Story Transcript
Ausgabe 2
Newsletter Dezember 2021
Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Aktueller
Kinder schaffen
Stand
Wissen
ElKi Team näher kennenlernen
StreichholzStudie über das Thema „Dyslexie“
Spiel
22. Dezember 2021
_________________________________________________ Das ElKi-Team stellt sich vor Wer sind wir? Eine Studie wie ElKi kann nicht alleine durchgeführt werden. Im Laufe der Studie werden Sie verschiedene MitarbeiterInnen kennenlernen, mit denen Sie per E-Mail, Telefon oder Videochat zu tun haben. Allerdings gibt es in unserem Team noch mehr Menschen, die dieses Projekt möglich machen. In jeder Ausgabe möchten wir Ihnen Teammitglieder vorstellen, welche Sie vielleicht noch nicht kannten.
______________________________________________________________________ -------------- KATJA BERG Ich komme ursprünglich aus Karlsruhe und lebe nun seit gut 10 Jahren in Freiburg. Ich habe Psychologie studiert, weil ich Menschen besser verstehen wollte. Besonders rätselhalft waren mir Gefühle. Als Kind und Jugendliche dachte ich oft: „Nur mir allein auf der Welt geht es so oder so und keiner kann mich verstehen! Aber wie sehen eigentlich die anderen die Welt?“ Erst durch das Studium und meine darauffolgende Tätigkeit als psychologische Beratung in einer onkologischen Rehaklinik lernte ich, dass alle Menschen mal traurig oder wütend sind, Ängste oder Sorgen haben. Ich bin gespannt, mehr darüber zu erfahren, wie Kinder die Welt der Gefühle kennenlernen, und wie das verschiedene Lebensbereiche beeinflusst.
-------------- ELISABETH RINK Als Kind wollte ich zunächst Ärztin und dann Psychotherapeutin werden. Um dem Traum der Kinder- und Jugendpsychotherapeutin näher zu kommen, studierte ich zunächst den Bachelor in Erziehungswissenschaften an der Universität in Augsburg. Da sich mein Fokus hier dann änderte, zog ich im November letzten Jahres nach Freiburg, um hier den Master Bildungswissenschaften – Lehren und Lernen zu studieren. Um einen Einblick in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens zu bekommen und auch selbst einen Beitrag leisten zu können, absolviere ich ein Forschungspraktikum in der Elki Studie. Ich unterstütze das Elki Team vor allem in der Datenerhebung, weshalb viele mich bereits aus den Testungen, den Telefonaten zur Terminkoordination und einige aus den Emotionstrainings kennen. In der nächsten Phase werde ich bei der Datenaufbereitung unterstützen und bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse.
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Aktueller Stand der Studie ALEV KARA
An der ElKi-Studie nehmen über 100 Familien teil. Auch die ElKi-Tuning in to Kids Zusatzstudie stieß seitens der Eltern auf großes Interesse. Nun sind für die erste Gruppe die 6-wöchigen Tuning in to Kids Elterncoachings zu Ende gegangen. Wir haben von den teilnehmenden Eltern viel positives und konstruktives Feedback bekommen. Wir bedanken uns bei den teilnehmenden Eltern für ihr Vertrauen, ihre Offenheit sowie auch die Zeit, die sie sich dafür genommen haben. Wir hoffen, dass Sie viel Nützliches mitnehmen konnten.
Fast alle Familien haben inzwischen die Halbzeit innerhalb der Studie erreicht. Monatlich füllen die Eltern den Elternfragebogen aus, der uns dabei hilft, nachzuvollziehen, wie sich z. B.
das Verhalten des Kindes im Laufe des ersten Schuljahres entwickelt und
welche Rolle das Elterncoaching dabei spielen kann. Vielen Dank an die Eltern für die Ausdauer bei der Beantwortung der monatlichen Elternfragebögen!
Zudem rücken die zweiten Befragungen mit den Kindern näher. Wir bereiten bereits die Materialien für die Termine vor und werden uns voraussichtlich gegen März telefonisch bei den ersten Familien melden, um Termine für die Kinder zu vereinbaren.
Wir sind dabei, die Befragungsergebnisse der Kinder und die beantworteten Fragebögen aufzubereiten und in eine Form zu bringen, dass wir statistische Analysen durchführen können. Wir sind auf die ersten Erkenntnisse sehr gespannt 😊
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22. Dezember 2021
Studie zum Thema „Dyslexie“ ELISABETH RINK & KATJA BERG
Liebe Eltern, Das Lesen ist ein komplexer kognitiver und sprachlicher Prozess. Für einige Kinder stellt das Lesenlernen eine Herausforderung dar, was auf die Komplexität des Leseprozesses zurückzuführen sein kann. Manche Kinder entwickeln auch eine Legasthenie oder eine Leseschwierigkeit, welche innerhalb von Familien stark genetisch vererbt werden können.
Die Entwicklung des Lesens erfordert die Umwandlung orthografischer Formen in phonologische Einheiten. Kinder sollen also Buchstaben erkennen und diese
Was ist eine Dyslexie? Die Dyslexie zählt zu den um-
beispielsweise dann in Laute zerlegen oder erkennen, ob ein Laut kurz oder
schriebenen
lang ausgesprochen wird. Unterstützt wird das durch die Fähigkeit, die kleinsten
gen schulischer Fertigkeiten (für
bedeutungsvollen Einheiten der Sprache – die Morpheme – effizient zu handha-
eine Definition s. Bartl-Pokorny, K.
ben. Dies nennt man das morphologische Bewusstsein. Jede Worteinheit, die sich nicht weiter zerlegen lässt und eine Bedeutung hat, nennt man Morphem (Donalies, 2014). Morpheme können aus einer Silbe bestehen (z. B. rot, flieg, ihr), müssen aber nicht (z. B. Ballon, Mutter). Frühere Studien haben gezeigt, dass die Entwicklung
Entwicklungsstörun-
D., et al., 2011). Die dazugehörigen
Codes
der
internationalen
Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) sind F81.0 (LeseRechtschreibstörung) sowie F81.1 (isolierte Rechtschreibstörung). Im deutschsprachigen Raum werden
des morphologischen Bewusstseins und der Lesekompetenz miteinander ver-
die Begriffe Dyslexie, Lese-Recht-
knüpft sind. Noch vor dem formalen Leseunterricht entwickeln Kinder ein mor-
schreibstörung,
phologisches Bewusstsein, indem sie beispielsweise die Fähigkeit entwickeln, rich-
schreibschwäche und Legasthenie
tig und falsch abgeleitete Wörter ihrer Sprache zu erkennen. Beispiele für richtig und falsch abgeleitete Wörter könnten sein: die Maus – die Mäuse bzw. die Maus – die Mausen. Bisherige Studien haben phonologische und auditive Störungen (also das Hören betreffend) einerseits und visuelle Wortwahrnehmung (das Sehen betreffend) an-
Lese-Recht-
teilweise gleichbedeutend verwendet. Konkret sind mit diesen Begriffen bestimmte Lese- und/oder Rechtschreibschwierigkeiten meint:
langsames
Lesen,
geviele
Fehler beim Lesen, Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Buch-
dererseits als potenzielle Faktoren für eine beeinträchtigte Leseentwicklung un-
staben zu Lauten, Verwechslung
tersucht. Es gibt jedoch keine Studien, die sich mit den Grundlagen der mor-
von Buchstaben beim Schreiben
phologischen Informationsverarbeitung in der Kindheit und deren Zusammenhang
(z. B. m – n oder p – q), häufig
mit dem Leseerwerb befassen. Im heutigen Beitrag stellen wir Ihnen eine interessante Studie vor, die neuronale
unterschiedliche Rechtschreibfehler beim gleichen Wort (z. B. Butta – Buter – Putter).
Zusammenhänge der morphologischen Verarbeitung und ihre Entwicklung von der Vorschule bis zur ersten Klasse bei Kindern mit und ohne familiäres Risiko für Dyslexie untersucht (s. auch „Was ist eine Dyslexie?“).
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Durchführung: Mithilfe einer Magnetoenzephalographie (MEG), haben Forscher:innen die Gehirnreaktionen auf richtig und falsch abgeleitete finnische Substantive bei 34 finnischen Kindern der ersten Klasse – 21 mit typischer Entwicklung und 13 mit familiärem Legasthenie-Risiko – gemessen. Das MEG ist ein nicht-invasives, neurologisches Untersuchungsverfahren, mit welchem neuronale Aktivität im Gehirn gemessen werden kann und durch Magnetfelder dargestellt wird (rechts können Sie das Bild eines MEG sehen).
Ergebnis: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl Leseanfänger mit geringem Risiko für Legasthenie als auch Leseanfänger mit hohem Risiko für Legasthenie in der Lage sind, korrekt und falsch abgeleitete Wörter und Pseudowörter ihrer Sprache zu erkennen, und somit offenbar ein Bewusstsein für die Wortbildungsmorphologie erworben haben. Es wurden signifikante Entwicklungsunterschiede zwischen den Altersgruppen, jedoch keine Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt, woraus geschlossen werden kann, dass die Wortbildungsmorphologie in den frühen Phasen des Lesenlernens eine wichtige Rolle spielt.
Beitrag von: Natalia Louleli, Jarmo A. Hämäläinen, Lea Nieminen, Tiina Parviainen, Paavo H.T. Leppänen, Neural correlates of morphological processing and its development from pre-school to the first grade in children with and without familial risk for dyslexia, Journal of Neurolinguistics, Volume 61, 2022 101037, ISSN 0911-6044, https://doi.org/10.1016/j.jneuroling.2021.101037.
Weitere Quellen:
Hier können Sie beispielhaft die Scans der Risikogruppe sehen. Links
•
Bartl-Pokorny, K. D., et al. (2011). Dyslexie und ihre neuronale Signatur. Klinische Neurophysiologie, 42(03), 166-171.
•
Donalies, E. (2014). Morphologie: Morpheme, Wörter, Wortbildungen.
sieht man die Gehirnreaktionen auf die korrekt abgeleiteten Substantive und rechts auf die inkorrekt abgeleiteten Substantive.
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Lust auf mehr Studien online?
ALEV KARA Neben der ElKi Studie gibt es noch viele andere Studien, die sich mit dem Verhalten, der Entwicklung und mit Emotionen von Kindern befassen. Verschiedene aktuelle Studien finden Sie bei „Kinder schaffen Wissen“. Dies ist eine online-Plattform, bei der Sie passend zum Alter Ihres Kindes Studien aussuchen und den Wissenschaftler/-innen an entwicklungspsychologischen Forschungseinrichtungen dabei helfen können, die Entwicklung von Kindern besser zu verstehen.
Was ist „Kinder schaffen Wissen“?
Seit November 2020 gibt es die Plattform KiSchaWi, auf der Forschungseinrichtungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum Studien für Kinder und ihre Eltern anbieten. Alle Studien sind kindgerecht aufbereitet und entsprechen den höchsten ethischen Standards. Hier werden nicht nur jüngere Kinder, sondern auch Schüler/-innen und Eltern in den Blick genommen und Fragestellungen zu ganz unterschiedlichen Bereichen untersucht, z. B. zu mathematischen, sprachlichen und motorischen Fähigkeiten, aber auch Einstellungen und Einschätzungen von verschiedensten Situationen. Für mehr Informationen können Sie den QR-Code einscannen.
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Weitere Informationen finden Sie auch unter https://kinderschaffenwissen.de
Auf KinderSchaffenWissen gibt es jetzt eine "Abo-Funktion". Sie erhalten Updates zu neuen Studien maßgeschneidert für Ihr(e) Kind(er) - ganz ohne Verpflichtung! Probieren Sie es gern aus: https://kinderschaffenwissen.de/abo
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Spiel und Spaß mit der ganzen Familie ALEV KARA Die jetzige Pandemie-Situation und die Weihnachtspause eignen sich sehr dafür, gemeinsam mit der ganzen Familie Zeit zu verbringen und gemeinsam zu spielen. Mit wenig Aufwand kann das Streichholz-Spiel den Erwachsenen und auch den Kindern sehr viel Spaß machen.
Streichhölzer würfeln
Ziel des Spiels: Durch Würfeln müssen Sie möglichst viele Streichhölzer sammeln.
Notwendige Materialien: • Pro Spieler 20 Streichhölzer • 1 Würfel
Anleitung: Alle Spieler legen ihre Streichhölzer in die Mitte des Tisches. Der oder die Jüngste darf beginnen und würfelt. Die gewürfelte Augenzahl zeigt an, wie viele Streichhölzer der Spieler von der Mitte des Tisches nehmen darf. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Die Spieler nehmen nach und nach, je nachdem, welche Zahl gewürfelt wurde, Streichhölzer zu sich.
Ende des Spiels: Es wird erst dann spannend, wenn nur noch sechs oder weniger Streichhölzer auf dem Tisch liegen. Nur wessen Würfelzahl die Menge der letzten Hölzer in der Mitte des Tisches genau trifft, bekommt auch die letzten Hölzer. Erst danach wird gezählt, wer von den Spielern die meisten Streichhölzer hat. Derjenige, der die meisten Streichhölzer hat, hat gewonnen.
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