaktivierung aller Decken und Wände eines massiv gebauten Einfami-

Geothermie als Schatz Autorin: Anja Gaugl

Wien Energie und OMV bohren gemeinsam.

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ien Energie rechnet für das jetzt präsentierte Projekt mit einem Investitionsvolumen in der Höhe von rund 80 Millionen Euro. Das Klimaschutzministerium fördert mit rund 8 Millionen Euro. Der Startschuss für die Anlage soll 2023 fallen, und 2026 der Betrieb starten – immer vorausgesetzt, es läuft alles nach Plan. Die Tiefengeothermie-Anlage soll künftig klimaneutrale Fernwärme mit bis zu 20 Megawatt erzeugen, die exakte thermische Leistung kann aber erst nach einer erfolgreichen Erkundungsbohrung final bestimmt werden. Um die Anlage noch effizienter zu machen, plant Wien Energie zudem den kombinierten Betrieb mit Wärmepumpen. Als optimaler Standort der neuen Anlage wurde ein Areal am Rande der Seestadt Aspern identifiziert, das Wien Energie derzeit von der Wien 3420 aspern Development AG erwirbt.

Fotos: OMV/Kurt Prinz

Technisch anspruchsvoll Zur Erschließung des Thermalwassers sind mehrere Bohrungen in über 3.000 m Tiefe erforderlich – etwa hundertmal tiefer als die tiefste U-Bahn-Station Wiens. Für die geplante Nutzung kommt ein System namens „hydrothermale Dublette“ zum Einsatz. Dafür wird zunächst rund ein Kilometer senkrecht in die Tiefe gebohrt, danach verlaufen die Bohrungen schräg in entgegengesetzte Richtungen bis auf eine Tiefe von rund 3.000 bis 3.500 Meter. Über eine der Bohrungen wird das Thermalwasser mittels einer Förderpumpe an die Oberfläche befördert. Nach der Wärmeentnahme an der Oberfläche über Wärmetauscher wird das Wasser über die zweite Bohrung wieder zurückgeführt, es entsteht damit ein geschlossener erneuerbarer Kreislauf. Umgesetzt wird das Projekt von Wien Energie gemeinsam mit der OMV. Übrigens: Die Wien Energie hat schon einmal tief gebohrt. 2012 wurde eine Erkundungsbohrung bei mehr als 4000 Meter Tiefe abgebrochen. Die verlorenen Kosten wurden seinerzeit mit 12 Millionen Euro beziffert. 

FRAGEN SIE DEN ARCHITEKTUREXPERTEN – ONDREJ CHYBÍK Aufbau einer zeitgemäßen Gemeinschaft Wir sind ein Architektur- und Städteplanungsbüro mit über 50 internationalen Teammitgliedern und Büro‘s in Prag, Brünn und Bratislava. Zusammen mit dem schwedischen Bauunternehmen SKANSKA haben wir aus einer alten Zuckerfabrik, die nach Jahrzehnten des Wohlstands verfiel, eine großflächige Wohnanlage mit Nutzungsmischung und sozialer Vielfalt geschaffen. Anstelle eines postindustriellen Areals in Prag entsteht eine zeitgemäße Nachbarschaft, die sozial, wirtschaftlich und ökologisch mit ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verbunden ist. Das Gebiet gegenüber dem Südufer der Moldau besteht aus 7 Gebäudekomplexen mit 790 Wohnungen, umringt von grünen Landschaften. Ein 6,600 m² öffentlicher vielfältig nutzbarer Platz und eine Reihe von Einrichtungen, wie z. B. eine Multifunktionshalle, sowie Einzelhandelsgeschäfte entsprechen den spezifischen Bedürfnissen der bestehenden und wachsenden lokalen Gemeinschaft. Die Nachbarn und künftigen Bewohner waren von Beginn an durch Beratungen aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden. Rebetong – ein neues, von SKANSKA erfundenes, hybrides Material aus recycelten Ziegeln und Beton, wird zum ersten Mal im großen Maßstab verwendet und als Fassade sichtbar. Diese Lösung reduziert nicht nur den normalerweise beim Abbruch generierten Abfall, sondern bewahrt auch den einzigartigen, industriellen Charakter des Gebiets. Um den CO2-Fußabdruck des Komplexes zu verringern und sein einzigartiges Flussökosystem und seine Biodiversität zu berücksichtigen, haben wir ein fortschrittliches System blau-grüner Infrastruktur mit erneuerbaren Energiequellen entworfen. Vom Erfolg dieses Projekts können wir alle lernen. Neue Arbeitsund Lebensweisen verändern den Charakter unserer Städte, und bei CHYBIK + KRISTOF bleiben wir auf dem neusten Stand, um bereit zu sein, das zu liefern, was die Zukunft von uns verlangt. Wenn Sie ein herausforderndes Projekt haben, das ein innovatives, qualitatives Architektenteam erfordert, zögern Sie nicht, uns unter [email protected] zu kontaktieren und lassen Sie uns gemeinsam eine neue Zukunft gestalten! Ing. arch., MASETH Ondrej Chybík Gründungspartner CHYBIK + KRISTOF

Entgeltliche Einschaltung; Foto: CHYBIK + KRISTOF

In 3.000 Metern Tiefe liegt ein Teil der klimaneutralen Zukunft der Bundeshauptstadt: Wien Energie will bis 2026 in Aspern die erste Geothermie-Anlage Wiens errichten.

PROJEKTE & VISIONEN

Digital konzentriert An der TU Graz wurde soeben das 8.500 m² umfassende Data House für Digitaltechnologien und Künstliche Intelligenz eröffnet. Ebenfalls den Daten widmet sich die Scheuch Umwelttechnik, in Containern. Autor: Hannes Ch. Steinmann

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n der Sandgasse, am Rand des bestehenden Campus Inffeldgasse der TU Graz, wurde soeben das Data House der TU Graz von der BIG an die Data House GmbH übergeben. Hier sind jetzt Digitaltechnologien, Datenwissenschaften und Künstliche Intelligenz konzentriert, so-

Rund 26 Millionen Euro wurden in den letzten zwei Jahren verbaut, entstanden sind daraus 8.500 m² Nettoraumfläche auf fünf Etagen in fünf miteinander verbundenen, trapezförmigen Bauteilen nach Entwürfen des portugiesischen Architekturbüros everySize arquitectura limitada (Lissabon), wobei

die Grazer Zinterl Architekten ZT GmbH den lokalen Partner gab. Gebäudetechnisch ist das Data House upto-date: Kompakte Bauweise mit BauteilAktivierung, LED-Beleuchtung, flexibler Sonnenschutz und smarte Lüftung sowie Erdwärme-Tiefensonden und Wärme- und Kältepumpen, Wärmerückgewinnung aus den Laboren, eine fast 300 m² große PVAnlage sowie mehr als 1.000 m² extensive Begrünung von Dachfläche und Terrassen werden eingesetzt. Container statt Büro Ein „Haus“ für die Daten hat sich auch die

Fotos: TU Graz/Paul Ott, Scheuch

Das schöne Datenlager an der TU Graz um 26 Millionen Euro

wohl durch Forschende als auch durch Unternehmen. Der Neubau mit seinen cremefarbenen Keramik-Fassaden schafft die Verbindung zum Campus.

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60 Arbeitsplätze im Container

FRAGEN SIE DEN RECHTSEXPERTEN – MAG. MARKUS BUSTA

Scheuch-Gruppe, die sich als „Markt- und Kompetenzführer im Bereich innovativer Luft- und Umwelttechnik“ sieht, geschaffen. Sie investiert 30 Millionen Euro in die Digitalisierung, die analoge Heimat dafür ist an ihrem Standort in Aurolzmünster (OÖ) mit dem Digi-Cube entstanden, in dem gut 60 Arbeitsplätze der digitalen Automatisierung dienen. Digitalisierung sei eine Grundvoraussetzung für das Business von morgen, erklärte Scheuch-CEO Stefan Scheuch jüngst bei der Eröffnung des Containerbaus. Geplant wurde Digi-Cube von Scheuch Facility Management, hat rund 1.125 m² Platz und rund 1,7 Millionen Euro gekostet. Mit dem Gebäude setze das Unternehmen ein bauliches Zeichen seiner Digitalisierungs-Offensive, findet Scheuch. „Mitarbeitende aus den Bereichen Innovation, IT und dem DigitalisierungsTeam finden ein interdisziplinäres Umfeld zur Kooperation und Umsetzung der unterschiedlichen Transformationsprozesse, unter Einbindung aller Stakeholder von den Kunden bis zu den Mitarbeitern. Digitale Lösungen können nur dann gelingen, wenn alle im Unternehmen mitwirken und Teil des Prozesses sind“, erklärte der Geschäftsführer weiter. Der Containerkomplex möge aber „nicht zum Nachteil von Scheuch“ ausgelegt werden, betont Marketing Specialist Edith Freilinger gegenüber Building Times. Scheuch erzielt aktuell rund 150 Millionen Jahresumsatz, hat 580 MitarbeiterInnen und einen Exportanteil von ca. 90 Prozent. Bis 2027 soll der Umsatz auf mehr als 400 Millionen Euro gesteigert werden. Vielleicht geht sich dann auch ein richtiges Gebäude aus. 

Dem Entwurf des „Erneuerbare-Wärme-Gesetz“ zufolge müssten bis 2040 alle Gasheizungen in Österreich verschwinden und durch Alternativlösungen mit erneuerbaren Energiequellen ersetzt werden. Das Tätigwerden in Österreich wurde maßgeblich durch die Vorgaben im europäischen Klimagesetz (Verordnung EU 2021/1119) und in der erneuerbaren Energien Richtlinie der EU (RED ll) angestoßen. In Österreich soll die Klimaneutralität laut Regierungsprogramm 2020 schon im Jahr 2040 erreicht sein. Unter anderem wurde daher ein Stufenplan für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ausgearbeitet. Seit 2. November 2022 liegt nun eine Regierungsvorlage zum „Erneuerbaren-Wärme-Gesetz“ vor. Inhaltlich sieht die Vorlage drei rechtlich bindende Gebote vor, welche zeitlich abgestuft realisiert sein sollen: Das „Erneuerbarengebot“ gilt für zentrale Heizungssysteme welche neu installiert werden. So ist ab 1. Jänner 2023 bei Neubauten oder beim Heizungstausch von zentralen Anlagen ausschließlich auf alternative Energiequellen zurückzugreifen. Die Erläuterungen sehen Ausnahmen vor, die bis Juni 2035 befristet sind. Beim „Stilllegungsgebot“ geht es ebenfalls um zentrale Heizungssysteme. Demnach sollen Öl-, Kohle- und Flüssiggasheizungen ab 1. Jänner 2025 sukzessive, gestaffelt nach Baujahren der Bestandsgebäude, bis spätestens Juni 2035, stillgelegt sein und durch Anlagen mit alternativen Energiequellen ersetzt werden. Für dezentrale Heizanlagen, wie zum Beispiel Gasthermen, sieht die Vorlage ein „Umstellungsgebot“ bis 2035, in Ausnahmefällen bis 2040, vor. Betreffend der Umstellungsfrist wird speziell darauf geachtet, ob sich das betroffene Gebäude in einem Fernwärmegebiet befindet. Für die Umstellung soll es sowohl seitens des Bundes als auch der Länder finanzielle Förderungen geben. Da durch die Regierungsvorlage verfassungsrechtlich gewährleistete Rechte berührt würden, bleibt abzuwarten, ob das Gesetz in vorliegender Fassung vom Nationalrat beschlossen wird.

Mag. Markus Busta, Partner bei HSP.law

Entgeltliche Einschaltung; Foto: HSP.law

Geplantes Aus für Gasheizungen – Regierungsvorlage zu rechtlichen Neuerungen in Österreich.

PROJEKTE & VISIONEN Organisch und harmonisch eingefügt: So lautet die Vision der Architekten für das Projekt,

Design-Schmankerl für Leogang Das Salzburger 5-Sterne-Hotel Krallerhof erhält ein neues Spa – und das soll alle Stückeln spielen. Unter dem Namen Atmosphere by Krallerhof haben Hadi Teherani Architects diesen Erholungstempel entworfen. Autorin: Anja Gaugl

ür das Projekt der Hoteliers-Familie Altenberger hat sich das Hamburger Architekturbüro von Hadi Teherani in einem 2019 durchgeführten, internationalen Architekturwettbewerb erfolgreich durchgesetzt. Seit einem Jahr wird jetzt gearbeitet, im Frühjahr 2023 soll die Erweiterung fertig werden. Die Vision: ein Spa, das sich trotz Größe und Dimension organisch und harmonisch in die Landschaft einfügt und dabei Raum für eine innovative Art der Regeneration und Inspiration schafft. Bereits in dritter Generation führen Krallerhof-Geschäftsführer Gerhard Altenberger mit seinem Sohn Philipp und sein mitgeschäftsführender Bruder Sepp Altenberger mit Sohn Josef das Hotel. Die Familie Altenberger hat den Krallerhof von einem be-

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scheidenen Hof zu einem 5-Sterne-Haus geführt – nun will man sich neu erfinden, ohne die Wurzeln aus den Augen zu verlieren. Erstes Spa für Architekten Eine doppelte Premiere ist das Projekt für den renommierten Hamburger Architekten, der für zahlreiche Bauwerke weltweit verantwortlich zeichnet, aber noch nie zuvor ein Spa entworfen hat. „Wir haben im Krallerhof gegessen. Ich habe nach außen geblickt und die Idee war für mich völlig klar: Ich wollte bei diesem Projekt die Energieflüsse laufen lassen, die Natur einbinden. Mit anderen Worten: ein Gebäude kreieren, das sich dieser wunderbaren Landschaft unterordnet, aber trotzdem präsent ist“, beschreibt Teherani seine Inspiration. BUILDING TIMES | 12. 2022

Ruhig, puristisch, integriert Die Linienführung des Atmosphere orientiert sich am goldenen Schnitt. Materialien, Formen und Farbwelten sollen widerspiegeln, was sie umgibt, dabei natürlich regional und nachhaltig sein. Die Wahl fiel vorzugsweise auf lokale Erzeugnisse. Im Stile des Purismus werden hauptsächlich Holz, Stein und Glas (das zur Gänze in Salzburg produziert wurde) eingesetzt, um einerseits keine Konkurrenz zur Architektur zu kreieren und andererseits die Wirkung zu intensivieren. Übrigens: Auch bei der Beheizung des gesamten Hotels wird auf nachwachsende Rohstoffe gesetzt. „Wir heizen mit Hackschnitzel eines benachbarten Sägewerks und sind deshalb energieautark. Außerdem haben wir

Fotos: Hadi Teherani Architects

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PROJEKTE & VISIONEN

eine Photovoltaik-Anlage am Dach, mit der wir auch selbstständig Energie erzeugen“, heißt es von den Betreibern. Gekühlt wird mit einer Wasserkühlung. Die Zimmer werden nicht gekühlt. Mensch und Natur verbinden Beim Atmosphere setzen die Architekten auf sanfte Übergänge bei der Raumgestaltung. Alles ist im Fluss. Harte Kanten wird man hier nicht finden. Selbst der Wechsel von innen nach außen ist fließend. Ein Highlight der Anlage: Die große Westfassade, durch die man auf den 5.500 Quadratmeter großen Natur-See blicken wird können, umfasst eine ungebrochene Spannweite von 22 Metern und lässt sich zur Gänze in den Boden versenken, um Innen- und Außenraum ganz und gar miteinander zu verschmelzen.

der 50 Meter Infinity-Pool mitten im See dar. Das Spa verfügt über sechs Saunen, Wasserflächen, Ruheräume, einen YogaRaum und das Café am See – alles erreichbar durch eine unterirdische Verbindung direkt vom Hotel. Regionale Firmen, regionale Materialien Als verbindendes Gestaltungselement eine geschwungene Lamellendecke Holz dienen. Auf einer Lauflänge von Metern verbindet diese den Bestand

Auch die geschwungene Dachkonstruktion des neuen Spa-Gebäudes, welche sich über eine Länge von hundert Metern wölbt, fügt sich nahtlos in den Grünraum des Außenbereichs ein. Ein zentrales Element stellt

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soll aus 175 mit

dem Endpunkt des Hauptdachs. Die CNCgefräste Konstruktion folgt dabei der sich immer wieder ändernden Geometrie und wird zum Bindeglied aller Bauteile. Die Wahl der Materialien beschränkt sich mit Hilfe von regionalen Firmen im Sinne der Ressourcenschonung auf lokale Produkte, um kurzen Produktionswegen Rechnung zu tragen. Neben Sichtbetonwänden in vertikaler Bretterschalung werden für besondere Möbel lokale Hölzer, in Salzburg produziertes Glas und Alpenmarmor aus der unmittelbaren Nachbarschaft eingesetzt. 

PROJEKTE & VISIONEN

Ochsner heizt Pferden ein Mit einer Kombination aus Wärmepumpen und PV hat sich die Galmbacher Sport Pferde Zucht unabhängig von der Nutzung fossiler Energien gemacht. Autorin: Anja Gaugl

Vertriebsdirektor Deutschland. Die Umsetzung übernahmen Elektro Kiel sowie der Installateur Michael Krause.

Fünf Luft/Wasser-Wärmepumpen Neben dem Wohnhaus sollten drei Nebengebäude sowie Büroflächen und WohDer Betrieb des Schlosses, dessen Wurzeln nungen für Angestellte mit Wärme verim 13. Jahrhundert liegen, ist jedoch nicht sorgt werden. Im Stall ist zusätzlich das billig – alleine der Warmwasser zur Verbrauch an FlüsErwärmung der Pferdetränken ansiggas für die drei Gasbrenner mit geschlossen. Um 65, 35 und 25 kW den errechneten schlug jährlich mit Wärmebedarf zu rund 15.000 Euro decken, wurden vier zu Buche. Daher Ochsner Luft/Waswar es Galmbacher ser-Wärmepumpen wichtig, weg vom vom Typ Air 41 einGas zu kommen und geplant, die je eine sich unabhängig von Heizleistung von ‚Wärme auf Bestelbis zu 37 kW liefern Fünf Wärmepumpen versorgen die Gebäude können. Eine fünfte lung‘ zu machen. Anlage des gleichen Mit Karl Ochsner, geTyps ist zur Absicherung zusätzlich instalschäftsführender Gesellschafter von Ochsner Wärmepumpen, der selbst Trakehner liert. Als Wärmequellen dienen fünf Tischzüchtet, bestand eine jahrelange Freund- verdampfer mit je zwei Ventilatoren. schaft. Gemeinsam mit ihm ist der Galmbacher tiefer in das Thema der Energieautarkie Neubau für die Energie eingestiegen. Die Planung lag weitgehend in Das Gebäude für die Wärmepumpenanladen Händen von Tobias Galmbacher, unter- ge wurde komplett neu errichtet. Im tieferstützt von Nico Moldenhauer, dem Ochsner gelegten Keller sitzt die Elektrik, ein höher

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gelegenes Kellergeschoß beherbergt die fünf Wärmepumpen und zusätzlich einen Sanitärbereich mit Duschen. Die fünf Verdampfereinheiten mit je zwei waagerecht laufenden Tischverdampfern stehen darüber auf einem Flachdach. Die horizontalen Ventilatoren zeichnen sich durch eine hohe Laufruhe aus. Großflächige PV-Anlagen liefern eine Leistung von ca. 100 kW Peak. Sie wurden auf zwei Dächern der Nebengebäude installiert. Die Anlagen geben Energie für die Wärmepumpen und sind mit einem Speicher versehen. Bei großer Stromleistung werden die Warmwasserspeicher hochgeheizt oder die Waschmaschinen angeschaltet. Zusätzlich wird Energie ins Netz eingespeist. Konventionelle Heizkörper In den beheizten Räumen sind weitgehend konventionelle Wandradiatoren im Einsatz. Laut Tobias Galmbacher gab es durch die Umstellung auf Wärmepumpen keinerlei Beeinträchtigung der Wohnbehaglichkeit. Sein Fazit nach der ersten Wintersaison ist durchweg positiv. „Das Projekt war so berechnet, dass sich die Investition nach sechs Jahren bezahlt machen sollte“, berichtet er. Durch die Kostenexplosion der fossilen Energien dürfte sich die Amortisationszeit verkürzen. 

Fotos: ochsner.com

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it dem Erwerb des Schlossguts Bernersried im unterfränkischen Umpfenbach erfüllte sich Tobias Galmbacher einen Lebenstraum. Seiner Pferdezucht entstammen viele Hengste, die zu Siegern bei internationalen Turnieren wurden.

PROJEKTE & VISIONEN

Wohlfühl-Büro-Neubau Der Linzer Software-Anbieter MIC customs solutions baut eine neue Firmenzentrale. Dort ist alles auf optimale Arbeits-, Kreativ- und Entspannungsmöglichkeiten für die MitarbeiterInnen ausgelegt – und auf Nachhaltigkeit. Autor: Hannes Ch. Steinmann

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eil die derzeitige Firmenzentrale in der Linzer Hafenstraße aus allen Nähten platzt, lässt der Software-Anbieter MIC customs solutions auf dem ehemaligen Gelände des Wildverarbeiters Kamleitner & Kraupa, Ecke Lederergasse/ Köglstraße einen neuen Firmensitz bauen und behält den alten als Reserve. MIC, von der Stadt Linz als „der weltweit führende Anbieter für globale Zoll- und Trade-Compliance-Softwarelösungen“ bezeichnet, schneidet den Neubau ganz auf die Bedürfnisse seiner MitarbeiterInnen und auf Nachhaltigkeit zu. Für die Konzeption des Neubaus zeichnet die WRS Energie- und Baumanagement GmbH als Projektentwickler verantwortlich.

reine Holzmassivdecke ausgeführt wird. Die Fassaden werden mit vorgefertigten Holz-Leichtbauelementen mit eingesetzten Fensterelementen ausgeführt. Fernwärme und Fernkälte kommen von der Linz AG, und die Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird über die CO2-Messung gesteuert werden. Strom kommt ebenfalls von der Linz AG sowie einer PV-Anlage auf den begrünten Flachdächern mit 125 kWp. Schließlich wird nach der „Umsetzung größtmöglicher begrünter, versickerungsfähiger Bodenfläche bei Minimierung versiegelter Verkehrswege“

Fotos: MIC

„Auf dem Bauplatz von 4.262 m² werden mit einem L-förmigen Grundriss 2.289 m² bebaut, sodass zwei unterirdische Geschoße mit 7.963 m² und fünf oberirdische mit 9.603 m² geschaffen werden, erläutert Ursula Schöneborn-Siligan, die bei MIC für Recht und Finanzen zuständig ist. Damit entstehen 8.427 m² für Büroflächen für 408 Arbeitsplätze und die Betriebskantine. In der Tiefgarage wird Platz für 194 PKW und vier Fahrräder geschaffen, oberirdisch für 4 PKW und 39 Fahrräder. Die Fertigstellung des 40-Millionen Euro-Projektes ist für das erste Quartal 2024 anvisiert, Generalplaner ist Swietelsky. Fernwärme und Fernkälte Untergeschoße und EG werden in Stahlbeton-Massivbauweise ausgeführt, die Obergeschoße in hybrider Stahlbeton- und Holzmassivbauweise mit vorgefertigten Holz-Beton-Verbundelementen für die Decken, wobei die oberste Geschoßdecke als

für eine kürzere Nutzungsdauer, um selbst ungestört zu sein, bzw. für Telekonferenzen und „Kreativräume“, die mit ihrer Möblierung ein kreatives Umfeld schaffen und einem Wohnzimmer ähneln, sowie ein „Working Cafe“ und Küchen pro Geschoß kommen dazu. Eine nutzbare Dachterrasse wird das Gebäude abdecken. Im Erdgeschoß wird ein Pächter die gastronomische Versorgung der MitarbeiterInnen übernehmen, daneben stehen Fitnessgeräte zur Verfügung, wozu noch ein abendliches Sportangebot kommt. Für die externe arbeitsmedizinische Betreu-

Der geplante Neubau in Linz, 125 kWp PV inklusive

getrachtet, wie Ursula Schöneborn-Siligan erklärt. Fixe Arbeitsplätze wird es im neuen Gebäude nicht geben, vielmehr wird eine Vielzahl unterschiedlicher Raumvarianten angeboten, die gebucht werden können: Für Einzel- oder Teamarbeit, größere Besprechungen, Videokonferenzen oder kreative Arbeitsprozesse. „Fokusräume“ BUILDING TIMES | 12. 2022

ung wird es hier einen eigenen Raum geben, der auch für Massagen zur Verfügung steht. Schließlich gibt es im EG noch eine Ruhezone, die nach der Idee einer Bibliothek ruhiges und konzentriertes Arbeiten ermöglichen soll, damit der Umsatz von zurzeit rund 55 Millionen Euro gut weiterwachsen kann. 

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Rund 3.500 Betonfertigteile von mehreren Herstellern kamen per Bahn und wurden just in time verbaut

Richtige Großbauten In nur 16 Monaten soll das neue Technologie- und Forschungszentrum AT&S Volt am Stammsitz in Leoben fertig sein. Die Vorfertigung von Bauteilen macht’s möglich. Es wird die erste Fabrik von IC-Substraten in Europa. Autor: Hannes Ch. Steinmann

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PROJEKTE & VISIONEN

Das AT&S Technologiezentrum nimmt Form an. PV für Eigenstrom und die Abwärmenutzung für die Heizung sorgen für geringeren Verbrauch

Fotos: Exyte GmbH, John Domen

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und 500 Millionen Euro wird der ­steirische Mikroelektronik-Hersteller AT&S (Austria Technologie & Systemtechnik AG) bis 2025 an seinem Stammsitz in Leoben-Hinterberg in ein neues Technologie- und Forschungszentrum „Volt“ und in eine neue Fertigung investieren. Geschaffen wird damit die erste Fabrik für ICSubstrate in Europa. IC-Substrate sind ein integraler Bestandteil moderner Hochleistungs-Mikrochips. Das AT&S-Werk in China ist bereits einer der größten Hersteller in diesem Bereich. Auf einer Grundstücksfläche von 61.300 m² werden in den beiden Bauten für Forschung und Produktion bzw. Technik insgesamt 36.800 m² Nutzfläche errichtet, von denen 11.800 m² auf verschiedene Reinraumklassen entfallen. Forschung und Fabrikation werden in einem 114 m langen, 73 m breiten und 30 m hohen Bau angesiedelt. Das Technikgebäude Central Utility Building wird 91 m lang, 21 m breit und 14 m hoch, berichten die mit der Ausführungsplanung beauftragten Architekten vom Wiener Architects Collective (AC). Die Tragwerksplanung hat Thomas Lorenz gemacht. Generalplaner ist die Stuttgarter Exyte Central Europe GmbH, eine Größe

der Reinraum-Technik, Entwurf und Tragwerksplanung stammen von der Unit 4, bzw. IBH Tragwerksplanung, beide ebenfalls in Stuttgart. 3.500 verschiedene Stahlbeton-Fertigteile „Um die kurze Bauzeit realisieren zu können, erfolgt ein hoher Vorfertigungsgrad“, berichtet AC exklusiv für Building Times. „Gesamt kommen um die 3.500 unterschiedliche Stahlbeton-Fertigteile zum Einsatz. Diese werden, ebenso um die erforderlichen kurzen Lieferzeiten und die Bandbreite der erforderlichen Fertigteilarten zu ermöglichen, von unterschiedlichen Produzenten in Österreich und Europa per Bahn bis zu einem nahen Umschlagplatz geliefert und nur noch das letzte Stück per LKW auf die Baustelle transportiert“. Keine leichte Übung, wiegen die Fertigteile doch teilweise mehr als 20 Tonnen. Eine großflächige PV-Anlage auf dem Dach wird für eine Teilabdeckung des Strombedarfs sorgen, zur Beheizung wird die Abwärme der Produktion genutzt und eine mechanische Be- und Entlüftung wird auf die unterschiedlichen Anforderungen für Büros und Reinräume abgestimmt. BUILDING TIMES | 12. 2022

Amazon-Verteilzentren in Serie Ein weiterer Großbau entsteht in Premstätten bei Graz. Dort errichtet Amazon sein fünftes Verteilzentrum in Österreich, nachdem ursprüngliche Pläne für einen Standort in Graz-Liebenau nicht zuletzt wegen heftigen Anrainer-Widerstandes aufgegeben werden mussten. Erst Mitte September hatte Amazon in Klagenfurt sein viertes Verteilzentrum eröffnet, für das sechste ist ein Standort in St. Valentin (OÖ) ins Auge gefasst. Derzeit wird im VGP-Park in Premstätten gebaut, wozu die VGP-Gruppe, die sich als „europäischer Anbieter von qualitativ hochwertigen Logistik- und Gewerbeimmobilien“ versteht, auf Anfrage folgende Eckdaten nennt: Die Grundstücksfläche beträgt 62.000 m², die BGF des Neubaus rund 11.100 m², wozu ein Parkhaus mit 671 Stellplätzen kommt, die Bauzeit soll zwölf Monate betragen und die Kosten werden rund 37 Millionen Euro ausmachen. Als General- und Architektur-Planer nennt VGP die Grazer BHM-Ingenieure, mit der Verkehrsplanung wurde die Trafility GmbH beauftragt und die Installation der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen wird durch Caverion erfolgen. 

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PROJEKTE & VISIONEN

Das Potenzial aus dem Kanal wird genutzt

Mustergültiger Wohnbau Der in Wien soeben übergebene Wohnbau „Wientalterrassen“ wird ausschließlich über erneuerbare Energiequellen versorgt. Geothermie, Bauteilaktivierung und Abwasser-Wärmerückgewinnung spielen eine wichtige Rolle.

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n der Käthe-Dorsch-Gasse, zwischen der Wiener Westausfahrt und der Westbahnstrecke hat die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte in einer Abfolge von fünf Häusern rund 300 Wohnungen unterschiedlichen Typs bauen lassen. Vorausgegangen war dem ein öffentlicher Bauträger-Wettbewerb der ÖBB Immobilienmanagement GmbH und des wohnfonds_wien, in dem ein nachhaltiges Energiekonzept neben einem Mobilitätskonzept verlangt war.

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Während die Planungen an C. Lechner & Partner und Berger + Parkkinen gingen, war das Wiener Bauphysikbüro Schöberl & Pöll von Beginn an dabei. Und zwar für die Beratung der Energie-Effizienz, die Bauphysik, die Klimaaktiv-Zertifizierung, die Konsortialführung im begleitenden Forschungsprojekt sowie das Monitoring und die weitere Begleitung. „Wir werden noch zwei Jahre im Kernteam tätig sein“, erklärt Schöberl & Pöll. Mit an Bord sind auch das AIT und die Wiener HTB-Plan Haustechnik BUILDING TIMES | 12. 2022

Planungs GmbH. In dieser Kombination sei das Gesamtsystem der Wärme- und Kälteversorgung noch recht neu, gerade im Sozialen Wohnbau, sagen ihre Planer, nämlich: Geothermie mit Regeneration der 60 Erdsonden, die jeweils 139 Meter tief sind, Wärme- und Kälteabgabe über Bauteilaktivierung, Free Cooling, Brauchwasser-Wärmerückgewinnung sowie eine PV-Anlage mit 70 KWp. Für die SondenfeldRegeneration werden Asphalt-Kollektoren, unverglaste Flachkollektoren (Niedertem-

Fotos: Schöberl & Pöll

Autor: Hannes Ch. Steinmann

peratur-Solarabsorber) auf dem Dach sowie die Abwärme aus den Wohnungen genutzt. „Insbesondere Geothermie und Bauteilaktivierung wurden noch nie in dieser Größenordnung im Sozialen Wohnbau umgesetzt, weshalb diese Technologien in diesem Bereich ‚salonfähig‘ gemacht werden sollen“, erklärt Schöberl & Pöll. Drei Wärmepumpen sorgen für die Heizung und die Warmwasserversorgung und die Abwasser-Wärmerückgewinnung, die auch für Erdsonden-Regeneration verwendet wird. Für die Abwasser-Wärmerückgewinnung wird ein 40 m³ fassender Abwasserschacht verwendet, aus dem drei Warmwasserbereiter versorgt werden. Die daraus resultierende jährliche Wärmeproduktion wird mit ca. 500.800 kWh angegeben. Ob die angestrebte „hohe Multiziplier- und Skalierbarkeit“ breiten Eingang in den Sozialen Wohnbau finden oder nur von den wenigen innovativen Genossenschaften genutzt werden wird, bleibt abzuwarten. e

Insgesamt umfasst das Projekt rund 300 Wohnungen

Die Anschlüsse der Asphalt-Kollektoren

DIE ENERGIELÖSUNG AUS EINER HAND. Produkte und Dienstleistungen für die Produktion und das Management von Strom, Wärme und Mobilität. TECHNOLOGY INSIDE

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Daniel Türk, Markus Scherzer und das M-TEC Team.

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PROJEKTE & VISIONEN

Eine Halleluja-Halle Eine leerstehende Lagerhalle im Südwesten von Graz wurde in eine KoptischOrthodoxe Kirche verwandelt und hat sich als Gemeindezentrum entwickelt. Autor: Hannes Ch. Steinmann

Er ist Planer, Seele und Motor der Kirche, die bereits 2018 eingeweiht und vor kurzem der Fachöffentlichkeit vorgestellt wurde. Im Hauptberuf ist Istfanous im Baumanagement der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH tätig, verfügt über eine Gewerbeberechtigung als Baumeister und ist Lektor an der FH Joanneum. Die leere Lagerhalle wurde strukturell unverändert belassen, lediglich der hohe Raum wurde durch den Einbau einer Holzdecke im südlichen Teil in zwei Geschoße

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unterteilt, wodurch im eigentlichen Kirchenraum eine Empore entstanden ist. Mit sparsamsten Mitteln und zum Großteil in Eigenregie der Kirchen-Mitglieder wurde eine bestehende Laderampe eingehaust, daneben eine neue Wand eingesetzt und das Gebäude brandschutztauglich nach F 90 gemacht, mit trockenen Brandschutzplatten nach Norden und Westen und verkleideten Balken und Stützen, deren Untersicht mit Gipskartonplatten verkleidet wurden. Auch Fluchtwege mussten erst geschaffen werden. Neu gemacht wurden auch Oberlichten und Rundbögen, während die Ölheizung aus dem Bestand adaptiert wurde, wie Istfanous erklärt, „wobei die Benutzung des Kirchenraumes nicht rund um die Uhr dauert, sondern nur bei den Gottesdiensten“. Auch die Lüftungs- und Klimaanlagen wurden aus dem Bestand übernommen. BUILDING TIMES | 12. 2022

Neu ist der Turm Komplett neu ist hingegen der an die Längsseite gesetzte Kirchturm, besser gesagt, ein Türmchen, das jede Erinnerung an eine Lagerhalle verschwinden lässt, obwohl in der unmittelbaren Nachbarschaft noch einige ähnliche Logistik-Leichen stehen. Auf eine hölzerne Unterkonstruktion wurde ein Kupferdach gesetzt, das naturgemäß nach viereinhalb Jahren schon angelaufen und als solches nicht mehr erkennbar ist. Unter ihm hängt eine kleine Glocke. Solcherart ist am Grazer Stadtrand ein properes Koptisch-Orthodoxes Gemeindezentrum – im Großraum Graz gibt es ca. 500 Koptische Familien – mit der Kirche und mehreren Nebenräumen entstanden, in denen am Besuchstag gerade ein fröhlicher Kinder-Geburtstag lief. Einziger „Schönheitsfehler“: „Mit Parkplätzen tun wir uns ein bisschen schwer“, so Amir Istfanous. 

Fotos: Lore Talos

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ie Koptisch-Orthodoxe Kirche der „Hl. Jungfrau Maria und Hl. Moses des Starken“ fast am Ende der Hafnerstraße im Grazer Bezirk Straßgang wurde aus einer leerstehenden Lagerhalle entwickelt und hat somit „keinerlei Bodenfläche neu versiegelt“, wie Baumeister Amir Istfanous gegenüber Building Times erklärt.

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NEWS Neue Lösungen, die mit einfacher Montage und hohem Komfort punkten

Siphoneinsatz nach Wunsch Dank HL Hutterer & Lechner muss man sich nicht sofort für einen einfachen oder doppelten Anschluss entscheiden.

Geze ist Architekten-Darling Geze Türtechnik wurde erneut als Architects’ Darling ausgezeichnet. Rund 1.900 Architekt:innen und Planer:innen haben sich auch in diesem Jahr wieder an der Abstimmung zu den Architects’ Darlings beteiligt. Die Türtechnik von Geze haben sie mit dem Bronze Award ausgezeichnet. Damit konnte das Traditionsunternehmen bereits zum wiederholten Mal in dem Wettbewerb punkten.

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Blackout: Dämmung macht Unterschied Mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gedämmte Massivhäuser ermöglichen im Winter die Überbrückung eines 48-Stunden Heizungs-Blackouts, das hat Baumit in einer Studie erhoben. Im Viva Forschungspark von Baumit wurde eine Studie durchgeführt: dazu wurde in 12 Häusern des Forschungsparks die Heizung ausgeschaltet. Die anfängliche Innentemperatur betrug 21 °C, die Außentemperatur lag rund um den Gefrierpunkt. Während der Testreihe wurden die niedrigsten Temperaturen im ungedämmten Viva Haus mit einem 25 cm Ziegel gemessen. Die Innentemperatur betrug nach 48 Stunden nur

mehr knapp 10 °C und die Wandoberflächentemperatur lag bei knapp 8 °C. Nach Aktivierung der Fußbodenheizung dauerte es in den ungedämmten Häusern mindestens drei volle Tage, um wieder die Ausgangstemperatur zu erreichen. In den gedämmten Häusern in Massivbauweise lagen die Innentemperaturen nach 48 Stunden im Durchschnitt bei 17 °C. Die Temperatur von 21 °C wurde nach einem Tag wieder erreicht.

Trox: Sicherheit für Parkquartier Q5 Auf den Grazer Reininghaus Gründen wurden Gebäude mit modernsten Druckbelüftungsanlagen ausgestattet. Zwei Objekte, auf deren Sockelzonen je vier unterschiedlich hohe Türme ruhen, bieten Platz für insgesamt 555 Wohnungen und rund 7.000 Quadratmeter für Gewerbeflächen. Für zwei der Gebäude kommt die Druckbelüftung laut Brandbekämp-

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fungs- und Aufenthaltskonzept gemäß der Technischen Richtlinie Vorbeugender Brandschutz von Trox. Das System sorgt dafür, dass Flucht- und Rettungswege im Brandfall rauchfrei bleiben.

Fotos: Reininghaus Gründe/Nikola Milatovic, Christian Postl/Baumit, Geze

Der Rohbauteil HL4000.0 wird im Unterputzverfahren eingearbeitet und kann je nach Wunsch nachträglich mit einem einfachen oder doppelten Siphoneinsatz komplettiert werden. Der Anschluss von Waschmaschine und Trockner sind bei einer neuen Wohnraumgestaltung kaum mehr wegzudenken. „Wir sehen immer mehr, dass v. a. Wohnungen heutzutage standardmäßig bereits mit einem Doppelsiphon ausgestattet werden, weil das einfach den Bedürfnissen junger Familien viel mehr entgegenkommt“, so Zeljko Mutavdzic, Leiter der Anwendungstechnik bei HL.

Ziegel sind wiederverwendbar Die Bauhütte Leitl-Werke hat ein Patent angemeldet, mit dem Ziegel zerstörungsfrei rückgebaut und wiederverwendet werden können. Lange landete Ziegelsplitt auf Tennisplätzen und im Bauschutt. Geht es nach der Bauhütte Leitl soll sich das künftig ändern. In einer Reihe von Versuchen wurde ein zum Patent angemeldetes System für ein zerstörungsfrei rückbaubares Mauerwerk entwickelt. Bei diesem werden einzelne Ziegel in einer neuartigen Kombination von Kleber und Trennschicht verbunden sowie mit einem – von der Fa. Claytec als Forschungspartner bereitgestellten – abwaschbaren Putzaufbau versehen. Dieses trennbare Verbundsystem ermöglicht am Ende eines Hauslebens, dass die Ziegel in einem zukünftigen Haus wieder verbaut werden können, so Leitl. Die Neuheit besteht darin, dass die Ziegel untereinander nur punktuell geklebt werden und die Ziegel nachträglich, einfach und ohne Beschädigung wieder voneinander trennbar sind. Die Gebrauchstauglichkeit

des Mauerwerks soll durch diese neuartige minimale Verbindung der Ziegel sowie mittels einer Gewebeeinlage in Form eines speziellen Vlieses zwischen den Ziegeln und in Zusammenwirkung mit einer entsprechender Auflast auf das Mauerwerk erreicht werden. Die Ziegel werden durch den Rückbau nicht beschädigt und können einzeln sortiert und wiederverwendet werden. Das fertige „Leitl Re-Use-Brick“-System soll im Idealfall ab 2023 am Markt verfügbar sein.

Tauernhof spart 85-Prozent CO2

Fotos: Leitl, Tauernhof

550 Tonnen CO2 konnte das Wellnesshotel Tauernhof im Salzburger Großarl durch neu gesetzte Umwelt- und Klimamaßnahmen einsparen. Durch weitreichende Maßnahmen konnte die CO2-Bilanz des 100-Zimmer-Traditionsbetriebs innerhalb eines Jahres um 85 Prozent gesenkt werden. Insgesamt konnten in zwölf Monaten 550 Tonnen CO2 eingespart werden. Der Tauernhof wurde für diese Leistung nun mit dem „Österreichischen Umweltzeichen“ zertifiziert sowie mit dem „Umweltblatt Salzburg“ für umweltverträgliches touristisches Wirtschaften ausgezeichnet. So wird zum Beispiel das Wasser des hauseigenen Brunnens verwendet, um das Hotel zu kühlen. Mit der Abwärme aus den Kühllagern werden wiederum die Schwimmbecken und Whirlpools des 3.000 Quadratmeter großen Wellnessbereichs beheizt. Die Ölheizung wurde im Zuge der Umbaumaß-

nahmen auf Biomasse umgestellt, zudem wurde die Dachfläche beinahe zur Gänze mit einer Photovoltaik Anlage ausgestattet. Zahlreiche CO2-Einsparungen betreffen

auch augenscheinlich kleine Details, wie Tauernhof-Gastgeber Christian Hettegger erklärt: „Dabei geht es um kluges Abfallmanagement, dem Sparen von Wasser in den Gästezimmern bis zum umweltfreundlichen Papier, das wir zum Drucken verwenden.“ In den kommenden Jahren will der Tauernhof an weiteren CO2-Reduktionen arbeiten.

Quick and easy Steckverbinder für Motoranschlüsse Mit dem robusten QPD STAK 3 Steckverbinder von Phoenix Contact schließen Sie Motoren von Markisen und Rollläden schnell und unkompliziert an. Die werkzeuglose Installation erfolgt dank IDC-Anschluss im Handumdrehen ohne lästiges Abisolieren oder Schrauben. Das spritzwasser- und staubgeschützte Gehäuse (IP54) ist bestens für den Außenbereich geeignet und garantiert eine zuverlässige und langlebige Elektroinstallation. Mehr Informationen unter Telefon (01) 680 76 oder phoenixcontact.com/installationconnectors

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GEBÄUDE & TECHNIK

Maco ist Vollsortimenter Mit dem A-TS, dem M-TS und Instinct hat Maco drei Türschloss-Lösungen für jeden Bedarf im Angebot.

Thermostatkopf in Vintage Optik Herz bedient mit dem Mini de Luxe Thermostatkopf Freunde der Vintage-Optik. Weiße Thermostatköpfe sind ziemlich normal. Doch es gibt Situationen, wo das weiße Ding nicht ideal mit der Raumausstattung harmoniert. Almhütten, die Bauernstube, das Dorfgasthaus oder eben durchgestylte Räume, wo der weiße Regler störend herausragt. Herz liefert mit dem Mini de Luxe Thermostatkopf in Vintage Optik eine Alternative. Der neue Thermostatkopf mit seinem Endschliff in Holzoptik passt sich ideal an die Ausstattung des Raumes an.

Energie-Lösung auf Zeit Energy4rent bietet Lösungen auf Zeit an, um Unternehmen zu helfen, für sie geeignete Energiekonzepte zu erarbeiten. Energiepolitische Richtungsentscheidungen eines Betriebs dürfen nicht überhastet getroffen werden, da diese in der Regel für mehrere Jahrzehnte gelten. Die Erarbeitung von passgenauen Energiekonzepten im Rahmen der Energiewende benötigen Zeit. Zeit für die Konzepterstellung und Zeit für die Umsetzung. So können teure Fehlentscheidungen vermieden werden. Bei „Lösungen auf Zeit“ bleibt der Handlungsspielraum erhalten und es wird ausreichend Raum für eine exakte Planung und eine professionelle Umsetzung gewährleistet. ener-

Elektronikgehäuse für Gebäudeautomation Phoenix Contact erweitert die Gehäuseserie BC modular um neue Produkte für vielfältige Anwendungen in der Gebäudeautomation. Bei dem Produkt lässt sich jede Gehäusekammer individuell konfigurieren, um auf alle Geräteanforderungen reagieren zu können. Zudem sparen Geräteentwickler Zeit, da das Design der konfigurierbaren Oberteile bereits auf Push-in-Leiterplattenklemmen

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gy4rent bringt seit 2001 Systemkompetenz für „Lösungen auf Zeit“ in zahlreichen Bereichen ein: Temporäre Absicherung der Industrie bei Erdgas Lieferproblemen, Vermeidung von Fehlinvestitionen in das alte Heizsystem, Schaffung von Nachdenk- und Planungszeit, Anbieten von Überbrückungslösungen, Reduktion von Investitionskosten für temporäre Spitzenlastabdeckungen, Bereitstellung von Kapazitäten bei geplanten Wartungsarbeiten (Fernwärme-, Biomasse Netze) und Hilfestellung beim unterbrechungsfreien Energieträgerwechsel.

der Serien SPT-THR 1,5 bzw. 2,5 abgestimmt ist. Der frontseitige Push-in-Anschluss ermöglicht die komfortable und werkzeuglose Verdrahtung und sorgt für eine dauerhafte und vibrationssichere Kontaktierung.

Fotos: Maco, Herz, energy4rent, Phoenix Contact

Das M-TS öffnet die Tür in 0,3 Sekunden, so Maco. Warum? Es erzeugt den Anpressdruck mechanisch über Macos 3-Fallen-Technik, daher kann sich der Motor auf das Wesentliche konzentrieren: das Ver- und Entriegeln. Die drei Fallen ziehen das Türblatt über die Türhöhe an den Rahmen und stellen den Anpressdruck sicher. Das A-TS verriegelt beim Zuziehen automatisch ohne Zusperren. Von innen kann es mit einer Schlüsselumdrehung versperrt werden. Weiteres Zubehör erlaubt Sondervarianten für individuelle Kundenwünsche.

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Loxone lädt nach

Dornbracht hilft beim Planen

Der Hersteller stellt eine eigene Wallbox vor, mit der vollautomatisch zwischen 1,38kW und 11kW für effizientes PV-Überschlussladen möglich ist. Die neue Wallbox ist voll in die Haus- und Gebäudeautomation integrierbar, so der Hersteller. Damit lässt sich dank des Miniservers als Gehirn jeder Loxone Lösung ein ganzheitliches Energiemanagement inklusive PV-Überschuss-Laderegelung einfach realisieren. Waren bisher beim 3-phasigen Laden mindesten 4 kW nötig, regelt der Miniserver die Ladeleistung der neuen Wallbox je nach PV-Überschuss automatisch zwischen 1,38 und 11 kW. Das mache die Wallbox zur idealen Lösung für das intelligente Überschussladen. Dies gilt besonders im Vergleich zu jenen Wallboxen, die lediglich starr mit 11 kW aufgeladen werden können. Denn in Österreich werden in der Regel PV-Anlagen mit 5 bis 10 kW peak installiert. Hinzu kommt, dass der solare Ertrag im Tagesverlauf stark schwankt. Damit ist es bei vielen Anlagen selbst in der Theorie unmöglich, das Fahrzeug zu 100 Prozent mit dem kostenlosen PV-Überschuss zu laden.

Der neue Planning Guide soll Inspiration und Hilfestellung bei Planung und Umsetzung von Duschanwendungen bieten. Enthalten sind laut Unternehmen elf Installationsbeispiele für unterschiedliche Duschkonfigurationen – von der einfachen Unterputz-Anwendung mit Kopf- und Handbrause über Szenarien mit Regen- und Seitenbrausen bis hin zu komplexen Einbauten mit Regenpaneelen und mehreren Auslassstellen. Hier verspricht Loxone Abhilfe: Hier stehen den Benutzern zudem fünf verschiedene Lademodi zur Auswahl zur Verfügung. Diese helfen, das Ladeschema optimal auf die individuellen Bedürfnisse der Kundenwünsche anzupassen. Etwa, wenn die Wallbox weitestgehend mit der Energie der eigenen PV-Anlage aufgeladen werden soll. Oder aber auch, wenn das Auto schnell mit der vollen Leistung von 11 kW geladen werden muss, auch wenn der PV-Überschuss dafür mal nicht ausreicht.

Fränkische mit Komplettsystem

Fotos: Loxone, Fränkische, Camfil

Das System für die kontrollierte Wohnraumlüftung profi-air soll fast vollständig aus dem Sichtfeld verschwinden.

Damit soll die Broschüre Inspiration für die Planung neuer Bäder und gleichzeitig als konkrete Planungsunterlage dienen. Jede Duschanwendung ist sowohl mit einer Installationsskizze als auch mit Angaben zu den benötigten Artikelnummern versehen. Außerdem soll das Fachhandwerk Informationen erhalten, mit welchen Dornbracht-Serien die Anwendungen kombiniert werden können.

Neue Hi-Flo Taschenfilter

schließlich sind von der Installation nur zwei runde, plane Revisionsdeckel zu sehen. Auch die Lüftungsgeräte „verstecken“ sich bei Bedarf.

Von der Wärmepumpe über die Enthärtungsanlage, Wasser- sowie Abwasserleitungen bis hin zu Heizkessel und Lüftungssystem: in einem modernen Wohngebäude ist eine Reihe an Haustechnikinstallationen nötig – und diese sollten möglichst wenig Platz benötigen. Wird die kontrollierte Wohnraumlüftung von Beginn an eingeplant, so lässt sich zum Beispiel das Verteilersystem in der Decke installieren: Der profi-air Flachverteiler 6-fach kann je nach Einbausituation inklusive Anbindesystem komplett in Beton eingelassen werden. Auf Ortbetondecken lässt sich der Flachverteiler mit dem profi-air classic Betonschalungsset DN160 befestigen – und ist quasi unsichtbar, denn

Camfil optimiert aktuelle Filtermodelle im Hinblick auf Energieeffizienz und Umweltbilanz. Camfil hat die neue Generation Hi-Flo Taschenfilter ePM1 60% und ePM10 60% vorgestellt. Durch den Wechsel zu der neuen Produktversion kann laut Hersteller durch bestehende Kunden der Energieverbrauch in Europa um über 105 Millionen Kilowattstunden im Jahr gesenkt werden, ohne weitere Anpassungen von Lüftungssystemen. Für Verbraucher, die Wettbewerberprodukte oder eine niedrigere Filterklasse verwenden, kann laut Camfil das Einsparpotenzial sogar mehr als doppelt so hoch sein.

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Dusche mit Wandablauf Die neue Quaryl-Duschfläche Wallway von Villeroy & Boch schafft den üblichen Ablauf im Boden ab.

Spie illuminiert Wiener Linien Spie wurde von den Wiener Linien beauftragt, die Beleuchtung auf LED umzurüsten. Ab diesem Jahr ergibt sich eine Einsparung von ca. 450 MWh/Jahr. Die Kosten für die Umstellung bleiben im Dunklen. Eine Tochter des börsenotierten französischen Großkonzerns Spie rüstet die Beleuchtung der Wiener Linien auf LED um. Der Rahmenvertrag mit einer Laufzeit von insgesamt 68 Monaten startete bereits im September 2022. Durch den Austausch von etwa 15.000 Leuchten insgesamt, können schätzungsweise 3500 MWh elektrische Energie pro Jahr eingespart werden. Dies entspricht in etwa dem Verbrauch von 1.200 durchschnittlichen Haushalten. Damit erhellen in etwa 250 000 Leuchten den Ver-

Intelligentes Ventil

Neue Energiespar-Heizkörper

Siemens bringt ein neues Ventil mit praktischen Funktionen.

Zehnder wartet mit neuen Energieeffizienz-Heizkörpern auf – mit und ohne Ventilatoren.

Das intelligente Ventil bietet eine GlykolFunktionalität und kann in Hydraulikkreisläufen mit ethylenglykolhaltigen Frostschutzmitteln eingesetzt werden. Das Ventil kann somit in Hydraulikkreisläufen genutzt werden, die bei Stillstand Umgebungstemperaturen unter 0 °C ausgesetzt sind. Mit der neuen Funktion soll zusätzlich auch die geforderte Berstsicherheit gewährleistet werden können.

Der Wärmepumpen-Heizkörper Nova Neo verfügt über eine kurze Reaktionszeit und sei somit ideal für den Einsatz in Verbindung mit Wärmepumpen geeignet. Dieses Modell erreicht dank zuschaltbarer Ventilatoren gerade bei niedrigen Temperaturen eine im Vergleich zu herkömmlichen Produkten fünffache Heizleistung. Dadurch verkürzen sich nochmal deutlich die energieaufwändigen Aufheizphasen – besonders relevant bei plötzlichen Kälteeinbrüchen.Ein weiterer Energieeffizienz-Heizkörper ist der Mehrsäuler Zehnder Charleston mit seinem sehr hohen

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sorgungsbereich der Wiener Linien. Der umfangreiche Rahmenvertrag mit Spie beinhaltet jedoch nicht nur, dass in den kommenden 68 Monaten sämtliche Leuchtmittel ausgetauscht werden. An vielen Stellen müssen die bestehenden Leuchten zusätzlich erst umgebaut werden, damit überhaupt LED-Leuchtmittel zum Einsatz kommen können. Wie hoch die gesamten Investitionen der Wiener Linien für die Umstellung auf LED sind, ist geheim. Spie ist in Österreich mit rund 350 Mitarbeitern vertreten.

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Strahlungswärmeanteil. Durch seine Röhrenbauform ist Charleston zudem besonders für Niedertemperatur-Anlagen geeignet. Ohne

Konvektionslamellen sorgt der Heizkörper auch bei niedrigen Systemtemperaturen für ein behagliches Raumklima.

Fotos: Spie/Cema, Zehnder, Villeroy & Boch, Siemens

Mit dem Design soll die nahtlose Optik der fugenlosen Duschfläche nicht durch einen Bodenabfluss gestört und gleichzeitig Hygiene- sowie Reinigungsfreundlichkeit optimiert werden. Wallway ist eine ultraflache, fugenlose Duschfläche mit einer Aufbauhöhe von 30 mm. Sie ist in den beiden Mattfarben Stone White sowie Anthracite erhältlich. Die Designblende, hinter der sich Geruchsverschluss und Haarsieb unsichtbar und zugleich leicht zugänglich verbergen, rundet laut Hersteller das Bild ab. Die Blende gibt es in den Oberflächen Chrom Edelmatt, Stone White und Anthrazit. In die Wallway Duschfläche ist zusätzlich ein einseitiges Gefälle integriert.

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Steinbacher erforscht Recycling

Neuer Solarstromspeicher

Das Familienunternehmen strebt die 100-prozentige Kreislaufwirtschaft an und arbeitet an Recycling-Konzepten. Als Vorreiter und „Antreiber“ der Projektgruppe „EPSolutely“ forscht Steinbacher gemeinsam mit elf weiteren Projektpartnern an zukunftsfähigen Konzepten, Technologien und Methoden für eine funktionierende EPS-Kreislaufwirtschaft. Geleitet wird das Projekt von Fraunhofer Austria. „Erstmals ist es gelungen, sämtliche Akteure innerhalb der Wertschöpfungskette für expandiertes Polystyrol zusammen mit der Forschung sowie weiteren relevanten Partnern an einen Tisch zu bringen. Diese noch nie dagewesene Konstellation ermöglicht uns, gemeinsame Lösungen zu entwickeln“, sagt Karl Ott, Gruppenleiter Intralogistik und Materialwirtschaft bei Fraunhofer Austria. Gemeinsames Ziel ist es,

Zewotherm bietet ab sofort einen modular erweiterbaren Solar-Batteriespeicher für Privathaushalte an.

die in der österreichischen EPS-Industrie geltenden Recyclingquoten von aktuell 26 % bei Bauware bzw. 56 % bei Verpackungen auf bis zu 80 % zu steigern. Mit dem Forschungsprojekt rücke das vollständige EPS-Recycling am Ende eines Produktlebens in greifbare Nähe.

Das Gehäuse des neuen „PowerHub“ ist aus Edelstahl gefertigt und mit einer Glastür und Bodenrollen ausgestattet. Jedes Batteriemodul hat eine Leistung von 2,5 kWh. Ein Chassis kann bis zu vier Batteriemodule aufnehmen. Somit ist die Kapazität je Chassis auf bis zu 10 kWh skalierbar. Die im Chassis integrierte Steuereinheit kann optional weitere vier Module steuern, sodass eine maximale Batteriekapazität von 20 kWh erreichbar ist. Die Installation erfolgt über Steckverbindungen. Der Speicher soll innerhalb von acht Wochen erhältlich sein.

Testsieg für Klimaanlage

Fotos: Steinbacher, Daikin Österreich

Zum dritten Mal in Folge wurde dieses Jahr ein Daikin Klimagerät von Konsument und Stiftung Warentest zum Testsieger gekürt. Unter den insgesamt acht getesteten Split-Geräten erhielt die Perfera (Ftxm25R + RXM25R) die Testnote „Gut“. Vor allem mit der Energieeffizienz, der Kühlleistung sowie der Temperaturverteilung im Raum konnte das Split-Klimagerät überzeugen. Beurteilt wird in vier Kategorien. Diese sind wie folgt gewichtet: Umwelteigenschaften (50 %), Kühlen (35 %), Handhabung (15 %) und Sicherheit (0 %). Mit der Energieeffizienzklasse A+++ trägt die Daikin Perfera zu einem geringeren Energieverbrauch bei. Sie gewinnt 80% der benötigten Wärme aus der Umgebungsluft. So beträgt der Anteil an benötigter Elektroenergie lediglich 20%. In der Kategorie Kühlen wurde die Kühlleistung der Klimageräte beurteilt und wie lange die einzelnen Klimaanlagen brauchen, um einen Raum von 30 Grad auf 24 Grad abzukühlen. Die Daikin Perfera ist über das ganze Jahr einsetzbar. Das Gerät kann auch als Notheizung dienen, falls die Gas- oder Ölheizung in den kalten Jahreszeiten einmal ausfallen sollte.

FENSTER. FAKTEN. SICHERHEIT. weissbuch-alufenster.at

Geförderter Wohnbau, Wien, Kundrathtraße

DIE GEMEINSCHAFTSMARKE ALU-FENSTER ” RECHNET SICH AUF DAUER.” Mag. Michael Gehbauer Wohnbauvereinigung GPA, Bauträger

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Speichern, speic Spätestens seit Ausbruch der Energiekrise sind Strom- und Wärmespeicher gefragter denn je. Pink und „Johann“ sind Beispiele dafür. Autor: Hannes Ch. Steinmann

Vernetzt denken und intelligent speichern ist angesagt

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ie Zukunft speichern, hat der Obersteirer Werner Pink zum Slogan seiner Aktivitäten gewählt. Der Geschäftsführer der Pink GmbH – Energie- und Speichertechnik im obersteirischen Langenwang setzt aber nicht nur mit seinen Produkten, sondern auch baulich auf die Zukunft: Am 19. Jänner wird er einen Hallen-Zubau mit ca. 1.000 m² eröffnen, der rund 650.000 Euro gekostet hat. Und was wird dort gemacht? „Wir realisieren Energie- und Speichersysteme für den Gebäudesektor und vernetzen unterschiedliche Energieformen zu einem sauberen und günstigen Gesamtsystem mit hoher Versorgungssicherheit“, sagt Pink und fährt fort: „Dafür produzieren wir spezielle Speicher für Wärme, Kälte und Brauchwasser, um erneuerbare Energieformen optimal zu integrieren. Wir vereinen diese zu einem intelligenten Gesamtsystem zur Koppelung von Strom und Wärme. Über unsere digitalen Services ermöglichen wir dem Nutzer eine einfache Kommunikation mit dem System. Zusammenfassend: Unsere Lösungen machen die Energiewende greifbar – für eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe“. Keine Einfamilienhäuser Einige Einschränkungen für seine enerboxx- und Dynastrat-Anlagen – allein von letzteren sind rund 1.000 Stück verbaut – hat sich Pink selbst auferlegt: „Wir sind

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sehr stark im Objektbereich, also im Wohnbau, aber nicht im Einfamilienhaus-Bereich. Das klassische Einfamilienhaus ist nicht unser Thema, vielmehr gehen wir in die Sanierung und adressieren Reihenhäuser. Bisher haben wir zu 90 Prozent über den Neubau geliefert“, sagt Pink.

Heizlasten oft sehr hoch sind“. Mit großen Wiener Wohnbauträgern ist er bereits in Kontakt, in Klagenfurt, wo Pink derzeit stark unterwegs ist, werden noch vor Weihnachten 95 Wohneinheiten übergeben, die mit einer Premium-Ausführung ausgestattet sind, die im Sommer auch für Kühlung sorgt.

Er spekuliert bereits mit den 450.000 Gasthermen in Wien, die in absehbarer Zeit zum Austausch anstehen, und bei denen „die

„Eigentlich ein Verbrechen“ „Eine Wärmepumpe mit zentraler Warmwasser-Bereitung ist eigentlich ein Verbre-

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chern, speichern chen“, findet Pink kräftige Worte und weist darauf hin, dass eine Fußbodenheizung nur um die 30 Grad Vorlauftemperatur benötige. Dafür sei seine Basic Line der enerboxx eine sehr günstige Möglichkeit. Die unter enerboxx „Hydronic“ laufende Ausführung perfektioniere die dezentrale Warmwasserbereitung mittels Heizungswassers, „Hybrid“ realisiere die Sektorkopplung zwischen Wärme und Strom inklusive Wärmetauscher und

Fotos: Pink, Adobestock

Heizelement und „DynaStrat“ revolutioniere mit Schichtlader und Heizelement die Warmwasserbereitung im Wohnbau. Heuer wird Pink 3,5 bis 4 Millionen Euro Umsatz machen und 2023 will er – „auch wenn das Umfeld momentan nicht unproblematisch ist“ – den Umsatz mindestens halten. Das auch „wenn Tendenzen durchaus in eine andere Richtung zeigen“. In Summe beschäftigen die Langenwanger rund 30 Leute.

Große Nachfrage nach „Johann“ Deutlich kleiner, aber auch auf Wachstumskurs ist die EEG Elements Energy GmbH im Gewerbepark Dobl-Zwaring. Derzeit gebe es eine „extreme Nachfrage“

Über eine Million Euro Umsatz werde für heuer angestrebt. Die EEG sieht sich aber bei der Aufnahme der Serienproduktion in einer rund 500 m² großen Halle in DoblZwaring erheblichen Problemen gegenüber: „Die Materialsituation bei unseren speziellen Komponenten ändert sich fast „Eine Wärmepumpe mit wöchentlich“, hält Wünscher zentraler Warmwasser-Befest, der kürzlich im „Stanreitung ist eigentlich ein dard“ auch die Länge der Verbrechen.“ Genehmigungsverfahren, die föderalen Unterschiede bei WERNER PINK Sicherheitsauflagen und den GF PINK GMBH Personalmangel als Hemmerklärt Philipp Wünscher auf Building nisse bezeichnet hat. Für das kommende Times-Anfrage nach den Gerä- Jahr erwartet der EEG-Chef Wünscher eiten, denn „die Speicherung nen leichten Nachfrage-Rückgang.  macht extrem viel Sinn“. Unter dem Namen „Johann“, nach dem steirischen Erzherzog benannt, firmieren die von Martin Handl entwickelten Geräte, deren Spitzenprodukt eine Energiezelle ist, die dezentral Strom erzeugt und Wärme liefert.

Davon seien bisher rund zehn Stück verkauft worden, sagt Wünscher, von den reinen Speicher-Anlagen 50 bis 60. Wünscher hat im Dezember 2020 von Dietmar Mauschitz die Geschäftsführung übernommen, will sich über die Umstände nicht äußern und hält an der EEG, laut Firmenabc, über seine W-Asset GmbH 19,67 Prozent. Martin Handl gehören 43,91 Prozent der Anteile. Wir haben eine Tochtergesellschaft für die Auftragsabwicklung gegründet und haben in Summe 16 Beschäftigte“, erklärt Wünscher, der mehrere Risiko-Kapitalgeber hinter sich weiß. BUILDING TIMES | 12. 2022

Pinks Enerboxx verkauft sich prächtig

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Die Lüftung läuft Die Lüftungsbranche kann durchatmen. 2021 war trotz der Lieferprobleme ein gutes Jahr. Hierzulande stieg der Umsatz um 13,5 Prozent auf 60 Millionen Euro. Europaweit wurden 1,5 Milliarden Euro umgesetzt. Autor: Franz Artner

Erfreulich für die Hersteller ist, dass der Umsatz in den Jahren 2020 und 2021 hierzulande um immerhin 13,5 Prozent gestiegen ist, so Interconnection. Wachstumsraten wie Italien (+27 %) und Frankreich (23,1 %) seien nur mit speziellen Förderungen und Boni zu machen.

Österreich-Umsatz 60 Millionen Euro Etwa 800 Millionen Euro des Umsatzes entfallen auf die drei Destinationen Deutschland, Frankreich und Nordeuropa. Österreich fällt mit einem Jahresumsatz von rund 60 Millionen Euro (2021) im europäischen Kontext nicht wirklich ins Gewicht.

Den allgemeinen Bau-Trends kann sich die Alpenrepublik dennoch nicht entziehen. Es sei absehbar, dass der Neubau deutlich zurückgehen wird und die Renovierung an Gewicht gewinnt, erklärt InterconnectionChef Frederik Lehner. Aber, wenn bei den rund 200 Millionen sanierungsbedürftigen

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„Wenn Fassaden gedämmt und Fenster getauscht werden, ist eine Wohnraumlüftung unerlässlich.“ JOHANNES BOLLMANN MITGLIED MANAGEMENTBOARD ZEHNDER GROUP

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Gebäuden Europas, die Fassaden gedämmt und Fenster getauscht werden, sei eine Wohnraumlüftung so gut wie unerlässlich, wie Johannes Bollmann, Mitglied des Management Boards der Zehnder Group im Online-Gespräch erklärt. Kleinsegment unter Druck Ganz konkret sei auch eine Verschiebung der Wohnbau-Segmente evident. Der mehrgeschoßige Wohnbau wird mehr, Ein- und Zweifamilienhäuser (EZH) werden weniger. 2020 entfielen in den untersuchten Ländern Europas gut 40 Prozent der Baugenehmigungen auf die kleinen Häuser im Grünen und knapp 60 Prozent auf den mehrgeschoßigen Wohnbau. Für 2024 pro-

Fotos: Interconnection, Zehnder, Adobestock

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ie hohen Energiepreise und die durch die Klimakrise bedingten Regularien sind Treiber für den Markt der Wohnraumlüftung. Nicht nur, denn auch das Streben nach hygienisch einwandfreier Raumluft hat sich mit Corona verstärkt. Dementsprechend gut sind die Aussichten für die Hersteller, wie eine aktuelle Markterhebung von Interconnection zeigt. Darin sind 12 europäische Länder und die Region Nordeuropa erfasst. Nach einem Rückgang auf 6,85 Millionen Lüftungsgeräte im Jahr 2020 wurden 2021 trotz der allgegenwärtigen Lieferprobleme 7,5 Millionen Geräte verkauft und installiert. Das bescherte der Branche einen Umsatz von gut 1,5 Milliarden Euro. Im Jahr davor betrug der Umsatz 1,35 Milliarden. Für 2022 sieht Interconnection ein weiteres Umsatzwachstum um 200 Millionen Euro, im Jahr darauf sollte der Absatz in ähnlicher Größe wachsen. Im Jahr 2024 sollte dann die 2-Milliarden-Marke überschritten werden, so die Analyse.

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2021 im Vergleich zum Vorjahr mit 253.495 um 4,6 Prozent mehr dezentrale Geräte mit Wärmerückgewinnung verkauft. Die zentralen Geräte mit WRG sanken leicht auf 56.566 Stück und die Abluftgeräte legten um 3 Prozent auf 528.307 Stück zu. Hohe Konzentration, gute Aussichten Recht unterschiedlich ist die Verteilung des Marktes auf die Hersteller in den Ländern. In Deutschland entfallen 46,7 Prozent des Umsatzes auf die Top-5-Anbieter, in Frankreich sind es fast 80 Prozent. Hierzulande entfallen 65 Prozent auf die Top-5 Lieferanten. Die Top-10 der Hersteller erzielen in Österreich 78,4 Prozent des Umsatzes, in Deutschland lediglich 64,4 Prozent. Weniger sind es nur in Italien. Die Bastionen mit geringer Marktkonzentration und einer Vielfalt an Herstellern sind somit rar. Und: Der Markt konsolidiert sich weiter, wie aktuelle Übernahmen und Zusammenschlüsse zeigen.

Rund 1,5 Milliarden Euro werden europaweit mit Lüftungsanlagen umgesetzt

gnostiziert Interconnection einen Rückgang bei EZH auf 37 Prozent, für 2025 sollen es dann 36,4 Prozent sein. Noch überwiegt aber im deutschsprachigen Raum ganz klar der Neubau. In Deutschland wurden 2021 fast 67 Prozent der Geräte aller Kategorien im Neubau installiert In Österreich waren es 55,5 Prozent. Ganz anders in Frankreich, Italien und Großbritannien, wo überall mehr als 60 Prozent der Geräte aller Kategorien in der Renovierung zum Einsatz kamen. Abluft dominiert ganz klar 2021 wurden in den untersuchten Ländern 445.000 Stück Zentrale Systeme mit Wärmerückgewinnung und rund 360.000 dezentrale Systeme mit Wärmerückge-

winnung verkauft. Demgegenüber stehen mehr als 6,7 Millionen Abluftgeräte. Dieses Marktsegment ist zuletzt am stärksten gewachsen, nicht zuletzt deshalb, weil Großbritannien wieder erstarkt ist. Längerfristig betrachtet zeigen die Zahlen von Interconnection aber, dass der Umsatzanteil an Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung aufgrund ihres höheren Preises steigt. Im Jahr 2015 entfielen noch fast 48 Prozent des Umsatzes auf Abluftgeräte, 2021 waren es 45 Prozent und für 2025 sieht die Schätzung ein weiteres Absinken auf 43,5 Prozent vor. Konkrete Stückzahlen liefert Interconnection für Deutschland. Demnach wurden BUILDING TIMES | 12. 2022

„Das langfristige Potenzial ist enorm, auch wegen der wenig reifen Märkte Osteuropas.“ FREDERIK LEHNER GESCHÄFTSFÜHRER INTERCONNECTION

Absehbar ist auch, dass Player aus dem Segment Heizen und Kühlen in das Segment der kontrollierten Wohnraumlüftung einsteigen und dort ihre Vertriebsstärke zum Einsatz bringen. Stellt sich die Frage, ob künftig für alle Platz sein wird? Ja, meint Interconnection-Chef Lehner: „Das langfristige Potenzial des Marktes ist enorm. Nicht zuletzt auch wegen der Zuwächse in wenig reifen Märkten Osteuropas“. Nicht so rosig sieht es jedoch im sozialen, geförderten Wohnbau aus. Dort sind Systeme mit Wärmerückgewinnung aufgrund der insgesamt gestiegenen Baukosten nicht umsetzbar. 

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GEBÄUDE & TECHNIK Solarmodule sollen umweltfreundlicher werden

Die Technologie von Qcells ist der Ausgangspunkt für das PV-Projekt

PV im Tandem-Hype Ein Konsortium von 17 Partnern soll die Photovoltaik-Technologie auf Basis von Tandem-Solarzellen marktreif machen und Europas Nichtposition stärken. Autor: Hannes Ch. Steinmann

Umweltfreundlichere Kombination Innovative Tandem-Solarmodule, das heißt die Kombination von Perowskit-Schichten auf Silizium, sind umweltfreundlicher als handelsübliche Silizium-Heterojunction-Module – gerechnet auf eine Lebensdauer von 25 Jahren. Das haben Forscher des Berliner Helmholtz-Zentrums, der TU Berlin und des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (FISE) soeben in einer Studie nachgewiesen.

Eine Pilotlinie, die diese Entwicklung ermöglicht, wird am europäischen Hauptsitz von Qcells in Thalheim, Deutschland, errichtet. Das Projekt startete am 1. November 2022 mit der langfristigen Vision, Europa eine industrielle Führungsrolle bei der PV-Produktion auf dem Weltmarkt zu ermöglichen. Der Ansatz von Pepperoni ist, einen Typ von Silizium-Bottomzellen zu verwenden, der auf einer Technologie basiert, die weltweit bereits im GigawattMaßstab produziert wird: Die Q.antumTechnologie, die 2012 von Qcells erstmals vorgestellt wurde.

Kurz davor hatten die FISE-Forscher bereits einen neuen „Weltrekord“ für den Wirkungsgrad erreicht, und zwar eine Effizienzsteigerung von 46,1 Prozent der besten Vierfach-Solarzelle auf 47,6 Prozent. Erreicht wurde diese Mega-Effizienz durch eine neue Antireflex-Beschichtung. Bereits seit zwei Jahren wird bei Fraunhofer an dem Projekt „50 Prozent“ gearbeitet. Basis der Nachhaltigkeits-Studie waren Tandem-Solarzellen des Unternehmens Oxford PV, das auch Prozessdaten seiner Fertigung in Deutschland zur Verfügung stellte. Bewertet wurden unter anderem

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der Wasserverbrauch, die Toxizität für Menschen und Gewässer, der Materialverbrauch, sowie der Material- und Energieaufwand für den gesamten Lebenszyklus eines Moduls, von der Wafer-Produktion über die Herstellung der Perowskit-Zelle bis zur Modul-Produktion. Schließlich wurden die Umweltfolgen des Tandem-Moduls gegen die im Lauf der Lebenszeit erzeugte Solarenergie abgewogen. Dabei habe sich herausgestellt, dass das Perowskit-auf-Silizium-Modul die Umwelt um sechs bis 18 Prozent weniger belastet, als ein Silizium-Modul, wird StudienKoautor Martin Roffeis von der TU Berlin zitiert. Dass 25 Jahre Lebensdauer nicht unbedingt das Ende der Stromproduktion sein müssen, wird unterdessen im Schweizerischen Tessin tagtäglich demonstriert: Dort läuft die erste PV-Anlage Europas – TISO 10 – mit fast 300 Modulen, knapp 500 m² Fläche und 10 kWp seit dem 13. Mai 1982, also seit mehr als 40 Jahren. Heute installiert man auf der gleichen Fläche mehr als 100 KWp. 

Fotos: Qcells, Fraunhofer

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as Projekt heißt Pepperoni und soll Europas PV-Fertigung scharf machen. Es handelt sich um ein vierjähriges Forschungs- und Innovationsprojekt, das gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum Berlin und Qcells koordiniert wird. Ziel von Pepperoni ist es, die Hindernisse für die Markteinführung der Tandem-Solartechnologie zu identifizieren, zu überwinden und schließlich die Grundlagen für neue Produktionskapazitäten in Europa zu schaffen.

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Grünes Gas als Sparbüchse? Grünes Gas als Erdgas-Alternative könnte Österreichs Haushalten 80 Milliarden Euro sparen, so die Allianz Grünes Gas. Umweltschützer widersprechen. Autorin: Mirjam Gebhart

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Fotos: Global 2000

ie Absichten der Politik für die Energiewende sind nachvollziehbar, aber nicht zu Ende gedacht, sagt die Ökonomin Anna Kleissner, Geschäftsführerin der Econmove GmbH. Gemeint ist damit der Ausstieg aus Erdgas als Energieträger – ein Riesending. Mehr als eine Million Gasheizungen halten derzeit Häuser, Wohnungen und Gewerbebetriebe in Österreich warm. Wenn es nach dem Bestreben von Teilen der Politik geht, sollen intakte Gasheizungen demontiert werden. Das sei die Vernichtung von Vermögen und komme einer Enteignung mit unvermeidlichen Folgekosten gleich, so die Allianz Grünes Gas. „Der Tausch der Heizungen und vor allem der damit verbundene notwendige Umbau der Häuser und Wohnungen kostet mindestens 80 Milliarden Euro“, wie Kleissner in einer Studie errechnet hat. Um das zu vermeiden, rät Kleissner zur Beibehaltung von gasbetriebenen Heizsystemen in Kombination mit dem Umstieg auf Grünes Gas. Dafür macht sich die Allianz für Grünes Gas, ein Zusammenschluss von Energieversorgern, Hausverwaltungen, Installationsbetrieben und Unternehmen der Branche, stark. Sie pocht auf den raschen Ausbau von Grünem Gas in Österreich, damit bestehende Heizsysteme erhalten werden können und die nächsten finanziellen Belastungen für Österreichs Haushalte ausbleiben. „Wir brauchen keine neuen Heizungen, sondern den erneuerbaren Brennstoff aus Österreich“, argumentiert auch Manfred Denk, Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker. Grün-Gas-Potenzial vorhanden Das Potenzial für Biomethan in Österreich betrage bis zu vier Mrd. m³ und für österrei-

chischen Grünen Wasserstoff mehr als 1,5 Mrd m³ im Jahr. Mit diesen Mengen könne der Bedarf der Gasheizungen in Österreich von rund 1,6 Milliarden Kubikmetern problemlos ­gedeckt werden. Deshalb fordert die Allianz für Grünes Gas die Politik auf, den Ausbau von Grünem Gas im Sinne aller GaskonsumentInnen im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich zu beginnen und rasch voranzutreiben. Hohe laufende Kosten Die Umweltorganisation Global 2000 weist die aktuell in Umlauf gebrachten Berechnungen als unseriös zurück. „Bei einer gesamthaften Betrachtung erweist es sich als günstiger auf andere klimafreundliche Alternativen zu setzen, als auf erneuerbares Gas“, erklärt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von Global 2000 und fügt hinzu: „Die laufenden Kosten bei erneuerbarem Gas sind um ein vielfaches höher als bei FernwärBUILDING TIMES | 12. 2022

me, Wärmepumpen oder Biomasse, weshalb sich die höheren Anfangsinvestitionen in klimafreundliche Alternativen mit der Zeit rentieren“, so Wahlmüller. Weiters würde die Allianz für Grünes Gas die Tatsache ignorieren, dass die Potenziale gar nicht vorhanden sind, um mit erneuerbarem Gas zu heizen und gleichzeitig die Nachfrage der Industrie und der Energiewirtschaft zu decken. Derzeit beträgt die Einspeisung von Biogas ins Gasnetz 0,14 TWh, selbst bei einer Verhundertfachung, wie sie die Energieagentur bis 2030 für möglich hält, wäre das eine Einspeisung von 14 TWh, bei einem aktuellen Verbrauch von 89 TWh. Damit wären nur rund 16 % des Gasbedarfs abgedeckt. „Wir fordern die Gasindustrie dazu auf, die Märchenstunde zu beenden und klimafreundliche Lösungen für eine saubere und sichere Wärmeversorgung nicht länger zu blockieren“, appelliert Wahlmüller.

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FASSADE, LICHT & SONNENSCHUTZ

NEWS Großes Bauprojekt mit statischen Herausforderungen und Entwicklungen rund um Beleuchtung und Leuchten

Zumtobel forscht mit TU Wien Intelligentes Netzwerk für Pilotprojekt.

Smartes Licht unterstützt Lernen Aspern Smart City Research hat in drei Schulen Lichtszenarien erforscht. Das Projekt der Ascr, der Forschungsgesellschaft von Siemens, Wien Energie, Wiener Netze und der Stadt, konnte erfolgreich abschließen. Dabei wurde untersucht, wie durch „smarte Beleuchtung“ das Lernverhalten von Schülerinnen und Schülern begünstigt werden kann. Die Firmen XAL und Kiteo waren für die Beleuchtung zuständig, die Schüler fühlten sich wacher und das Licht angenehm.

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Statischer Zusammenhalt für Q-Tower Die Tragwerksplaner setzen beim Bau auf Schöck: Für die tragende Wärmedämmung wird Isokorb verwendet. Für die sichere Lastübertragung innerhalb der Dehnfugen sorgt der Querkraftdorn Stacon. Umlaufende Balkone ab dem 3. Geschoß prägen die markante Optik des 114 Meter hohen Towers. Für den Anschluss der Stahlbetonbalkone an das Gebäude wird Schöck Isokorb verwendet. Je nach Beanspruchung kamen dabei unterschiedliche Typen des tragenden Wärmedämmelements zum Einsatz. Eugen Christanell vom Wiener Büro KS Ingenieure ZT GmbH erklärt, dass in der Umsetzung der konischen Eckbereiche, in

denen das Gebäude spitz zuläuft, statische Herausforderungen liegen: „Hier kragen die Balkonplatten bis zu drei Meter aus und es wirken sehr hohe Querkräfte. Die Lösung war hier Isokorb T Typ QP, denn er ist in der Lage, punktuelle Querkraftlastspitzen aufzunehmen.“ Teilweise mussten Balkonelemente konstruktiv miteinander verbunden werden. Dies geschah mit Hilfe des Schöck Querkraftdorns Stacon Typ LD.

Neue Form für Lichtkuppel Für mehr Sicherheit und Stabilität hat Lamilux eine Lichtkuppel mit Wellenform entwickelt. Durch die wellenartige Struktur der Lichtkuppel F100 W nimmt die Verglasung laut Hersteller Belastungen besser auf und verteilt diese gleichmäßig weiter. Das führt zu einer besseren Lastabtragung. Dadurch soll die neue Lamilux Lichtkuppel bei höheren Windgeschwindigkeiten wasserdicht bleiben

BUILDING TIMES | 12. 2022

und mehr Wind und Schnee standhalten. Die konstruktive Verbesserung der Geometrie ohne zusätzliches Material erzeugt kein Mehrgewicht. Die Lichtkuppel wird komplett vormontiert auf die Baustelle geliefert.

Fotos: Markus Schieder, Lamilux, Andreas Tischler

Ein Forschungsprojekt der Uni beschäftigt sich mit kostengünstigen Lösungen zur Datengewinnung in smarten Gebäuden. Im Rahmen des Projekts sollten die Umgebungsdaten von drei Büros der TU Wien über längere Zeit erfasst werden – und mit geringem Eingriff in die bestehende Gebäudeinfrastruktur. Dazu wurden insgesamt 16 LED-Panel-Leuchten des Typs Omega Pro 2 des Zumtobel-Schwesterunternehmens Thorn Lighting mit Light-Control-Funktion installiert: 12 dimmbare Leuchten sowie vier Leuchten mit tunableWhite-Funktion. Zusammen mit Wirepas-Connectivity-Stacks bilden die Komponenten, die via Bluetooth Low Energy vernetzt sind, ein Mesh-Netzwerk.

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LICHT, FASSADE & SONNENSCHUTZ

Das Fräsen der Schlitze stellte sich als schwierig und langwierig heraus

Fassadensanierung: Viel Wissen, wenig Projekte

Autor: Hannes Ch. Steinmann

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er Titel „Zukunftsperspektiven im Fassadenbau“ ist für die TU-Fassadenbautagung zwar unverändert geblieben, doch hat die Thematik durch die Energiekrise gewaltig an Dynamik gewonnen. Damit sind Energiesparmaßnahmen durch Fassadenbau in den Vordergrund gerückt. Oder, wie Organisator Ernst Heiduk eingangs feststellte: „Seit dem Vorjahr hat sich die Energiesituation dramatisch geändert“. Nicht so sehr die Zukunft ist gefragt, sondern rasch realisierbare Lösungen in der Gegenwart.“

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Da kam es gerade recht, dass die AEE Intec für ihr 4,5 Millionen Euro schweres Projekt „Renvelope – Energy Adaptive Shell“, das schon längere Zeit läuft, endlich die drei „Demonstratoren“ benennen konnte. Das sind jene Gebäude, an denen das System verbaut wird. Im Frühjahr 2023 werde das Projekt starten, berichteten Christoph Rohringer und Martina Majcen von der AEE Intec. Begonnen wird mit einem Leitprojekt mit mehr als zwei Millionen Euro Volumen und 18 Partnern „entlang der gesamten Wertschöpfungskette“. Vorsatzwand mit Versorgungsleitungen Kern des Projektes ist die Schaffung einer kosteneffizienten, kreislauffähigen, skalierbaren und modularen Komplettlösung für die Modernisierung des großvolumigen Gebäudebestandes, indem die Gebäude von einer Außenhülle, bestehend aus Fassade und Dachboxen, konditioniert werden. Das stelle einen Paradigmenwechsel gegenüber dem traditionellen Ansatz dar, bei dem die Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen im Inneren des Gebäudes untergebracht sind. „Durch die Kombination von serieller, multifunktionaler CO2-neutraler Gebäudesanierung mit integrierter, intelligent gesteuerter BUILDING TIMES | 12. 2022

Gebäudetechnik wird Renvelope den Gebäudesektor dazu befähigen, aktiv mit Wärmeund Stromnetzen zu interagieren und ihn damit zu einer unverzichtbaren Säule für das Energiesystem der Zukunft machen“, heißt es in der Projektbeschreibung hoffnungsvoll. Mit einem Wort: Die Versorgungsleitungen kommen in vorgefertigte Fassadenelemente, die den bestehenden Fassaden vorgesetzt werden, und auf das Dach. Abgesehen davon, dass es derartige Unternehmungen schon seit vielen Jahren gibt – die AEE Intec demonstriert ja selbst in Graz am ehemaligen Tagger-Silo das System – oder man denke nur an Architekt Werner Nussmüller, dessen Büro auch diesmal wieder mit von der Partie ist, hat es sich bisher immer nur um Einzelanfertigungen gehandelt, die kostenmäßig jenseits von Gut und Böse gewesen sind, was sich nun ändern soll: „Durch industrielle Vorfertigung, der Holzbau kommt von Cree, rasche und modulare Umsetzung vor Ort und digitalisierte Planungsprozesse wird die Belastung von Bewohner*innen und Nutzer*innen während der Sanierung massiv reduziert und die Ausführungsqualität gesteigert“, glauben die Initiatoren.

Fotos: Sozialbau AG

Die Fassadenbautagung der TU Wien stand heuer teilweise im Zeichen der Energiekrise und des Temperaturanstiegs. Dabei zeigte sich: Wissen gibt es genug, an seiner Nutzung hapert es aber sehr häufig.

LICHT, FASSADE & SONNENSCHUTZ

Drei Demonstrationsobjekte Neu, auch für alle jene Insider, die das Projekt schon länger verfolgen, war die erstmalige Nennung der drei Demonstrationsobjekte, an denen das System montiert werden soll. Exemplarisch ein Geschoßwohnbau, ein Bürogebäude und eine Schule: Das ist einmal ein mehrgeschoßiger Wohnbau der Sozialbau AG aus 1977 mit 1.573 m² BGF, einer dezentralen Gasheizung und 205 kWh pro m² und Jahr Energieverbrauch. Geplantes Investment: 1.739.531 Euro. Spannend auf jeden Fall, wie man in Zeiten wie diesen, bis auf die letzte Stelle genau kalkulieren kann.

In der Großen Neugasse 25 wurde getestet

Dann kommt ein Bürogebäude der FH Joanneum, ebenfalls aus 1977, mit 2.400 m² BGF und einem aktuellen Energieverbrauch von 200 kWh/m²/a und zwei zentralen Gasboilern. Hier beträgt die Investition 3.225.038 Euro. Schließlich wird eine Schule im Besitz der LIG, der steirischen Landesimmobilien

Gesellschaft, saniert. Sie wurde zwischen 1981 und 1983 gebaut, hat 3.900 m² BGF und 340 kWh/m²/a Energieverbrauch. Die Markteinführung von Renvelope soll über eine digitale Marktaktivierungs-Plattform erfolgen. „Wir wollen, dass möglichst viele Akteure mitmachen können und wollen Renvelope in einer Art Franchise-Modell zur Verfügung stellen“, kündigte Rohringer abschließend an. Unbrauchbare Fräsroboter Überaus gemischte Gefühle hat Ernst Bach, Direktor für Bestandsmanagement der Sozialbau AG (Wien), wenn er über „Erfahrungen bei der Fassadentemperierung zur Gebäudesanierung“ berichtet, frei nach dem Motto: „Ich will keine Klimaanlage in meiner Wohnung“ und gleichzeitig festhält: „Wir dürfen die ‚Temperierung‘ unserer Wohnungen nicht den Bewohnern überlassen“. Konkret geht es um die Sanierung des Hauses Große Neugasse 25, dessen Fassade zur Gebäudetemperierung eingesetzt wurde. Damit sollen die Wohnräume im

Dachausstieg der Extraklasse

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ommen bei Ihrer Erschließung Flachdach Ausstiege aus den Linien „Swing“, „Quadrat“, „Duo“ und „Solo“ von LAMILUX zum Einsatz, sorgen diese nicht nur für einen hohen Lichteinfall, sondern dank der Frischluftzufuhr auch für ein gutes Raumklima. Die vier exklusiven Produkte sind aufgrund ihres modernen Designs in verschiedenen Größen und Farben ansprechend und vielseitig einsetzbar. In Sachen Energieeffizienz und Sicherheit punkten alle Flachdach Ausstiege der Komfort-Reihe dank eines wärmebrückenfreien Gesamtsystems mit optimalen Wärmedämmwerten und sind gemäß DIN EN 18008-6 durchsturzsicher. Der Flachdach Ausstieg

Komfort Quadrat von LAMILUX mit seiner dreifachen Isolierverglasung erreicht einen Schalldämmwert von 39 Dezibel. Da Scheiben und Rahmen plan eben zusammengefügt sind und das Element 5 Grad geneigt ist, entsteht auf dem geschlossenen Oberlicht ein stufenloser Wasserablauf.

Es reinigt sich somit selbst vom größten Schmutz. Mit den verdeckt liegenden Hydraulikantrieben lässt sich das Glaselement der Linie „Quadrat“ um 70 Grad aufklappen und benötigt dafür nur 45 geräuscharme Sekunden, bis die Bewohner bequem auf die Dachterrasse treten können.

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Für viele Wohnungssuchende ist ein Garten ein Wunsch. Zeit an der frischen Luft kann man durch Dachterrassen in einer anderen Dimension genießen. Die Flachdach Ausstiege von LAMILUX bieten Ihnen dafür einen komfortablen Zugang.

LICHT, FASSADE & SONNENSCHUTZ

Am System wird für mehr Praktikabilität noch weiter gearbeitet

Die überschüssige Wärme aus der Fassade wird über Erdsonden abgeführt, 100 m tief im Erdreich zwischengelagert und im Sommer wieder abgerufen. Die dafür nötige Energie stammt aus einer PV-Anlage. Solcherart würden die Wohnungen im Sommer um zwei Grad kühler und im Winter der Heizaufwand um 20 bis 25 Prozent gesenkt. Womit im Sommer energiefressende Klimaanlagen überflüssig würden. Was so herzerwärmend klingt, hat sich beim ersten von drei vorgesehen Gebäuden jedoch als Hund erwiesen: Das Fräsen per Hand erwies sich als überaus mühsam und staubig und zwei chinesische Fräsroboter erwiesen sich als untauglich. „Die können Sie haben“, sagt Bach, und nennt auch die Kosten für das Verfahren: „Wir haben länger gebraucht als wir gedacht haben, sodass das Fräsen 2.800 Euro pro Wohneinheit gekostet hat, in Summe wa-

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ren es 3.600 Euro. Eine Flächenheizung hätte rund 10.000 Euro pro Wohnung gekostet“. „Wir brauchen eine Werkzeugkiste, mit der wir spielen können“, sagt der Sozialbau-Direktor, „im dritten Haus wollen wir Lösungen“. Deshalb prüft Andreas Türk mit seiner Institute of Building Research & Innovation ZT GmbH (Wien) „die Option einer rohrführenden Platte, denn das Schlitzen der Fassade ist aufwändig. Außerdem haben wir Wärmeverluste nach außen und hatten einen Druckverlust im System, das wir tauschen mussten“. Bis 48 % Prozent Energieeinsparung durch Fenster Wenn man tatsächlich durch moderne Fenstertechnik 46 bis 48 Prozent des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen für Heizung und Kühlung erreichen kann, wie Daniel Mann vom TNO Brightlands Materials Center im holländischen Geleen ausführte, dann würde das für die Niederlande mehr als drei Terawattstunden pro Jahr und mehr als 5,8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr an Einsparungen bedeuten. Rechnet man dazu noch die oben angeführten Maßnahmen inklusive Fassaden-Sanierung dazu, überschritte man wohl 100 Prozent EinspaBUILDING TIMES | 12. 2022

rungen, was weder physikalisch noch mathematisch funktionieren dürfte. Bei Glas tut sich viel Glas spielte, wie bei der Fassadenbautagung üblich, eine größere Rolle, bis hin zur emissionsärmeren Produktion, beispielsweise durch den teilweisen Einsatz von Wasserstoff, und immer geringeren Wandstärken, leichtem Isolierglas, der „drastischen Zunahme der Nachfrage nach Dreifach-Isoliergläsern“, wie Steffi Bantu von Saint-Gobain Building Glass konstatiert, bis schließlich zu Einscheiben-Sicherheitsglas und diversen Beschichtungen. Zu guter Letzt wurde noch Jens Schneider, dem künftigen Hausherrn und ab 1. Oktober 2023 amtierenden Rektor der TU Wien die Referenz erwiesen, indem er sein an der TU Darmstadt eingerichtetes „Glass Competence Center“ vorstellen konnte, an dem er auch von Wien aus weiter forschen wird. Alles in allem: Im Fassadenbau ist viel Wissen da, an der Verwertung mangelt es. Jetzt geht es weniger um besondere neue Erkenntnisgewinne, sondern vielmehr um rasche Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen. 

Foto: AEE Intec

Sommer gekühlt und im Winter gewärmt werden. Wofür in die Außenwand Schlitze gefräst wurden, in die ein feinmaschiges Netz an Wasserschläuchen verlegt und danach mit einer darüberliegenden Wärmedämmung abgedeckt wurde.

Nussmüller Architekten integrierten in Leoben ein 3-geschoßiges Studierendenwohnhaus mit einer SidingFassade von Prefa geschickt in das historische Ensemble. Autorin: Mirjam Gebhart

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erner Nussmüller ist für seine unkonventionellen Projekte bekannt und präsentierte auch im Fall des Studentenheims Collegium Jacobinum eine Lösung, die mit dem ursprünglichen Wunsch der Auftraggeber kaum etwas zu tun hatte. Geplant war, das baufällige Pfarrhaus zu revitalisieren und zu einem Wohnhaus für vier bis fünf Studierende auszubauen. In einem Zeitraum von einem Jahr gelang es dem Architekten mit Überzeugungskraft, die Bauherrschaft, Mitglieder der Stadtbaudirektion und Denkmalschützer von seinen Ideen zu überzeugen.

Fotos: Prefa

Herausgekommen ist ein zum Teil auf Säulen errichtetes Gebäude, das an den bestehenden Pfarrhof und die daran gekoppelte Friedhofsmauer anschließt. Der Raum unter dem schwebenden Gebäudeteil ermöglicht den freien Zugang zur Kirche, schützt den Eingangsbereich und dient als Fahrradabstellplatz. Das Erdgeschoß wurde als Stahlbetonbau ausgeführt, die Geschoße darüber bestehen zur Gänze aus Holz. Dazu ließ der Architekt die vorgefertigten Außenwände vor Ort biegen und an die Gebäudeform anpassen. „Solche Experimente schafft man nur mit Handwerkern mit Erfahrung und Mut“, ist Nussmüller überzeugt. Ein solcher Handwerker ist auch Helmut Legenstein, Bauleiter der Firma Spitzer Dach. Der erfahrene und kreative Spenglermeister begleitete den Bau der Prefa Fassade von der Planung bis zur Ausführung. Um die raffinierte Form des Baukörpers durch ein ausgewogenes Fugenbild zu betonen, kamen verschieden lange, bronzefarbene Siding Fassadenpaneele in drei Höhen zum Einsatz. 

FRAGEN SIE DEN RECHTSEXPERTEN – WOLFGANG A. ORSINI UND ROSENBERG Optische Mängel bei Fensterscheiben Speziell bei Fensterscheiben kommt es nicht zu selten vor, dass kleine, oft nur schwer wahrnehmbare Mängel wie etwa Kratzer entstehen. Die Besteller begehren folglich häufig eine Verbesserung oder Austausch der Fensterscheiben, was oft mit sehr hohen Kosten verbunden ist. In der Gewährleistung ist jede verschlechternde Abweichung vom vertraglichen Soll-Zustand als Mangel zu qualifizieren. Ist die Funktionsweise nicht beeinträchtigt, sondern lediglich das Erscheinungsbild, spricht man von einem optischen Mangel. Speziell bei optischen Mängeln verwehrt die Judikatur häufig einen Verbesserungs- oder Austauschanspruch, und zwar dann, wenn der Aufwand unverhältnismäßig zur tatsächlichen Einschränkung der Gebrauchsfähigkeit durch den Mangel ist. Es steht maximal eine Preisminderung offen. Nur wenn ein Besteller ein mit Rücksicht auf die optische Qualität besonders kostspieliges Werk errichten lässt, kann der Ästhetik dem Obersten Gerichtshof nach eine gewisse Werksfunktion zukommen, wodurch bei störenden optischen Mängeln auch ein hoher Verbesserungsaufwand zulässig sein kann. Bei der Prüfung einer Unverhältnismäßigkeit kommt es nicht allein auf die Höhe der Behebungskosten, sondern auch auf die Bedeutung der Behebung des Mangels für den Besteller an. Eine Beurteilungsgrundlage bilden dabei einerseits die Qualitätsrichtlinie Fenster der Fensterhersteller und andererseits die ÖNORM B 3738. Der ÖNORM zur Folge, liegen optische Mängel nur dann vor, wenn bei einer Durchsicht durch die Verglasung, das bedeutet die Betrachtung des Hintergrundes und nicht die Aufsicht, aus einem Abstand von mindestens einem Meter Mängel wahrgenommen werden können und dabei eine gewisse Größe oder Anzahl gerechnet auf die Glasfläche nicht überschritten wird. Bei optischen Mängeln im Fensterglas wird in der Regel der Gewährleistungsbehelf der Verbesserung oder des Austausches unverhältnismäßig sein, wenn keine besonderen ästhetischen Gründe der Bestellung zugrunde liegen oder die optischen Mängel ein gewisses Maß nicht übersteigen. In diesen Fällen steht dem Besteller lediglich die Option einer Preisminderung offen. RA Mag. Wolfgang A. Orsini und Rosenberg, RAA Mag. Marcel-Philip Kraml, BA www.orsiniundrosenberg.at

© Georg WILKE, stock.adobe.com

Glänzend integriert

INNENAUSBAU

NEWS Neue Investitionen und Entwicklungen, gute Verkäufe und ausgezeichnete Produkte

Gutes Jahr für Akustikdecken Deutlicher Aufschwung laut Branchenradar.

Echtholzboden mit Magnetschicht FlexFix verspricht schnelles Verlegen durch Magnetschicht auf dem Echtholzboden. Durch eine millimeterdünne Magnetschicht hält der Boden fast wie von Zauberhand auf dem Untergrund. Ein Vorteil des Systems aus Österreich: der alte Boden muss nicht entfernt werden, FlexFix hat nur eine geringe Aufbauhöhe. Im Sortiment gibt es neben Echtholzböden in vielen Varianten auch Teppiche. Laut Hersteller kann man bei einem Umzug den Boden einfach mitnehmen.

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Klimadecke mit Schallabsorption Admonter Acoustics sind Unterdecken-Decklagenbauteile zur Montage im Innenbereich. Die Akustikelemente sollen die raumakustischen Eigenschaften optimieren. Admonter Acoustics Premium bzw. DOT können in Verbindung mit handelsüblichen Klimadeckensystemen auch das Raumklima regeln. Mit dieser Lösung erreicht man laut Hersteller über die bewährten akustischen und optischen Vorzüge hinaus, auch das Raumklima beeinflussende Wirkung. Die tatsächlich eingebrachte Kühlleistung hängt vor allem vom verwendeten Klimadeckensystem ab. Durch eine Auswahl von

verschiedenen Holzarten, die sich optimal mit Böden, Wand- und Möbelelementen, Türen und Treppen aus dem Hause Admonter kombinieren lassen, passt sie sich perfekt an jeden Einrichtungsstil an. Die Akustikelemente optimieren so die raumakustischen Eigenschaften und sollen eine harmonische Lösung für den Privatbereich sowie für Seminar- und Tagungsräume und die Hotellerie bieten.

Innovationspreis Ergonomie für Gerflor Gerflor ist vom Institut für Gesundheit und Ergonomie e. V. (IGR) prämiert. Konzepte für ergonomischeres Arbeiten: Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Fachjury. Michael Stein, bei Gerflor Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, erklärt: „Wir legen hohen Wert auf Gesundheitsförderung. Ergonomie und Arbeitsgesundheit sind sowohl in unserer

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Unternehmensphilosophie als auch bei der Produktgestaltung stets präsent und ein wichtiger Faktor.“ Ein aktuelles Beispiel ist der vielfach bewährte Industrieboden GTI Max Connect.

Fotos: Greiner AG/David Schreiber, Gerflor, Lindner, FlexFix, Admonter

Ein kräftiges Lebenszeichen kommt dieses Jahr vom Markt für Akustikdecken. Laut aktuellem Branchenradar haben sich 2022 die Umsatzerlöse der Produzenten von Akustikdecken voraussichtlich um rund elf Prozent gegenüber Vorjahr auf knapp 33 Millionen Euro gesteigert. Der Markt profitiert nicht zuletzt von Rebound-Effekten infolge pandemiebedingter Verzögerungen im Nicht-Wohnbau. Darüber hinaus ziehen die Verkaufspreise deutlich an, so die Erhebung. Der Durchschnittspreis wächst um zirka sieben Prozent gegenüber Vorjahr. Zuwächse gibt es in allen Materialsegmenten, insbesondere aber bei Gips-/ Faserplatten sowie bei Akustikdecken aus Holz oder Schaumstoffen.

INNENAUSBAU

Schall absobieren

Prognosetool für Schallschutz

Die Akustikabsorber Mute+ von Lindner stehen in verschiedenen Formen, Farben und Größen zur Verfügung. Egal, ob das klingelnde Telefon, der ratternde Drucker oder die plaudernden Kollegen – im Großraumbüro ist nahezu immer etwas los. Wenn Maßnahmen wie Drucker in anderen Räumen unterbringen usw. nicht ausreichen, sollen die Mute+ Schallabsorber Abhilfe schaffen. Die Nachhallzeit wird laut Lindner dabei reduziert und ein besseres Sprachverständnis geschaffen. In einem akkreditierten Prüflabor erfolgt eine umfangreiche Prüfung der Wand- und Deckenabsorber, sodass Kunden stets den genauen Akustikwert zur Absorberlösung erhalten. Schallabsorber werden laut Lindner nicht mehr nur als funktionale Lösungen eingesetzt, sondern häufig auch als Designelemente. Die Mute+ Produkte sind in vielseitigen Standardstoffen und -abmessungen erhältlich und lassen sich

Sanitärgeräusche besser planen.

darüber hinaus in individuellen Farben, Größen und Formen anfertigen. Die Fertigung in einem patentierten Verfahren soll weiterhin ein Austauschen der Stoffe sowie eine einfache Montage ermöglichen. Übrigens: Die Mute+ Absorber lassen sich zu 100 % recyceln, sind mineralfaserfrei und allergikerfreundlich.

Kaldewei hat in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP dieses Tool entwickelt und erprobt. Ziel des Prognosetools ist es, die zu erwartenden Luftschallpegel in beliebigen Grundrisssituationen und Bauweisen zu prognostizieren und für die individuelle Nachweisführung nutzbar zu machen. Damit ist es laut Kaldewei möglich, über den Prüfbericht hinausgehende Schallschutznachweise für die Produkte des Unternehmens nach DIN EN 12354-5 zu berechnen. So soll jedes Bauvorhaben bei der Planung individuell ausgelegt und der prognostizierte Schallpegel mit den Anforderungswerten verglichen werden können.

Hier steckt ganz viel Lindner drin Die Lindner GmbH ist Komplettanbieter für den Innenausbau und überzeugt mit Projektlösungen in ganz Österreich: Von Produkten aus eigener Fertigung bis hin zum Komplettausbau ist Lindner

© Walter Luttenberger

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Ihr starker Partner in allen Phasen eines Projekts.

KARRIERE

NEWS Von den Meistern ihres Berufs, den besten Arbeitgebern, über Vorbilder hin zur Nachwuchsarbeit und besserer Ausbildung

Steiermark: KWB ist Top-Arbeitgeber Gutes Abschneiden bei Erhebung.

Neue Kampagne für Zukunftsberufe Die Plattform Industrie 4.0 Österreich will mit „Mission: Future Job“ Jugend anlocken. Mit der Kampagne will die Plattform Industrie 4.0 Jugendlichen – auch auf YouTube und TikTok – einen Einblick in die Vielfalt der technischen Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten bieten, die Kontaktaufnahme mit potenziellen Arbeitgebern und Ausbildungsstätten erleichtern und zeigen, dass Berufe in der Technik und im produzierenden Sektor gefragt und attraktiv sind.

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Berufs-Weltmeister aus Österreich Die 46. WorldSkills sind zu Ende und Rot-Weiß-Rot hat abgeräumt: Unter anderem gingen die Titel in Betonbau, Sanitär- und Heizungstechnik, Fliesenlegen und der Maler an junge Fachkräfte aus Österreich. Nach der Absage von Shanghai fanden die WorldSkills-Bewerbe rund um den Globus statt. Erstmals in der Geschichte wurden die Berufs-Weltmeisterschaften in insgesamt 15 Ländern ausgetragen, darunter auch in Salzburg. Österreich kann es. Österreich holte bei den WorldSkills insgesamt 12 Medaillen (6 in Gold, 2 in Silber und 4 in Bronze). Die Niederösterreicher Jonas Schulner und Oliver Waily

(im Bild, beschäftigt bei Leyrer+Graf) wurden Weltmeister im Teambewerb der Betonbauer. Der Tiroler Installations- und Gebäudetechniker Florian Bliem, der bei DBM-Installationstechnik arbeitet, setzte sich in seinem Bewerb durch. Der Steirer Christoph Pessl (Malerbetrieb Adolf Almer) ist Weltmeister bei den Malern, der Oberösterreicher Alexander Gfellner, der bei Andreas Kaimberger arbeitet, ist weltbester Fliesenleger.

Elektrotechnikerin als Nachwuchs-Vorbild Nina Greilberger, Lehrling bei KNG Kärnten Netz, hat den Girls! Tech Up Role Model Award erhalten. Auch dieses Jahr sind wieder zahlreiche weibliche Vorbilder aus der Elektrotechnik, Informationstechnik und Energiewirtschaft dem Aufruf der Initiative Girls! Tech Up gefolgt und haben in selbst gedrehten Kurzvideos ihre Begeisterung für Technik und ihre Freude am Beruf vermittelt. Das

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Rennen machte schließlich Nina Greilberger. Girls! Tech Up ist eine Nachwuchsinitiative von OVE Fem, dem Branchennetzwerk für Frauen im OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik. Die Initiative will Schülerinnen für Technik begeistern und ihnen die beruflichen Möglichkeiten aufzeigen.

Fotos: Kelag, Schedl, Leyrer+Graf, SkillsAustria/Florian Wieser, Plattform Industrie 4.0/Michael Eisner, AdobeStock

KWB punktet durch ökologischen und nachhaltigen Beitrag: Mit dem Quality Award werden die besten Unternehmen einer Kategorie sowie die Gesamtsieger ausgezeichnet. Dabei erreichte die KWB den zweiten Rang in der Kategorie regionale Relevanz für ihren ökologischen und nachhaltigen Beitrag. Zur Ermittlung der Top-Arbeitgeber in der Steiermark führte das Market Institut mehr als 2.500 Interviews mit relevanten Personen für den Arbeitsmarkt durch. Insgesamt wurden dadurch rund 240 Leitbetriebe abgefragt. Bewertet wurden die Unternehmen in den Teilkategorien Regionale Relevanz, Arbeitsbedingungen, Wohlbefinden, Reputation und Zukunftsfitness.

KARRIERE

Neue Schwerpunkte

Elektronik-Studium wird aufgefrischt

Great Place to Work Österreich hat zum ersten Mal die „Top 10 Best Workplaces for Millennials“ ausgezeichnet. Führungskräfte der Zukunft: Die Generation der Millennials (Menschen zwischen ca. 25 und 45 Jahren), auch als Generation Y bezeichnet, ist die dominierende Altersgruppe am derzeitigen Arbeitsmarkt. Von rund 3,5 Millionen erwerbstätigen Menschen in Österreich entfallen mehr als 2 Millionen auf das Alterssegment der Generation Y. Great Place to Work ermittelt die Besten Arbeitgeber anhand der For All-Methodik zur Bewertung und Zertifizierung von weltweit Tausenden von Organisationen. In Österreich basiert die Liste „Beste Arbeitgeber für Millennials 2022“ auf über 10.000 Antworten aus Mitarbeiterbefragungen in Unternehmen, die insgesamt mehr als 18.000 Mitarbeitende repräsentieren. Die Generation Y wünscht sich von ihren Arbeitgebern faire Bezahlung, attraktive Benefits, Angebote zur Förderung der psychischen und physischen Gesundheit, glaubwürdige, empathische Führung

FH Technikum Wien schärft ihr Profil.

sowie Bedeutung und Sinn der Tätigkeit. Die beliebtesten Arbeitgeber für österreichische Millenials stammen laut Great Place to Work aus den unterschiedlichsten Bereichen: STI-Consulting, Willhaben, Orbis Austria, Arthrex Austria, eMagnetix Online Marketing, Kurhaus Schärding, die Henn Industrial Group, Schwabe Austria, Sysmex Austria und die Niceshops.

Beste Trockenbauer prämiert Die Saint-Gobain Trophy ging an Hubert Edelsbacher und Gerald Staudinger für den Innenausbau des neuen Bürogebäudes der Firma Biogena. Die Auszeichnung wurde heuer zum 13. Mal im Rahmen eines festlichen Galaabends vergeben. Im Wettbewerb um die Trophäe konkurrierten 17 hochanspruchsvolle Trockenausbau-Projekte. Die strahlenden Sieger des Abends waren Hubert Edelsbacher und Gerald Staudinger von der Edelsbacher & Staudinger Bau. Auf Platz zwei landeten Sascha Lüftner und Gottfried Feldbacher von der FL Bau GmbH und Platz drei konnte Robert Vlasta von der Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik für sich entscheiden. Den ersten Platz der Kategorie „Deckengestaltung“ gewann Michael Schösser, Stuckateur & Trockenbau, mit einem Weinkeller, der durch eine Kuppel, eingebettet in ein Kreuzgewölbe, sowie mit in venezianischer Spach-

An der FH Technikum Wien werden seit mehr als 25 Jahren Elektronik-Fachkräfte auf akademischem Niveau ausgebildet, nun bekommt das Studium sein bislang größtes Update: Vier BachelorStudienzweige, und Anwesenheitszeiten, die wahlweise ein Vollzeit- oder berufsbegleitendes Studium ermöglichen. Diese vier Studienzweige fokussieren auf stark nachgefragte Zukunftsbereiche der Elektronik und sind auf die weiterführenden Master-Studienangebote der FHTW abgestimmt: Embedded & Cyber-Physical Systems, Internet of Things & Smart Infrastructure, Power Electronics & nachhaltige Energietechnik und Wirtschaft & Entrepreneurship. Die neuen Studienpläne treten mit Studienjahr 2023/24 in Kraft. Eine Bewerbung ist bereits jetzt möglich.

Lehrlingsabend bei Leyrer + Graf

teltechnik überarbeiteten Deckenflächen beeindruckte. Saint-Gobain Österreich CEO Peter Giffinger gratulierte den Gewinnern herzlich und bedankte sich zudem bei allen Anwesenden für die langjährige, produktive Partnerschaft. Angestoßen wurde u.a. auch auf die drei runden Jubiläen von Saint-Gobain Austria: 50 Jahre Rigips, 75 Jahre Isover und 95 Jahre Weber Terranova. Die Fachjury beeindruckte beim Siegerprojekt die Optik sowie die Ausführung.

Infoveranstaltungen in Gmünd und Horn. Zahlreiche Jugendliche und deren Eltern haben vorbeigeschaut, um sich über die Möglichkeiten einer Lehrausbildung zu informieren. Die Besucher haben von Firmenchef Stefan Graf höchstpersönlich einen Einblick in das Unternehmen und die Tätigkeitsbereiche erhalten. Anschließend hat die neue HR-Leitung, Verena Fida, die Lehrberufe vorgestellt und tiefere Einblicke in die Ausbildung gegeben. Interviews mit Mitarbeitern der Unternehmensgruppe Leyrer + Graf haben Karrierewege aufgezeigt.

NEWS BUILDING TIMES | 12. 2022

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Nachhaltige Technik für moderne Gebäude

In unserem Fokus liegen Gebäudetechnik, technische Infrastruktur, Bereitstellung und Verteilung von ressourcenschonender Energie und deren effiziente Nutzung, Klimaschutz und Bauphysik 100% klimaneutrales Unternehmen, wo selbstverursachte CO2 Emissionen reduziert und unvermeidbare Emissionen seit 15 Jahren kompensiert werden.

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© Boris Podrecca Architekten, Autor des Wettbewerbsprojektes

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 Ein dynamisches Arbeitsumfeld sowie wertschätzende Unternehmenskultur mit kurzen Kommunikations- und Entscheidungswegen sowie Gestaltungsraum für eigene Ideen  Weiterbildung und Aufstiegsmöglichkeiten  Abwechslungsreiche und herausfordernde Aufgaben  Geförderte Mobilität (Öffis, Klimaticket, E-Bikes), Essenzuschuss und firmenfreie Tage  Regelmäßige Firmenevents zum Austausch  Hybride, sowie flexible Arbeitszeiten und Homeofficetage  Ein attraktives Gehalt über Kollektivvertrag auf Vollzeitbasis (unbefristetes Angestelltenverhältnis) sowie der Bereitschaft zur Überzahlung bei entsprechender Erfahrung und Qualifikation so wie Beteiligung am Erfolg

entgeltliche Einschaltung

Die ALLPLAN wurde 1967 in Wien gegründet und hat sich zu einem internationalen Consultingunternehmen in den Bereichen TGA Technische Gebäudeausrüstung (für Spitäler, Bürohäuser und andere großvolumige Objekte) sowie Energie & Umwelt entwickelt. Im Geschäftsfeld TGA (Technische Gebäudeausrüstung) und Energie Design unterstützt die Allplan ihre Kunden neben der klassischen Planung und Bauüberwachung auch bei Themen im Bereich der Reinraum- und Labortechnik. Besonders gerne erarbeiten wir Planungen energiesparender Systeme unter Einbeziehung von erneuerbaren Energien wie Biomasse, solare Wärme, PV und Wärmepumpen.

Das Geschäftsfeld E&U (Energie & Umwelt) ist hauptsächlich in den Bereichen Energieeffizienz in Industrie, Gebäuden und beim Transport, erneuerbare Energie, Klimaschutz, Verifizierung sowie im Bereich Fernwärme aktiv. Dieses Knowhow setzen die Experten der E&U auch für internationale Auftraggeber wie EBRD, WB, OeEB, EC und giz ein. Dabei werden Energieeinsparungspotenziale von der Karibik bis nach China identifiziert und bewertet, sowie das Marktpotenzial für Kreditlinien für Energieeffizienz und Erneuerbare Energie in osteuropäischen Ländern und in Zentralasien erhoben und die Implementierung, Durchführung und Verifizierung der Kreditlinien unterstützt. Der Klimaschutz, Ressourceneffizienz und die Dekarbonisierung ist der Allplan ein besonderes Herzensanliegen! Im Rahmen der Planung fließen stets Kriterien wie Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Lebenszykluskosten ein. In jeglicher Hinsicht wird dem Kunden ein ökologisch ökonomisches Konzept nahegelegt. Allplan hat auch etliche Auszeichnungen erhalten. Es ist und war der Allplan schon immer wichtig, Wissen nicht nur zu nutzen, sondern auch zu generieren. Daher ist die Allplan laufend in spannende Forschungsprojekte involviert und lehrt an verschiedenen Hochschulen. Bereits seit 2005 ist die Allplan nach ISO 9001 zertifiziert. Durch klare Vorgaben und Richtlinien liefert das gelebte Qualitätstmanagementsystem eine große Sicherheit. Die Zertifizierung, und die damit laufenden Verbesserungen bei den Abläufen und in der Unternehmenskultur, sowie auch im Auftritt nach Innen und Au-

ßen ist mittlerweile ein zentrales Merkmal der Allplan mit dem Motto: „Wir wollen zufriedene Kund:Innen – Sie sind unsere beste Referenz.“ Alles im Plan Im Segment der Planung zählt die Allplan zu den Top 5 in Österreich. Beschäftigt sind ca. 60 Mitarbeiter:innen und sie investiert laufend in die Zukunft durch Ausbildung von Expert:innen, Mitarbeit bei Forschungsprojekten, Lehrtätigkeit und Praktika-Plätzen für Student:innen! Der Frauenanteil liegt gegenwärtig bei mehr als 30%, das ist ein absoluter Branchenrekord! In der Allplan-Unternehmensphilosophie sind alle Mitarbeiter:innen gleich viel wert, unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft. Fairness, Chancengleichheit und Menschlichkeit stehen an oberster Stelle, zu Mitarbeiter:innen, Kund:innen und allen anderen Geschäftspartner:innen.

ALLPLAN GMBH

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Technisches Büro

Wien/St. Pölten/München

BIM, SOFTWARE & IT

NEWS BIM, Digitalisierung und Tools, die das Planen, Bauen und Betreiben von Anlagen optimieren

Loxone App mit neuem Aussehen. Mit dem Update der Loxone Config auf Version 13.1 will das Unternehmen sein Energiemanagement auf eine neue Ebene heben. Egal, ob Energiemanager, Energieflussmonitor oder Wallbox, alle neuen Funktionen sind mit dem Update der Loxone App nun auch in der Visualisierung sichtbar. Im neuen Energieflussmonitor findet man laut Loxone alle Daten rund ums Energiemanagement. Dank umfangreicher Statistiken sollen Energiesparpotentiale schnell aufdecken und einfach genutzt werden. Loxone steuert die intelligente Verteilung der Energie abhängig von Produktion, Bedarf, Priorisierung, Anwesenheit, Wettervorhersagen und vielem mehr.

Alape steigt mit BIM-Daten ein Alape hat seine Top-50-Artikel als BIM-Daten aufbereiten lassen. Rund 140 Artikel sind verfügbar. Das Angebot wird künftig sukzessive erweitert. Die Daten stehen auf Englisch und Deutsch bereit und werden in den Detailleveln (LOD) 100, 200 und 300 angeboten. Zudem sind sie in allen gängigen Formaten wie dem internationalen Austauschformat IFC erhältlich und damit für alle wichtigen Softwareanbieter nutzbar.

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Archicad: Favorit der Architekten Die BIM-Planungssoftware Archicad wurde 2022 erneut zum Preisträger in Gold in der Kategorie „Architektensoftware“ gekürt. Graphisoft erhält den Award Architects‘ Darling damit zum dritten Mal in Folge. Die Heinze-Marktforschung hat eine Befragung von fast 2.000 Architekten und Planern durchgeführt. Neun Softwarelösungen standen zur Abstimmung. Sie wurden von den Befragten in fünf verschiedenen Kriterien bewertet: Flexibilität, Benutzerfreundlichkeit, Übersichtlichkeit, effizientes Arbeiten und Kompatibilität der Software. In jedem Kriterium wurde Archicad zur besten Software gewählt, heißt es. Bei der Befragung der Heinze-Marktforschung zeigte sich laut Graphisoft außerdem, dass Archicad den höchsten Bekanntheitsgrad im Teilnehmerfeld, im Bereich der Architektensoftware, hat. Neben dem neuen Architects‘ Darling Archicad stellten sich ComputerWorks, AVAPlan, Projekt Pro, Bechmann, Cosoba, G&W, Enscape und Xeometric der Umfrage unter den Architekten und Fachplanern.

Lernplattform und neues Archiv Thinkproject erweitert das Angebot an Spezialsoftware im Bereich CDE und BIM. Thinkproject Academy ist eine OnlineLernplattform, die ein digitales Lern- und Schulungserlebnis für die spezialisierte CDE- und BIM-Software des SaaS-Anbieters bieten soll. Mit dem interaktiven Training der Plattform können Anwender in ihrem eigenen Tempo und praxisorientiert lernen, das

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Potenzial der Software in ihren Projekten umzusetzen. Thinkproject Archive soll Projektbeteiligten helfen, Projektinformationen während des gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts zu sichern.

Fotos: Graphisoft, AdobeStock, Greenpass, AdobeStock, Alape

Update für das Energiemanagement

BIM, SOFTWARE & IT

KI für HLK-System

Digitale Services fürs Bauwesen

60-tägige Lernphase: Arloid bietet eine Gebäudesteuerung, die sich aus den Einsparungen finanziert. Um den Energieverbrauch von Gebäuden zu reduzieren, gibt es zwei wesentliche Handlungsfelder: Die Gebäudedämmung und Steuerung von HLK-Systemen. Für Letzteres setzt Arloid Automation mit Sitz in London KI-Technologie ein und verspricht mit deren Einsatz in Kombination mit Gebäudemanagementsystem Einsparungen von bis zu 22 %. Um Arloid zum Einsatz zu bringen, sind keine Vorabkosten fällig – stattdessen wird eine Gebühr aus den erreichten Einsparungen erhoben. Die Technologie hinter Arloid. ai verwendet Deep Reinforcement Learning, um den Betrieb von HLK-Systemen in einer Vielzahl von Gebäuden über ein Virtual Private Network (VPN) zu überwachen und automatisiert zu steuern. Die Software ist mit dem Gebäudemanagementsystem verbunden und analysiert alle Faktoren, die für ein behagliches Gebäude sorgen. Dazu zählt u.a. wann und bei welcher Temperatur Wärme benötigt wird, unter Berück-

Ingenieurbüro FCP erweitert Portfolio.

sichtigung von Bedingungen wie Gebäudeauslastung, Tageszeit, Wetter und anderer. Durch die Steuerung jedes HLK-Geräts im System und die Aufteilung des Gebäudes in verschiedene Heizund Kühlmikrozonen ermöglicht das System eine präzisere Steuerung, so das Versprechen des Dienstleisters. Nach einem Zeitraum von 60 Tagen, in denen der Energieverbrauch durch die KI im HLK-System analysiert und angepasst wird, startet der optimierte Energieeinsatz.

Software berechnet Wert von Begrünungen Wie viel ist Begrünung im wirtschaftlichen Sinne wert? Diese Frage soll mit der GreenvaluationSoftware beantwortet werden. Mit der Greenvaluation-Software ist es laut dem Unternehmen Greenpass erstmals möglich, auf Basis wissenschaftlich validierter Bewertungsmethoden den direkten finanziellen Gegenwert von Begrünungen in Verbindung mit Gebäuden zu ermitteln. Somit soll für Begrünungs-Projekte sichtbar werden, wie viele Euros durch realisierte Maßnahmen erwirtschaftet bzw. aktiv eingespart werden. Greenvaluation basiert auf der Greenpass-Technologie, die Daten von grünen Infrastrukturen (beispielsweise Fassaden- oder Dachbegrünungen, Bäumen, Parks etc.) und ihren Mikroklimaeffekten für ein definiertes Gebiet auswertet. In der Greenvaluation-Weiterentwicklung werden diese ermittelten Mikroklimaeffekte laufend

mit Echtzeit-Wetterdaten verknüpft und mithilfe wissenschaftlich validierter Bewertungsmethoden in Euro übersetzt. So lässt sich der konkrete Effekt von Begrünung in

einem bestimmten Zeitraum bestimmen. Nutzer von Greenvaluation sollen Werte ihrer grünen Infrastrukturen punktgenau abrufen und beispielsweise Unterschiede zwischen regenreichen Monaten und Hitzeperioden zuverlässig abbilden können. Das Verfahren wurde anhand realer Fallstudien entwickelt und mehrfach erprobt.

In diesem Rahmen des 10. Digital Engineering Day von FCP/VCE wurde ein neues Geschäftsfeld von Fritsch, Chiari & Partner ZT vorgestellt. Das Wiener Ingenieurbüro bietet digitale Dienstleistungen in den Bereichen der Entwicklung und Beratung unter dem Begriff „Digital Services“ für das Bauwesen an. Bereits vor mehr als zehn Jahren hat FCP laut Aussendung begonnen, BIM als digitales Planungswerkzeug für Bauprojekte zu etablieren. Für die Digitalisierung des Bauwesens sei BIM jedoch nur eines von vielen Werkzeugen und Technologien. Die Digital Services umfassen das gesamte Feld des Digital Engineering wie zum Beispiel die Entwicklung von digitalen Workflows, Software-Entwicklung, Automatisierung oder digitalem Gebäudebetrieb.

Kermi bietet Video-Tutorials Integration von Kermi BIM-Daten. Kermi stellt schon länger Daten für den BIM-Prozess zur Verfügung und hat das Angebot aktuell um weitere Komponenten der Wohnraumlüftung ergänzt. Das neueste Video-Tutorial richtet sich nun an alle, die mit BIM-Dateien in CADSystemen arbeiten: Es beschreibt den Vorgang einer Integration von Kermi BIM-Daten aus dem VDI 3805 Portal in Autodesk Revit und AutoCAD. Über das BIM-Portal können nun die Daten zu x-well Verteiler- und Rohrkanalsystemen abgerufen werden. Außerdem wurden die Produktneuheiten aus dem Bereich der zentralen x-well Wohnraumlüftung – rund um das kompakte Lüftungsgerät x-well F270 – integriert.

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RECHT & RAHMEN

NEWS Preise und Ankündigungen, Rechtsagenden und Ideen, die Märkte entwickeln, blockieren oder ignorieren

Kritik an Novelle für Raumplanung Burgenland sorgt für hitzige Diskussionen.

Power Days kehren im März zurück Von 8. bis 10. März 2023 findet die Messe in Salzburg statt. Auf der Fachmesse für Elektro-, Licht-, Haus- und Gebäudetechnik werden die wichtigsten Trends, Produkte, Lösungen und Innovationen des Jahres präsentiert. Auf folgenden Bereichen liegen laut Veranstaltern die Schwerpunkte im nächsten Jahr: So dreht sich alles rund ums Smart Home (z.B. Smart Grids) oder Brandschutz, Strom (Speicherung, Autonomie und Erneuerbare), E-Mobilität, Technik und Betrieb.

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Baumesse fürs Vier-Länder-Eck Auf der com:bau präsentieren die Aussteller von 24. bis 26. Februar in insgesamt acht Themenbereichen zukunftsfähige und autonome Lösungen rund ums Eigenheim. Die Zukunft ist nicht erneuerbar: Die com:bau 2023 will ihren BesucherInnen in ihren Kernthemen Energie, Bauen, Sanieren und Immobilien Wandlungsfähigkeit beweisen. Laut Veranstalter ist es die Besinnung auf das Essenzielle, die künftig Richtung und Timing vorgibt. „Bauinteressierte und alle, die Informationen zum Immobilienkauf, nachhaltigen Bauweisen und zukunftsfähigen Energielösungen suchen, sind bei der com:bau richtig und finden die passen-

den Antworten und Partner.“, so Projektleiterin der com:bau, Marietta Fuchs. Die umfassenden Themenbereiche Planung, Finanzierung, Rohbau & Sanierung, Erneuerbare Energie, Haustechnik & Installation, Ausbau, Außenbereich und Immobilien bilden den gesamten Prozess ab. Ein wichtiger Bestandteil der com:bau ist außerdem das Raiffeisen bau:forum. Die Kurzvorträge bilden die passende Ergänzung zum Angebot der Aussteller.

2023: Mehr Geld für die Lehre 40 Millionen Euro mehr: Das Bundesministerium erhöht das Budget für die duale Ausbildung. Mehr Lehranfänger: 7,8 Prozent mehr meist junge Menschen sind im Herbst gestartet. Damit liegt man bei den Lehranfängern knapp über dem Niveau von vor der Pandemie. Positiv sieht Minister Martin Kocher auch, dass der Großteil der Lehrlinge (mehr als 108.000) die Ausbildung in Betrieben absolviert. „Mehr Geld für die Lehrlingspolitik

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ist natürlich nur ein Teil einer umfassenden Strategie gegen den Fachkräftemangel“, so Kocher. Aufgestockt wird um 40 Millionen Euro, auf 270 Millionen Euro.

Fotos: AdobeStock, Reed Exhibitions Austria und Germany, Udo Mittelberger

Die Branchenverbände PV Austria und IG Windkraft sehen beim eigentlichen Musterbundesland Burgenland eine Erdrosselungssteuer für Windkraft und PV. Die Abgabe verhindere den weiteren Erneuerbaren-Ausbau – und das in Zeiten der Energie- und Klimakrise, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung von PV Austria und IG Windkraft. „Wenn diese Abgabe so kommt, werden Investitionen in weitere Wind- und PV-Anlagen im Burgenland dramatisch einbrechen“, kommentiert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

RECHT & RAHMEN

Zuckerl gefordert

Kartellgericht: NFS Bau muss zahlen

Die Vereinigung Österreichischer Projektentwickler möchte Vereinfachung bei Widmungen und Beschleunigung für innovative Projekte. 2023 soll die Wiener Bauordnung novelliert werden. Dazu fand im November eine Fachenquete statt. Die Vöpe (Vereinigung Österreichischer Projektentwickler) begrüßt eine Überarbeitung und möchte sich mit eigenen Ideen einbringen. „Der Schwerpunkt unserer Vorschläge liegt auf Maßnahmen zur Beschleunigung und Erleichterung von Klimaprojekten im Vergleich zu konventionellen Bauprojekten“, so Geschäftsführer Sebastian Beiglböck. Die Vöpe plädiert für ein ‚Ermöglichungsinstrument‘, das zwischen Paragraf 69-Verfahren und dem derzeitigen Widmungsverfahren angesiedelt sein soll. Projekte, die zu den Klima- und Umweltzielen beitragen, könnten so rasch umgesetzt werden, meint der Verein. Eine „Fast Lane“ wünschen sich Entwickler auch für nachhaltige Projekte, etwa für solche, die eine bestimmte Zertifizierung erreichen. Dadurch würden dafür massive Anreize geschaffen und große Bauverfahren könnten deutlich beschleunigt werden. Veraltete Brandschutzauflagen würden derzeit häufig die

Geldbuße in Höhe von 54.000 Euro.

von der Stadt selbst geforderte Begrünung oder PV an Fassaden verhindern. Die Vöpe fordert daher eindeutige Standards für technische Anlagen an Fassaden, die mit dem Brandschutz kompatibel sind und gleichzeitig eine Fassadenbegrünung möglich machen. Die Vöpe tritt für ein wienweites Zonenmodell für Mindeststellplätze ein, das die Zentralität des Standorts und die Verfügbarkeit von Öffis berücksichtigt.

Steiermark fördert Solarwärme

Prognose-Tool fürs Energiesparen

11,5 Millionen Euro: Das Land Steiermark setzt das Förder- und Beratungsprogramm zum Heizungstausch im Jahr 2023 fort. Um die Nutzung von Solarenergie fürs Heizen zu forcieren, wird die Förderung für Solarwärme ab 1.1.2023 von 150 Euro auf 300 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche verdoppelt, auch die Förderobergrenzen fürs Ein- und Zweifamilienhaus und Gewerbebetriebe wurden erhöht. „Wir erhoffen uns mit dem Förderimpuls einen Booster am Solarmarkt in der Steiermark im nächsten Jahr“, meint Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. Die Förderung des Landes ist mit dem Solarbonus der bundesweiten Förderaktion „raus aus Öl und Gas“ von 1.500 Euro kombinierbar, was Solaranlagen noch attraktiver macht.

Die Bundeswettbewerbsbehörde stieß auf Grundlage eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens der Wirtschaftsund Korruptionsstaatsanwaltschaft auf kartellrechtsrelevante Infos im Bereich des Fassadenbaus. Im Sommer stellte die BWB gegen NFS Bau GmbH einen Geldbußenantrag an das Kartellgericht. Dieser Antrag wurde vor kurzem angenommen. Der Beschluss ist rechtskräftig. Das Unternehmen hatte im Rahmen einer einvernehmlichen Verfahrensbeendigung die Vorwürfe außer Streit gestellt. NFS Bau wurde seitens der BWB vorgehalten, an kartellrechtswidrigen, horizontalen Preisabsprachen, Marktaufteilungen und Austausch von wettbewerbssensiblen Informationen beteiligt gewesen zu sein. Die Absprachen betrafen laut BWB diverse Bauvorhaben bei Ausschreibungsverfahren im Bereich des Fassadenbaus im Jahr 2017.

Stromspar-Stunden auf energie.gv.at.

Bei Tausch des Gaskessels kann man im Zuge des fossilen Kesseltausches insgesamt 11.000 Euro Förderung erhalten, wenn man auch eine Solarwärmeanlage installiert. Der Verband Austria Solar hat unter www. solarwaerme.at eine Solarinstallateur-Suche eingerichtet, um den Umstiegswilligen ihren Weg zu erleichtern.

Ziel ist es, ganz gezielt den Stromverbrauch zu reduzieren. Vor allem im Winter wird zur Stromerzeugung Gas benötigt, wenn etwa zu wenig mit erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden kann oder Spitzenlasten entstehen. Das Klimaschutzministerium zeigt auf energie.gv.at täglich aktualisierte Prognosen der Austrian Power Grid (APG), zu welchen Tagesstunden Sparen für Haushalte und Unternehmen besonders wichtig ist – meist vormittags und am frühen Abend.

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Der Campus – mehr investiert, weniger laufende Kosten

Ausgezeichneter Bildungscampus Kaum fertiggestellt – schon ausgezeichnet. Vasko+Partner freut sich über den GBB-Award für den Wiener Bildungscampus Deutschordenstraße, ein herausragend ökologisch geplantes Projekt.

E

hre wem Ehre gebührt. „Wir bedanken uns herzlich. Der Preis zeichnet vor allem den nachhaltig engagierten Bauherren, die Stadt Wien, und Shibukawa Eder Architects ZT GmbH aus“, so Carl Thümecke, Geschäftsführer und Partner Vasko+Partner, der gemeinsam mit seiner Kollegin Martina Eichberger, Abteilungsleitung Bauphysik den Preis entgegennahm. Der Bildungscampus ist als PPP-Projekt organisiert. Vasko+Partner unterstützte gemeinsam mit den Architekten die Projektplanung vor allem in puncto Tragwerksplanung, Haustechnik, Elektrotechnik, Bauphysik, Brandschutz, Kostenermittlung und Projektmanagement. „Vor allem die Bauphysik war bei diesem Projekt eine besondere Herausforderung. Die Innovation bei diesem Projekt ist, dass es erstmalig gelungen ist, fossilfreie Beheizung bzw. Bauteilaktivierung mit besonders hochwertiger und behaglicher Raumakustik zu kombinieren. Mit reduzierten, dafür umso intelligenteren und effizienten Materialeinsatz wurde ein Raumakustikkonzept umgesetzt, welches sich nicht nur auf den Einsatz von nachhaltigen, langlebigen und wiederverwertbaren Baustoffen beschränkt, sondern eine sehr gute Raumakustik für die Schule schafft.

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Fossilfrei heizen und temperieren mesenke. Der Nutzen dabei ist zum einen Auch in puncto Gebäudetechnik hat der Bil- die langfristige Nutzung des Sondenfeldes dungscampus einiges zu bieten. Erdwärme durch ausgeglichene Lastfälle und, für den und Bauteilaktivierung – trotz abgehäng- Nutzer relevant, die sommerliche Gebäuter Decke – sorgen für eine nahezu fossil- deentwärmung. „Es war die klare Vorgabe freie Beheizung und Gebäudeentwärmung. vom Bauherren, dass das Energiekonzept Zum Heizen und Temperieren dient eine ausschließlich auf erneuerbarer Energie Wärmepumpenanlage mit einer maxima- aufbaut. Der Bauplatz war ideal, um Tiefenlen Heizleistung von 375 kW. Geothermie sonden zu errichten und auch die aktive und bzw. Erdwärme wird als Wärmequelle für passive solare Nutzung zu ermöglichen. Der die Wärmepumpen genutzt. Im Winter wird Architekt ist hier besonders auf die Ansprüdabei das Erdreich che der Haustechrund um das Sonnik und auch auf die Bauphysik, im denfeld (ca. 75 SonZusammenhang den zu je 110 Meter) mit der Haustechdurch den Wärmeentzug abgekühlt. nik, eingegangen. Stolze Preisträger: Carl Thümecke Die Lüftung war Das hat letztlich für und Martina Eichberger (Mitte) eine wesentliche ein erfolgreiches Schnittstelle zur Bauphysik. Denn die ho- Gelingen beigetragen, auch aufgrund der hen Ansprüche an die Raumakustik kön- herausragend guten Zusammenarbeit mit nen nämlich nur umgesetzt werden, wenn allen zuständigen Magistratsabteilungen, die Fenster während des Unterrichts ge- insbesondere deshalb, da die Haustechnik schlossen bleiben, um Schallimmissionen viel Platz in Anspruch nimmt, der bisweilen ungern zur Verfügung gestellt wird“, erläuzu vermeiden. tert Stefan Zisser, Gebäudetechnik-VerantUm das Wärmepotenzial des Erdreichs wortlicher seitens Vasko+Partner. Durch nicht auf Dauer zu senken, ist im Sommer Gebäudesimulationen konnten Optimieeine Regeneration vorgesehen. Die Rege- rungspotenziale rasch erkannt werden – neration erfolgt durch Aufwärmen des Erd- ohne Einbußen des Komforts und zugunsreichs, d.h. die Geothermie dient als Wär- ten der Investitionskosten.  BUILDING TIMES | 12. 2022

Fotos: GBB/Chezzo

Autorin: Mirjam Gebhart

BUCHTIPP

Europan 16 Austria Living Cities In Graz, Klagenfurt und Linz sind die Projekte angesiedelt, die Österreich beim diesjährigen EuropanWettbewerb für junge Planer unter 40 Jahren gewonnen hat. In diesem Band werden sie umfänglich präsentiert samt Texten namhafter internationaler Autoren und einer Fotoserie. Autor: Hannes Ch. Steinmann

E

inen Blick hinter die Kulissen kündigt Herausgeberin Iris Kaltenegger an, Architektin, Gründerin von Open House Wien und Generalsekretärin von Europan Austria. 40 Standorte in neun europäischen Ländern haben am diesjährigen EuropanWettbewerb teilgenommen, der zum 16. Mal ausgetragen wurde.

Fotos: Park Books

Das Thema „Living Cities“ habe Europans Rolle als Design-Laboratorium unterstrichen, „das die Unersetzbarkeit unserer Planungskultur beansprucht, wenn es um die Reparatur der Zukunft unserer Städte und Gebiete geht“, schreibt Bernd Vlay von Europan Austria und Architekt (Wien) in seiner Einführung. „Für Michalis Ntourakos, den Gewinner auf dem Linzer Gelände, markiert Europan 16 das Ende eines zehnjährigen Zyklus‘, welcher der Teilnahme an internationalen Wettbewerben für ‚junge‘ Planer gewidmet war“, hebt etwa Iris Kaltenegger in ihrem

Leitartikel die internationale Rolle von Europan hervor. Die Jury für Österreich war übrigens ausschließlich mit Nicht-ÖsterreicherInnen besetzt. Die Gewinner „Free Mühlgang“ von Violeta Ordóñez Manjón (Es), Architect, Raquel Ruiz García (ES), Architect, Mónica Lamela Blázquez (ES), Architect. „Europan 16 hat uns die Gelegenheit gegeben, nach Wanderjahren wieder zusammenzuarbeiten und Träume, Ideale, Programme und Konzepte, die wir verfolgen, zu verwirklichen“. „Post-Shopping“ von Architekt Pedro Pitarch Alonso (ES), der auch Musiker ist und dessen Arbeiten auch in verschiedenen Ausstellungen gezeigt werden. „Urban Solutions Superstructure“ des deutschen Architekten René Dapperger, der zusammen mit Felix Hauff im Vorjahr den Schinkel-Preis gewonnen hat. BUILDING TIMES | 12. 2022

Klagenfurt „5 Squares of New Learning“ der russischen Architekten und Stadtplaner Artem Kitaev, Leonid Slonimskiy und Dmitrii Prikhodko. Seit 2014 bilden sie das Büro KOSMOS. „Tracing Domains“ der in Rotterdam lebenden polnischen Architektin Izabela Sɫodka und des Niederländers Xander van Dijk. Sie hat sich nach dem Gewinn von Europan 15 selbstständig gemacht, er unterrichtet an der Technischen Universität von Delft. „Bio-Based Idiolect“ des griechischen Architekten und Ingenieurs Michalis Ntourakos, der in Rotterdam in seinem Architekturstudio lebt und arbeitet. Europan 16 Austria Living Cities: Herausgegeben von Iris Kaltenegger und Bart Lootsma, Europan Austria. 2022, Europan Austria und Park Books, ISBN 978-303860-296-5  97

RECHT & RAHMEN

Zoff im Tower Heizen ist nicht heizen: Eine Gruppe von Wohnungseigentümern der Wiener „Triiiple“ Hochhäuser zieht gegen den Errichter mit einer Unterlassungsklage vor Gericht. Ein spannendes Match. Das Herzstück für Heizung und Kühlung sorgt für Nervenkitzel

D

ie Vorwürfe wiegen schwer und haben mehrere Dimensionen: Die Verträge, die der Bauträger mit seiner konzerneigenen Betreibergesellschaft zur Wärme- und Kälteerzeugung der beiden Türme abgeschlossen hat und auf die Wohnungseigentümer überwälzen möchte, enthalten nachteilige Vertragsbestimmungen und überhöhte Konditionen. Zudem sei die Versorgung des benachbarten Austro Towers rechtswidrig, so die Sicht der Wohnungseigentümer.

eigentümer in Form von monatlichen, verbrauchsunabhängigen Grundkosten zu überwälzen“, so eine Aussendung. Und: „Die Wärmepumpe selbst befindet sich im Keller des Turm 1 und somit auf Allgemeinflächen der Wohnungseigentümergemeinschaft. Mit den Wohnungskäufern war diese einseitige Vertragsänderung nicht abgesprochen“, so das Schreiben. Weiters habe der Bauträger eine Übermittlung der Heiz- und Kühllastberechnungen kommentarlos verweigert.

Fernwärme verkauft, Alternative realisiert Zum Zeitpunkt des Verkaufs der einzelnen Wohnungen war ein Anschluss an das Wiener Fernwärmenetz vorgesehen und auch in zahlreichen Kaufverträgen so vereinbart. Gekommen ist es anders: Die zum SoraviaKonzern gehörige SEM Energie und Gebäudemanagement GmbH wurde beauftragt, eine eigene Wärme- und Kälteversorgung mit einer Wärmepumpe zu errichten. Diese nutzt das Wasser des nahegelegenen Donaukanals und gilt als Muster für eine Energieversorgung abseits fossiler Energie. Die Eigentümer finden das Vorgehen nicht fair: „Dabei wurde offenbar versucht, die Errichtungskosten über die Vertragslaufzeit (mindestens 20 Jahre) auf die Wohnungs-

Doch damit nicht genug. Die Eigentümergemeinschaft sieht noch weitere Punkte. Die gesamte Heizanlage sei inzwischen an SEM Anlagen GmbH übertragen, die ausschließlich zum Betrieb dieser Heizanlage gegründet wurde und über kein weiteres Vermögen verfügt. Im Fall einer Insolvenz wäre die Wärme- und Kälteversorgung der Wohnungen somit nicht mehr gewährleistet, meinen die Eigentümer.

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Dazu kommt noch, dass die SEM inzwischen auch den auf dem Areal stehenden „Austro Tower“ mit Wärme und Kälte aus dem Flusskraftwerk beliefert. „Dies unter rechtswidriger Nutzung der Technikräume und Leitungen der Türme 1 und 2“, wie die Wohnungsbesitzer meinen. Und: Im Austro BUILDING TIMES | 12. 2022

Tower wird Platz gespart: Laut ATP reduziert sich der Technikbereich im 35. Stock des Towers um die Hälfte, was auch einen gewissen Wert darstellt. Eine gütliche Einigung war bislang mit dem Soravia-Konzern nicht zu erzielen, deswegen beschreitet eine Gruppe von 150 Wohnungseigentümern nun den Rechtsweg. Vorerst erfolgt eine Unterlassungsklage durch zwei Wohnungseigentümer, mit der der SEM Anlagen GmbH die Versorgung des Austro Towers untersagt werden soll. Sollte Soravia nicht einlenken, wolle man die Unwirksamkeit der Verträge gerichtlich festgestellt wissen und anschließend die Errichtung des vereinbarten Fernwärmeanschlusses durchsetzen. Wie auch immer das heftige Match ausgeht, es zeigt jedenfalls, wie komplex die Energieversorgung abseits der eingetretenen Pfade ist. Wenn die Vorwürfe der Wohnungseigentümer zutreffen, zeigt es auch, dass der Bauträger eine gewisse Sorgfalt schuldig geblieben ist. Kein Autoverkäufer dieser Welt käme auf die Idee, seinem Kunden ein Dieselauto zu offerieren, wenn dieser zuvor einen Benziner bestellt hat. Warum sollte das bei Wohnungen anders sein? 

Fotos: Archiv

Autor: Franz Artner

Maria, 21 Jahre | Führt trotz einer seltenen Stoffwechselerkrankung ein weitgehend normales Leben.

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Maria ist eine von nur 150 Personen weltweit, die mit einer seltenen Stoffwechselerkrankung geboren wurden. Als Kind war sie häufig krank, Wunden heilten schlecht und Maria verbrachte die meiste Zeit zu Hause. Mittlerweile führt sie ein weitgehend normales Leben – dank eines Medikaments, das das Young Hope Forschungszentrum entdeckt hat. Wir forschen, um Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Behandlung zu bieten. Mehr auf younghope.at

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